In Württemberg und Baden wurden von 1977 bis 1985 insgesamt 8.500
Kinder und Jugendliche daraufhin untersucht, inwieweit sie durch
Passivrauchen in ihrem privaten Umfeld in Mitleidenschaft gezogen
werden. Ergebnis: Deutlich erhöht war die Anfälligkeit
für Husten in Herbst und Winter - gegenüber "unbelasteten"
Jugendlichen um 23 bis 55 Prozent. Atemwegsinfekte traten um
14 bis 25 Prozent häufiger auf.
Noch drastischer war der Effekt, wenn die Jugendlichen selbst
rauchten: Obwohl die Jugendlichen im Durchschnitt erst seit zwei
Jahren zum Glimmstengel griffen, waren die Atemwegsinfekte
gegenüber Nichtrauchern mehr als verdoppelt und das Auftreten von
Husten sogar mehr als verzehnfacht.
In den Städten, so Prof. Heinz-Erich Wichmann vom Institut
für Epidemiologie des GSF-Forschungszentrum für Umwelt
und Gesundheit, Neuherberg bei München, seien diese
Krankheitssymptome häufiger aufgetreten als auf dem Lande. Aber:
In den Städten werde häufiger als auf dem Lande geraucht -
je nach Region ist jeder siebte bis jeder vierte Jugendliche aktiver
Raucher.
Wichmann gewann aus seiner Studie die Erkenntnis, daß
Tabakrauch für die Entstehung von Lungentumoren gefährlicher
ist als alle anderen Luftschadstoffe zusammen. Während der
Tabakrauch für rund 85 Prozent der Lungenkrebse verantwortlich
sei, sind nur 1,7 bis 2,3 Prozent dieser Krebserkrankungen auf die
anderen Luftschadstoffe zurückzuführen.