Sohn des Herzogs
Gozelo I. von Lothringen
Glocker Winfrid: VII, 87 Seite 331
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"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der
Politik"
VII, 87 Gozelo II., 1044 Herzog von Nieder-Lothringen
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+ 1046 vor V 22
oo NNw
Die Belege für Herzog Gozelo
II. sind bei Renn, Grafenhaus S. 41, zusammengestellt.
Vgl. auch Brandenburg X, 121.
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Mohr Walter Mohr: Band I Seite 82-88
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"Geschichte des Herzogtums Lothringen"
Lothringen ist also ungeteilt geblieben. In diesem Zustand
der Regelung eines Mitherzogs ist zu einem unbekannten Zeitpunkt eine Änderung
eingetreten, die wir erst aus den Berichten über den Tod Gozelos
im April 1044 erkennen können. Irgendwie hatte HEINRICH
III. seine Meinung über Gottfried geändert
und begünstigte jetzt dessen Bruder Gozelo,
obwohl dieser zur Übernahme des Amtes kaum befähigt war. Ungewiß
ist nur, in welchem Maße dieser Gozelo II.
bevorzugt wurde, nämlich ob er das ganze Herzogtum Lothringen erhielt
oder lediglich einen Teil, in dem man Nieder-Lothringen erblicken wollte.
Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass HEINRICH
III. ganz Lothringen an Gozelo II. übertragen wollte, was
noch durch die nachfolgenden Ereignisse erhärtet wird.
Wir müssen nach dem Hoftag von Aachen (September
1045) davon ausgehen, dass Gozelo
II. Herzog von ganz Lothringen gewesen ist.
Die lothringischen Verhältnisse gerieten schon bald
in weiteren Fluß. Wir erfahren, dass im Jahre 1045 das Herzogtum
Nieder-Lothringen an Friedrich von Luxemburg übertragen wurde. Man
hat ehedem allgemein angenommen, das sei geschehen, weil Herzog
Gozelo II. gestorben sei. Dabei berief man sich auf eine Urkunde
HEINRICHS
III. vom 22.5.1046, in der die Grafschaft Drenthe nach dem Tode
des Herzogs Gozelo dem Bischof von
Utrecht übertragen wurde. Indes wird in diese Urkunde nicht gesagt,
um welchen Gozelo es sich handelte, um Vater oder Sohn. Da Gozelo
I.
erst 2 Jahre zuvor gestorben war, müßte man eine nähere
Charakterisierung in der Urkunde erwarten, falls es sich um den Sohn gehandelt
hätte. Über dessen Tod besitzen wir im übrigen keine Angaben,
dagegen gibt es immerhin unmißverständliche Berichte, dass er
zu diesem Zeitpunkt noch am Leben war. So schreibt der Chronist Hermann
von Reichenau zum Jahre 1046, damals sei Friedrich, der Bruder des Herzogs
von Bayern, an Stelle des unfähigen Gozelo,
des Bruders
Gottfrieds zum Herzog eingesetzt worden. Die Annalen
von Altaich sind noch etwas genauer: König
HEINRICH habe auf einem Hoftage in Aachen im Jahre 1046 Gottfried
wieder zu Gnaden angenommen und ihm das eine Herzogtum gegeben, das andere
habe er jedoch weder ihm, noch seinen Bruder zugestanden, sondern Gozelo
abgesetzt und sein Herzogtum an Friedrich, den Bruder des Bayern-Herzogs
übertragen. Der Verlauf der Ereignisse hat sich demnach anders vollzogen,
als bisher angenommen wurde. Nicht als Folge des angeblichen Todes Gozelos
II. hat HEINRICH III. auf
einem Hoftage in Aachen am 18. Mai 1046 eine Neuordnung des lothringischen
Gebietes vorgenommen, sondern weil ihn die Unfähigkeit
Gozelos
dazu zwang. Der unmittelbare Anlaß dazu kann auch noch darin gelegen
haben, dass Graf Dietrich IV. von Holland sich in dieser Zeit Reichsgebiet
aneignete. Der König mag es angesichts solcher Ereignisse für
nötig erachtet haben, in Lothringen kräftigere Persönlichkeiten
als Gegengewicht zu besitzen. So kam es, dass Gottfried aus der
Haft entlassen wurde und das Herzogtum Ober-Lothringen übertragen
erhielt. Nach einer späteren Überlieferung soll er genötigt
gewesen sein, dafür seinen Sohn als Geisel zu stellen. In Nieder-Lothringen
wurde Graf Friedrich von Luxemburg wohl auch im Sinne einer Gegenwirkung
gegen Gottfried, zumal Friedrichs Oheim Dietrich Bischof von Metz
war, als Herzog eingesetzt.
oo N.N.
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Kinder:
Mathilde
-10.7.1060
ermordet
oo Heinrich der Rasende Pfalzgraf bei Rhein
- 1061?
Literatur:
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Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer
Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 102,103 -
Literatur:
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Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan
Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 258,400,402,420 -