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Opfertiere

Es galt den alten Germanen als ein religiöses Fest, ihren Gottheiten Tieropfer darzubringen.

Das Opfern der Tiere, erfolgte jedoch auf anderem Wege, als es zum Beispiel von den Griechen, Römern oder aus dem Orient kennt. Brandopfer, in denen das ganze Tier auf einem Altar oder Ähnlichem verbrannt wurde, gab es bei den Germanen nicht.

Es war vielmehr ein Fest, eine Art "Gottesdienst", an dem alle aus dem Dorf zusammenkamen und zu Ehren ihrer Götter ein großes Fest feierten, an dem reichlich gegessen und getrunken wurde. So wie es auch ihre Götter gerne taten.

Wer ein Opfertier schlachtete, errichtete vor seinem Hause Pfähle und steckte darauf die Teile des Tieres, die seinem Gotte vorbehalten sind. Der Kopf, die Klauen, das Fell, wurden auf die Pfähle gesteckt, damit jeder sieht, daß der Besitzer sie seinen Göttern zu ehren opfert.

Das Fleisch des Tieres (oder der Tiere, je nachdem wie viel als Opfergabe gedacht war) wurde jedoch bei der folgenden rauschenden Feier gemeinsam verzehrt. Mit Ausnahme jedoch der Eingeweide: Herz, Lunge und Leber. Diese galten als das edelste und wertvollste am Tier und wurden deshalb den Göttern dargeboten.

Natürlich kam nicht jedes Tier zum Opfern in Frage. Es mußte schon etwas gutes sein.
Dies sind die Tiere, die für ein Opfer in Frage kamen:


Pferd

Das Pferd galt als eines der edelsten Opfertiere. Als am edelsten und reinsten wurden dabei Schimmelfohlen angesehen. Diese waren ja auch besonders wertvoll und somit ein gutes Geschenk an die Götter.
Das weiße Sachsenroß, im Landeswappen von Niedersachsen entstammt übrigens genau diesem Brauch der alten Germanen.

Hirsch

Dem Hirsch kam als Opfertier eine ähnlich hohe Bedeutung zu, wie dem Pferd. Schließlich war er nicht einfach einen zu erlegen (damals saß man nicht einfach mit einem Gewehr mit Fernrohr auf einem Hochsitz) und auch von prächtiger Gestalt.


Schwein

Hier wurde als Opfertier bevorzugt ein sehr junges Schwein, also ein Frischling, dargebracht.
So entstand der Name "Frischling" für junge Schweine. "Friscing" war für die Alamannen ein anderes Wort für "Opfer".


Schaf

Ein Lamm war ebenfalls ein angesehenes Opfertier. Der Leithammel wurde ebenfalls als solches betrachtet.
Rind, Ziegenbock, Wildeber, Auerochse wurden ebenfalls als geeignet angesehen.


Vom "Geziefer" und "Ungeziefer"

Im ursprünglichen Wortsinn, unterschied man nur zwischen opferfähigen (Geziefer, althochdt. tifer) und nicht opferfähigen Tieren, also dem "Ungeziefer".
Anders als man den Begriff heute verwendet, bedeutete "Ungeziefer" für die Germanen einfach nur, das dieses Tier nicht als opferfähig angesehen wurde. Es war schlicht und einfach nicht gut genug als Geschenk für die Götter.
Dieser Artikel wurde am 02.01.2002 erstellt, die letzte Änderung erfolgte am: 23.04.2006.
© 2002 - 2006 Oliver Brinkop www.o-brinkop.de
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