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Geschrieben von Esther Vietz, Martin Christian Dippon   
Mittwoch, 27. Juni 2007

Evolution statt Revolution

Die NAK auf dem Weg zur Ökumene?

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Apostel Volker Kühnle

Am Rande des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Köln interviewte die CiD-Redaktion die Projektgruppe Ökumene, namentlich deren Vorsitzenden Apostel Volker Kühnle. Das Gespräch fand am Donnerstag, 7. Juni 2007 im Kölner Domforum statt. Die Fragen stellten Martin Christian Dippon, sowie Esther und Frank Vietz.

CiD: Ist Ihre PG das ökumenische Feigenblatt der NAK?

Kühnle: Nein, mit Sicherheit nicht. Seit Bestehen der „PG Ökumene“ haben wir uns nie als Feigenblatt empfunden. Vielmehr wollen wir unseren Auftrag und unser Anliegen gleichermaßen nach innen wie nach außen deutlich machen – was nicht ganz einfach ist, und ab und zu doch einen gewissen Spagat erfordert.

CID: Und deswegen scheint doch manchem Ökumeniker im Moment, dass die PG zwar da ist, aber sich im Großen und Ganzen wenig bewegt.

Kühnle: Ich sehe das Kernproblem darin, dass viel zu wenig Vorstellung darüber besteht, was Ökumene bedeutet, und was die Motivation unserer Kirche ist, sich nunmehr mit Ökumenefragen zu beschäftigen. Ich meine, dass es zur christlichen Selbstverständlichkeit zählt, dass wir im Gespräch mit anderen Christen sind. Selbstverständlich darüber hinaus auch mit anderen Weltreligionen, aber zunächst eben einmal innerhalb der christlichen Familie.
Sicherlich hat ein Teil unserer Geschwister das Empfinden, es würde alles zu langsam gehen. Und manche meinen, auf der Ortsebene könne man doch ganz wunderbar miteinander Feste feiern, vielleicht sogar miteinander Gottesdienste halten, und warum nicht auch Segenshandlungen erleben? Für diese Geschwister ist schwer nachvollziehbar, warum wir in unseren offiziellen Gesprächen grundsätzlich über das Amts-, Sakraments- und Kirchenverständnis reden. Letztlich kommt immer wieder das Argument: Wenn wir doch alle an den gleichen Gott glauben und uns auf Jesus Christus berufen, warum macht ihr dann alles so kompliziert?
Gerade der jetzige Papst tritt für eine gewisse Schärfung, nicht Schärfe, im ökumenischen Dialog ein. Und ich sehe, dass auch wir in der Neuapostolischen Kirche in einer Phase sind, in der wir unsere Identität schärfen und unsere Identifikation eindeutig positionieren. Und dazu brauchen wir eben Grundsatzgespräche. Es wäre deshalb der falsche Ansatz, Ökumene als eine „praktische Basisbewegung“ zu verstehen, und die übergeordneten theologischen Fragen, die doch von zentraler Bedeutung sind, auszuklammern.
Auf der anderen Seite wollen wir auch nicht den Eindruck erwecken, man sei in einem Diskussionsforum, das sich mit vielen theoretischen theologischen Themen beschäftigt, die von den Gläubigen nicht mehr nachvollziehbar sind. Aber wenn Sie wirklich ernsthaft mit anderen reden wollen, dann müssen Sie über theologisch zentrale Punkte in grundsätzlicher Hinsicht sprechen. Und da haben wir unseres Erachtens nach gute Fortschritte erzielt. Konkret heißt das, dass wir uns bei anderen Denominationen persönlich erkundigen konnten, was deren Glaubensüberzeugungen sind. Also z.B. was die Römisch katholische Kirche unter bestimmten theologischen Themen versteht wie „Marienkult“ oder „Engelwesen“ oder „Heilige“. Hier haben wir in der Vergangenheit vielleicht aus einem gewissen Nichtwissen heraus zu schnell einmal ein Urteil oberflächlich und ungerecht gefällt. Oder dass wir verstehen, weshalb der Protestant eben zum „Priestertum aller Gläubigen“ eine sehr tiefe Beziehung hat, und u.a. deshalb die Amtskirche dem Grunde nach eher ablehnt, als dass er in ihr Heimat finden kann.
Andererseits bringt auch die Erarbeitung unseres Katechismus Fragen mit sich. Bislang waren wir eher eine Wortkirche als Schriftkirche, weshalb manche Themen nun erst einmal grundlegend aufgearbeitet werden müssen.
Lassen Sie mich an dieser Stelle noch anfügen: Der Studientag in Halle/Saale im Juni 2005 hat uns zwar beim Publikum wenig Beifall gebracht, doch ist uns im Nachhinein von verschiedenen Seiten, insbesondere auch aus dem evangelischen Bereich, nachdrücklich unsere Haltung bestätigt worden, lehrmäßig an unseren apostolischen Grundüberzeugungen festzuhalten. Dies deckt sich mit unseren Erfahrungen, dass dort, wo kein klares Profil und keine eindeutige Positionierung da ist, man sich schwer tut, im Dialog wahr- und ernst genommen zu werden. Und da meinen wir, haben wir gute Schritte gemacht.

CiD: Hat die PG Ökumene also eher Beobachterfunktion oder gibt es Ansätze zu einer Gestaltung, mit der auch innerhalb der NAK die Ökumene gefördert und Entwicklungen angestoßen werden sollen?

Kühnle: Wenn Sie die letzten vier, fünf Jahre betrachten, kam doch schon einiges in Bewegung. Der Stammapostel gab bereits im Jahre 2002 eine Empfehlung an die Gemeindevorsteher, mit der diese bewusst ermuntert wurden, auf Geistliche anderer Kirchen zuzugehen, um den Dialog vor Ort zu fördern.
Gestatten Sie mir zum besseren Verständnis einen kleinen historischen Rückblick: Wir erlebten die 50er Jahre, die geprägt waren von der Botschaft von Stammapostel Bischoff. Diese Zeit zeigt eine ungeheure Lebendigkeit in unseren Gemeinden, verbunden mit der Naherwartung des Herrn - mit allen Nebenwirkungen, die ich überhaupt nicht verkennen will. Dann kam das Jahr 1960, das bei vielen Erschütterung ausgelöst hat, auch innerhalb unserer Kirche. Vielen dienten die Ereignisse damals jedoch auch zur Stärkung, die zu persönlichen Glaubenserfahrungen führten.
Und natürlich war mit dem Wort von Stammapostel Walter Schmidt zu den damaligen Anfeindungen „Wir schweigen“ eine gewisse Selbstisolierung unserer Kirche vorgegeben. Und diese Selbstisolierung dauerte bis Mitte der 70er Jahre, bis Stammapostel Streckeisen kam. Er brachte nicht nur durch seine persönliche Art, sondern auch durch das Öffnen der Kirche in die Drittweltländer hinein eine völlig andere Lebens- und Glaubenserfahrung in die Kirche hinein. Wir wurden mit Fragen konfrontiert, die uns zuvor so gar nicht geläufig waren. Und das hat eine Dynamik ausgelöst.
Und dass im Jahr 2002 Stammapostel Fehr bewusst das Signal setzte: „Ihr Vorsteher, geht doch auf die Geistlichen vor Ort zu“, macht die heutige Haltung der Kirchenleitung sehr deutlich. Übrigens gab ein weiteres Dokument des Stammapostels an die Vorsteher im Jahr 2004 ergänzende Hinweise dazu, wie z.B. Trauungen oder Taufen durchgeführt werden können unter Beteiligung eines neuapostolischen Geistlichen in einer anderen Kirche, bzw. unter Beteiligung eines Geistlichen einer anderen Kirche bei uns.
Das sind Schritte, mit denen viele unserer Geschwister auch heute noch Schwierigkeit haben, weil ihnen die Veränderung zu schnell geht, oder noch nicht einsichtig ist. Und andere sind da, die gähnen und sagen: „Können die sich nicht einmal ein bisschen schneller bewegen?“ Eines scheint mir ganz wichtig zu sein: als Apostel muss man ganz bewusst für Ausgleich sorgen. Ich wäre ein schlechter Apostel, wenn ich nur denen Ohr, Herz und Energie widmen würde, denen es nicht schnell genug geht. Ich muss und will genau so Apostel für die sein, die Schwierigkeiten haben mit der jetzt schon eingetretenen Veränderung.
Lassen Sie mich an dieser Stelle noch einmal Eines sehr deutlich machen: Im Vergleich zu anderen Kirchen, die noch nicht so lange ACK-Mitglied sind, wissen wir, dass diese das nicht in zehn Jahren geschafft haben, auch nicht in zwanzig Jahren, sondern zum Teil in über achtzig Jahren. Das gibt insofern zu denken, als dadurch deutlich wird, dass wir nicht an einer Maschine arbeiten, bei der Sie einfach ein anderes Teil einsetzen können. Wir arbeiten mit Menschen, mit Gläubigen - mit solchen, die ihre hohe Identität zu ihrem erlebten und gewohnten Glauben haben. Und da ist nicht Revolution gefordert, sondern eine gesunde, im gebotenen Maße auch beschleunigte, Evolution.

CiD: Einen Punkt würde ich gerne noch einmal aufgreifen: Sie sagten, dass es Anstöße in Richtung Vorsteher gegeben hat, dass da auch Kontakte auf der lokalen Ebene gesucht werden sollen. Das sieht dann aber doch so aus, dass  gesagt wird, man könne das eigentlich gar nicht machen, das sei Aufgabe der PG Ökumene. Und wenn von dort kein Startschuss kommt, wird auch nichts gemacht.

Kühnle: Ich habe andere Erfahrungen aus Süddeutschland, und z.B. auch hier aus Köln.

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BE Peter Johanning, AP Volker Kühnle, AP Rolf Wosnitzka,
BÄ Helmut Polzin (Ältester von Köln-West, Gast)

CiD: Es gibt in verschiedenen Bezirken wohl Startschwierigkeiten, wo auch die mittlere Ebene etwas vorsichtig ist, was sich sicher auch durch die Geschichte erklären lässt.

Kühnle: Ich höre natürlich auch eine gewisse Besorgnis unserer Amtsträger, die sagen: Wenn wir jetzt in Gespräche mit den Geistlichen treten, geht es u.U. um zentrale Fragen, denen wir uns nicht gewachsen fühlen. Wir empfehlen deshalb, solche Gespräche als „Small-Talk“ zum gegenseitigen Kennen- und Verstehenlernen zu führen, nicht um theologische Streitthemen auszufechten. Da ist die „PG Ökumene“ gefordert. Also, es ist sicherlich nicht überall gleich, aber es ist auch nicht überall gleich bei den evangelischen und der katholischen Kirche; auch dort stellen wir noch manche Vorbehalte und Fragen fest, wie die, ob ein Geistlicher überhaupt mit der NAK Kontakt aufnehmen oder an einer ihrer Veranstaltungen teilnehmen darf? 
 
CiD: Sie haben sich vorher schön als „Apostel des Ausgleichs“ dargestellt. Karl Kardinal Lehmann hat das einmal die „radikale Mitte“ genannt, gewissermaßen der Festgegründete, der doch von allen Seiten – sowohl zur fortschrittlichen als auch zur etwas konservativeren – die Mitte und Verbindung hält. Das ist sicher eine große Aufgabe für Sie, aber auch für alle Amtsträger. Welche Prognose würden Sie aus Ihrem persönlichen Gesichtskreis heraus für die Ökumene in der NAK wagen? Eine kleine Wegmarke gewissermaßen.

Kühnle: Wir sind uns sicherlich darin einig, keine Zeitberechnung anzustellen. Die weitere Entwicklung ist ja nicht nur von uns abhängig, solche Fragen sind letztlich immer aus dem Konsens der Ergebnisse abzuleiten. Und da sind wir nun in den Gesprächen in Süddeutschland, die von uns dort stellvertretend für Gesamtdeutschland geführt werden, an einem weiteren Markstein angelangt. Auf Veranlassung der ACK werden diese Gespräche in Süddeutschland noch dieses Jahr beendet und zukünftig auf ACK-Bundes-Ebene fortgesetzt. Ferner sind wir in der Schweiz mit der dortigen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen im Gespräch, und auch in Österreich gibt es konkrete Ansätze zu vertieften Beziehungen.
Beschränken wir uns im Moment auf Deutschland. Es wäre wirklich vermessen jetzt zu sagen, in den nächsten fünf oder zehn Jahren ist da ein entscheidender Schritt zu erwarten. Ich kann nur eines deutlich machen: Wir haben sowohl vom Stammapostel als auch von der Bezirksapostelversammlung (BAV) „grünes Licht“ bekommen, die Gespräche zu vertiefen. Dazu dient zukünftig verstärkt die „Charta Oecumenica“. Wir betrachten die einzelnen Punkte und klären, wo Übereinstimmungen sind und wo nach wie vor Trennendes bleibt. Sie wissen, dass der ökumenische Dialog sich heute mehr mit dem Verbindenden als mit dem Trennenden befasst. Also suchen wir gemeinsame Grundlagen – und dann kommt es natürlich an den Punkt, wo wir unterschiedliche Auffassungen haben, und wo dann letztlich zu klären ist, ob das Trennende hemmend und hinderlich für ökumenische Gemeinsamkeiten ist oder nicht. Sicherlich spielt dabei auch eine Rolle, wie unsere Gesprächspartner, und vor allem die ACK-Mitgliedskirchen, Kernaussagen unserer Glaubenslehre verstehen. Das sage ich jetzt einmal bewusst so, denn da spielen auch Historie und „Politik“ mit hinein. Und gerade deswegen wäre es jetzt nicht klug, irgendeine Zeitschätzung abzugeben. Für uns kann ich sagen, dass wir hoch motiviert die Gespräche führen, die wir als sehr nützlich und hilfreich bezeichnen können. Wir sehen aber auch nach wie vor einen hohen Vermittlungsbedarf nach innen.

CiD: Darf ich da noch einmal nachhaken, was die Theologie angeht. Der Katechismus befindet sich gerade in Arbeit. Andere Kirchen haben sich über Jahrzehnte in manchen Dingen angenähert, sind aber z.B. beim Amtsverständnis oder beim Abendmahlsverständnis immer noch in der Diskussion, und werden da auch nicht so schnell eine Einigkeit erreichen. Bischof Friedrich und Kardinal Kasper haben anlässlich des Papstbesuches gesagt, dass die Abendmahlsgemeinschaft zu ihrer Lebzeit wohl nicht mehr stattfindet. Nun haben wir ja etwa 2000 Jahre gewachsene Katholizität, und 500 Jahre gewachsene reformatorische Theologie. Das sind gewissermaßen zwei Pole, die sich aufeinander zu bewegen können. In der NAK bekommt ein Mann an der Basis wie ich hingegen den Eindruck, dass sich manches sehr schwammig entwickelt, wie das „Geistverständnis“ in der NAK, welches ich nicht für so ganz geschärft empfinde. Es scheint vielmehr so, dass sich unsere Lehre derzeit in einem gewissen Fluss befindet.
Wir haben quasi einen Pol, der sich erst entwickelt, und dann die beiden Pole, die bereits entwickelt sind. Gibt es da in theologischer Hinsicht Interaktionen oder finden theologische Diskussionen innerhalb unserer Kirche statt?

Kühnle: Sie wissen, dass dem Stammapostel Projektgruppen mit einem konkreten Projektauftrag zuarbeiten, die sich mit einzelnen Themen beschäftigen, die letztlich auch alle die Ausrichtung haben, in einen Katechismus einzufließen. Die „PG Ökumene“ hat den Projektauftrag, in Gesprächen mit anderen Kirchen auszuloten, welche Verträglichkeiten zwischen unserer Glaubenslehre und der anderer Kirchen gegeben ist. Insofern partizipieren wir davon, was von anderen Projektgruppen kommt. Natürlich geben wir auch laufend Bericht über unsere Arbeit und unsere Erfahrungen, damit diese, sofern sie für andere Projektgruppen wichtig und notwendig sind, auch entsprechend berücksichtigt und aufgenommen werden.

CiD: Ich möchte auf folgendes hinaus: Bei uns scheint sich ja die Theologie erst zu entwickeln. Wenn wir „Fragen und Antworten“ nehmen und sie zwischen den „Denzinger/Hünermann“ und die „Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche“ stellen, dann merkt man die Differenzen nicht nur an den verschiedenen Buchdicken. Die NAK entwickelt sich ja theologisch erst, d.h., wir befinden uns in einem theologischen Entwicklungsprozess,  und in diesem Entwicklungsprozess führen wir aber theologische Gespräche. Daher die Frage: Auf welcher Basis arbeiten Sie? Die theologische Basis ist doch selbst noch in der Entwicklung.

Kühnle: Wir sollten nicht vergessen: Es gibt nicht die katholische Theologie und es gibt nicht die protestantische Theologie. Und es gibt nicht die neuapostolische Theologie. Es gibt in der katholischen und in der protestantischen Theologie ein in sich relativ stringentes Gebilde, das sich im jeweiligen Katechismus in gewisser Weise wiederfindet. Und sie finden dann unterschiedliche Kommentatoren, je nachdem aus welchem Lager diese kommen. Auch betrachtet z.B. der Alttestamentler einiges anders als der Neutestamentler, und der Fundamentaltheologe hat auch wieder einen anderen Ansatz.

CiD: Dass es da Differenzen gibt, ist klar. Aber es gibt doch Lehraussagen, auf die man sich mit „Ja“ oder „Nein“ bezieht. Aber unser Katechismus steht noch nicht. Ich möchte auf die Grundlagen hinaus.

Kühnle: Wir haben das bisher nicht als Ausschlusskriterium erlebt, dass also unsere Gesprächspartner sagen würden, wir können erst dann mit euch reden, wenn der Katechismus steht.
Das ginge schon deshalb kaum, weil z.B. der große evangelikale Bereich auch kein geschlossenes Lehrwerk hat, sondern von einem großen Pluralismus lebt.
Im Jahr 2003 haben wir deutlich im Kommuniqué mit der ACK Baden-Württemberg [->] festgehalten, dass aufgrund der im Fluss befindlichen Lehrentwicklungen derzeit zu Fragen des Amts-, Sakraments- und Kirchenverständnisses keine abschließende Antwort gegeben werden kann, und deswegen primär Pastoralfragen erörtert werden.

CiD: Sie begreifen das als Chance aus der Entwicklung heraus, in der Diskussion zu bleiben?

Kühnle: (lacht) Wir wären sicher froh, wenn wir schon einen Katechismus hätten. Wenn wir das aber nicht als Chance sähen, könnten wir die Arbeit einpacken. Das ist eine große Chance!

CiD: Sie sehen das Ziel der PG Ökumene aber nicht nur in der Beobachtung?

Kühnle: Der Stammapostel hat wiederholt öffentlich deutlich gemacht, dass er sich vorstellen kann, dass die NAK in der Ökumenebewegung eine irgendwie geartete Rolle spielt. Nun wissen Sie ja auch, dass es in Deutschland in der Ökumenelandschaft ein kunterbuntes Leben gibt. Es gibt ACK´s, die einen Gaststatus ermöglichen, andere lassen das nicht zu. Hier gilt es noch manches zu klären – innerhalb unserer Kirche, aber auch im ACK-Lager. Was uns weiterhin sehr wichtig ist: Wir wollen informieren. Und nehmen Sie uns das bitte ernsthaft ab: Wir haben nicht den Eindruck, dass der Informationsstand schon abgeschlossen wäre. Das ist so ein vielschichtiges Gebiet, das auch uns immer wieder in Erstaunen versetzt. Und wir stellen in manchen Gesprächen fest, dass auch unsere Gesprächspartner erstaunt sind, was sie über und auch von uns noch lernen können bezüglich Glaubenslehre und Glaubensverständnis.

CiD: Wir können das bestätigen, dass andere christlichen Kirchen in der NAK etwas sehen, hören und erleben, was man auch gerne bei sich noch einmal einfließen lassen würde. Auch das „Familienverständnis“, was Dr. Fincke so gerne zur Geltung bringt. (Alle lachen) Nun ja, das ist freilich ein zweischneidiges Schwert. Aber kann man denn überhaupt davon ausgehen, dass es in der NAK zu einer ökumenischen Entwicklung kommen wird?

Kühnle: Ich halte die Frage für problematisch, und zwar deshalb: Wollen Sie denn eine „Kirche in der Kirche“ unterstützen? Ich verstehe Ökumene als das Zusammenleben im großen Haus des Christentums - und da muss jede Kirche für sich definieren, wo sie steht, wie sie sich einbringen kann und wie sie von anderen wahrgenommen wird. Aber eine individuelle Ökumenebewegung innerhalb der Kirche führt ganz schnell zum „Staat im Staat“ - und das kann nicht gewollt sein. Ich beobachte schon mit etwas Sorge, dass Einzelne, denen alles zu langsam geht, eine solche individuelle Ökumenebewegung anstreben, vielleicht in guter Absicht, aber nicht stringent durchdacht. Das kann doch nicht der Weg sein! Wenn Jesus klar reklamiert, dass alle eins seien in Christus, dann muss das unser Ziel sein!
Und dann ist nur die Frage zu stellen, in wie weit ein sich gegenseitiges Akzeptieren gegeben ist? Wie weit das dann auch immer geht, ob es bis zum Kanzeltausch oder zur gegenseitigen Abendmahlsanerkenntnis führt, kann heute überhaupt nicht abgeschätzt werden. Sie kennen die Diskussionen zwischen der katholischen und den evangelischen Kirchen. Man kann auch die Orthodoxie noch dazu nehmen, dann wird es noch viel schwieriger. Ich warne davor, dass hier eine Entwicklung innerhalb der Kirche entsteht, die dann die Frage aufwirft, ob das noch Kirche unter einem gemeinsamen Dach ist, oder ob Subbewegungen entstehen? Das kann nie unsere Absicht sein. 

CiD: Wenn Sie aber an der Basis gewisse Dinge beobachten, dann ist es ja auch letzten Endes der Situation geschuldet, dass man den Eindruck gewinnen musste, dass gewisse Abhängigkeiten in der Kirchenleitung der NAK vorliegen, die auch die Kirchenleitung  zur Handlungsunfähigkeit zwingt. Und das ist ja der Grund, weshalb die Basis einen „heimlichen Ruf“ gehört hat.
Aus der anderen Warte betrachtet stellt sich ja auch die Frage, wie kann sich eigentlich Kirchenöffentlichkeit darstellen? Ich denke, man muss nicht allzu scharfsichtig sein, um zu erkennen, dass es einfach ein kommunikatives Defizit gibt, nicht nur aus Richtung der Leitung hin zur Basis, sondern auch umgekehrt, denn die Basis in der NAK hat auch heute kaum Kanäle sich zu äußern. Wenn etwas Bewegung ist , dann hat es ja auch den Charakter, der Basis eine Stimme zu geben. Sehen Sie das schon als einen kritischen Faktor an, wenn sich Teile der Basis zusammentun, um  etwas transparent zu machen und mit der Kirchenleitung in einen Dialog zu treten?

Kühnle: Also, wir haben schon eine hohe Durchlässigkeit von Informationen von unten nach oben. Ich stimme Ihnen aber zu, dass jede Organisation und jede Kirche, auch die unsere, im Kommunikationsverhalten noch lernen kann. Interessant ist Ihre Formulierung „… wo sich die Basis zusammentut“. Wir müssen den Eindruck vermeiden, dass man so etwas argwöhnisch beobachtet. Aber: Wir sind und bleiben eine apostolische Kirche. Und ich bekenne mich nachdrücklich zu unserem Glaubensbekenntnis, dass die Kirche von Aposteln geführt wird, die ihre Entscheidungen nicht im Elfenbeinturm treffen. Viele Gespräche finden statt, querbeet, auf allen Ebenen des kirchlichen Handelns. Wir haben ja beileibe nicht nur Kontakt zu den uns direkt zugeordneten Bezirksämtern. Allein was wir heutzutage an Emails bekommen, hätten wir vor Jahren überhaupt nicht für möglich gehalten. Was wir in Jugendstunden, in Gesprächen mit Amtsträgern und Geschwistern mitbekommen, das ist doch beachtlich.
Ja, wir haben nicht das kirchengemeinderätliche Verfassungssystem, wie es in anderen Kirchen existiert. Aber sehen Sie mir nach, wenn ich dieses kritisch betrachte, ohne zu  verallgemeinern. Ich habe schon mit manchem Pfarrer und mit manchem Kirchengemeinderat gesprochen, die mir sagen: „Seien sie froh, dass Sie so einen Debattierclub nicht haben.“ Also, man muss doch die Realitäten auf beiden Seiten berücksichtigen.
Was wir brauchen ist ein sehr vertrauensvolles Miteinander. Wir müssen Information im Sinne des Führungsinstruments des 21. Jahrhunderts nutzen, viel mehr noch als in der Vergangenheit. Aber was wir nicht als den richtigen Weg betrachten, ist, dass wenn irgendwo etwas zu langsam geht, über eine Basisentwicklung versucht wird, den Oberen deutlich zu machen, um was es geht. Das führt nicht zu einem positiven, sinnvollen Miteinander, sondern das führt eher zu Spannungen und Vorbehalten. Noch zu viele in unserer Kirche haben Angst, die Kirche wäre nicht mehr die, die man geliebt hat - und damit müssen wir sehr sorgfältig umgehen.

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Apostel Kühnle, Apostel Wosnitzka

CiD: Stammapostel Leber sprach im idea-Interview davon, die NAK wolle „zweifellos“ in die ACK. Nun ist in Uster und in Osnabrück die Heilsexklusivität des Apostelamtes mit allem Nachdruck festgeschrieben worden. Ist vor diesem Hintergrund die Aussage des Stammapostel überhaupt ernst zu nehmen oder nicht doch nur ein PR-Gag für nichtneuapostolische Christen und Ökumeniker in der NAK?

Kühnle: Ich will Ihnen auf diese Frage antworten gemäß dem Motto des Kirchentags hier in Köln: Lebendig, kräftig, und schärfer.
Ich habe schon ein Stör-Empfinden, wenn der Stammapostel in Artikeln, in Foren beschrieben wird, wie zuletzt. Das stört mich deshalb nachdrücklich und fürchterlich sogar, weil ich genau weiß, dass der Stammapostel, wie ich es vorhin auch für mich gesagt habe, den Ausgleich sucht.  Und es ist sehr oberflächlich und sehr kurzsichtig gedacht und dargelegt, wenn man sagt: Einen Schritt vor und zwei zurück. Was der Stammapostel in Osnabrück gesagt hat, basiert auf der „Usterverlautbarung“. Aber es ist eine öffentliche Diskussion angezettelt worden, die wirklich am Kern der Aussage vorbei ging. Das halte ich nicht für gut.
Noch in diesem Jahr findet wieder ein Informationsabend durch den Stammapostel statt . Ich weiß nicht, ob da das Ökumenethema angesprochen wird. Ich kann Ihnen aber sagen, dass in Kürze ein Interview in „Unsere Familie“ dieses Thema behandeln wird. Wir wollen dadurch das Thema ganz gezielt und ganz bewusst in unsere Gemeinden hinein darlegen. Aber auch da muss man doch abwägen. Ich bin vor kurzem von einem Amtsträger konfrontiert worden mit dem Vorwurf: „So wie Du redest, haben wir den Eindruck, dass nur noch Ökumene Heil bringe“. Es hat mich irgendwo betroffen gemacht und ich frage mich, wo ist das richtige Maß?.
Bei der Eröffnungsveranstaltung des Kirchentags hat Kardinal Meisner etwas gesagt, was nachdenklich stimmt (sinngemäßes Zitat): „Wir Christen sollen Salz der Erde sein. Das Salz  ist nicht für den Salzkasten da, es muss unter die Speise gemischt werden, dass diese appetitlich wird. Dass sie geschmackvoll wird, in einer Zeit, in der viel Geschmacklosigkeit ist.“
Ich bin sehr dafür, dass wir „geschmackvoll salzen“. Darf ich aber auch einmal brüderlich liebevoll an Brüder und Schwestern adressieren, die mit viel Herzblut für die Ökumene kämpfen: Denken Sie doch auch daran, dass Sie manches mal durch Formulierungen und der Darstellung von Sachverhalten aus Ihrer Sicht auch innerhalb unserer Kirche manches anrichten, was „geschmacklos“ ist, und uns dann in der Ökumenegruppe nicht unbedingt dient - weder nach außen, noch nach innen. So ein Ausdruck, wie  „Stammapostel der Ambivalenz“, löst natürlich Fragen und Empfindungen aus. Das sind persönliche Wertungen, bei denen ich die Grundgedanken von Johannes 17 vermisse.

CiD: Ich nehme die Kritik gerne an, möchte aber etwas implizieren. Der Stammapostel erscheint für mich insofern nicht als Mensch – ich bitte das jetzt nicht falsch zu verstehen –, er erscheint nicht als „Bruder Leber“, sondern der Stammapostel Leber ist der  Repräsentant dieser Kirche, die sich noch als die heilsexlusive und damit faktisch ....

Kühnle: Nein! Wie kommen Sie zu dieser Aussage? Diese kann so nicht stehen bleiben!

CiD: Gut, ich formuliere um. Das Apostelamt versteht sich als heilsexklusiv, gegenwärtig....

Kühnle: Nein. Die Frage nach der Heilsexklusivität ist ein Begriff, der leicht in die Irre führt. Wir sagen  klar und deutlich, dass mit der Wiederkunft Christi zur Heimholung der Braut ein Heilsabschnitt endet, dem sich jedoch weitere Heilsabschnitte Gottes anschließen. Es ist also nicht so, dass wer nicht neuapostolisch ist, vom Heil ausgeschlossen wäre – selbst wenn dies so immer wieder dargestellt wird.

CiD: Dann muss man es anders formulieren.

Kühnle: Ja, das ist wichtig. Deshalb darf mit solchen Begriffen wie „heilsexklusiv“ nicht leichtfertig gearbeitet werden. Sonst findet eine Assoziation statt, die in die Irre führt. Ich bekenne mich dazu, dass ich glaube, dass das Apostelamt im Sinne Gottes heute tätig ist, um die Braut Christi zu bereiten, und dass dies der Weg ist, den Jesus gelegt hat. Damit wird Heil vermittelt durch Apostel Jesu Christi, aber Jesus Christus ist der, in dem alles Heil ist. Wenn Sie jedoch von Heilsexklusivität sprechen, dann löst das unterschwellig den Gedanken  aus, alle anderen wären letztlich doch vom Heil ausgeschlossen – was eben so nicht der Fall ist.

CiD: Apostel, ich nehme das Wort jetzt aus den Ustergrundlagen. Der Stammapostel tritt als Repräsentant dieser Kirche auf und deshalb muss ich ihn als Repräsentant dieser Kirche ansprechen.  In dem von mir verwendeten Begriff „Stammapostel der Ambivalenz“ habe ich versucht, zu konzentrieren, wie er für viele, oder einige an der Basis erscheint. Im Grunde sind die Leute etwas irritiert, was für unterschiedliche Sprachrichtungen in diversen Medien existieren und mit welcher Zeitverzögerung nach innen etwas davon zu hören ist. Dabei entsteht der Eindruck, die Kirche rede nach außen anders als nach innen. Und daher erscheint er als ambivalent. Ob er selbst in seiner gläubigen Konsistenz ambivalent ist, davon ist nicht die Rede. Ich stehe dazu, es so darzustellen. Es war auch ein Wink mit dem Zaunpfahl, die Gesprächsbereitschaft nach innen etwas breiter und zeitnaher zu gestalten.

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Kühnle: Ich hoffe, dass Sie meinen Einwand nicht als Zensur verstehen. Ich bin sehr für eine pluralistische Meinung; ich möchte Ihnen nichts vorschreiben, will Ihnen aber deutlich machen, was ich empfinde. Und insbesondere was ich empfinde bezüglich meines Stammapostels – unseres Stammapostels. Ich kann in gewisser Weise nachvollziehen, wenn Sie sagen, er tritt zu wenig nachvollziehbar für alle auf. Aber nehmen Sie doch mal Pfingsten, wo er für mich sehr warm, sehr involvierend, auch sehr angemessen die Bedeutung des Apostelamtes für unsere Kirche betont hat, mit dem ganz klaren Hinweis: Nicht anstelle von Jesus Christus. Und hier liegt für mich der Schlüssel. Der Gottesdienst in Osnabrück wurde durch die Diskussion in den Foren zu dem gemacht, was er eigentlich gar nicht war. Die Betonung des Apostelamts, und die damit verbundene Aufgabe, ist nach unserem Verständnis notwendig und legitim und auch erforderlich im Dialog nach innen und außen. Es würde mich nachhaltig bedrücken, wenn Sie den Vorwurf begründen könnten, dass die Kirche mit einer anderen Zunge nach außen reden würde, als nach innen. Wir haben uns in der „PG Ökumene“ unter anderem auf die Fahne geschrieben, dafür zu sorgen, dass eine einheitliche Sprache nach innen und außen gesprochen wird. Wir beide (Apostel Kühnle sieht zu Peter Johanning) sind seit Jahren auch in der Öffentlichkeitsarbeit der Kirche tätig. Seit Anfang der Neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts ist es eines der zentralen Themen, ein einheitliches Wording zu haben, weil alles andere den Vorwurf der Fassadenpolitik einbringt. Und das dürfen Sie uns abnehmen: Als „Fassadenpolitiker“ geben wir uns nicht her.

CiD: Das nehme ich auch gerne ab. Aber die Kirche muss zeitnaher und breiter kommunizieren.

Kühnle: Ich denke, Sie haben mich verstanden.

CiD: Was verspricht sich die NAK von einer Mitgliedschaft oder einer Gastmitgliedschaft  in der ACK? Geht es vorrangig darum, um aus der Sondergemeinschaftsecke herauszukommen, oder tatsächlich darum, wie der Stammapostel im besagten idea-Interview einmal gesagt hat: Wir können noch viel von anderen Kirchen lernen.
Wenn „Ja“, was kann das sein, was wir da lernen können?  Können Sie sich im Rahmen der ACK-Mitgliedschaft oder bereits im Vorfeld auch eine Zusammenarbeit im Bereich des Umgangs mit der Bibel vorstellen?
Und abschließend noch die Frage: Haben Sie sich den Weg leichter in die ACK vorgestellt?

Kühnle: Lassen Sie mich mit der letzten Frage beginnen. Aus unseren Gesprächen haben wir die recht positive Erkenntnis gewonnen, dass die Kontakte zu unseren Gesprächspartnern für uns, eine persönliche Bereicherung sind. Sie geben uns die Möglichkeit, eine positive Reflexion unseres Glaubens vorzunehmen, aber auch eine tiefe Ernsthaftigkeit im Glaubensleben anderer festzustellen.
Die Frage, was sich die NAK von einem ökumenischen Engagement verspricht, hat der Stammapostel wiederholt beantwortet. Ich habe das im Interview mit der UF auch näher dargelegt. Ich fasse das kurz zusammen:
Dem Grunde nach hat durch die Veränderung in der ökumenischen Bewegung, nämlich hin zu „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“, auch bei den ÖRK- bzw. ACK-Mitgliedskirchen eine veränderte Denkhaltung eingesetzt. Sie wissen, dass vor Jahren dem Grunde nach immer das „Damoklesschwert“ einer weltweiten Einheitskirche unter einer Führung drohte. Dieses Thema ist ausgestanden.
Ich glaube, wir müssen uns heute viel ernsthafter mit dem Gedanken beschäftigen, ob Ökumene nach dem bisher gewohnten Empfinden nicht eine Angelegenheit des 20. Jahrhunderts ist. Wenn Bischof Huber, der EKD-Vorsitzende, jetzt von der „Ökumene der Profile“ spricht, dann geht er genau in diese Richtung.
Was sind denn unsere Herausforderungen? Es wäre zu kurz zu sagen, nur der Islam sei eine Gefahr. Wir haben in Europa eine Säkularisierung, wie sie selten mal der Fall war, und davon sind alle christlichen Kirchen betroffen. Da können wir uns auch nicht ausschließen. Hier ist doch schon ein ganz logischer Ansatz für die Frage, ob es denn richtig sei, dass sich solche, die sich zu Christus bekennen – wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise –, sich im 21. Jahrhundert noch benehmen wie im Mittelalter, und sich gegenseitig bekriegen?  Das ist unsere Intention, nicht die – das möchte ich deutlich sagen – „Fassadenpolitik“ zu betreiben, um aus der Sektenecke herauszukommen. …

CiD: Bezüglich Sekte stehen deutliche Aussagen über die NAK im „Handbuch Religiöse Gemeinschaften und Weltanschauungen".

Kühnle: Ja. Wir haben gehofft, dass da mit der Neufassung eine andere Beschreibung käme, und mussten doch erleben, dass auch in solchen Büchern allerhand „Politik“ steckt. Ziel muss sein, dass durch das bessere Kennenlernen, was vornehmlich durch Gespräche erfolgt, eine Veränderung in der Wahrnehmung eintritt. Und das setzt eben auch voraus, in entsprechenden Gremien dabei zu sein und sich positiv einbringen zu können.
Und wir haben auch die tiefe Überzeugung, dass die „apostolische Stimme“ im „Konzert der christlichen Religionsgemeinschaften und Kirchen“ ihren Platz hat. Warum sollten wir also eine aktive Beteiligung nicht anstreben?
Nach unserer heutigen Überzeugung, die nochmals klar in Uster formuliert wurde, verstehen wir uns eben nicht exklusiv, sondern erkennen in der Wiederkunft Christi zur Heimholung seiner Braut zur Hochzeit des Lammes ein besonderes Gnadengeschenk Gottes. Dieses wollen wir auch in der Christenheit deutlich machen, und zwar gerade deshalb, weil dieser Aspekt im Allgemeinen weitgehend untergegangen ist. Also sehe ich da einen theologischen und einen sehr praktischen Aspekt.

CiD: Lieber Apostel Kühnle, CiD bedankt sich bei Ihnen, dass Sie sich unseren Fragen gestellt haben.

 

 
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