9. Januar 2009, 10:00 Uhr - von Gastautor(in)
Kurz vor ihrem Tod besprach Marilyn Monroe zwei Tonbänder für ihren Psychoanalytiker. Die komplette Abschrift der Bänder liegt jetzt erstmals vor und bieten einen tiefen Einblick in das verstörte Seelenleben der Filmdiva. Friedhelm Brebeck hat sie gelesen und für die ARD ein Feature daraus gemacht.
“Wenn ich meine Augen schließe, sehe ich sie jetzt noch: Da lag diese schöne Frau - nackt auf dem Autopsie-Tisch.” John Miner ist 90 und ein zierlicher alter Herr mit korrekter Krawatte und Atembeschwerden, und es ist der erste Satz im ARD-Radio-Feature über die beiden Tonbänder, die Marilyn Monroe zwei Wochen vor ihrem Tod besprochen hat - ein Geschenk an ihren Psycho-Analytiker Dr. Ralph Greenson.
Miner war 1962 stellvertretender Bezirks-Staatsanwalt. Ein respektierter Forensiker und besessen erfolgreicher Spurensucherfinder bei ein paar Tausend Obduktionen. Später sagt er noch: “Sie lag da wie ein aufgeschnittenes Würstchen.”
Sie: Marilyn Monroe. Am 1. Juni 1926 unehelich geboren als Norma Jean Mortensen. Gestorben in der Nacht zum 5. August 1962: die erotischste Verführung im Kino des 20. Jahrhunderts. Ein platinblondes herzmundrotes Hollywood-Produkt. Weltweit Männer-angebetet und Frauen-kopiert. Und zugleich eine tief gestörte Frau.
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