In diesem Segment stellt die Deutsche Bundesbank ein speziell auf Schülerinnen und Schüler zugeschnittenes Glossar mit wichtigen Begriffen zu "Geld und Währung" zur Verfügung.
Verringerung des Wertes einer Währung gegenüber anderen Währungen. Die Abwertung bedeutet also, dass die Kaufkraft der heimischen Währung im Ausland abnimmt. Damit werden Importe teurer, während inländische Produkte für das Ausland billiger werden. In einem System fester Wechselkurse (Wechselkurssystem) erfolgt die Abwertung gewissermaßen amtlich durch Beschluss der Regierungen bzw. der Notenbanken. In einem System mit freien Wechselkursen kommt es zur Abwertung, wenn die Währung eines Landes stärker angeboten als nachgefragt wird.
Wertpapier, das dem Aktionär ein Recht an der Gesellschaft (Aktiengesellschaft, AG) verbrieft. Die Aktie stellt einen auf einen festen Betrag lautenden Anteil am Grundkapital der Gesellschaft dar (Mindestkapital einer AG 50 000 €). Der Aktionär haftet nur mit seiner Einlage, nach der sich auch sein Gewinnanteil (Dividende) richtet. Die Aktie umfasst in der Regel ein Stimmrecht auf der Hauptversammlung der Gesellschaft (Ausnahme: Stimmrechtslose Vorzugsaktien, die meist mit einer höheren Dividende entschädigt werden). Sie bestellt den Aufsichtsrat, der den Vorstand beruft. Dieser vertritt die Gesellschaft. Die Hauptversammlung kann außerdem die Satzung ändern sowie die Kapitalbedingungen und die Gewinnverteilung regeln. Aktien lauten üblicherweise auf den Inhaber und können somit leicht übertragen werden (Inhaberaktien). Allerdings gibt es auch Namensaktien, bei denen der Aktionär im Aktienbuch des Unternehmens verzeichnet ist. Vereinzelt ist die Übertragung der Aktie an die Zustimmung der Gesellschaft gebunden (vinkulierte Namensaktie).
Teil des Kapitalmarkts auf dem Aktien gehandelt werden. Meist erfolgt dies an der Börse. Daneben gibt es aber auch einen so genannten Freiverkehr. Auf dem Aktienmarkt wird der Aktienkurs bestimmt, der den Wertanteil am Gesamtvermögen der Gesellschaft angibt.
Umfasst das Recht, den Kauf oder Verkauf einer Aktie durch einseitige Erklärung ausüben zu dürfen. Zur technischen Ausgestaltung siehe Option.
Kredit, bei dem die jährlichen Tilgungs- und Zinszahlungen für eine Geldschuld stets einen gleich bleibenden Betrag ausmachen. Mit voranschreitender Tilgung sinkt damit der Tilgungsanteil in der Summe, mit der der Kreditnehmer regelmäßig belastet wird.
Kredit, den private Haushalte zur Finanzierung von Konsumgütern (meist langlebige Gebrauchsgüter wie Mobiliar oder Autos) aufnehmen. Anschaffungsdarlehen besitzen häufig eine Laufzeit von drei bis fünf Jahren.
Ein Arbeitnehmer gilt in Deutschland als arbeitslos, wenn er zwar arbeitsfähig und arbeitswillig ist, aber dennoch kein Beschäftigungsverhältnis findet. In der offiziellen Arbeitslosenstatistik werden allerdings nur diejenigen Personen erfasst, die beim Arbeitsamt als arbeitslos gemeldet sind. Um die volkswirtschaftliche Arbeitslosigkeit zu erfassen, wird neben der Zahl aller arbeitslosen Personen üblicherweise die sog. Arbeitslosenquote verwendet, die das Verhältnis der Arbeitslosen zur Summe aller Erwerbspersonen (bzw. der abhängigen Erwerbspersonen) beschreibt.
Theoretisch betrachtet der Ort, an dem Angebot und Nachfrage von Arbeitskräften zusammentreffen. Besonderheiten gegenüber anderen Märkten: Die „Preise“ für die Arbeitsleistung bilden sich nicht im freien Wechselspiel von Angebot und Nachfrage, sondern werden überwiegend durch Tarifverträge zwischen den Tarifvertragsparteien autonom, d. h. ohne staatliche Einmischung festgelegt. Allerdings greift der Staat lenkend in den Arbeitsmarkt ein, indem er durch Zuschüsse z. B. die Beschäftigung von Behinderten oder Langzeitarbeitslosen fördert. Solche und ähnliche Maßnahmen nennt man Arbeitsmarktpolitik.
Ausnutzung von Preisunterschieden für identische Güter oder Finanzprodukte auf verschiedenen Märkten zur Erzielung von Gewinnen. Arbitrage-Geschäfte sind risikolos, da gleichzeitig Kauf (auf dem billigeren Markt) und Verkauf (auf dem teureren Markt) getätigt werden. Als Folge von Arbitrage-Geschäften gleichen sich die Preise auf unterschiedlichen Märkten an. Arbitrage sorgt z. B. dafür, dass der Wechselkurs zwischen zwei Währungen an verschiedenen Devisenmärkten (Börsen) übereinstimmt.
Erhöhung des Außenwertes einer Währung (Abwertung).
Aktivposten, der zum Ausgleich der Bilanzen von Banken und Wirtschaftsunternehmen geschaffen wird. Ausgleichsforderungen richten sich gegen den Staat. Zu einem Bedarf an Ausgleichsforderungen kann es dann kommen, wenn im Rahmen einer Währungsumstellung Aktiva und Passiva nicht im gleichen Verhältnis umgestellt werden. Die Schaffung derartiger „künstlicher“ Vermögenswerte wurde erstmals nach der Währungsreform 1948 nötig und auch nach der Währungsunion 1990 mit der damaligen DDR wieder praktiziert. 1948 war es zu einem Bedarf an Ausgleichsforderungen gekommen, weil die Kredite der Banken an den Staat wertlos geworden waren, aber auch nach der Währungsreform ein größerer Einlagenbestand bei den Banken verblieb. In der Bilanz der Bundesbank stehen außerdem immer noch Ausgleichsforderungen, die damals anlässlich der „Erstausstattung“ der Bevölkerung mit Bargeld entstanden waren. Auf das Instrument der Ausgleichsforderungen wurde Mitte 1990 im Zuge der Währungsunion mit der damaligen DDR erneut zurückgegriffen, um die Lücke zwischen den Krediten und den im Durchschnitt zu einem günstigeren Kurs umgestellten Einlagen zu schließen, um den Banken einen Ausgleich für wertlose Kredite zu geben und um den Banken ein ausreichendes Eigenkapital zur Verfügung zu stellen.