In diesem Segment stellt die Deutsche Bundesbank ein speziell auf Schülerinnen und Schüler zugeschnittenes Glossar mit wichtigen Begriffen zu "Geld und Währung" zur Verfügung.
Wertmäßige Erfassung aller wirtschaftlichen Transaktionen zwischen Inländern und Ausländern in einem bestimmten Zeitraum. Die Zusammenfassung wirtschaftlich ähnlicher Transaktionen erfolgt in verschiedenen Teilbilanzen. Die Zahlungsbilanz lässt sich untergliedern in die Leistungsbilanz, die Bilanz der Vermögensübertragungen, die Kapitalbilanz und die Devisenbilanz. Auf der Aktivseite der Zahlungsbilanz erscheinen Transaktionen, die aus der Sicht des Inlandes mit Zahlungseingängen verbunden sind. Zahlungsausgänge werden entsprechend auf der Passivseite gebucht. Die Zahlungsbilanz wird nach dem Prinzip der doppelten Buchführung geführt, d. h. jede Transaktion wird als Buchung und Gegenbuchung zweimal erfasst. Demzufolge ist die Zahlungsbilanz rein rechnerisch immer ausgeglichen (formaler Zahlungsbilanzausgleich). Wenn von einer „unausgeglichenen“ Zahlungsbilanz gesprochen wird, ist der Saldo einer bestimmten Teilbilanz – in der Regel der Leistungsbilanz – gemeint. Die Zahlungsbilanz für die Bundesrepublik Deutschland wird von der Deutschen Bundesbank monatlich in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt erstellt.
Teil des Finanzvermögens mit der Eigenschaft, im Wirtschaftsverkehr zur Tilgung von Geldschulden und in der Regel auch als allgemeines Tauschmittel akzeptiert zu werden (perfekte Zahlungsmittel). Die Zahlungsmitteleigenschaft können bestimmte Finanzaktiva gewohnheitsmäßig oder kraft Gesetzes erlangen. Im letzten Fall spricht man von gesetzlichen Zahlungsmitteln. In Deutschland sind die vom Eurosystem in Umlauf gebrachten Banknoten und Münzen gesetzliche bzw. beschränkt gesetzliche Zahlungsmittel. Zu den perfekten Zahlungsmitteln zählt heute auch das Giralgeld, da es in der Regel kraft Treu und Glaubens im Zahlungsverkehr angenommen werden muss. In Zeiten zerrütteter Währungsverhältnisse – wie etwa in Deutschland nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg – kann es zu einer Trennung der Zahlungsmittel- und Tauschmitteleigenschaft des staatlichen Geldes kommen.
Summe aller Übertragungen von Zahlungsmitteln, die Wirtschaftssubjekte als Gegenleistung im allgemeinen Wirtschaftsverkehr vornehmen. Nach dem verwendeten Zahlungsmedium unterscheidet man vor allem den baren und den unbaren Zahlungsverkehr. Barzahlungen erfolgen durch Übergabe von Banknoten und Münzen. Bargeldlose Zahlungen erfolgen dagegen durch Übertragung von Giralgeld vor allem mittels Überweisung, Lastschrift und Scheck, aber immer mehr auch über kartengestützte Zahlungssysteme (Debitkarten, Kreditkarten, vorausbezahlte Karten). Nach der Verwendung von Belegen trennt man den beleggebundenen vom beleglosen bzw. „elektronischen“ Zahlungsverkehr.
Geldpolitische Entscheidungsinstanz einer Volkswirtschaft. Als Bestandteil des Bankensystems ist die Zentralbank allein zur Ausgabe gesetzlicher Zahlungsmittel berechtigt. Über den Einsatz ihrer geldpolitischen Instrumente kann die Zentralbank die Bankenliquidität und die Geldschöpfung der Banken so steuern, dass die Ziele der Geldpolitik erreicht werden. Zu den geldpolitischen Zielen zählt vorrangig die Erreichung und Sicherung der Geldwertstabilität. Neben Geldwertstabilität zählt auch die Aufrechterhaltung eines geordneten Geldwesens zu den Aufgaben einer Zentralbank. Hierzu hat sie den Zahlungsverkehr in der Wirtschaft zu fördern und das Vertrauen in die Stabilität des Finanzsystems zu stärken. Um die geldpolitische Zielerreichung institutionell abzusichern, wird den Zentralbanken in vielen Ländern formale Unabhängigkeit eingeräumt (Unabhängigkeit der Zentralbank). Die Deutsche Bundesbank ist die nationale Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland. In der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion bilden die nationalen Zentralbanken und die Europäische Zentralbank zusammen das Eurosystem, das die Geldpolitik für alle Teilnehmerländer einheitlich festlegt.
Allgemein das von der Zentralbank geschaffene Geld. Das Zentralbankgeld setzt sich aus dem gesamten Bestand umlaufender Banknoten und den Sichtguthaben der Banken bei der Notenbank zusammen.
Guthaben bei der Zentralbank, die von Banken gehalten werden. Sie dienen den Kreditinstituten zur Erfüllung der Mindestreservepflicht und als Arbeitsguthaben. Zentralbankguthaben werden am Geldmarkt zum Liquiditätsausgleich zwischen den Banken gehandelt.
Allgemein der Preis für die zeitweise Überlassung von Kapital. Der Zinssatz wird – unabhängig von der Laufzeit des Kredits – üblicherweise als jährlicher Zinssatz angegeben. Der Nehmer zahlt dem Geber einen Zins als Ausgleich für den Verzicht auf die gegenwärtige Verfügbarkeit des Kapitals (Konsumverzicht, Verzicht auf Liquidität), für das Ausfallrisiko und das Risiko der Realwertminderung durch Inflation. Je nach Fristigkeit (kurz- und langfristiger Zins), Anlageart (Termineinlagen, Spareinlagen), Kreditart (Kontokorrentkredit, Hypothekarkredit) etc. lassen sich viele Zinsbegriffe unterscheiden.
Im Rahmen dieses Übertragungskanals monetärer Impulse wird
auf die Durchwirkung einer Änderung der Notenbankzinsen auf
die gesamtwirtschaftliche Nachfrage abgestellt. Ein höherer
Notenbankzins verändert die Ertrags-Risikostruktur der Vermögensanlage
von Banken und Nichtbanken. Kurzfristige
Anlagen werden attraktiver, sodass langfristige Wertpapiere verkauft werden, um ein neues Ertrags-Risiko-Gleichgewicht zu
erhalten. Die Kurse der festverzinslichen Wertpapiere gehen
zurück, die Renditen solcher Anlagen steigen. Dadurch gewinnen
längerfristige Finanzanlagen wieder an Attraktivität. Die
Nachfrage nach Sachkapital und langlebigen Konsumgütern
nimmt tendenziell ab, die Zinserhöhung der Notenbank hat
eine dämpfende Wirkung auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage
und damit auch auf den inländischen Preisdruck. Zudem
geben die Banken die Zinserhöhung in der Regel auch in Form
steigender Bankzinsen an ihre Kunden weiter, sodass die Nachfrage
nach fremdfinanzierten Investitionen oder Konsumgütern
abnimmt.
Der durch die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität des Eurosystems als Ober- bzw. Untergrenze gebildete Korridor, innerhalb dessen sich der Tagesgeldzins am europäischen Geldmarkt im Allgemeinen bewegt. Innerhalb dieses Kanals orientiert sich der Zins weitgehend am Satz für das Hauptrefinanzierungsgeschäft. Die Zinssätze für diese drei geldpolitischen Instrumente bilden die Leitzinsen des Eurosystems.
Allgemeiner Ausdruck für die durchschnittliche Höhe der bei Geld- und Kreditgeschäften üblichen Zinssätze. Aufgrund der Vielzahl der vorkommenden Zinssätze wird in der Regel ein zumindest repräsentativer Zinssatz verwendet. Im kurzfristigen Bereich ist dies z. B. der Geldmarktsatz zwischen Banken für Dreimonatsgeld, im langfristigen Bereich wird vielfach die durchschnittliche Rendite der umlaufenden Schuldverschreibungen (Umlaufsrendite) ausgewählt.
Vorstellung, nach der sich der Wechselkurs anhand des Zinsgefälles zwischen einer kurzfristigen Geldanlage im Inland und im Ausland bildet. Erhält ein Anleger im Inland einen geringeren Zinsertrag als er ihn unter sonst gleichen Bedingungen im Ausland auch unter Berücksichtigung der von ihm erwarteten Wechselkursentwicklung erzielen kann, wird er die Auslandsanlage bevorzugen. Er fragt die ausländische Währung nach, diese steigt im Wert, während die heimische an Wert verliert. Hierdurch nimmt der Zinsertrag der Anlage im Ausland ab. Die Arbitrage endet, wenn die in- und ausländischen Anlagen gleiche Erträge abwerfen.