In eigener Sache

Unter dieser Rubrik berichten wir in unregelmäßigen Abständen über innere Entwicklungen der AG Friedensforschung an der Universität Gesamthochschule Kassel, die den jährlichen Friedensratschlag veranstaltet, sowie über verwandte Themen und Ereignisse.




Unterstützung gesucht

Mit weit über einer Million Zugriffen im Monat ist der Internet-Auftritt der AG-Friedensforschung zentrale Anlaufstelle für Friedensbewegte, Friedensforscher/innen und die interessierte Öffentlichkeit. Auf unseren Seiten berichten wir über aktuelle Entwicklungen in den Krisenregionen dieser Erde, dokumentieren Meldungen und Erklärungen aus Politik, Wissenschaft und Friedensbewegung und veröffentlichen zahlreiche Hintergrundberichte und Analysen zu zentralen friedenspolitischen Themen.

Chroniken zu ausgewählten Ländern

Ein wichtiger Bereich unserer Internetpräsenz sind die laufend aktualisierten Chroniken. Zu neun Ländern/Regionen (von Afghanistan über den Nahen Osten bis Sudan) dokumentieren wir kompakt und übersichtlich die neuesten Meldungen. Die Nachfrage nach diesen Seiten zeigt, dass wir mit den Chroniken unseren Lesern einen hilfreichen Dienst erweisen: Besonders stark besucht werden derzeit die Afghanistan-, die Irak-, die Iran- und die Sudan-Chronik.

Gleichzeitig verursacht die laufende Pflege aller Chroniken einen kaum mehr zu bewältigenden Arbeitsaufwand: Die Recherche und Auswertung in zahlreichen Nachrichtenquellen und die Zusammenstellung der Chroniken kosten schlichtweg zu viel Zeit, als dass sie von einer einzelnen Person (die zudem noch viele andere Aufgaben hat) zu bewältigen sind.

Aus diesem Grund suchen wir engagierte Freiwillige, die bereit sind, über einen (längeren) Zeitraum die Pflege einer Landeschronik zu übernehmen. Konkret umfasst dies folgende Aufgaben:
  • Regelmäßiges Verfolgen der aktuellen Nachrichtenlage zum ausgewählten Themengebiet
  • Zusammenfassung wesentlicher Entwicklungen im Stil der bisherigen Chroniken
  • Einsendung der aktualisierten Chroniken möglichst 1x wöchentlich
Besondere Computerkenntnisse sind nicht erforderlich: Die Zusammenstellung der aktualisierten Texte kann in Word oder als E-mail-Text erfolgen.
Da wir diese Seite ohne finanzielle Unterstützung betreiben, können wir leider kein Gehalt zahlen; einziger Lohn ist der Dank unserer Leser.
Wir suchen daher Helfer, die uns unentgeltlich in ihrer Freizeit ca. 2-3 Stunden pro Woche unterstützen und somit den weiteren Fortbestand aller Chroniken sicherstellen.

Interessenten melden sich bitte per E-mail an:
Peter Strutynski (strutype@uni-kassel.de)





Kassel, den 5. März 2007

Es dürfte den Besuchern dieser Website kaum entgangen sein, dass die AG Friedensforschung 10 Tage lang nichts Neues mehr ins Netz stellte. Der Grund hierfür: eine kaputte Festplatte.

Homepage wieder auf dem neuesten Stand

Nun endlich konnte alles gerettet und auf einen neuen PC übertragen werden. Und allmählich findet die Homepage auch wieder den Anschluss an die aktuellen Ereignisse (siehe die Eintragungen für Ende Februar/Anfang März auf der Homepage: www.uni-kassel.de/fb5/frieden).

Besonders ans Herz legen möchte ich die Dokumente zur Auseinandersetzung um den Tornado-Einsatz sowie die Warnungen vor einem Irankrieg: Zu Afghanistan ist sehr aufschlussreich erstens die Bundestagsdebatte vom vergangenen Mittwoch (1. Lesung), die hier vollständig dokumentiert ist:
Steinmeier: "Wir haben in Afghanistan viel erreicht" - "Schäfer: "Die Bilder aus den Tornados sind nicht für das Familienalbum".
Sodann natürlich die Stellungnahmen gegen den Tornado-Einsatz, etwa vom Friedensratschlag und vom "Darmstädter Signal": "Es handelt sich unzweideutig um einen Kampfeinsatz" - "Ein abermaliges Armutszeugnis für den Bundestag".

Zum Iran konnte nun auch der von Mohssen Massarrat initiierte informative Brief an Bundeskanzlerin Merkel dokumentiert werden: "Tun Sie alles Mögliche ..."

Trotz des Artikelstaus Ende Februar ist die Präsenz der Website weiterhin auf einem erfreulich hohen Niveau. "Erfolgreich bearbeitete Anfragen" im Februar 2007: 1.330.854; "Durchschnittlich bearbeitete Anfragen pro Tag" (im Monat Februar): 47.531. Das kann sich sehen lassen. In dieser starken Nachfrage drückt sich der gestiegene Bedarf an seriösen kritischen Informationen und Hintergrundberichten aus - etwas, was in den Mainstream-Medien nur selten anzutreffen ist. Deren Schwäche - ist unsere Stärke. So einfach kann das manchmal sein.

Highlights aus dem Februarangebot waren zweifellos die Reden, die auf der "Sicherheitskonferenz" in München gehalten wurden, insbesondere die bemerkenswerte Rede des russischen Präsidenten Putin:
"Ich denke, dass für die heutige Welt das monopolare Modell nicht nur ungeeignet, sondern überhaupt unmöglich ist".
Gleich dahinter rangieren Berichte über "Blutdiamanten", die wir anlässlich des in den Kinos angelaufenen neuen Hollywood-Films "Blood Diamonds" ins Netz stellten, z.B. folgende Seite:
Blood Diamonds - Hollywood und die Wirklichkeit.

Sehr gut an genommen wurde der gut recherchierte und gründliche Hintergrundbericht über die Konflikte im Sudan: "Nächster Interventionskandidat Sudan?" von Lühr Henken:
Nächster Interventionskandidat Sudan?.
Weiterhin lesenswert auch die Analyse des Afrikaforschers Stefan Kröpelin:
"S u d a n / D a r f u r : Der inszenierte Konflikt".

Dauerthema weiterhin der Nahe Osten und hier erwähnenswert der erfrischende Artikel von Uri Avnery: "Muss ein Indianer das Existenzrecht der Vereinigten Staaten anerkennen?"
"Mekka entgegen".

Dann kommen Afghanistan (Tornado-Einsatz: siehe:
"Regierung von allen guten Geistern verlassen"?)
und der drohende Krieg gegen Iran. Hierzu fand die Rede des iranischen Chefunterhändlers Aki Laridschani in München große Resonanz: "In Irans Sicherheitsdoktrin ist kein Platz für atomare und chemische Waffen".
Viel gelesen wurden aber auch die Warnsignale. die insbesondere aus Großbritannien und den USA zu uns drangen, siehe z.B.:
"Steht ein Angriff auf Iran bevor?"

Vielleicht verführen diese Hinweise den einen oder die andere dazu, wieder einmal in unserem breit gefächerten Angebot zu stöbern. Es gibt keine Weltregion, fast kein Land und so gut wie kein friedenspolitisches Thema, das nicht auf den Seiten der AG Friedensforschung abgehandelt würde. Die zahlreichen Anfragen von Studierenden aus vielen Universitäten (auch aus dem Ausland) zeigen, dass wir unser Angebot weiterhin hoch halten, nach Möglichkeit sogar noch erhöhen müssen. Letzteres scheitert indessen an unseren Kapazitäten.

Am kommenden Freitag (9. März) wird der Bundestag in dritter Lesung über den Tornadoeinsatz befinden. Das Ergebnis ist bekannt. Die "Aufklärer" werden nach Afghanistan geschickt und Deutschland wird noch tiefer in den schmutzigen Krieg hinein gezogen. Dass es auch anders geht, dass an Stelle militärischer Maßnahmen zivile Mittel die einzige Erfolg versprechende Strategie darstellen, zeigt ein Artikel, der am vergangenen Freitag (2. März) in der Süddeutschen Zeitung" veröffentlicht wurde (wieder so eine seltene Ausnahme in den Mainstream-Blättern): "Wie man einen Krieg verliert". Autor: Reinhard Erös, Oberstabsarzt a.D. und Gründer der sehr angesehenen "Kinderhilfe Afghanistan". Auch diesen lesenswerten Artikel haben wir mit freundlicher Genehmigung des Autors auf der Website unterbringen können: "Wie man einen Krieg verliert" (pdf-Datei).

Die Friedensbewegung wird in den nächsten Tagen noch einiges unternehmen, damit neben der Linksfraktion noch mehr Abgeordnete von den Grünen, vielleicht auch aus der FDP und aus den Regierungsfraktionen mit Nein stimmen. Sie verdienen unsere Unterstützung.




Kassel, den 14. Februar 2007

Bilanz der "Friedensvorlesungen 2006/2007"

Die AG Friedensforschung hat auch in diesem Wintersemester eine Friedensvorlesungsreihe mit insgesamt 10 Vorlesungen veranstaltet. Das Motto der Friedensvorlesungen lautete: "Die Re-Militarisierung der Politik - Von der 'humanitären Intervention' zum Krieg um Rohstoffe".
Das Programm zu dieser Reihe (die wir seit fünf Jahren regelmäßig durchführen) kann hier eingesehen werden (html-Datei oder pdf-Datei).

Der Besuch der einzelnen Abende war sehr unterschiedlich und bewegte sich zwischen 45 und über 100 Personen. Die Veranstaltungen mit der geringsten Beteiligung fanden eher am Semesterende statt. Auch zeigte sich, dass Themen mit direktem aktuellen Bezug (z.B. Nahost-Konflikt, Atomstreit mit Iran, Feindbild Islam) besser ankamen als allgemeine Grundlagen-Themen (z.B. Kriege im 21. Jh., Erweiterter Sicherheitsbegriff, Gewaltverbot).

Wie immer bei derartigen Ringvorlesungen setzte sich das Publikum aus Studierenden und außeruniversitären Besuchern zusammen, wobei die Studierenden - vor allem am Semesterende - in der Minderheit waren. Erfreulich war, dass einige Vorlesungen auch von Schulklassen aus Kassel und der Region besucht wurden.

Die Referentinnen und Referenten kamen (fast) alle aus dem Bereich der Friedensforschung und (geografisch) aus Berlin, Dresden, Edermünde, Frankfurt/M., Hamburg, Marburg/L., München und Wien. Die Kosten der Vorlesungsreihe (Fahrtkosten, Übernachtungen, Honorare, Druckkosten Programm) wurden zum Teil aus den Einnahmen (Eintrittsgeld für Nicht-Studierende), zum Teil aus Restmitteln der AG Friedensforschung gedeckt. Eine Alimentierung durch den Fachbereich hat es nicht gegeben.

Wie in den Vorjahren werden die Referate - zusammen mit anderen Beiträgen - in einem Band der "Kasseler Schriften zur Friedenspolitik" (Jenior Verlag) veröffentlicht.




Kassel, den 28. Oktober 2006

Zu Beginn jeden Wintersemesters herrscht Hochbetrieb an den Unis. In unserem Fall wird die Lage dadurch verschärft, dass zur selben Zeit, da Studienanfänger in die Seminare und Vorlesungen strömen und nach Orientierung suchen, auch noch der "Friedenspolitische Ratschlag" (immer am ersten Wochenende im Dezember) und die "Friedensvorlesungs"-Reihe in trockene Tücher gebracht werden müssen.

Heute kann schon einmal "mission accomplished" gemeldet werden. Das Programm für den Friedenspolitischen Ratschlag kann ab sofort als pdf-Datei eingesehen werden, und die Vorlesungsreihe steht ebenfalls, nämlich hier:
Die Re-Militarisierung der Politik
Von der "humanitären Intervention" zum Krieg um Rohstoffe. Friedensvorlesungen 2006/07 an der Uni Kassel

Zum "Friedensratschlag 2006"
Darüber werden sich alle, die zu den "Dauergästen" des Ratschlags gehören, besonders freuen: Nachdem wir voriges Jahr an den Holländischen Platz ausweichen mussten, findet der Kongress wieder am gewohnten Standort Wilhelmshöher Allee 71 statt. Außerdem haben wir das Programm etwas großzügiger gestaltet, indem wir am Samstagnachmittag (2. Dezember) entgegen der bisherigen Gewohnheit nicht mehr zwei parallele Arbeitsgruppenrunden, sondern nur noch eine Runde eingebaut haben. Dadurch steht erstens etwas mehr Zeit zur Diskussion in den Arbeitsgruppen zur Verfügung und zweitens kann ein ganz zentrales Thema, nämlich der Nahostkonflikt, in einer zusätzlichen Plemumsveranstaltung für alle angeboten werden.
Hoffentlich stößt der Friedensratschlag wie in den vergangenen Jahren wieder auf große Resonanz. Das Programm, die vielen Referentinnen und Referenten hätten es jedenfalls verdient - und die vor uns liegenden Herausforderungen (Militarisierung der deutschen Außenpolitik, deutsche EU-Präsidentschaft im nächsten Halbjahr, Kriegsschauplätze von Afghanistan bis Sudan, Lichter der Hoffnung in Lateinamerika u.v.a.m.) sowieso.

Entwicklung der Homepage

Die erfreuliche Entwicklung des Internetangebots der AG Friedensforschung hat sich auch in diesem Jahr fortgesetzt und uns fast jeden Monat neue Rekorde beschert.

Der überaus gute Besuch der Homepage im Jahr 2006 drückt sich z.B. darin aus, dass in den bisherigen neun Monaten des Jahres 2006 bereits weitaus mehr Seitenanfragen zu verzeichnen sind als in den 12 Monaten des letzten Jahres (und das war ja auch schon ein Rekordjahr gewesen).

2005 insgesamt (12 Monate): 4,561 Mio.
2006 (Jan. - September, 9 Mon.): 5,314 Mio.

Die Zugriffe auf die Homepage insgesamt liegen wesentlich höher. Wegen einer statistischen Umstellung im Februar 2005 können korrekterweise aber nur die Monate Februar bis September verglichen werden:
Zugriffe Februar-September insgesamt:
2005: 6,5 Mio
2006: 10,9 Mio.

Praktika

Das Interesse von Studierenden an einem Praktikumsplatz in unserer AG Friedensforschung hat ebenfalls zugenommen. In diesem Jahr haben wir zwei Praktikanten "beschäftigt". Für "lau", wie man so schön sagt, worüber bei uns aber keine Freude aufkommt, da wir die gute Arbeit von Praktikantinnen und Praktikanten gern auch finanziell honorieren würden. Dass dafür - zur Zeit - keine Mittel vorhanden sind, ist sehr zu bedauern. Hoffentlich hält das Interesse an der Mitarbeit in der AG Friedensforschung trotzdem an.

Öffentlichkeitsarbeit

Die überaus gute Internet-Präsenz der AG Friedensforschung trägt auch dazu bei, dass die Anfragen an sie manchmal nur schwer zu bewältigen sind. Es vergeht kaum eine Woche, in bestimmten Zeiten kaum ein Tag, wo Vortragswünsche oder Interview-Anfragen bei Rundfunk- und Fernsehsendern befriedigt oder Gastkommentare für Zeitungen abgeliefert werden müssen. Vor wenigen Tagen wurden wir in die prominente Galerie der "Tagebuch"-Einträge des Gesellschafter-Projekts der "Aktion Mensch" aufgenommen mit einem Tageskommentar zum nordkoreanischen Atomwaffenprogramm. Anlass war der Auftakt der "Internationalen Abrüstungswoche". Der Kommentar kann hier angesehen werden ("Vollmundig in die Katastrophe?"):
http://diegesellschafter.de.


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