Letztlich auf dem Transgender Film Festival in Los Angeles gesehen und soeben entdeckt, dass einer meiner Lieblingsfilme aus dem Programm doch tatsächlich online ist!
Viel Spaß!
Sonntag, 24. April 2011
Queerer Than Thou
Freitag, 10. Dezember 2010
Privilegierungsbekenntnisse und Hegemoniereproduktion in kritischen Wissenschaftsfeldern
Vorträge und Diskussion mit Isabell Lorey und Urmila Goel
...Sich zu den eigenen Privilegien zu bekennen, gilt in kritischen Wissenschaften häufig als Strategie, die die Reproduktion hegemonialer Wissensproduktion vermeiden oder subvertieren soll. Stellen diese zum Teil auch rituellen Selbst-Positionierungen bestehende Machtverhältnisse in Frage? Wirken sie als Befreiungs- und Immunisierungsgesten für hegemoniale Wissensproduzent_innen? Können Wirkungen solcher Bekenntnisse überhaupt reflexiv eindeutig erfassbar und erfahrbar gemacht werden?
Organisiert von:
Fachschaftsinitiative Gender Studies
LehrbereichTheologie und Geschlechterstudien (Ulrike Auga), Theologische Fakultät
Lehrbereich Diversity Politics (Ina Kerner), Institut für Sozialwissenschaften
Auf Facebook: http://www.facebook.com/event.php?eid=134930296562199
Wann? Dienstag den 14.12.2010, 18H
Wo? Dorotheenstr. 24 (Hegelplatz) - RAUM 1.308
Danach! GESELLIGKEIT, MUSIK UND DRINKS IM RELAIS - MONBIJOUSTR. 3 im 1.OG
...Sich zu den eigenen Privilegien zu bekennen, gilt in kritischen Wissenschaften häufig als Strategie, die die Reproduktion hegemonialer Wissensproduktion vermeiden oder subvertieren soll. Stellen diese zum Teil auch rituellen Selbst-Positionierungen bestehende Machtverhältnisse in Frage? Wirken sie als Befreiungs- und Immunisierungsgesten für hegemoniale Wissensproduzent_innen? Können Wirkungen solcher Bekenntnisse überhaupt reflexiv eindeutig erfassbar und erfahrbar gemacht werden?
Organisiert von:
Fachschaftsinitiative Gender Studies
LehrbereichTheologie und Geschlechterstudien (Ulrike Auga), Theologische Fakultät
Lehrbereich Diversity Politics (Ina Kerner), Institut für Sozialwissenschaften
Auf Facebook: http://www.facebook.com/event.php?eid=134930296562199
Wann? Dienstag den 14.12.2010, 18H
Wo? Dorotheenstr. 24 (Hegelplatz) - RAUM 1.308
Danach! GESELLIGKEIT, MUSIK UND DRINKS IM RELAIS - MONBIJOUSTR. 3 im 1.OG
Dienstag, 30. November 2010
Antisexistische Bierdeckel
Da Bierseeligkeit und Kneipenbesuch nicht immer nur zu neuen Freund_innen führt, sondern ebenfalls übergriffige Situationen produzieren oder nach sich ziehen, hält es das Bündnis wir für sinnvoll, das Thema sexueller Übergriffe auch in die Kneipe zu tragen. Bierdeckel meist in Kneipen und Bars als Werbefläche genutzt, können auch ein guter Platz für Inhalte sein - nämlich die sexueller Übergriffe in Kneipen oder auf dem Heimweg sowie die der Auseinandersetzung des Umfeldes mit dem Thema.
Die erste Runde der von Ka Schmitz gezeichntet Bierdeckel war schnell vergriffen, so dass in Absprache mit dem alten Bündnis antisexistisches kneipen und der Zeichner_in eine Neuauflage von 100.000 Bierdeckeln gedruckt wurde, die jetzt - rechtzeitig zur bier- und sonstwie alkoholseeligen Weihnachtszeit - bestellbar ist.
Jeder Bierdeckel kostet 4 Cent. Die Mindestbestellmenge liegt bei 400 Stück. Die Bestellmenge kann in 400-Stück-Schritten von euch variiert werden. Zu den Kosten der Bierdeckel selbst, kommen noch die Versandkosten.
Nachfragen, Bestellungen und Kontakt: antisexistischebierdeckel@yahoo.com
Die erste Runde der von Ka Schmitz gezeichntet Bierdeckel war schnell vergriffen, so dass in Absprache mit dem alten Bündnis antisexistisches kneipen und der Zeichner_in eine Neuauflage von 100.000 Bierdeckeln gedruckt wurde, die jetzt - rechtzeitig zur bier- und sonstwie alkoholseeligen Weihnachtszeit - bestellbar ist.
Jeder Bierdeckel kostet 4 Cent. Die Mindestbestellmenge liegt bei 400 Stück. Die Bestellmenge kann in 400-Stück-Schritten von euch variiert werden. Zu den Kosten der Bierdeckel selbst, kommen noch die Versandkosten.
Nachfragen, Bestellungen und Kontakt: antisexistischebierdeckel@yahoo.com
Donnerstag, 21. Oktober 2010
wie-wo-du? Politisches Speed-Dating zu Klassismus & Heteronormativität - Queer Salon Berlin
Der Queer Salon Berlin findet heute in Form eines politischen Speed-Datings zu Klassismus & Heteronormativität statt. Dabei werden folgende Fragen in kurzen Begegnungen untereinander diskutiert:
Erlebst du in queer/feministischem Kontexten Klassismus? Wie zeigt er_ sich?
Verwirrt Dich der Klassenbegriff? Ist diese Verwirrung queer? Welche Effekte hast du auf die globale Ökonomie?
Wann? Donnerstag den 21.Oktober 2010, 20 Uhr
Wo? Werkstatt, Adalbertstr. 71 (Hinterhaus, Tür rechts) (U-Kottbusser Tor)
Der Berliner Queer Salon ist ein monatliches Event für alle, die die queer als Möglichkeit ansehen, Differenzen auf unterschiedliche Weise und diverse Formen von Differenz in ihrer Unterschiedlichkeit zum Ausdruck zu bringen. Der Salon findet jeden 3. Donnerstag im Monat statt.
Weitere Temirne vormerken:
18. November 2010
Imke und Ka
"Ich sehe was, was du nicht siehst" oder: "Wer sieht hier wen?"
gemeinsam einen Gendercomic produzieren (ohne zeichnen zu müssen)
16. Dezember 2010
Anca und Ruth
Stop, Stopping, Stopped. An experiment with queer ending
20. Januar 2011
Barbara
Ein Denk-Experiment: Wie stellt Medizin Geschlechter her? Und wie können wir der Binarität entkommen, ohne sie zu vervielfältigen?
17. Februar 2010
Volker
Metronormativität herausfordern: Wieso ist Landleben always already hetero?
www.queer-institut.de
Erlebst du in queer/feministischem Kontexten Klassismus? Wie zeigt er_ sich?
Verwirrt Dich der Klassenbegriff? Ist diese Verwirrung queer? Welche Effekte hast du auf die globale Ökonomie?
Wann? Donnerstag den 21.Oktober 2010, 20 Uhr
Wo? Werkstatt, Adalbertstr. 71 (Hinterhaus, Tür rechts) (U-Kottbusser Tor)
Der Berliner Queer Salon ist ein monatliches Event für alle, die die queer als Möglichkeit ansehen, Differenzen auf unterschiedliche Weise und diverse Formen von Differenz in ihrer Unterschiedlichkeit zum Ausdruck zu bringen. Der Salon findet jeden 3. Donnerstag im Monat statt.
Weitere Temirne vormerken:
18. November 2010
Imke und Ka
"Ich sehe was, was du nicht siehst" oder: "Wer sieht hier wen?"
gemeinsam einen Gendercomic produzieren (ohne zeichnen zu müssen)
16. Dezember 2010
Anca und Ruth
Stop, Stopping, Stopped. An experiment with queer ending
20. Januar 2011
Barbara
Ein Denk-Experiment: Wie stellt Medizin Geschlechter her? Und wie können wir der Binarität entkommen, ohne sie zu vervielfältigen?
17. Februar 2010
Volker
Metronormativität herausfordern: Wieso ist Landleben always already hetero?
www.queer-institut.de
Sonntag, 17. Oktober 2010
Unsa Haus - ein nichtnormatives (Kinder)Buch
Geht mensch durch die Kinderbuchabteilungen von Buchhandlungen, um für anverwandte und bekannte Kinder Lesestoff zu erwerben, fällt die Entscheidung selten leicht. Wer den kritischen Blick streifen lässt, wird schnell feststellen, dass die meisten Bücher heteronormativen Strukturen folgen, Geschichten von Mama, Papa, Kind erzählen und Geschlechterstereotype reproduzieren und festnageln.
Umso erfreulicher, dass sich da was tut und umso erfreulicher, dass sich der Nono-Verlag der Kinder annimmt, die vielleicht nach Lektüre des in zweiter Auflage erschienenen Buches „Unsa Haus – und andere Geschichten“ den Erwachsenen verklickern, dass Familie, Geschlecht, Sexualität und Zusammenleben nicht so eingefahren und endlos gleichförmig sein müssen.
Das Kinderbuch erzählt mit viel Spaß und tollen Illustrationen die im normativen Sinne nicht-geradlinigen Lebensläufe der fünf kleinen Held_innen. Dass jedoch deren fiktives Leben mit dem realen Alltagsleben vieler Kinder und Familien jenseits steriler Werbeanzeigen in einem engen Austauschverhältnis stehen, verdeutlichen die spannenden Illustrationen an der Schnittstelle von Fotografie und Mangamalerei. In die Fotos ikea-ausgestatteter Wohnräume sind die Mangacomicfiguren montiert und ermöglichen ein Queering ebenjener Welten, die nur aus weißen, bürgerlichen, heterosexuellen Farbglanzfamilien bestehen.
Zudem definieren sich die Kinder nicht vorzugsweise über ihr Geschlecht, sondern über ihre Interessen, Träume und Lebenswünsche, die ein viel festeres Band zwischen ihnen zu schweißen in der Lage sind. Ausgehend von der scheinbar belanglosen Frage, welchen Beruf die Kinder später einmal auszuüben sich erträumen, wird ein Kosmos entworfen, der eingebettet in ein Umfeld voller Aufmerksamkeit, Offenheit und Vorurteilslosigkeit so einigen Erwachsenen lehren könnte, Zusammenleben jenseits von national, kulturell und geschlechtlichen Zugehörigkeitsimperativen zu gestalten.
Wenn also jedes Kind im Rahmen der je eigenen Geschichte "direkt aus dem Leben" davon konfrontiert ist, dass sich Eltern trennen, Geburtstage nicht die rechten Geschenke bereithalten oder die WG der großen Schwester der schützende Rettungsanker vor sich streitenden Eltern ist, scheint sich der Zusammenhalt quer aller Differenzen aus der gegenseitigen Zuneigung und den gemeinsamen Träumen trotz oder vor allem aufgrund kindlicher Naivität zu generieren.
Zwar wird das Buch für Kinder ab 5 Jahre empfohlen, kann aber das Lesen „im Alter“ nicht schaden - vielmehr nutzen vor dem Hintergrund, sich der eigenen verfestigten Stereotype immer dann gewahr zu werden, wenn die cross-gendered und cross-raced Namen automatisierte Verschaltungen umleiten. Wie schnell also Normierungen zur Falle werden, macht das Buch eindrücklich deutlich.
Im Gespräch mit den Gründer_innen des Nono-Verlages Ben Böttger und Ina Schneider ergab sich daher wenig überraschend, dass nicht die Kinder Schwierigkeiten hatten mit den homosexuellen Familienerzählungen oder geschlechterübergreifenden Berufswünschen, sondern sich vor allem die Eltern an ebenjenen Stellen aufhingen. Daher ist zu hoffen, dass es dem Verlag wie geplant gelingen wird, vielleicht nicht nur ein Aufklärungsbuch für Jugendliche zu schreiben, sondern eine Handreichung für Eltern. Schließlich spielten bei den Kindern weder die schwulen Väter eine übergeordnete Rolle, noch die Tatsache, dass Dani es vorzieht Prinzessinnenkleider zu tragen. Somit unterstützt das Buch, eigene Lebensrealitäten (wieder) zu entdecken, ohne sich abweichend oder allein fühlen zu müssen.
Alle, die Kinder im weitesten Sinne in ihrem Umkreis mit Literatur beglücken wollen, sei dieses Buch ans Herz gelegt. Es besteht sogar die Möglichkeit sich vorab eine PDF-Version anzuschauen.
Infos zum Buch/Bestellen:
ab 5 Jahre
15,5 x 21,0 cm, 56 Seiten / Softcover, 2. Auflage / Mai 2010
ISBN: 978-3-942471-00-8
14,90 €
Auch ganz frisch im NoNo-Verlag erschienen, ist der Fotokalender:
TRANSMASCULINITIES 2011 - Pictures From Beyond the Malestream mit 24 farbigen Portraits, fotografiert von Finn Ballard.
Infos zum Kalender/Bestellen:
Format: 29,7 x 29,7 cm, 16 Seiten plus Poster, Oktober 2010
14,90 €
Umso erfreulicher, dass sich da was tut und umso erfreulicher, dass sich der Nono-Verlag der Kinder annimmt, die vielleicht nach Lektüre des in zweiter Auflage erschienenen Buches „Unsa Haus – und andere Geschichten“ den Erwachsenen verklickern, dass Familie, Geschlecht, Sexualität und Zusammenleben nicht so eingefahren und endlos gleichförmig sein müssen.
Das Kinderbuch erzählt mit viel Spaß und tollen Illustrationen die im normativen Sinne nicht-geradlinigen Lebensläufe der fünf kleinen Held_innen. Dass jedoch deren fiktives Leben mit dem realen Alltagsleben vieler Kinder und Familien jenseits steriler Werbeanzeigen in einem engen Austauschverhältnis stehen, verdeutlichen die spannenden Illustrationen an der Schnittstelle von Fotografie und Mangamalerei. In die Fotos ikea-ausgestatteter Wohnräume sind die Mangacomicfiguren montiert und ermöglichen ein Queering ebenjener Welten, die nur aus weißen, bürgerlichen, heterosexuellen Farbglanzfamilien bestehen.
Zudem definieren sich die Kinder nicht vorzugsweise über ihr Geschlecht, sondern über ihre Interessen, Träume und Lebenswünsche, die ein viel festeres Band zwischen ihnen zu schweißen in der Lage sind. Ausgehend von der scheinbar belanglosen Frage, welchen Beruf die Kinder später einmal auszuüben sich erträumen, wird ein Kosmos entworfen, der eingebettet in ein Umfeld voller Aufmerksamkeit, Offenheit und Vorurteilslosigkeit so einigen Erwachsenen lehren könnte, Zusammenleben jenseits von national, kulturell und geschlechtlichen Zugehörigkeitsimperativen zu gestalten.
Wenn also jedes Kind im Rahmen der je eigenen Geschichte "direkt aus dem Leben" davon konfrontiert ist, dass sich Eltern trennen, Geburtstage nicht die rechten Geschenke bereithalten oder die WG der großen Schwester der schützende Rettungsanker vor sich streitenden Eltern ist, scheint sich der Zusammenhalt quer aller Differenzen aus der gegenseitigen Zuneigung und den gemeinsamen Träumen trotz oder vor allem aufgrund kindlicher Naivität zu generieren.
Zwar wird das Buch für Kinder ab 5 Jahre empfohlen, kann aber das Lesen „im Alter“ nicht schaden - vielmehr nutzen vor dem Hintergrund, sich der eigenen verfestigten Stereotype immer dann gewahr zu werden, wenn die cross-gendered und cross-raced Namen automatisierte Verschaltungen umleiten. Wie schnell also Normierungen zur Falle werden, macht das Buch eindrücklich deutlich.
Im Gespräch mit den Gründer_innen des Nono-Verlages Ben Böttger und Ina Schneider ergab sich daher wenig überraschend, dass nicht die Kinder Schwierigkeiten hatten mit den homosexuellen Familienerzählungen oder geschlechterübergreifenden Berufswünschen, sondern sich vor allem die Eltern an ebenjenen Stellen aufhingen. Daher ist zu hoffen, dass es dem Verlag wie geplant gelingen wird, vielleicht nicht nur ein Aufklärungsbuch für Jugendliche zu schreiben, sondern eine Handreichung für Eltern. Schließlich spielten bei den Kindern weder die schwulen Väter eine übergeordnete Rolle, noch die Tatsache, dass Dani es vorzieht Prinzessinnenkleider zu tragen. Somit unterstützt das Buch, eigene Lebensrealitäten (wieder) zu entdecken, ohne sich abweichend oder allein fühlen zu müssen.
Alle, die Kinder im weitesten Sinne in ihrem Umkreis mit Literatur beglücken wollen, sei dieses Buch ans Herz gelegt. Es besteht sogar die Möglichkeit sich vorab eine PDF-Version anzuschauen.
Infos zum Buch/Bestellen:
ab 5 Jahre
15,5 x 21,0 cm, 56 Seiten / Softcover, 2. Auflage / Mai 2010
ISBN: 978-3-942471-00-8
14,90 €
Auch ganz frisch im NoNo-Verlag erschienen, ist der Fotokalender:
TRANSMASCULINITIES 2011 - Pictures From Beyond the Malestream mit 24 farbigen Portraits, fotografiert von Finn Ballard.
Infos zum Kalender/Bestellen:
Format: 29,7 x 29,7 cm, 16 Seiten plus Poster, Oktober 2010
14,90 €
Sonntag, 19. September 2010
Der Nahostkonflikt aus queer-diasporischer Perspektive - eine Annäherung.
Aus der Sommerpause zurückgekehrt, möchten wir unsere Gedanken zu der Verquickung von Nahostkonflikt und queeren Szenen im Frühjahr diesen Jahres mit euch teilen und freuen uns auf einen Austausch.
Artikel als PDF (Darin sind auch die Fußnoten zu finden)
Katrin Köppert und Francesca Schmidt:
Der Nahostkonflikt aus queer-diasporischer Perspektive
Spot eins: Zur größten Gay Pride Europas in Madrid wurde die eingeladene israelische Delegation kurzfristig wieder ausgeladen und alle in diesem Zusammenhang geplanten Veranstaltungen abgesagt. Als Begründung wurden die israelischen Angriffe auf die „Friedens Flotilla“ Ende Mai diesen Jahres angeführt sowie der Umstand, dass die Stadtverwaltung Tel Avivs, die. u.a. den Wagen für den Umzug finanzieren wollte, dieses Massaker mit neun Toten nicht verurteilte - denn, so der Präsident der Spanischen Föderation für Lesben, Schwule, Trans- und Bisexuelle (FELGTB) Antonio Póveda, auf der Gay Pride würden Menschenrechte verteidigt und nicht missbilligt . Cogam, ein Mitveranstalter der spanischen Parade, wies zudem auf das erhöhte Sicherheitsrisiko für den israelischen Wagen hin, weil zuvor an der Universität von Madrid ein israelischer Unternehmer durch propalästinensische Studenten mit Gewalt davon abgehalten wurde, einen Vortrag über erneuerbare Energien zu halten, ohne dass die Polizei eingegriffen hätte. Die Gay Pride sölle hingegen, so Raúl García, nicht durch „gewalttätige Tumulte“ in die Schlagzeilen geraten. Der israelische Verband Aguda bedauerte die Entscheidung der Organisator_innen und verwies auf die fehlende thematische Verknüpfung. Dessen Meinung nach hätten diese Themen nichts mit der Schwulen- und Lesbengemeinschaft zu tun. Vielmehr sei der Verband als nichtpolitische Gruppe zur Madrider Gay Pride eingeladen worden und wollte diese als Kick-Off für eine Kampagne nutzen, Tel Aviv als pinken Stern am schwulen/(lesbischen) Tourismus-Firmament zu etablieren . Yossi Levy, Sprecher des israelischen Außenministeriums und offen schwul lebend, kritisierte schärfer: „Die Organisatoren haben die Präsenz israelischer Homosexueller aus Gründen der Sicherheit abgelehnt. Das ist eine traurige und besorgniserregende Entscheidung. Die Parade des Stolzes verwandelt sich in die Parade der Schande.“ Eine nachvollziehbare Kritik insofern, als dass Sicherheitsbedenken vorgeschoben werden, um den israelischen Verband, der pauschal für die Angriffe auf die Friedensflotte mitverantwortlich gemacht wird, zu verbannen, ohne deren Einstellungen und Politiken zu befragen. Diese Praxis lässt vermuten, dass die Proklamation von Menschenrechten nutzbar gemacht werden kann, um Gruppen pauschal auszuschließen, was eines impliziten Antisemitismus nicht entbehrt. So kritisierte der spanische Schwulen-, Lesben-, Bi- und Transsexuellenverband Colegas in seiner Stellungnahme: "Es ist völlig inakzeptabel, dass eine Organisation, die vorgibt gegen Diskriminierung und für Freiheit und Menschenrechte zu kämpfen, sich von einer intoleranten, antisemitischen Strömung vereinnahmen lässt." Unabhängig davon, dass Antisemitismus, Antijudaismus und Anti-Israelismus differenziert zu betrachten sind, kann eine solche Entscheidung der Organisator_innen nicht verhindern, dass nationalistische, rassistische und antisemitische Formierungen innerhalb einer sich mitunter homonormativ herstellenden LGBITT-Community befördert werden.
Spot zwei: Die Pride in Toronto sollte ohne die Gruppe „Queers against Israeli Arpartheid“ (QuAIA), die schon seit 2007 an der Parade teilnimmt, stattfinden, solange sie die Worte „Israeli Arpartheid“ verwende. Nach Aussagen der Veranstalter_innen würde der Name von weiteren Teilnehmer_innen als diskriminierend, antisemitisch und anti-israelisch empfunden . Der Kampf gegen Homophobie sei das Anliegen der Parade und nicht der Kampf gegen die israelische Apartheidspolitik, so Stadtrat Kyle Rae. Außerdem dürfe der Begriff der Apartheid nicht mit Juden_Jüdinnen oder Israelis in Verbindung gebracht werden. Martin Gladstone, Anwalt, Filmemacher und Schwulenrechtsaktivist, konnte sich daher bei den Sponsor_innen der Parade, zu denen die Stadt Toronto selbst zählt, erfolgreich dafür verwenden, dass die Gruppe unter diesem Namen nicht an der Parade teilnehmen solle.
Die Argumentation der Gruppe QuAIA, dass es sich um ein israelisches „apartheid system“ handele, führte schlussendlich zu einer Welle der Solidarisierung, so dass nach darauf folgenden Zensurvorwürfen die Veranstalter_innen die Verbannungsandrohung zurücknahmen – jedoch unter der Verpflichtung, dass alle Gruppen die Anti-Diskriminierungserklärung der Stadt Toronto, die sie zuvor durch die Worte „Israeli Apartheid“ verletzt sahen, unterzeichnen und anerkennen. Im Duktus der Bekenntnis legitimierte sich nunmehr, was schon von vornherein in den Forderungen der Gruppe inbegriffen war: eine Bewegung gegen Diskriminierung, Okkupation und Kolonisierung von Menschen durch eine israelische Politik. In der Betonung dessen, dass sich gegen eine Form der Politikführung ausgesprochen wird, ließe sich behaupten, dass hier nicht gegen eine jüdische Ethnie und/oder Religion argumentiert würde, sondern gegen eine verletzende israelische Politik. Aufgrund der impliziten Verquickung von jüdischer Ethnie und Demokratie in der Definition Israels als Staat des jüdischen Volkes sind jedoch die Ebenen derart miteinander verzahnt, dass der Kampf gegen die israelische Apartheid auch als ein Kampf gegen Juden_Jüdinnen verstanden werden kann, was bedingt, dass die Behauptung israelischer Apartheid auch eine Form verletzender Hate Speech für Personen darstellen kann, die sich gegen israelische Politik wenden, aber sich dennoch als jüdisch definieren.
Spot drei: Der transgeniale CSD am 26.06.2010 in Berlin startete mit dem Rückenwind der Worte Judith Butlers anlässlich ihrer verweigerten Preisannahme des Zivilcourage Preises eine Woche zuvor beim „großen“ Berliner CSD und handelte sich gleichsam Zensurvorwürfe ein. Während der Demo wurden Mitglieder der Gruppe „Berlin Queers for International Solidarity with Palestine“, die mit Plakaten „Free Gaza“ und „Freiheit für Palästina“ an der Demo teilnehmen wollten, aufgefordert, entweder die Demo zu verlassen oder die Plakate zu entfernen. Begründet wurde dies mit dem Aufruf zur Demo: „Bitte lasst eure Partei- und Nationalfahnen zu Hause! Diese sind auf dem Transgenialen CSD nicht erwünscht. Wir wollen keine Fahnen sehen, weder von Parteien noch irgendwelchen Nationen! Kein Gott, kein Staat, kein Championat!“ Zudem hätten sich andere Demoteilnehmer_innen über die Plakate beschwert. Im Anschluss an den tCSD nahm die Gruppe in einem offenen Brief Stellung und übte u.a. Kritik an dem Vorwurf, Bezug auf die Nation Palästina auf ihren Flaggen genommen zu haben, obwohl es sich bei Palästina weder um eine anerkannte Nation noch um Flaggen in dem Sinne handele, da sie diese selbst gebastelt und mit keinen tradierten Symbolen ausgestattet hätten.
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15:29
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Tags für diesen Artikel: berlin, demonstration, diaspora, israel, madrid, palästina, queer, toronto, transgenialer csd
Mittwoch, 15. September 2010
Konferenzendoppel in Berlin
Vom 23.- 25. September 2010 finden in Berlin zwei spannende Tagungen gleichzeitig statt. Wer die Wahl hat, hat die Qual...
1) Queer Again? Power, Politics and Ethics (Humboldt-Universität zu Berlin)
organisiert von: Department of English and American Studies, Research Training Group “Gender as a Category of Knowledge”
Wo? Hauptgebäude/Main Building, Unter den Linden 6
http://www.angl.hu-berlin.de/confslecs/queeragain
2) In Bewegung. Das Verhältnis von Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht (Freie Universität Berlin)
organisiert von: Arbeitsstelle Journalistik, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der FU Berlin in Kooperation mit der Fachgruppe Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK)
Wo? Hörsaal A und B, Ihnestr. 21, 14195 Berlin
http://www.polsoz.fu-berlin.de/kommwiss/institut/journalistik/in-bewegung/index.html
1) Queer Again? Power, Politics and Ethics (Humboldt-Universität zu Berlin)
organisiert von: Department of English and American Studies, Research Training Group “Gender as a Category of Knowledge”
Wo? Hauptgebäude/Main Building, Unter den Linden 6
http://www.angl.hu-berlin.de/confslecs/queeragain
2) In Bewegung. Das Verhältnis von Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht (Freie Universität Berlin)
organisiert von: Arbeitsstelle Journalistik, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der FU Berlin in Kooperation mit der Fachgruppe Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK)
Wo? Hörsaal A und B, Ihnestr. 21, 14195 Berlin
http://www.polsoz.fu-berlin.de/kommwiss/institut/journalistik/in-bewegung/index.html
Dienstag, 27. Juli 2010
Interdisziplinäres Kolloquium zur Geschlechterforschung - Leipziger Gender-Kritik-Band 2 erschienen
Im letzten Jahr waren wir im Rahmen der Gender-Kritik-Reihe 2009 - Interdisziplinäre Dispute um Körper, Geschlecht und Identifikation" eingeladen, zu dem Thema "Der junge Feminismus: Aktualisierung der Differenz?" einen Vortrag zu halten. Dieser Vortrag und (fast) alle weiteren der Gender-Kritik-Reihe sind jetzt in der Reihe 2009 "Interdisziplinäres Kolloquium zur Geschlechterforschung. Die Beiträge Interdisziplinäre Dispute um Methoden der Geschlechterforschung" erschienen. Leider ist der Zusammenhang des von den Veranstalter_innen erwünschten Streitgesprächs in der Publikation nicht mehr nachvollziehbar - auch weil der Beitrag von Katrin Rönicke, auf den wir uns u.a. bezogen, nicht im Band enthalten ist.
Bestellt werden kann das Buch u.a. direkt beim Verlag Peter Lang.
Auch in diesem Jahr (Sommersemeter 2010) fand wieder eine spannende Gender-Kritik Reihe statt, in der Nachwuchsforscher_innen ihre Forschungsprojekte vorstellten.
Bestellt werden kann das Buch u.a. direkt beim Verlag Peter Lang.
Auch in diesem Jahr (Sommersemeter 2010) fand wieder eine spannende Gender-Kritik Reihe statt, in der Nachwuchsforscher_innen ihre Forschungsprojekte vorstellten.
Montag, 12. Juli 2010
LesMigraS sucht neue Mitarbeiter_innen für die Kampagne Gewalt und Mehrfachdiskriminierungserfahrungen von lesbischen, bisexuellen Frauen und Trans* Menschen in Deutschland
LesMigraS (Lesbische Migrantinnen und Schwarze Lesben) der Antidiskriminierungs- und Antigewaltbereich der Lesbenberatung Berlin, sucht ein_e Psycholog_in für beraterische Tätigkeiten zur Unterstützung der Kampagne zum Thema „Gewalt und Mehrfachdiskriminierungserfahrungen von
lesbischen, bisexuellen Frauen und Trans* Menschen in Deutschland“. Stellenausschreibung
Außerdem sucht LesMigraS eine_n Sozial-Pädagog_in für beraterische Tätigkeiten und Casemanagement zur Unterstützung der Kampagne zum Thema „Gewalt und Mehrfachdiskriminierungserfahrungen von lesbischen, bisexuellen Frauen und Trans* Menschen in Deutschland“. Stellenausschreibung
lesbischen, bisexuellen Frauen und Trans* Menschen in Deutschland“. Stellenausschreibung
Außerdem sucht LesMigraS eine_n Sozial-Pädagog_in für beraterische Tätigkeiten und Casemanagement zur Unterstützung der Kampagne zum Thema „Gewalt und Mehrfachdiskriminierungserfahrungen von lesbischen, bisexuellen Frauen und Trans* Menschen in Deutschland“. Stellenausschreibung
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Sonntag, 20. Juni 2010
Judith Butler und die radikale Demokratisierung (des CSDs)
Nachdem sich die Jünger_innenschaft Judith Butlers in der Volksbühne eingefunden hatte, um ihrem Vortrag "Queere Bündnisse und Antikriegspolitik" andächtig zu lauschen, folgte eine auf deutsch gehaltene Darlegung ihres Verständnisses von queer in der Verweigerung Identitätslabel zu sein sowie von queeren Bündnissen, die in Folge dessen gleichsam nicht vereinnahmbar sind von bestimmten Betroffenengruppen. Der Punkt ist demnach nicht, queer zu sein, um daraus einen Anspruch an Widerspruch zu erheben, sondern ganz grundlegend gegen Homo-und Transphobie als Formen der Verletzung von Menschenrechten zu sein. Demzufolge ist auch der Kampf einer entrechteten Minderheit mit dem Kampf anderer entrechteter Minderheiten verknüpft. Das Beispiel einer Konferenz gegen Homo- und Transphobie in Ankara benennt sie daher nicht, um das Klischee einer rückständigen Türkei in Sachen Homo- und Transphobie zu reaktivieren, sondern den Vorbildcharakter eines heterogenen Bündnisses gegen jene Menschenrechtsverletzung und Polizeigewalt. Der Kampf gegen Militarismus, Nationalismus und Männlichkeit einte dort die Transgender-Person mit der Feminist_in, Menschenrechtsaktivist_in - ob säkular oder muslimisch - auf der Straße. Demonstrationen wie diese seien daher Praktiken der radikalen Demokratisierung. Im Kampf darum, Rechte einklagbar zu machen, könne das Gesetz als politisches Instrument nutzbar gemacht werden, so dass sich kein naturalistisches Verständnis von Recht voraussetzen ließe, sondern eine Performativität von Recht ermöglicht würde. In der Wiederholung von Rechtsakten ließen sich schließlich Verschiebungen einbasteln, so dass z.B. die gewalttätigen Praktiken der Polizei gegenüber Transgender-Personen als kriminell verurteilbar anerkannt würden. Dies würde jedoch voraussetzen, dass Gewaltakte wie die Pathologisierung von Menschen, die zur Unterscheidung von schützenswertem und nicht-schützenswertem Leben führen, abgeschafft und nicht durch Politik, Wissenschaft und Rechtssprechung z.B. des rechtskräftigen TSG-Gesetzes fortgesetzt würde.
Diesen zugegebenermaßen nicht ganz neuen Thesen Butlers folgend, ist die Entscheidung Butlers, den Zivilcourage-Preis des CSDs am folgenden Tag nicht anzunehmen, mehr als konsequent – wenn auch durch die Entscheidung, einen Vortrag im Rahmen der von der Initiative Queer Nations e.V. initiierten Queer Lectures zu halten, relatviert. Schließlich handelt es sich um einen Verein, der nicht nur auf durchaus dominante Queer Nations Konzepte Bezug nimmt, sondern auch auf Magnus Hirschfeld, der die Pathologisierung eines Dritten Geschlechts diskursiv vorzubereiten half.
Umso erfreulicher der Verweis Butlers bei ihrer Begründunng der Preisverweigerng auf eine „Berliner Subkultur, die sich noch mit den großen Fragen von Krieg und Frieden und sexueller Identität in einer modernen Gesellschaft auseinandersetzt“ und alljährlich einen politischen Kontrapunkt zum zunehmend maskulinistischen und kommerzialisierten CSD setzt. Zum Thema der radikalen Demokratisierung passend, lautet das Motto des Transgenialen CSDs dieses Jahr „Gewaltige Zeiten - gewaltiger queerer Widerstand!“, wobei sich auch hier ein kritischer Blick auf die Definition eines gewaltigen Widerstandes lohnt. Solange mit gewaltig gemeint ist, sich mit vereinten Kräften und nicht vereinten Fäusten zu wehren, soll und muss es sich lohnen, Spaßbremse zu sein (so titelte die taz in Bezug auf die Kritik Butlers am C(omercial)CSD).
Diesen zugegebenermaßen nicht ganz neuen Thesen Butlers folgend, ist die Entscheidung Butlers, den Zivilcourage-Preis des CSDs am folgenden Tag nicht anzunehmen, mehr als konsequent – wenn auch durch die Entscheidung, einen Vortrag im Rahmen der von der Initiative Queer Nations e.V. initiierten Queer Lectures zu halten, relatviert. Schließlich handelt es sich um einen Verein, der nicht nur auf durchaus dominante Queer Nations Konzepte Bezug nimmt, sondern auch auf Magnus Hirschfeld, der die Pathologisierung eines Dritten Geschlechts diskursiv vorzubereiten half.
Umso erfreulicher der Verweis Butlers bei ihrer Begründunng der Preisverweigerng auf eine „Berliner Subkultur, die sich noch mit den großen Fragen von Krieg und Frieden und sexueller Identität in einer modernen Gesellschaft auseinandersetzt“ und alljährlich einen politischen Kontrapunkt zum zunehmend maskulinistischen und kommerzialisierten CSD setzt. Zum Thema der radikalen Demokratisierung passend, lautet das Motto des Transgenialen CSDs dieses Jahr „Gewaltige Zeiten - gewaltiger queerer Widerstand!“, wobei sich auch hier ein kritischer Blick auf die Definition eines gewaltigen Widerstandes lohnt. Solange mit gewaltig gemeint ist, sich mit vereinten Kräften und nicht vereinten Fäusten zu wehren, soll und muss es sich lohnen, Spaßbremse zu sein (so titelte die taz in Bezug auf die Kritik Butlers am C(omercial)CSD).
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Samstag, 5. Juni 2010
Gayatri Chakravorty Spivak in Berlin
kurz notiert
Prof. Gayatri Chakravorty Spivak, wirkungsmächtige Wissenschaftlerin postkolonialer Theorie ("Can the subaltern speak"), wird am 11. Juni eine Fragestunde von 15.30-16.30 am OSI (Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft) geben.
Im Fokus dieser Veranstaltung steht die Signifikanz postkolonialer Theorie in der Wissenschaft.
Die Veranstaltung soll den Auftakt für die offiziell am 14. Juni anfangende "Woche der vakanten Professuren" bilden und auf die marginalisierte Stellung postkolonialer Theorie in dem Lehrangebot am OSI hinweisen.
Wann? 11. Juni 2010 - 15.30-16.30Uhr
Wo? OSI (Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft) Raum wird noch bekannt gegeben
Prof. Gayatri Chakravorty Spivak, wirkungsmächtige Wissenschaftlerin postkolonialer Theorie ("Can the subaltern speak"), wird am 11. Juni eine Fragestunde von 15.30-16.30 am OSI (Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft) geben.
Im Fokus dieser Veranstaltung steht die Signifikanz postkolonialer Theorie in der Wissenschaft.
Die Veranstaltung soll den Auftakt für die offiziell am 14. Juni anfangende "Woche der vakanten Professuren" bilden und auf die marginalisierte Stellung postkolonialer Theorie in dem Lehrangebot am OSI hinweisen.
Wann? 11. Juni 2010 - 15.30-16.30Uhr
Wo? OSI (Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft) Raum wird noch bekannt gegeben
Geschrieben von queer-o-mat
in Veranstaltungen, Vortrag, Wissenschaft
um
12:10
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Donnerstag, 3. Juni 2010
Queere Rock-Oper – Peaches Christ Superstar
Spätestens wenn Peaches an einem fleischigen Phallus-Kreuz als eine goldige Inkarnation von Jesus, dem Christ und Superstar, hängt, springt der Funke völlig über und mensch ist versucht laut zu rufen: Chapeau! Chapeau! Peaches Christ Superstar. Nicht dass es schon immer viele Gründe gegeben hätte, Peaches als irrig-geniale feministing Electro-Clash-Künstlerin zu verehren, überzeugt sie in ihrer One-Wo_Man-Show am HAU gänzlich und auf vielerlei Ebenen. Singend, brüllend, tänzelnd performt sie die letzte Woche des Jesu Christ und schlüpft in alle Rollen – als Verführerin, Verräter und Märtyrer entfächert sie die ganze Bandbreite menschlicher Abgründe in einer Person und queert nicht zuletzt die geschlechtlichen Konnotationen menschlichen Seins. Statt zu reduzieren, verkompliziert sie die Geschichte, was sie somit umso spannender und anspruchsvoller werden lässt (es sei denn mensch hat Bibel und Andrew Lloyds Webbers Musical „Jesus Christ Superstar“ inhaliert und weiß, welcher Schmetterer welcher Rolle zugehörig ist). Und obwohl Peaches selbst sagt, dieses Projekt würde ihr erlauben, auf alle Übertreibungen zu verzichten, machen neben ihrer fulminanten Stimme diese (licht)bildnerischen Ausstattungen das Stück nicht nur hörens- sondern auch sehenswert. Schließlich verzichtet das Stück nicht auf eine feministische Kritik an der männlich-dominierten Religionsauslegung – oder wie sonst ließe sich das Schlussbild verstehen?
Es wäre wünschenswert, würde Peaches feat. Chilly Gonazles auf Tour gehen können – auch vor dem Hintergrund, dass das Stück anfangs aufgrund von Urheberrechtsproblemen nicht aufgeführt werden sollte. Dabei ist Peaches nur Fan von der Musik – und wir einmal mehr von Peaches.
Mehr Fotos bei Peaches Rocks.
Es wäre wünschenswert, würde Peaches feat. Chilly Gonazles auf Tour gehen können – auch vor dem Hintergrund, dass das Stück anfangs aufgrund von Urheberrechtsproblemen nicht aufgeführt werden sollte. Dabei ist Peaches nur Fan von der Musik – und wir einmal mehr von Peaches.
Mehr Fotos bei Peaches Rocks.
Mittwoch, 19. Mai 2010
Judith Butler an der Volksbühne
Judith Butler hält am 18.06.2010 an der Volksbühne Berlin den Vortrag "Queere Bündnisse und Antikriegspolitik".
Die diesjährige Zivilcourage-Preisträgerin des Berliner Christopher Street Day 2010 widmet sich in ihrem Vortrag der Frage, welches Profil eine queere Politik haben muss, die sich als Teil einer Politik gegen den Krieg versteht. Von dieser Frage ausgehend, behandelt die amerikanische Philosophin Aspekte einer queeren Friedenspolitik, die queer nicht als Identitätskonzept, sondern als Bündnisform zu thematisieren sucht. Welche politische Rolle spielt queere Politik in einer Welt, in der Krieg alltäglich erscheint und viele Völker einem ständigen Bedrohungszustand hoffnungslos ausgeliefert sind? Wie muss sich queere Politik angesichts der globalen Herausforderungen der zunehmenden Militarisierung und fortgesetzten Kolonialisierung neu definieren, und ist eine queere Politik denkbar, die nicht zugleich auch eine anti-rassistische Bewegung ist? Wie können wir Bündnissen gegen nationalistische Abschottungspolitik beitreten, wenn diejenigen, für die und mit denen wir kämpfen, unsere Standpunkte nicht immer teilen?
Moderation: Andreas Kraß (Goethe-Universität in Frankfurt am Main) mit anschließender Diskussion (englisch mit Simultanübersetzung).
Zuvor kann mensch sich mit dem Stück von Rene Pollesch "Ein Chor irrt sich gewaltig" beglücken.
Update:
Was Judith Butler vorgetragen hat, kann mensch hier nachlesen.
Die diesjährige Zivilcourage-Preisträgerin des Berliner Christopher Street Day 2010 widmet sich in ihrem Vortrag der Frage, welches Profil eine queere Politik haben muss, die sich als Teil einer Politik gegen den Krieg versteht. Von dieser Frage ausgehend, behandelt die amerikanische Philosophin Aspekte einer queeren Friedenspolitik, die queer nicht als Identitätskonzept, sondern als Bündnisform zu thematisieren sucht. Welche politische Rolle spielt queere Politik in einer Welt, in der Krieg alltäglich erscheint und viele Völker einem ständigen Bedrohungszustand hoffnungslos ausgeliefert sind? Wie muss sich queere Politik angesichts der globalen Herausforderungen der zunehmenden Militarisierung und fortgesetzten Kolonialisierung neu definieren, und ist eine queere Politik denkbar, die nicht zugleich auch eine anti-rassistische Bewegung ist? Wie können wir Bündnissen gegen nationalistische Abschottungspolitik beitreten, wenn diejenigen, für die und mit denen wir kämpfen, unsere Standpunkte nicht immer teilen?
Moderation: Andreas Kraß (Goethe-Universität in Frankfurt am Main) mit anschließender Diskussion (englisch mit Simultanübersetzung).
Zuvor kann mensch sich mit dem Stück von Rene Pollesch "Ein Chor irrt sich gewaltig" beglücken.
Update:
Was Judith Butler vorgetragen hat, kann mensch hier nachlesen.
Samstag, 15. Mai 2010
Rassistischer WM Spot des ZDF
Nicht nur dass sich Südafrika für den WM-Wahnsinn verheizen lassen muss, werden gleich noch ein paar rassistische Stereotype wiederaufgelegt. So strahlt der ZDF einen Spot aus, in dem Kahn und Müller-Hohenstein mit dem Auto eine Tier-Safari durchfahren, die sich in eine Art Menschen-Safari verwandelt, was den beiden Anlass genug scheint, sich lächelnd "wilder Fußball" zu zuraunen. Wildheit und Animalismus sollen als Aufhänger eines globalisierten Kollektiv-Gedächtnisses dienen, Südafrika, das sowieso permanent mit Afrika gleichgesetzt wird, repräsentiert zu sehen.
Das darf nicht unkommentiert gelassen werden - vor allem vor dem Hintergrund eines Fernsehsenders mit öffentlichem Auftrag! Hiermut rufen wir auf, das ZDF mit diesem Rassismus zu konfrontieren (eine Konfrontation, die auch den Kommentator_innen gut täte)!
Der Spot ist (noch) nicht in der Mediathek hinterlegt - mensch muss wohl oder übel den Fernseher anschalten, um den Spot zu sehen.
Das darf nicht unkommentiert gelassen werden - vor allem vor dem Hintergrund eines Fernsehsenders mit öffentlichem Auftrag! Hiermut rufen wir auf, das ZDF mit diesem Rassismus zu konfrontieren (eine Konfrontation, die auch den Kommentator_innen gut täte)!
Der Spot ist (noch) nicht in der Mediathek hinterlegt - mensch muss wohl oder übel den Fernseher anschalten, um den Spot zu sehen.
Donnerstag, 13. Mai 2010
LesMigraS-Studie zu Gewalt und Diskriminierung von LBT
LesMigraS-Studie zu Gewalt und Diskriminierung von LBT sucht Interviewpartner_innen und Postermodelle.
"Wer möchte schon gerne wählen zwischen einem dummen Spruch, der sich auf die Herkunft bezieht, oder einer sexistischen Anmache aufgrund des Geschlechts, zwischen einer Ohrfeige oder einer bloßstellenden Behandlung… Getreu unserem Motto: Identität kennt kein Entweder-Oder! werden wir in unserer Studie zu Gewalt und Diskriminierung von LBT nach den homophoben, sexistischen rassistischen und transphoben Erfahrungen, die lesbische, bisexuelle Frauen und Trans* in der Gesellschaft machen, fragen. Durch persönliche Interviews möchten wir verstärkt Trans* Menschen mit und ohne Migrationshintergrund/of Color/Schwarz in die Studie miteinbeziehen." weitere Infos.
Daneben möchte LesMigraS in einer deutschlandweiten Plakatkampagne mit dem Slogan "Identität kennt kein Entweder-Oder" darauf aufmerksam machen, dass lesbische, bisexuelle Frauen und Trans* oftmals Gewalt und Diskriminierung erfahren. weitere Infos.
Also wenn ihr euch angesprochen fühlt oder Lust habt euch fotografieren zu lassen, dann meldet euch bei Kampagne@lesmigras.de oder ruft einfach unter 030/21 91 50 90 an. Auf der Webseite von LesMigraS gibt es weitere Infos.
"Wer möchte schon gerne wählen zwischen einem dummen Spruch, der sich auf die Herkunft bezieht, oder einer sexistischen Anmache aufgrund des Geschlechts, zwischen einer Ohrfeige oder einer bloßstellenden Behandlung… Getreu unserem Motto: Identität kennt kein Entweder-Oder! werden wir in unserer Studie zu Gewalt und Diskriminierung von LBT nach den homophoben, sexistischen rassistischen und transphoben Erfahrungen, die lesbische, bisexuelle Frauen und Trans* in der Gesellschaft machen, fragen. Durch persönliche Interviews möchten wir verstärkt Trans* Menschen mit und ohne Migrationshintergrund/of Color/Schwarz in die Studie miteinbeziehen." weitere Infos.
Daneben möchte LesMigraS in einer deutschlandweiten Plakatkampagne mit dem Slogan "Identität kennt kein Entweder-Oder" darauf aufmerksam machen, dass lesbische, bisexuelle Frauen und Trans* oftmals Gewalt und Diskriminierung erfahren. weitere Infos.
Also wenn ihr euch angesprochen fühlt oder Lust habt euch fotografieren zu lassen, dann meldet euch bei Kampagne@lesmigras.de oder ruft einfach unter 030/21 91 50 90 an. Auf der Webseite von LesMigraS gibt es weitere Infos.
Geschrieben von queer-o-mat
in Gesellschaft, Wissenschaft
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12:01
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Tags für diesen Artikel: diskriminierung, gender, geschlechter, geschlechternormen, heteronormativität, homophobie, homosexualität, lesben, lesbenbewegung, migration, nationalismus, queer, rassismus, schwule, schwulenbewegung, sexismus
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