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Me Going Down Under: Melbourne

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Me Going Down Under ist die neue FM5-Serie über eine Reise durch Australien. Erster Stop: Die europäischste Metropole, die die südliche Hemisphäre zu bieten hat – Melbourne. Highlights: Streetart, Shopping, freilaufende Pinguine.

Kommt man in Australien an, muss man sich zuerst an manche Dinge gewöhnen: Linksverkehr, hysterische Ampelgeräusche, Weißbrot und freundliche Menschen sind wohl die Unterschiede, die einem zuerst ins Auge springen. Hat man sich erst mal daran gewöhnt, fühlt sich die südliche Hemisphäre schon recht heimelig an.

In meinem Fall kommt es anfangs allerdings zu kleinen Startschwierigkeiten. Mein erstes Ziel in Australien ist Melbourne und, dass ich gerade an dem Wochenende ankomme, an dem der Formel 1 Zirkus statt findet, erklärt so einiges. Zum Beispiel warum hier so viele Menschen rot tragen, es manchmal unerträglich laut wird und ich kein anständiges Hostel für die erste Nacht buchen kann. Stattdessen liege ich in einem Sechser-Schlafsaal im Hotel Discovery mit fünf Männern, die stinken. Überhaupt riecht das ganze Zimmer, als hätte sich jemand übergeben. Doch was soll's, mit solchen Rückschlägen muss man als Rucksacktourist wohl rechnen, ich lasse mir Melbourne von solchen Nichtigkeiten nicht verderben, eine Nacht steht man überall durch und ich darf schon am nächsten Morgen in das nette Claremont Guest House übersiedeln. Fest steht, von nun an kann's nur besser kommen.

Durch Arkaden und Gassen auf der Suche nach Architektur und Streetart

Ein Spaziergang führt mich durch versteckte und belebte Straßen und Gassen des CBD – Central Business District. Startend beim modernen Federation Square (ähnlich dem Wiener Museumsquartier) erblicke ich gleich am Anfang die St. Paul's Cathedral und das Herz der Stadt, die Flinders Street Station. Das viktorianische Gebäude gilt als der verkehrsreichste vorstädtische Bahnhof südlich des Äquators. Von hier erkunde ich die enge Degraves Street, in der ein einladendes Café nach dem anderen darauf wartet besucht zu werden und einen wunderbare Aussicht auf das spanisch inspirierte Majorca Building verspricht. Sofort fühle ich mich verzaubert, denn das charmante Flair lässt das kosmopolitische Herz höher schlagen. Hält man die Augen offen, entdeckt man an allen Ecken und Enden die immer wechselnden Graffiti Kunstwerke, für die Melbourne so berühmt ist. Bummelt man durch die innere City, sollte man sich aber nicht nur durch Straßen und Gassen bewegen. Zahlreiche Arkaden bergen versteckte Schätze. Führt der Weg durch die Centre Way Arcade im Stahlkettenbau zu kleine Boutiquen und Shops, wird in der Block Arcade der Weg zum Ziel. Denn hier beeindrucken mich vor allem großflächige Mosaike, die den Boden zieren. Nachdem ich weiter kreuz und quer durch die Innenstadt von Melbourne flaniere, lande ich abschließend in der berüchtigten Hosier Lane, die wohl eindrucksvollste Streetart Gasse des CBD. Mein Reiseführer verspricht mir eine fallschirmspringende Ratte vom britischen Street-Art-Guierilla-Artist Banksy, die wurde allerdings 2010 von der Stadtreinigung unabsichtlich übermalt. Stattdessen gibt es massig andere Spraykunstwerke, die einem Jubelpaar gerade als Hintergrund für ihre Hochzeitsfotos dienen, als ich die Gasse betrete. Am Ende komme ich wieder am Anfang an: Federation Square. Hat man genug Zeit in Melbourne, zahlt sich dort ein Besuch im ACMI – Australian Centre for the Moving Image aus, einem interaktiven Museum über Film, Fernsehen und alles, was mit dem Bewegten Bild zu tun hat – bei freiem Eintritt.

Am Skydeck 88 genieße ich die Aussicht über Melbourne und erfasse, wie groß die Stadt tatsächlich ist. Den Nervenkitzel, den die Kabine The Edge verspricht, erspare ich mir und meiner Höhenangst. In einer Schrecksekunde wird sowohl der verdunkelte Boden als auch Decke und Front verglast, um den Eindruck eines freien Falls entstehen zu lassen.

Einkaufen bis zum Umfallen

Bei meinem Spaziergang durch die Innenstadt, bekomme ich ein Gefühl dafür, wo und wie man in Melborne gut einkaufen kann. Große Ketten findet man auf den Hauptstraßen, kommt man dort aber vom Weg ab und „verläuft“ sich in den schmalen Gassen, entdeckt man kleine nette Boutiquen. Im Spencer Street Einkaufszentrum bei Southern Cross finde ich so manche Kleidungs-Schnäpchen, während sich der Queen Victoria Market als Goldgrube für Mitbringsel erweist. Der Markt stellt ohnehin ein absolutes Muss für jeden Melbourne Besuch dar. Man kann nicht nur köstliches Obst und Gemüse kaufen, das von lauten Marktschreiern angepriesen wird, es gibt auch leckere Imbiss- und Delikatessen Stände, bei denen man Kleinigkeiten zu erschwinglichen Preisen essen kann. Außerdem findet man auch alles andere Erdenkliche: Kleidung, Schuhe, Taschen, Schmuck, Elektronisches und allerhand Krimskrams. Vor allem samstags erlebt man sehr geschäftiges Treiben.

Wer etwas mehr Wert auf Qualität legt, setzt sich am besten in die Free-Circle-Tram, erkundet die Gegend mit der Gratis Rundfahrt und verlässt die Straßenbahn bei der Nicholson Street. Von dort aus kommt man leicht über die Gertrude Street zur Brunswick- und Smith Street und befindet sich im Herzen des Hipster Viertels: Fitzroy. Mein Herz geht über, ich bin verliebt. Im Shopping Paradies finde ich massig Vintage Läden, einige Outlets, zahlreiche Jungdesigner, charmante Cafés und Sushi Lokale. Wer genug Zeit und Geld hat, kann hier locker einen ganzen Tag verbringen.

Eudyptula minor oder der gemeine kleine Pinguin

Das auch tagsüber sehr schöne St. Kilda, mit seinem tollen Strand, hat nachts sogar noch mehr zu bieten. Von einer Einheimischen habe ich den Tip bekommen, den ich in keinem Reiseführer gefunden habe: Geht man bei Sonnenuntergang zum Breakwater am St. Kilda Pier, kann man sein blaues Wunder erleben. Nicht nur, dass ich dort eine atemberaubende Aussicht auf die beleuchtete Skyline von Melbourne vorfinde, ich entdecke auch wilde Pinguine und Rakali (heimische Wasserratten), die zwischen den Felsen ihre Nester haben. Wenn die Sonne untergeht und sie sich vor ihren Feinden sicher fühlen, kommen die "Little Penguins" an Land, um ihr Nachtdomizil einzunehmen. Dabei kann es auch passieren, dass sie direkt am Pier an einem vorbeilaufen. Ein Pinguin ist auf seinem Weg nach Hause bis auf drei Zentimeter an mich heran gewatschelt. Doch so verlockend diese Situation auch sein mag, auf keinen Fall, darf man die Pinguine mit Blitz fotografieren, auf der sicheren Seite ist nur, wer Rotlicht dabei hat – das schadet den Augen der Wasservögel nicht. Dass man sie auch nicht angreifen soll, versteht sich von selbst, mit ihren spitzen Schnäbeln können die bis zu 30 cm großen Tiere ziemlich viele Schmerzen verursachen.

Mein anfängliches Kriegsbeil mit Melbourne wird also schnell wieder begraben und je länger ich mich in der Stadt aufhalte, umso mehr wächst sie mir ans Herz. Es ist unumgänglich: ich komme wieder und das nächste Mal widme ich meine Zeit auch der Schatzsuche am Camberwell Market, bummle ausführlicher durch die Vororte, gehe auf Possum-Suche in einem der zahlreichen Parks und beobachte etwas außerhalb, bei der Bellbird Picnic Area im Yarra Bend Park die Flughunde beim Aufwachen, wenn bei Sonnenuntergang das Leben in sie fährt und 30.000 Fledermäuse auf einmal ihren Nachtflug starten.

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AutorIn(nen)

Caroline Kaltenreiner

Caroline Kaltenreiner

...Ich wollte immer eine Prinzessin sein, leider war nur mehr der Part der bösen Hexe frei....

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