HOME MAIL Index 
Tauschliste/Trading list

 
PREVIOUS NEXT

 
FERRY AHRLE
1924

Illustrator

Ferry Ahrlé wird 1924 in Frankfurt am Main geboren, wächst in Berlin auf und erhält  dort schon früh über seinen Vater René Ahrlé, der ein bekannter Werbegrafiker war, Zugang zum Malen und Zeichnen und Kontakte zum Theater. Ahrlé studiert an der Akademie für Bildende Künste und nimmt neben seinem Studium bei dem späteren Burgschauspieler Albin Skoda Schauspielunterricht. 

In den letzten Kriegsjahren wird Ahrlé zur Wehrmacht eingezogen und kann sein Studium erst nach 1945 fortsetzen und abschließen. In den 1950er Jahren geht Ahrlé nach Frankfurt und in den 1960er Jahren arbeitet er für drei Jahre in Paris. Danach kehrt er nach Frankfurt zurück. 

Ferry Ahrlé lebt und arbeitet heute in Frankfurt am Main und in Berlin. 

Ahrlés künstlerisches Wirken findet seinen Niederschlag in Zeichnungen, Grafiken, Gemälden, Bühnenbildern, Filmplakaten und -dekorationen, in Drehbüchern, Fernsehserien, Büchern und als Schauspieler.

Original-signiertes Foto  im Postkartenformat   Euro 15.--

WOLF GRAF VON BAUDISSIN
1907 - 1993

Friedensforscher

Wolf Stefan Traugott Graf von Baudissin (* 8. Mai 1907 in Trier; † 5. Juni 1993 in Hamburg) war Militär- und Friedensforscher und verheiratet mit der Bildhauerin Dagmar Burggräfin und Gräfin zu Dohna-Schlodien. Er war maßgeblich am Aufbau der Inneren Führung und der Neuausrichtung der Streitkräfte am kritischen Staatsbürger beteiligt. 

In Berlin studierte er Rechtswissenschaften, Geschichte und Nationalökonomie. 

Im 2. Weltkrieg diente er auf Wunsch von Feldmarschall Erwin Rommel als Hauptmann i. G. im Afrikakorps und kam dort 1941 (bis 1947) in britisch-australische Gefangenschaft. Beförderung zum Major in absentia. Im Kriegsgefangenenlager Durringhile (Victoria, Australien) hatte er die Idee der so genannten „Kriegsgefangenenuniversität“. Dort unterrichteten die fachkundigen deutschen Kriegsgefangenen ihre Kameraden in Fächern wie Strategie, aber bereiteten sie auch auf ein Leben nach dem Krieg vor. 

Im Oktober 1950 arbeitete Baudissin an der geheimen „Himmeroder Denkschrift“ mit. 1955 bis 1967 baute er als Oberst die Bundeswehr mit auf und war zuletzt als Generalleutnant in der Führungsebene bei der NATO in Frankreich und Belgien (SHAPE) tätig. 

Seit 1967 Ruheständler, unterstützte Baudissin 1972 öffentlich den Wahlkampf von Willy Brandt (SPD). 

Von 1971 bis 1984 Gründungsdirektor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg. 1979 Ernennung zum Professor. 

1980 bis 1986 Dozent für Sozialwissenschaften an der Universität der Bundeswehr in Hamburg. 

Baudissin war Mitglied der 1981 im Rahmen der Friedensbewegung gegründeten Gruppe Generale für den Frieden, die sich später als vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) gesteuert herausstellte.

Original-signiertes Blatt im Format 10 x 14,5 cm   Euro 15.--

THEO BECHTELER
1903 - 1993

Bildhauer

Theo Bechteler wurde 1903 in Immenstadt im Allgäu geboren. Er machte eine Holzschnitzerlehre in
Oberammergau und ging dann nach Berlin, wo er an der Kunst-Akademie Bildhauerei studierte.
Dort wurde er Meisterschüler bei Ludwig Gies, einem der schon damals bedeutenden
zeitgenössischen Künstler.

In den Jahren zwischen 1933-45 paßte er sich nicht an und stellte jede Ausstellungstätigkeit ein.
Nach dem Krieg kam Theo Bechteler zurück nach Bayern und ließ sich 1956 endgültig in Augsburg
nieder, wo es ihm bald gelang, öffentliche Aufträge auszuführen (Der damalige Stadtbaurat Walter
Schmidt hatte ihn bei einer Ausstellung im Fuggerhaus ”entdeckt”).

Doch Bechteler erlangte fortan nicht nur für Augsburg Bedeutung: Er wurde Mitglied des Deutschen
Künstlerbundes, der Darmstädter Neuen Sezession, der Münchener Neuen Gruppe. Er stellte auch
außerhalb Augsburgs in wichtigen Museen aus.

Und er wurde 1959 der erste Preisträger der wiedereröffneten Villa Romana in Florenz nach dem
zweiten Weltkrieg. All dies zeigt den hohen und deutlich überregionalen künstlerischen Stellenwert,
den man seinem bildhauerischen Werk schon damals zusprach.

Original-signierte Karte im Format 7.5 x 10.5 cm   Euro 19.--

LUDWIG BIERMANN
1907 - 1986

Astrophysiker

Ludwig Franz Benedikt Biermann (* 13. März 1907 in Hamm; † 12. Januar 1986 in München) war ein deutscher Physiker. 

Er arbeitete auf dem Gebiet der Astrophysik und Plasmaphysik. Am Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik in München war er Direktor. Sein Hauptgebiet war die theoretische Astrophysik, und hier speziell der Aufbau der Sterne. 

Er sagte u.a. 1951 die Existenz des Sonnenwinds voraus, welcher erstmals 1959 nachgewiesen wurde. Er stützte diese Theorie auf die Ausrichtung der Gasschweife der Kometen, welche auf den Sonnenwind zurückzuführen sei. Weiterhin beschäftigte er sich mit Anwendungen der Plasmaphysik und Elektrodynamik auf astrophysikalische Probleme, der Theorie der kontrollierten Kernfusion und der kosmischen Strahlung. 

Biermann wurde 1967 mit der Bruce Medal, 1974 mit der Goldmedaille der Royal Astronomical Society und 1980 mit der Karl-Schwarzschild-Medaille der Astronomischen Gesellschaft ausgezeichnet. Nach ihm wurde der Ludwig-Biermann-Förderpreis benannt. 

Original-signiertes Foto im Format 7.5 x 10.5 cm   Euro 29.--

HERMANN GEIGER
1914 - 1966

Gletscherpilot

Der Polizist und begeisterte Segelflieger Hermann Geiger kam im Jahre 1947 nach Sion, um dort den Posten als Flugplatzwärter anzunehmen. Die grossen Bauvorhaben an den Stauseen der damaligen Zeit brachten vor allem in den Wintermonaten erhebliche Versorgungsprobleme mit sich. Hermann Geiger erkannte sogleich die Marktlücke und machte sich bei seinen Gebirgsflügen mit zahlreichen Materialabwürfen über den Baustellen bald einmal unentbehrlich. 

Auf die Abwürfe folgten bald auch Landungen in äusserst schwierigem Gelände, was nicht nur bei der Versorgung von Vorteil war sondern auch bei der Rettung von verletzten Personen zugute kam. 1951 wagte er auf dem Kanderfirn seine erste Landung. Viele tausende folgten, und hunderte, wenn nicht tausende von Menschen konnten Dank Geigers unermüdlichem Einsatz aus Bergnot gerettet werden.

Hermann Geiger wurde so mit seinen Flügen bald einmal zu einem Schweizer Volkshelden. Er hat die Gebirgsfliegerei in den Alpen entscheidend geprägt, vor allem auch darum, weil er unermüdlich weitere Piloten in die Kunst der Gletscherfliegrei eingeführt hat. 
Zahlreiche heute klingende Namen reihten sich bei ihm als gelehrige Flugschüler ein. Henri Giraud in Frankreich gleichwohl wie Edi Bodem in Oesterreich oder Fernand Martignoni aus Sion. 

Hermann Geiger starb 1966  im Alter von 52 Jahren während eines Schulungsfluges bei einer Kollision in der Platzrunde vom Flugplatz Sion.

Seine grosse Popularität wiederspiegelte sich auch mit einigen Engagements in Filmen, wo er sich selber darstellte, u.a. SOS Gletscherpilot (1959).

Original-signierte Karte mit beigefügtem Bild    Euro 29.--

MANFRED KÖHNLECHNER
1925 - 2002

Heilpraktiker,Schriftsteller

Manfred Köhnlecher (* 1. Dezember 1925 in Krefeld; † 10. April 2002 in Grünwald bei München) war ein bekannter Jurist und zu seinen Lebzeiten der bekannteste deutsche Heilpraktiker. Es gilt als sein Verdienst, die Alternativmedizin in Deutschland aus einer Nischenexistenz herausgeholt und mit Hilfe der Medien populär gemacht zu haben. Köhnlechner hatte einen Doktortitel, allerdings als Jurist. 

Köhnlechner promovierte 1949 in Würzburg als Jurist mit dem Schwerpunkt Insolvenzrecht und war von 1957 bis 1970 der Generalbevollmächtigte des Bertelsmann Konzerns und einer der bestbezahlten Manager in Deutschland. In dieser Position war er beteiligt an der Einigung über die Beteiligung Bertelsmanns am Verlag Gruner und Jahr. 

Nach einem Reitunfall im Jahr 1970 wurde er durch einen Heilpraktiker erfolgreich behandelt. Darauf hin begann er selbst sich für alternative Heilmethoden zu interessieren. Er kündigte seinen Vertrag bei Bertelsmann, der noch bis 1985 lief und verkaufte seine Anteile an dem Verlag für eine Millionensumme. 

Nach seinem Ausstieg bei Bertelsmann startete Köhnlechner eine neue Karriere als Heilpraktiker. Er legte 1972 die Prüfung ab und eröffnete eine Naturheilpraxis im Grünwalder Promi-Viertel Geiselgasteig. Zunächst spezialisierte er sich auf Akupunktur, in Deutschland damals noch weitgehend unbekannt. Bis zu Köhnlechners Auftritt in einer Fernsehshow bei Dietmar Schönherr im Jahr 1974, in der er live Trude Herr "behandelte". Das war der Beginn seiner enormen Popularität. 1974 kannten ihn bereits 40 Prozent der befragten Deutschen, bei seinem Tod 96 Prozent. Köhnlechner behandelte etliche Prominente und gründete 1974 das Manfred Köhnlechner Institut für Erfahrungsmedizin. Seine Praxis leitete er seitdem de facto nur noch als Manager, die Behandlungen wurden von anderen Heilpraktikern ausgeführt. 1985 gründete er die Manfred Köhnlechner Stiftung zur Förderung der biologisch-naturheilkundlichen Verfahren im Sinne der Erfahrungsmedizin. 

Köhnlechner schrieb im Laufe der Jahre rund 30 Bücher und war in den 1970er und 1980er Jahren einer der erfolgreichsten deutschen Sachbuchautoren. In mehreren Büchern widmete er sich dem Thema Krebs und dessen Vermeidung, vor allem durch die Ernährung. Er verstand es, die Medien für die Propagierung seiner Theorien zu nutzen, nicht zuletzt die Bild-Zeitung. Unter anderem setzte er sich für die Neuraltherapie und die Ozontherapie ein und pries den therapeutischen Nutzen von Aderlässen, Taigawurzeln, Knoblauch, Essig und Schlangengift. Mediziner griffen Köhnlechner häufig heftig an und bezeichneten ihn als Scharlatan, der mit unsinnigen Methoden und falschen Versprechungen viel Geld mache. Aber auch in Heilpraktiker-Kreisen war er umstritten; er forderte öffentlich, die Naturmedizin gehöre in die Hände von akademisch ausgebildeten Ärzten. 

1989 erhielt er den skandinavischen Preis für Naturmedizin; in Deutschland wurde er vom Verband Deutscher Heilpraktiker mit der Hahnemann-Medaille ausgezeichnet. 

Noch mit 75 Jahren schwamm Köhnlechner angeblich täglich 1000 Meter. 1992 heiratete er zum dritten Mal, eine 33 Jahre jüngere Frau. Wie auch ein weiterer bekannter "alternativer Krebsheiler", Julius Hackethal, erlag Köhnlechner selbst einem Krebsleiden. 

Original-signiertes Foto im Postkartenformat   Euro 12.--

EUGEN KOGON
1903 - 1987

Soziologe

Eugen Kogon, geboren 1903 in München, war als Gegner des Nationalsozialismus von 1939-45 im Konzentrationslager. Ab 1946 war er Gründer und Mitherausgeber der "Frankfurter Hefte", 1949-53 erster Präsident der Europa-Union in Deutschland, 1951-68 Professor für Politikwissenschaften an der TH Darmstadt. 

Sein Hauptwerk ist der 1946 erschienene Band "Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager". 
 

Original-signiertes Blatt im Format 15 x 21 cm   Euro 12.--


BAAYORK LEE
1946

Chroeographin, Sängerin, Schauspielerin

Lee was born in New York City's Chinatown to an Indian mother and Chinese father. She started dancing at an early age, and she made her Broadway debut at the age of five as Princess Ying Yawolak in the original production of The King and I in 1951. Yul Brynner, the original king, was like a second father to her. After she outgrew the show, she first collected unemployment at age eight. With further dance study in ballet, modern, and afro-Cuban, she appeared in George Balanchine's original production of The Nutcracker, where she met another idol, ballerina Maria Tallchief, whom she hoped to emulate.

While attending the High School for Performing Arts, she met fellow student Michael Bennett, and appeared in Flower Drum Song, in which she was taught to walk in high heels. When reaching her full height of four foot, ten inches (147 cm), her dreams of becoming a ballerina were dashed because she was deemed too short. Next, when offered a scholarship to Juilliard, Lee instead chose to further her career and Broadway appearances included Mr. President, Golden Boy, and Here's Love. Her next three shows were all choreographed by her old friend, Michael Bennett: A Joyful Noise, Henry, Sweet Henry, and Promises, Promises (in which she performed the famous dance Turkey Lurkey Time with Donna McKechnie and Margo Sappington). Lee was dance captain for Promises, Promises, and recreated the choreography for subsequent touring productions, starting her future path as choreographer.

In 1973, she travelled to Israel to film Norman Jewison's version of Jesus Christ Superstar.

In 1973, she appeared in Bennett's Seesaw and was featured opposite Tommy Tune. Again assisting with the choreography, if Bob Avian was Bennett's right hand, Lee had become his left.

In 1975, Lee was invited by Michael Bennett to participate in the workshops from which A Chorus Line was developed. The role of "Connie Wong" was in large part, based upon her own life. Her bubbly and vibrant energy and "dynamo" personality were reflected in her brief solo, although Lee reports her mother disliked her daughter's singing. Lee laughingly blamed the notes. (Her "Four foot, ten" solo, long missing from the album, was finally heard on a re-release in the late 1990s). Along with the cast, she won the 1976 Theatre World Award for Ensemble Performance for the show. Over the years she has directed or choreographed more than thirty-five international productions of the musical, including the most recent Broadway revival in 2006. Fifteen years later, along with cast member Thommie Walsh and Robert Viagas, she documented the evolution of A Chorus Line in the book On the Line: the Creation of A Chorus Line, published in 1990. The 2008 feature documentary "Every Little Step" chronicles the casting process of A Chorus Line's 2006 revival, which was choreographed by Lee, and, in the course of the film, the saga of the original production is re-told as well, through the use of old film clips and revealing interviews from the original collaborators, including Lee.

Lee had become one of Bennett's closest collaborators and helped develop the choreography in many of his shows.

Starting in the 1970s, Lee stepped out on her own choreographing Where's Charley? in New Jersey. Since then, she has directed national and international tours of The King & I, Bombay Dreams, Rodgers and Hammerstein's Cinderella, Barnum, Porgy and Bess, Jesus Christ Superstar, and Carmen Jones. She was Associate Choreographer for Tommy Tune. She also has choreographed several productions for the Washington National Opera at the Kennedy Center. She also choreographed the ill-fated Marilyn: An American Fable when Kenny Ortega was fired during rehearsals. Other projects include becoming a talent scout for Tokyo Disneyland, opening a musical theater school in Seoul, South Korea, and producing.

Original-signiertes Foto im Postkartenformat (9 x 10,2 cm)     Price in Euro 9.--
Das Autogramm wurde persönlich gesammelt

AGNES DE MILLE
1905 - 1993

Choreographin

Agnes de Mille war die Tochter des Stummfilmproduzenten William C. de Mille (1878-1955) und seiner Frau Anna Angela George, Tochter von Henry George. Sie war auch die Nichte des erfolgreichsten Regisseurs und Produzenten Hollywoods, Cecil B. DeMille. Nach Abschluss eines Studiums an der UCLA studierte sie in den 1930er Jahren in London bei Marie Rambert und trat in ihrem Ballet Club auf, bevor sie in die Vereinigten Staaten zurückkehrte. Im Jahre 1936 nahm sie die Choreographie für den Film Romeo und Julia, in der Regie von George Cukor. Dies führte zu ihrem Beitritt an der American Ballet Theatre am Broadway in New York. In den folgenden Jahren revolutionierte sie das Musiktheater mit ihrer eigenwilligen Choreographie.

Agnes de Mille heiratete am 14. Juni 1943 Walter Foy Prude († 1988), aus der Ehe ging ein Kind hervor. Im Jahr 1975 erlitt sie auf der Bühne ihren ersten Herzinfarkt, erholte sich aber. Später starb sie an den Folgen eines Schlaganfalls.

Filme:
Romeo and Juliet (36) I, Claudius (37) London Town (46) Oklahoma (55) Carousel (56) 

Original-signiertes Blatt im Postkartenformat   Euro 9.--

MARCEL MARCEAU
1923 - 2007

Pantomime

Marcel Marceau wuchs in Straßburg mit dem Familiennamen Mangel als Sohn eines jüdischen Metzgers auf. Schon während seiner Jugend fiel er dadurch auf, dass er wenig sprach und seine Eindrücke und Ideen lieber durch Mimik und Gestik ausdrückte. Die großen Stummfilm-Stars wie Charlie Chaplin und Buster Keaton weckten schon früh sein Interesse für die Schauspielbühne, um die „Kunst der Stille“ (L’Art du Silence) zu seinem Beruf zu machen. Der Besuch der Schauspielschule wurde aber durch den Zweiten Weltkrieg zunächst unmöglich.

Bei Kriegsausbruch 1940 musste seine Familie fliehen. Sein Vater wurde von der Gestapo verhaftet und in Auschwitz ermordet. 1942 schloss er sich gemeinsam mit seinem Bruder in Limoges einer Gruppe der französischen Widerstandsbewegung an, welche später Teil der Widerstandsorganisation Francs-tireurs et partisans (FTP) wurde. Hier hatte er Pässe zu fälschen.[1] Auch für sich selbst fertigte er einen Ausweis auf den neutralen Namen Marceau an und behielt ihn nach dem Krieg zur Erinnerung bei. Ab 1943 half er drei Mal, jüdische Kinder in die Schweiz zu schmuggeln. Später kämpfte er als Angehöriger der französischen Armee gegen die deutschen Besatzer. Wegen seiner guten Englisch-Kenntnisse war er Verbindungsoffizier zur 3. US Army unter General George S. Patton. Die Kriegserfahrung lehrte ihn wichtige Charakterzüge der Pantomime: Das Leben im Versteck, die erzwungene Stille, die Angst, sich zu verraten. Seine Ur-Szene spielte Marceau wohl bereits 1943, als er in der Pariser Metro von der Gestapo aufgegriffen wurde. Als ein gesuchter jüdischer Widerstandskämpfer mit falschen Papieren unterdrückte er seine Angst und gab die Rolle des harmlosen Zivilisten. Hier erkannte er den Wert körperlicher Selbstbeherrschung.

1946 begann er seine Ausbildung im Pariser Sarah Bernhardt Theater. Seine Lehrer waren Charles Dullin und Étienne Decroux, der auch Jean-Louis Barrault unterrichtete. An der Seite von Barrault und Madeleine Renaud spielte Marceau in der Compagnie Barraults auf der Bühne den „Harlekin“ in der Pantomime Baptiste nach dem Film Kinder des Olymp. Die positive Kritik ermutigte ihn, eigene Mimodramen aufzuführen. 1947, im Alter von 24 Jahren, trat Marceau in Paris zum ersten Mal als „Monsieur Bip“ auf. In dieser Rolle, die ihn weltberühmt machte, tourte er über 40 Jahre lang um den Globus.

Die von ihm gegründete Compagnie de Mime Marcel Marceau war einzigartig auf der Welt und führte zahlreiche bekannte Theaterstücke als Mimodramen auf, u. a. Gogols Der Mantel (mit Soubeyran) und Tirso de Molinas Don Juan. Seinen internationalen Durchbruch schaffte er schließlich in der Bundesrepublik Deutschland. 1951 plante er ein viertägiges Gastspiel in Berlin, blieb dann aber für zwei Monate. Zu seinen Aufführungen kamen auch Bertolt Brecht und der Kritiker Friedrich Luft, der hinterher schrieb: Marceau macht eine neue Kunst, das muss man gesehen haben.

Ähnlich erging es ihm 1955 bei seiner ersten USA-Tournee. Aus einem zweiwöchigen Gastspiel wurde eine sechsmonatige Erfolgstournee zwischen Broadway und Hollywood. In dieser Zeit lernte er auch seine Idole Charles Laughton, Buster Keaton, Stan Laurel, Oliver Hardy und die Marx Brothers persönlich kennen. Seinem größten Vorbild, Charlie Chaplin, begegnete er 1967 am Pariser Flughafen Orly. Seit den 1960er Jahren wurde er auch durch Solo-Auftritte über das Fernsehen bekannt. Im späteren Kult-Science-Fiction-Film Barbarella des französischen Regisseurs Roger Vadim aus dem Jahr 1968 spielte er den Professor Ping.

Neben seinen Tourneen und Fernsehauftritten setzte Marceau sich für die Ausbildung des künstlerischen Nachwuchses ein. 1978 gründete er mit Hilfe des damaligen Pariser Bürgermeisters Jacques Chirac die Schauspielschule École Internationale de Mimodrame de Paris, Marcel Marceau, in der als Fächer neben der Pantomime auch die mime corporel dramatique von Étienne Decroux, Schauspiel, Klassischer Tanz und Fechten angeboten wurden. Mit den besten Absolventen bildete er 1993 eine neue Truppe, die Nouvelle Compagnie de Mimodrame. Ferner gehörte er seit 1950 dem internationalen Salzburg Seminar an, das er durch mehrere künstlerisch sensationelle Benefiz-Veranstaltungen persönlich finanziell unterstützte.

Erfolg hatte Marceau auch als Maler und Zeichner. Seine Werke wurden u. a. in Deutschland, Frankreich, Japan und in den USA gezeigt. Zudem schrieb und illustrierte er mehrere Bücher, darunter Die Geschichte des Bip und Pimporello, die Geschichte eines alten Straßenmimen und dessen Zuneigung zu einem kleinen verwilderten Mädchen, eine Hommage an Charlie Chaplin's The Kid.

Marcel Marceau starb im Jahr 2007 im Alter von 84 Jahren in Paris im Kreis seiner Familie, wie seine Kinder bekanntgaben. Während der Beisetzungszeremonie, zu der sich etwa 300 Personen auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise zusammenfanden, war Marceaus Hut mit der roten Blume auf einem Tisch niedergelegt worden. Der ehemalige Oberrabiner Frankreichs René-Samuel Sirat sprach Gebete in hebräischer und in französischer Sprache.

Marceau schloss drei Ehen, die alle drei geschieden wurden. Aus der Verbindung mit Huguette Mallet gingen die Söhne Michel und Baptiste hervor. Danach heiratete er die polnische Tänzerin und Choreografin Ella Jaroszewicz, Gründerin und Leiterin einer Pariser Pantomimenschule und der Truppe Magenia Studio. Der dritten Ehe mit Anne Sicco entstammen die beiden Töchter Camille und Aurelia.

Im Laufe seiner Karriere hatte Marceau die Themen und Ausdrucksmöglichkeiten der Pantomime ständig erweitert und seinem Publikum in den berühmten Pantomimes de Style vorgeführt. Zum festen Repertoire gehörten u. a. Die Erschaffung der Welt; Das Tribunal; Der Maskenmacher; Die Treppe; Im Volksgarten; Der Vogelfänger; Der Gerichtshof; Die Hände – Kampf zwischen Gut und Böse; Jugend, Reife, Alter, Tod; Der Alptraum des Taschendiebes; Die Bürokraten und Der Marsch gegen den Wind. Er bezeichnete seine pantomimischen Bilder auch als „Schreie der Stille“ und verstand sie als Möglichkeit, die Unbeholfenheit des Menschen auszudrücken.

Marceau beeinflusste bis heute zahlreiche Künstler aus allen Genres. Samuel Beckett inspirierte er zum pantomimischen Finale im Endspiel. Samy Molcho, Milan Sladek und Jango Edwards betonten seinen Einfluss auf ihre Karriere. Deutsche Mimen wie JOMI, Peter Makal und Rolf Mielke haben bei ihm gelernt. Der Schauspieler Anthony Hopkins und der Tänzer Rudolf Nurejew beriefen sich auf sein Vorbild. Michael Jackson wurde zum Moonwalk, der später zu seinem Markenzeichen wurde, durch den von Marceau kreierten Marsch gegen den Wind inspiriert. Diesen führte Marceau auch 1976 in der Stummfilm-Hommage Silent Movie von Mel Brooks auf. (In diesem Film war Marceau ironischerweise der einzige Pantomime, der ein Wort spricht, nämlich „Non!“)

Noch 2005 ging der über 80-jährige Pantomime auf Tournee. In seiner Pariser Schule gab er nach wie vor Meisterkurse und nahm sämtliche Premieren ab. Dabei beharrte er auf dem wichtigsten Merkmal seiner Körperkunst:

Original-signiertes Foto (Format A5)   Euro 29.--

SAMY MOLCHO
1936

Pantomime, Schriftsteller

Samy Molcho war bis 2004 Professor an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst bzw. am Max-Reinhardt-Seminar. Weltweit bekannt wurde er als Autor durch seine Bücher über Körpersprache, die in 12 Sprachen übersetzt wurden und die Wirkung von Gestik und Mimik auf die zwischenmenschliche Kommunikation beschreiben. 

Der österreichische Staatsbürger hat als junger Künstler die Pantomime erstmals um rein psychologische und dramatische Elemente erweitert. Er war im Kulturaustausch oft für Österreich unterwegs und veranstaltet seit 1980 die "Internationale Sommerakademie für Pantomime und Körpersprache" in Wien (mit bis zu 200 Teilnehmern aus dem In- und Ausland). Samy Molcho ist seit 1978 mit Haya Heinrich verheiratet und hat vier Söhne. 

Seit seinem 10. Lebensjahr steht Molcho auf der Bühne. Er studierte in Israel den klassischen Tanz sowie dessen modernere Formen und die Technik der Pantomime. Nach der Schauspielschule war er ab 1952 Tänzer am Jerusalemer Stadttheater, 4 Jahre später wurde er Solist für modernen Tanz in Tel Aviv. Im Jahr 1960 gab er seinen ersten abendfüllenden Pantomimeabend, der ihn auch international bekannt machte. 

In seinen Büchern beschränkt sich Molcho nicht, wie andere Autoren, auf den Dialog oder das Verkaufsgespräch, sondern untersucht z.B. auch den Gang oder Interessantes für Ehepaare und die Familie. Nach seinen Untersuchungen werden 80 Prozent unserer Reaktionen und Entscheidungen durch nonverbale Kommunikation ausgelöst. Samy Molcho wirkt daher für ein besseres Verstehen der Körpersprache und eine ganzheitliche Kommunikation. 

Seit 1980 hält Molcho zu diesem Thema auch Vorträge und Seminare - unter anderem für Manager, Unternehmer, Politiker und Ärzte. 

Seine wichtigsten Bücher sind: 

    * Körpersprache (1983) 
    * Magie der Stille (1987) 
    * Partnerschaft und Körpersprache (1990) 
    * Körpersprache der Kinder (1992) 
    * Alles über Körpersprache (1995) 
    * Körpersprache des Erfolgs (2005) 

Original-signiertes Foto im Postkartenformat   Euro 12.--


 
DIMITRI
1935

Clown

Dimitri verbrachte seine Kindheit in Ascona im Tessin. Sein Vater war der Bildhauer und Architekt Werner Jakob Müller, seine Mutter Maja war Kunsthandwerkerin; durch die Eltern begegnete er der Anthroposophie. Als er im Alter von sieben Jahren den Schweizer Clown Andreff im Circus Knie erlebte, entschloss er sich, auch Clown zu werden. Nach zehn Schuljahren im Tessin und in Zürich absolvierte er eine Töpferlehre bei Margrit Linck in Zollikofen bei Bern. In dieser Zeit nahm er bereits Unterricht in Schauspiel, Musik, Ballett und Akrobatik. Er spielte erste komische Rollen an Studentenbühnen und schuf erste kurze Clown- und Pantomime-Nummern.

Nach Abschluss der dreijährigen Lehre zog er 1954 nach Aix-en-Provence und 1955 weiter nach Paris; dort studierte er Pantomime bei Etienne Decroux, Akrobatik und Seiltanz bei Zirkusartisten und lernte Gitarre bei Flamenco-Spielern. Es folgte ein kurzer Aufenthalt in Schweden, wo er als Töpfer arbeitete und gleichzeitig Kurse bei einem Kunstturner besuchte. Wieder in Paris, wurde er 1958 Schüler von Marcel Marceau, der ihn bald für zwei Mimodramen in seine Truppe aufnahm. Darauf arbeitete er als Dummer August mit dem berühmten Weißclown Maïss an verschiedenen Galas, in einem Wanderzirkus in Frankreich und schließlich im Cirque Medrano in Paris.

1959 fand die Uraufführung seines ersten Soloprogramms in Ascona statt. In Innsbruck hatte er sein erstes Engagement als Clown im Ausland, danach spielte er drei Monate lang im Berner Kleintheater Kramgasse 6. In den folgenden Jahren schuf er drei weitere Soloprogramme (Porteur, Teatro und Ritratto). Daneben zeichnete und malte er und sang Volkslieder. So kamen verschiedene Platten und Bücher von ihm heraus, und seit 1990 finden regelmäßig Ausstellungen seiner Bilder und Objekte statt. 1970, 1973 und 1979 war er mit dem Circus Knie unterwegs. Tourneen führten ihn durch Europa, Nord- und Südamerika, China, Japan und Australien. Nebst anderen Projekten gibt Dimitri mit seinen Soloprogrammen und der Familienshow La Famiglia Dimitri aktuell mehr als 100 Vorstellungen pro Jahr.

1961 heiratete er Gunda Salgo (* 1934); 1964 wurden sie in Borgnone im oberen Centovalli sesshaft. Von ihren fünf Kindern sind heute vier im Umkreis von Theater und Zirkus tätig; bekannt ist besonders der Seiltänzer David Dimitri. 1971 gründete Dimitri mit Gunda ein Theater in Verscio und 1975 die Scuola Teatro Dimitri, heute Hochschule für Bewegungstheater und Theaterkreation. 1978 entstand die Compagnia Teatro Dimitri, für die er fast alle Stücke selber kreiert hat (Idee, Regie, Kostüme, Plakate), 1981 die Fondazione Dimitri. Im Jahr 2000 gründete Dimitri zusammen mit Harald Szeemann das Museo Comico in Verscio. Die Gemeinde Verscio hat ihm 2005 die Ehrenbürgerschaft verliehen.

Dimitri engagiert sich als Botschafter für die Christoffel-Blindenmission in der Schweiz.

Original-signiertes Foto (Postkartenformat)   Price in Euro 15.-

CHARLIE RIVEL
1896 - 1983

Clown

Rivel war der Sohn des Artisten Pedro Andreu und wurde wie seine vier Brüder Artist. Das Unternehmen Andreu bestand aus den Eltern und den fünf Söhnen, von denen Rivel der bekannteste wurde.

Mit drei Jahren trat Rivel 1899 bereits als Gewichtheber (die Gewichte waren aus Pappmaché) auf. Seinen Durchbruch schaffte er 1907 in Paris beim Zirkus Lambert. Anschließend hatte er Engagements in Berlin, London und den USA.

1910 lernte Rivel Charlie Chaplin kennen, der ihn zu seinem Künstlernamen inspirierte. Einige Jahre später machte er die Bekanntschaft von Karl Valentin, der ihn von Anfang an schätzte. Valentin schenkte Rivel auch ein Bombardon mit der Begründung, dieser sei der einzige Mensch, der ihn zu Lachen brachte.

1931 entstand in Berlin spontan aus einer Laune heraus die Nummer Akrobat - schööön! und dieser Ausruf wurde dann auch sein Markenzeichen. Jedoch auch seine Worte "Eine Brücke, eine Brücke" und sein herzzerreißendes Weinen blieben den Menschen im Gedächtnis.

Bis 1934 bestand die Gruppe The Rivels unter der Leitung von Charlie Rivel. Ab diesem Jahr trat Rivel nur noch solo auf. 1943 trat Rivel in Nürnberg auf, als die Stadt bombardiert wurde. Glücklich, dieses überlebt zu haben, zog sich Rivel für viele Jahre nach Chennevières / Marne zurück. Er lebte dort sehr zurückgezogen mit seiner Ehefrau Carmen, ebenfalls einer Artistin. Mit ihr hatte er drei Söhne und eine Tochter, Juanito, Charlie, Valentino und Paulina.

Sein Kollege Grock überredete ihn zu einer Tournee durch Westdeutschland. Diese Tournee, die im September 1952 stattfand, wurde ein sehr großer Erfolg.

Anfang 1981 unternahm Rivel seine Abschiedstournee, bei der u.a. in München beim Zirkus Krone seine Kinder Juanito und Paulina auftraten.

Nach dem Tod seiner Frau Carmen verheiratete sich Rivel im Juni 1982 mit der 28 Jahre jüngeren Margarita Camas, die er bereits 1977 in Cubellas kennengelernt hatte.

Im Mai 1983 erlitt Rivel einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholen konnte. Am 26. Juli 1983 starb Charlie Rivel im Alter von 87 Jahren in Sant Pere de Ribes.

Rivel trat mit einer roten Vierkantnase, einem roten Haarkranz um seine Glatze und bekleidet mit einem langen, wursthautartigen Kostüm auf.

Original-signiertes Foto im Postkartenformat     Euro 39.--

GRET PALUCCA
1902 - 1993

Tänzerin

Schon als Ballettelevin stand Gret Palucca dem klassischen Tanz mit Skepsis gegenüber. Der Besuch einer Dresdner Tanzveranstaltung mit Mary Wigman wurde zu einem Schlüsselerlebnis; Palucca wurde eine ihrer ersten Schülerinnen. Bis 1924 tanzte sie in Wigmans Gruppe. Dann begann sie mit ihrer Solokarriere und wurde eine der führenden Tänzerinnen des Ausdruckstanzes. Ihr Stil war fröhlich, unbeschwert und humorvoll.

1925 gründete Palucca ihre eigene Schule. Die Palucca-Schule in Dresden unterschied sich maßgeblich von anderen Schulen ihrer Art. Nicht der körperliche Drill stand im Vordergrund, sondern auch die geistige-künstlerische Erziehung. Zu ihren bekanntesten Schülerinnen zählen Ruth Berghaus und Lotte Goslar.

Bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin nahm sie am Eröffnungsabend mit eigenen Beiträgen teil. Bis 1939 hatte sie viele Auftritte und konnte ungehindert arbeiten. 1939 erhielt sie dann von den Nationalsozialisten Tanzverbot und musste die Leitung ihrer Schule abgeben. Sie tanzte aber weiterhin auf privaten Veranstaltungen, was ihr jedoch unter Androhung von KZ-Haft später auch verboten wurde.

1949 wurde die Palucca-Schule verstaatlicht. Unter dem Begriff Neuer Künstlerischer Tanz versuchte Palucca weiterhin, ihre Ausrichtung auf dem Lehrplan beizubehalten, wenngleich nun das klassische Ballett die Ausbildung beherrschen sollte. Bei der Gründung der Deutschen Akademie der Künste in Berlin (Ost) 1952 war sie beteiligt und war von 1965 bis 1970 deren Vizepräsidentin.

Zum 75. Geburtstag von Wilhelm Pieck im Jahr 1951 gab sie ihren letzten Soloauftritt. Bis ins hohe Alter blieb Palucca aber als Pädagogin tätig.

Original-signierte Karte mit Bild (ca. Postkartenformat)    Euro 19.-

JOSEPH MARIA BOCHENSKI
1902 - 1995

Astrophysiker

Als Sohn eines Großgrundbesitzers studierte Bochenski Jura an der Universität Lemberg, anschließend Nationalökonomie an der Universität Posen von 1920 bis 1926. Dem Orden der Dominikaner trat er 1927 bei. Danach nahm er das Studium der Philosophie und Pädagogik an der Universität Freiburg (Schweiz) im Jahre 1928 auf. Mit der Arbeit Die Lehre vom Ding an sich bei Straszewski (1848–1921) promovierte er 1931 zum Dr. phil.

Anschließend nahm Boche?ski 1931 das Studium der Theologie an der Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin in Rom auf und beendete es 1934 mit der Promotion zum Dr. theol. In Rom lehrte er bis 1940 Logik. In diesen Jahren kam es zu einem intensiven Kontakt mit der polnischen analytischen Schule. Von 1940 bis 1945 diente er bei den polnischen Streitkräften in Schottland und Italien. Seit 1945 hatte er den Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie im 20. Jahrhundert an der Universität Freiburg inne und bekleidete dort 1964 bis 1966 das Amt des Rektors der Universität. Mehrmals nahm er Gastprofessuren in den USA an. 1972 wurde er emeritiert.

Neben seiner akademischen Tätigkeit wirkte er auf verschiedenen Gebieten. So gründete er 1948 die Union mondiale des sociétés catholiques de philosophie. Das Osteuropa-Institut in Freiburg gründete er 1957, 1961 die Zeitschrift Studies in Soviet Thought und die Zeitschriftenreihe Sovietica. Boche?ski verfasste ein Gutachten für die deutsche Bundesregierung zum Verbot der KPD (BVg 17. August 1956). Ab der "Tauwetter-Periode" kritisierte er als einer der wenigen westlichen Philosophen den Marxismus inhaltlich und nicht ausschließlich ideologiekritisch. Er gilt darum zu Recht als Begründer der philosophischen Sowjetologie ("Why studies in Soviet Philosophy" 1963).

Bochenski fühlte sich zur analytischen Philosophie hingezogen und betrachtete sich selber als kosmozentrischen Platoniker aristotelischer Prägung. Schwerpunkte seiner Arbeit lagen auf dem Gebiet der Geschichte der Philosophie, der Geschichte der Logik und der logischen Untersuchung wichtiger Fundamentalprobleme. Die Religionsphilosophie betrachtete er als Logik der Religion.

Boche?ski vertrat erkenntnistheoretisch einen hypothetischen Realismus und in der modernen Universaliendiskussion einen bemerkenswerten individualistischen gemäßigten Realismus, den er in der bekannten öffentlichen Diskussion mit Alonzo Church als extremem Platonisten und Nelson Goodman als Nominalisten auf bemerkenswerte Weise vertrat. Er war bestrebt, den Nachweis zu erbringen, dass Wissen und religiöser Glaube als unterschiedliche Formen der menschlichen Erkenntnis einander nicht widersprechen. Letztlich führe sowohl die Religion als auch die Philosophie zu einer göttlichen Vorstellung.

Im Unterschied zum Theologen suche der Philosoph jedoch nach der göttlichen Vorstellung um einer vernünftigen Erklärung der Welt willen. Er geht, wie schon gesagt, von der Realität der Außenwelt aus, die er auch für erkennbar hielt. Die Erkenntnis habe jedoch da ihre Grenzen, wo sie auf das ideal Seiende, wie zum Beispiel das Heilige als einer Urgegebenheit stoße. Die Vorstellung des Göttlichen schließlich wird als so verschieden von aller erfahrbaren Realität angesehen, dass an ihm begrifflich nur das fassbar sei, was es nicht sei.

Neben einer Reihe von Arbeiten zu Fragen der Philosophie und der Philosophiegeschichte besitzen Bochenskis Arbeiten zur Logik besondere Bedeutung. Seine über Jahrzehnte betriebenen historischen Forschungen zur Logik erreichten einen Höhepunkt in der Veröffentlichung eines umfassenden Lehrbuches der Geschichte der Logik. In Anlehnung an Jan Lukasiewicz verband er die klassische Syllogistik des Aristoteles organisch mit dem modernen Logikkalkül. Die vergleichende Analyse der Logik des Theophrast und des Aristoteles führte zu grundlegenden Erkenntnissen in der Modallogik und ihrer Geschichte. Bleibende Ergebnisse erzielte er bei der Darstellung der syntaktischen Kategorien. Die in den Principia Mathematica von Alfred North Whitehead und Bertrand Russell gesetzten Maßstäbe und die von Kazimierz Ajdukiewicz zu semantischen Kategorien erörterten Gedanken wurden auf neue und originelle Weise aufgehoben und weiterentwickelt.

Dabei ist jedoch nicht zu übersehen, dass er die Logik implizit in den Traditionen der Scholastik als Rechtfertigungs- und Beweisinstrument für den von ihm vertretenen Thomismus verwendete. Von den Positionen der neuscholastischen Philosophie ausgehend, setzte er sich mit dem dialektischen Materialismus, dem Positivismus und dem Existentialismus auseinander. Den dialektischen Materialismus sah er als besonders gewichtigen Gegner an. Er bezeichnete ihn aus seiner theologischen Position heraus nicht nur als Irrtum, sondern als Sünde.
 

Oben: Original-signiertes Foto (ca. Postkartenformat)   Euro 29.--
Unten: Original-signierte Karte (Postkartenformat)   Euro 19.--

GEORG PICHT
1913 - 1982

Philosoph

Georg Picht (* 9. Juli 1913 in Straßburg; † 7. August 1982 in Hinterzarten) war Philosoph, Theologe und Pädagoge. Seine Mutter war Greda Picht, geb. Curtius, die Schwester des Romanisten Ernst Robert Curtius, Übersetzerin (aus dem Franz.), sein Vater war Werner Picht, Erwachsenenbildner.

Picht hat in den 1960er Jahren mit dem umstrittenen Begriff Bildungskatastrophe die Situation des Bildungswesens in der Bundesrepublik Deutschland beschrieben.

Prof. Dr. Georg Picht war mit der Pianistin und Cembalistin Edith Picht-Axenfeld verheiratet. Bis zu seinem Tod lebte er in Hinterzarten auf dem Birklehof.

Original-signierte Karte im Format 6 x 10.5 cm   Euro 9.--


 
JÜRGEN HABERMAS
1929

Philosoph

Jürgen Habermas ist ein deutscher Philosoph und Soziologe, der hauptsächlich durch seine Arbeiten zur Sozialphilosophie bekannt wurde. Nicht zuletzt durch regelmäßige Lehrtätigkeiten an ausländischen Universitäten, vor allem in den USA, sowie aufgrund von Übersetzungen seiner wichtigsten Arbeiten werden seine Theorien weltweit diskutiert. Er zählt zu den bekanntesten Vertretern der nachfolgenden Generation der Kritischen Theorie. Vom hegelianisch-marxistischen Ursprung der Frankfurter Schule hat er sich durch die Rezeption und Integration neuerer Theorieansätze gelöst.

Wegen der Vielfalt seiner philosophischen und sozialwissenschaftlichen Aktivitäten gilt Habermas als ein produktiver und engagierter Intellektueller.[1] Er verband den historischen Materialismus von Marx mit dem amerikanischen Pragmatismus, der Entwicklungstheorie von Piaget und Kohlberg und der Psychoanalyse von Freud. Zudem beeinflusste er maßgeblich die deutschen Sozialwissenschaften, die Moral- und Sozialphilosophie. Meilensteine waren vor allem seine Theorie des kommunikativen Handelns und seine von Karl-Otto Apels diskurstheoretischen Arbeiten inspirierte Diskurstheorie der Moral und des Rechts.

Habermas war an allen großen theoretischen Debatten der Bundesrepublik beteiligt und bezog zu gesellschaftspolitischen Kontroversen, wie Historikerstreit, Bioethik, Europäische Verfassung und Irak-Krieg, mit dem Engagement eines „öffentlichen Intellektuellen“[2] Stellung. Als übergeordnetes Motiv seines multidisziplinären Werks gilt ihm „die Versöhnung der mit sich selber zerfallenden Moderne“.[3] Dazu verfolgt er die Strategie, „die universalistischen Fragestellungen der Transzendentalphilosophie, bei gleichzeitiger Detranszendentalisierung des Vorgehens und der Beweisziele, aufzunehmen“ und dabei insbesondere auf Letztbegründungen zu verzichten.

Original-signiertes Blatt (in der Mitte gefalten) (etwas grösser als Postkartenformat))    Price in Euro 8.-

GOTTFRIED HONEGGER
1917


Künstler

Den Durchbruch zu freien Kunst brachte Gottfried Honegger 1958 ein dreijähriger Aufenthalt in New York.Seit 1960 lebte und arbeitete er in Paris, heute in Cannes.

1989 gründete er mit seiner Lebensgefährtin Sybil Albers-Barrier den Espace de l'Art Concret im Schloss von Mouans-Sartoux.1997 wurde das Atelier "Art, Recherche, Imagination" eröffnet.

Es geht Gottfried Honegger um eine Sehschule, um einen Ort, wo kreatives Sehen im Spiel gefördert wird. Die Fondation Cartier in Paris zeigte 1999 unter dem Titel "Mes métamorphoses" eine Retrospektive seines Schaffens.

1998 ehrte ihn der französische Kulturminister mit dem Orden der "Légion d'honneur".

Original-signiertes Foto im Postkartenformat  Unterschrift rückseitig   Euro je 15.--


 
MILAN HRUBOS

Künstler

Original-Zeichnung auf Karteikarte (Postkartenformat)     Price in Euro 15.-

ROBERT SCHARBACH
1890 - 1966

Bildhauer


 
 

Robert Scharbach war ein Bildhauer im süddeutschen Raum mit einem eigenen Atelier bei Freiburg.
Seine Arbeiten erstreckten sich über religiöse Kunst bis zu Holzbildnissen von Göttinnen (z.B. Justicia) und den Brückenheiligen Nepomuk, der heute noch im Höllental am Hirschsprung steht. 

Seine Arbeiten findet man u.a. auch in der katholischen Kirche von Zug in der Schweiz, wo seine Maria mit Jesus auf dem Schoss ausgestellt ist.
 

Div. Original-Zeichnungen (Studie) mit Unterschrift in verschiedenen grösseren Formaten (u.a. 32 x 48 cm (ca. von 1912) 
Price in Euro je 39.-- 

Unten: Original-Zeichnung (Studie) mit Unterschrift im Format 32 x 64 cm (ca. von 1912)
Euro 35.--
 

EMIL SCHULTHESS
1913 - 1996

Photograph

Während eines Studienaufenthalts in Paris 1934-1935 intensivierte Emil Schulthess das Fotografieren, das in der Werbegrafik immer wichtiger wurde. Er trat beim Druck- und Verlagshaus Conzett & Huber 1937 als Hausgrafiker ein. Dieser Verlag gründete 1941 die Zeitschrift Du; Schulthess war verantwortlich für die grafische Gestaltung, später wurde er Bildredaktor und fotografischer Mitarbeiter. 

Seit 1957 freier Fotograf und Buchautor und -gestalter. Seine Spezialiät waren geografische Fotobücher, die er in eigener Regie plante und gestaltete und die in zahlreiche sprachen übersetzt wurden und hohe Auflagen erreichten. Art Director des Swissair-Kalenders 1951-1990. US-Camera-Achievement-Award für das Panorama «Mitternachtssonne» 1951, 1967; Jahresauszeichnung der American Society of Magazine Photographers für die Photoprojekte «USA» und «Afrika» 1958; Prix Nadar für das schönste Fotobuch 1960 («Afrika»); Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie 1964, Auszeichnung Goldene Blende 1972; Goldene Letter im Wettbewerb Schönste Bücher der Welt Leipzig 1983 (für «Swiss Panorama»); Josef-Sudek-Medaille Prag 1989. 
In Anerkennung des Bildbandes «Antarctica» taufte das U.S. Board on Geographic Names 1962 einen geografischen Punkt in der Antarktis «Schulthess-Buttress». 

Mittels ausgeklügelter, logistisch anspruchsvoller fotografischer Grossprojekte hat Schulthess handwerklich perfekte und formal prägnante Bildarbeiten geschaffen. Sie haben die Möglichkeiten des fotografischen Ausdrucks erweitert und zeigen die Welt in noch nie gesehenen Bildern. Die im Juni 1950 im Norden Norwegens erstellte 24teilige Bildfolge «Mitternachtssonne» hat Schulthess weltweit bekannt gemacht. Sie zeigt den s-förmigen Lauf der nicht untergehenden Sonne und besteht aus 24 im Stundentakt aufgenommenen Fotos. Andere ungewohnte Ansichten der Sonnenbahn entstanden 1956 am Äquator und 1958 am Südpol. 1955 gelangen Schulthess einmalige Bilder einer ringförmigen Sonnefinsternis in der Sahara. 
1969 entstand auf der Dufourspitze, dem höchsten Punkt der Schweiz, das 360°-Fotopanorama «Top of Switzerland» mit Hilfe einer eigens dafür konstruierten Anlage. In Zusammenarbeit mit dem deutschen Industriefotografen Hermann Schlüter und einer fototechnischen Firma entwickelte Schulthess in der Folge ein System ferngesteuerter, rotierender Kameras, welche, an einem Helikopter hängend, Rundpanoramen ermöglichen; es kam erstmals 1974 für das zwei Meter lange Panorama «Matterhorn» zum Einsatz. Die auf diese Weise in der Schweiz entstandenen Fotos wurden 1982 im Band «Swiss Panorama» publiziert. 

Einzelausstellungen: Venedig 1957 (»Biennale di Fotografia«); American Museum of Natural History, New York 1958 («Africa»); Jelmoli, Zürich 1961 («Antarctica», als Wanderausstellung auch in den USA); IBM Center, New York 1963 («Africa – Antarctica – The Amazon», Wanderausstellung in den USA); Staatliche Landesbildstelle, Hamburg 1965; Galerie 58, Rapperswil 1966 («China»); Eastman Kodak Company, Rochester USA 1972 («Unspoiled Nature», Wanderausstellung in verschiedenen Kontinenten, in der Schweiz unter dem Titel «Unberührte Natur»); Schloss Klingnau 1979 («Eine noch heile Welt»). 

Bücher: «USA», Manesse, Zürich 1955; «Wildtiere im Kongo», Silva, Zürich 1957; «Afrika – Vom Mittelmeer zum Äquator», ib. 1958; «Afrika – Vom Äquator zum Kap der Guten Hoffnung», ib. 1959; «Antarctica», Artemis, Zürich 1960; «Japan – gestern und heute», Silva 1960; «Amazonas», Artemis 1962; «Afrika – Wüste, Steppe, Urwald», Silva 1963; «Afrika» (Colibri-Ausgabe), Artemis 1964; «China», ib. 1966; «Afrika» (Neuausgabe der beiden Manesse-Bände in einem), ib. 1969; «China», Silva 1969; «Top of Switzerland», Artemis 1970; «Sowjetunion», ib. 1971; «Africa abc», Geschenkausgabe der Swissair, Zürich 1972; «Mitternachtssonne» (360°-Panorama), The Mill Publications, Muri 1973; «Matterhorn» (360°-Flugpanorama), ib. 1974; «Schilthorn – Eine alpine Offenbarung» (Panorama), De Clivo, Zürich 1974; «Zürich» (360°-Flugpanorama), The Mill Publications 1975; «Luzern» (360°-Flugpanorama), ib. 1978; «Manhattan – New York» (Skyline-Panorama), Meridian Press, Zürich 1978; «Swiss Panorama», Artemis 1982; «Landschaft der Urzeit», ib. 1988. 

Original-signiertes Foto im Format 8.5 x 12.5 cm   Euro 19.--

CARL SEMBACH
1908 - 1984

Zirkusdirektor Krone

Carl Sembach kam 1933 als junger Raubtierlehrer zum Circus Krone. Er verliebte sich in Carl Krones Tochter Frieda und heiratete sie 1935. 
Carl Sembach war ein Circusmann par excellence. Neue Formen der Programmgestaltung, das „Krone-Festival“ oder die „Krone-Parade“ wurde kreiert. 1936 wird Carl Sembach und Frieda Sembach Krones Tochter Christel geboren. Die vierte Generation der Krone-Dynastie ist geboren. 

Oben: Original-signiertes Foto im Postkartenformat   Euro 19.--
Unten: Original-signierter Brief im Format 20.5 x 29.5 cm  Euro 19.--

KARL STEINBUCH
1917 - 2005

Kybernetiker

Karl Steinbuch (* 15. Juni 1917 in Stuttgart-Cannstatt; † 4. Juni 2005 in Ettlingen (Baden)) war ein deutscher Kybernetiker, Nachrichtentechniker und Informationstheoretiker. 

Steinbuch gilt als Theoretiker der informierten bzw. falsch programmierten Gesellschaft (Stefan Rieger 2003) und einer der Pioniere der deutschen Informatik, mit seiner Lernmatrix als Pionier der künstlichen neuronalen Netze, sowie als Mitbegründer der künstlichen Intelligenz und der Kybernetik. Er prägte den Begriff Kybernetische Anthropologie. 

Steinbuch arbeitete nach dem Zweiten Weltkrieg als freiberuflicher Physiker, wechselte 1948 als Entwicklungsingenieur zur Stuttgarter Firma Standard Elektrik Lorenz (SEL), wo er die Entwicklung des ersten Europäischen volltransistorisierten Computersystems (ER 56) leitete und mehr als 70 informationstechnische Patente auf ihn zurückgehen. Er war Technischer Direktor und Leiter der Zentralen Forschung bei SEL, bevor er 1958 als Ordinarius und Institutsdirektor an die Universität Karlsruhe (damals Technische Hochschule) berufen wurde, wo er bis zur Emeritierung 1980 Direktor des Instituts für Nachrichtenverarbeitung und -übertragung war. Seine Arbeiten auf dem Gebiet lernfähiger Maschinen gelten als Pionierleistungen. 

In einer Anklageschrift an die Adresse der "Hinterwelt" versuchte er 1967, die Bildungspolitik der Bundespolitik zu beeinflussen. Mit anderen Kollegen wie Jean Ziegler aus der Schweiz formulierte er den zu erwartenden Bildungsnotstand und die sich abzeichnende bürgerliche Lobbygesellschaft. Der englische soziale Geschichte beschreibende Eric J. Hobsbawm hat in seinem Lebenswerk "Das imperiale Zeitalter" ein Denkmodell hierzu geschrieben, das von den nachfolgenden Generationen weiterhin durch Nichtstun und Verfestigung der Besitzrechte ausgesessen wird. Die Mahner sind Geschichte geworden. Die Politik hat mit den positiv ausgerichteten Mahnern der neuen Generation "John Naisbit" mit "Megatrends Arbeitsplatz" neue Denkmethoden installiert. 

In der Diskussion der 70er Jahre um die Folgen des technischen Fortschritts wandte er sich in seinen Sachbüchern gegen die aufkommende ökologische Orientierung und gegen das öffentlich-rechtliche Fernsehen wegen seiner angeblich gefährlichen Informationspolitik. Ein privates Kabelfernsehen sollte dem entgegenwirken. Er forderte, einen "Technischen Gerichtshof" einzurichten, dessen Aufgabe es sein sollte, Forschungs- und Anwendungsverbote auszusprechen. Dessen Richter sollten mit Fachexperten besetzt werden. 

Die Ausprägung des Begriffes Informatik geht auf Steinbuch zurück, der ihn erstmals in einer Veröffentlichung (1957) über eine Datenverarbeitungsanlage für das Versandhaus Quelle gebrauchte. 

Er war Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (Halle/Saale), Mitglied der Europäischen Akademie für Umweltfragen, und Mitglied der International Academy of Science. 

Original-signiertes Foto im Format 12 x 17.5 cm   Euro 19.--

DOLF STERNBERGER
1907 - 1989

Politikwissenschaflter

Dolf Sternberger (* 28. Juli 1907 in Wiesbaden; † 27. Juli 1989 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Politikwissenschaftler und Journalist. 

Sternberger gilt als einer der Begründer der deutschen Politikwissenschaft in der Nachkriegszeit. Er zählt neben Hannah Arendt, Leo Strauss, Eric Voegelin und Henning Ottmann zu den Vertretern des normativen Ansatzes in der Politikwissenschaft. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts prägte er den Begriff Verfassungspatriotismus. 

Sternberger studierte ab 1925 Theaterwissenschaften und Germanistik in Kiel und Frankfurt am Main. 1927 wechselte er nach Heidelberg und besuchte philosophische, soziologische und kunsthistorische Veranstaltungen. Seine Promotion absolvierte Sternberger 1932 in Frankfurt mit einer Arbeit über Martin Heideggers Sein und Zeit. 

Sternberger war seit 1927 freier Mitarbeiter, von 1934 bis zu ihrem Verbot 1943 Redakteur der Frankfurter Zeitung. Sternberger, der selbst mit einer Jüdin verheiratet war, benutzte in der von den Nazis misstrauisch betrachteten Zeitung eine von ihm so bezeichnete „verdeckte Schreibweise“: beispielsweise umschrieb er die Vernichtung der Juden mit der Fabel vom Wolf und vom Lamm. 

Zwischen 1945 und 1948 schrieb er zusammen mit Gerhard Storz und Wilhelm E. Süskind für die Zeitschrift Die Wandlung Artikel, welche unter der Rubrik „Aus dem Wörterbuch des Unmenschen“ erschienen. 1957 wurden die Beiträge erstmalig in Buchform bei Claassen, Hamburg und 1962 als Taschenbuch bei dtv, München veröffentlicht: „Aus dem Wörterbuch des Unmenschen“. Die Artikel untersuchen anhand von 28 Begriffen die Sprache der Nationalsozialisten, die bis in die heutige Zeit wirkt. Sternberger schrieb in seinem Vorwort zur Buchausgabe von 1957: „... Das Wörterbuch des Unmenschen ist das Wörterbuch der geltenden deutschen Sprache geblieben, ...“. Es finden sich u.a. Kommentare zu folgenden Wörtern (bzw. deren spezifische Ausrichtung, also ihren Missbrauch bzw. Gebrauch im Nationalsozialismus): Anliegen, Ausrichtung, Betreuung, charakterlich, durchführen, echt, einmalig, Einsatz, Frauenarbeit, Gestaltung, herausstellen, intellektuell, Kulturschaffende, Lager, leistungsmäßig, Mädel, Menschenbehandlung, organisieren, Problem, Propaganda, querschießen, Raum, Schulung, Sektor, tragbar, untragbar, Vertreter, wissen um, Zeitgeschehen. 

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er 1945 Pressesprecher der Regierung Mittelrhein-Saar. Er war einer der Gründer der Zeitschrift Die Wandlung und gab von 1950 bis 1958 die Zeitschrift Die Gegenwart heraus. Sternberger war Kommentator für den Hessischen Rundfunk und schrieb Leitartikel für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. 

1947 übernahm Sternberger einen Lehrauftrag für Politik an der Universität Heidelberg, seit 1951 baute er eine Forschungsgruppe in diesem Fachbereich auf. 1960 erfolgte seine Ernennung zum ordentlichen Professor. Sternberger gründete die Politische Vierteljahresschrift, die offizielle Zeitschrift der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DPWV). Sternberger war von 1961 bis 1963 Vorsitzender der DPWV und übernahm im Laufe seines Lebens zahlreiche andere Ehrenämter in Wissenschaft und Kultur. Nach der Auflösung der christlich-liberalen Koalition forderte er gemeinsam mit Richard Freudenberg am 9. November 1966 in einem Aufruf an die Bundestagsabgeordneten die Bildung einer großen Koalition zum Zwecke der Einführung des relativen Mehrheitswahlrechts. 

1985 wurde ihm der Ernst-Bloch-Preis verliehen. 

Original-signierte Karte im Format 6.5 x.10.5 cm   Euro 15.--

GERDA JO WERNER
1914 - 2004

Vorbild 50-Pfennig-Frau

Gerda Johanna „Jo“ Werner (* 28. August 1914 in Offenbach; † 14. August 2004 in Oberursel), geborene Heiser, war die Frau, die Vorbild für die Baumpflanzerin auf den Rückseiten der ehemaligen deutschen 50-Pfennig-Münzen war. Sie war Malerin und Kunstlehrerin und unterrichtete auch lange an der örtlichen Volkshochschule Kunst. Verheiratet war sie mit dem Bildhauer Richard Martin Werner (* 1903 in Offenbach, † 1949 in Oberursel). 

Geschaffen wurde die bekannte Abbildung der Baumpflanzerin 1949 von Gerda Jo Werners Mann für einen Gestaltungswettbewerb, den das damals zuständige Direktorium der Bank deutscher Länder (später: Deutsche Bundesbank) ausgeschrieben hatte. Für die 50-Pfennig-Stücke wurde ein Motiv gesucht, das den Wiederaufbau Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg verkörpern sollte. Um sich an dieser Ausschreibung beteiligen zu können, nahm Werner eine bereits vorhandene Serie von Aktzeichnungen, die er von seiner Frau angefertig hatte, und ergänzte die Darstellungen kurzerhand mit verhüllenden Tüchern sowie den Eichensetzling in ihren Händen. Die für die Ursprungsgrafik typischen schattenbildenden Konturen der ursprünglich aufgezeichneten Körperpartien sind auch auf der späteren Münzprägung noch sehr gut erhalten und erwecken damit fast den Eindruck von durchscheinender Bekleidung. 

Von der Erstausgabe am 14. Februar 1949 bis zur Euro-Einführung am 1. Januar 2002 waren die 50-Pfennig-Münzen offizielles Zahlungsmittel in der Bundesrepublik Deutschland. Insgesamt wurden weit über 2 Milliarden Stück geprägt. Die 50-Pfennig-Münze galt als die im Volk optisch beliebteste unter allen im Umlauf befindlichen DM-Münzen. Es ist gleichfalls auch die einzige Kursmünze der Bundesrepublik, auf der jemals eine Frau abgebildet war. 

Original-signierter Zeitungsariktel im Format 12 x 16.5 cm   Euro 12.--

CLAUS WERNING

Arzt

Original-signiertes Blatt im Format 10.5 x 14.5 cm
Euro 7.--