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Erfahrungsbericht  Windows 8 Enterprise RTM
 
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kepu94 Offline
18.08.2012 13:32 | Beitrag #1
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Beiträge: 518
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Bewertung 9
Windows 8 Enterprise RTM
Bericht: Windows 8 Enterprise RTM
Der Windows 7 Nachfolger

Autor: kepu94


Inhaltsverzeichnis
  • Einleitung
  • Der erste Start
  • Windows 8 im Detail
  • Desktop nur noch als App
  • Windows Explorer und Task-Manager
  • Fazit


Einleitung
Windows 8 ist das neuste Betriebssystem von Microsoft und der Nachfolger von Windows 7. Mit Windows 8 will Microsoft eine neue Oberfläche einführen, die damals unter dem Namen „Metro“ bekannt war und nun wegen einer Klageandrohung von einer gleichnamigen deutschen Firma schlicht und einfach „Windows 8“-Design heißt.

Offiziell erscheint das Betriebssystem am 26. Oktober 2012, doch es wurden schon im Voraus die Editionen „Professional“ und „Enterprise“ jeweils als x86- (32-Bit) und x64-Version (64-Bit) über die Microsoft-Plattform MSDNAA angeboten. Ich habe hier die Enterprise-Edition in der 32-Bit-Variante verwendet und sie unter einer virtuellen Plattform zum Laufen gebracht. Als Virtualisierungs-Software wurde VMware Workstation verwendet. Der virtuelle Rechner, wo Windows 8 zum Laufen gebracht wurde, bestand aus dieser Hardware:
  • AMD Athlon X2 6000+ 2x 3,1 GHz
  • 1536 MB Arbeitsspeicher
  • 60 GB Festplattenspeicher
  • VMware 3D-Beschleuniger
Der erste Start
Bei Windows 8 wurde eine schnelle Ladezeit versprochen, wenn UEFI vorhanden ist. Da es sich hier um einen virtuellen Rechner handelt, kommt das klassische BIOS zum Einsatz. Aber selbst damit ist die Bootzeit erstaunlich gut. Es dauert circa 1 Minute, bis man vom Startbildschirm begrüßt wird (falls kein Passwort beim Benutzer eingerichtet wurde).




Beim Bootscreen bemerkt man das neue Windows-Logo. Damit will man sich an das allererste Windows-Logo von 1985 richten, was so ähnlich aussah. Meiner Meinung nach sah aber gerade das Logo von 1985 wesentlich besser aus als dieses. Zwar passt dieses Logo zum gesamten Aussehen von Windows 8, dadurch wirkt es allerdings nicht spannender. Das meiner Meinung nach beste Logo wurde von Windows 95 bis Windows ME verwendet (1995-2001).


Wenn man ein Passwort eingerichtet hat, sieht man zu Anfang den Sperrbildschirm mit Uhrzeit und Datum. Diesen muss man nach oben ziehen, um das Passwort eingeben zu können. Macht so eigentlich keinen Sinn. Leider muss der Bildschirm auch bei vielen Smartphones oder Tablets auf solch eine ähnliche Art und Weise entsperrt werden. Spätestens hier merkt man, dass Microsoft mit Windows 8 einen Angriff auf die beliebtesten mobilen Betriebssysteme „Android“ von Google und „iOS“ von Apple versucht. Ob dies gelingt? Ich bezweifle das.


Nach dem Login bekommt der Nutzer den Startbildschirm zu Gesicht. Bunter Hintergrund, Kacheln mit Apps und der Info, welcher User gerade angemeldet ist. Um einen Überblick des Startbildschirm zu bekommen, kann man mit dem Mausrad durch alle verfügbaren Kacheln scrollen. Einige Kacheln sind Live-Kacheln wie z.B. die Wetter-App. Diese zeigt bei verfügbarer Internetverbindung jeweils das aktuelle Wetter.

Die erste Umgewöhnung bei der Windows-Oberfläche erfuhr man bereits 1990 bei Windows 3.0. Dort wurde der Programm-Manager eingeführt, mit dem man erstmals alle installierten Programme erreicht. Dies wurde auch von den meisten Nutzern positiv angenommen. 1995 wurde mit Windows 95 der Desktop mit Taskleiste und dem beliebten Start-Button eingeführt. Hier musste man sich zwar durch Menüs zu seinen Programmen kämpfen, aber man konnte die Verknüpfungen auch bequem auf dem Desktop platzieren. Und 2012 führt man mit Windows 8 die neue Touch-Oberfläche ein – auch PC-Nutzer dürfen ihren Spaß an dieser Oberfläche haben. Aber ein Betriebssystem mit Touch-Oberfläche hat definitiv nichts am Rechner verloren. Selbst wenn man sich einen berührungsempfindlichen Monitor für den PC kauft, macht es trotzdem keinen Sinn. Alle Bedienelemente sind für normale Monitore an Arbeitsplatz-Rechnern (i.d.R. 19 bis 26 Zoll) viel zu überdimensioniert, weshalb man schon von einem „Senioren-Rechner“ sprechen kann. Man kann alles schön lesen und alles ist minimalistisch erhalten, aber solche Bedienkonzepte gehen bei einem klassischen Rechner einfach nicht auf.


Man kann die Charm Bar auch mit der Menütaste bei Android-Smartphones vergleichen. Dies ist die zentrale Aufgabenleiste und ist auf die jeweilige App spezialisiert. Die Charm Bar ist die zentrale Aufgabenleiste und ist auf die jeweilige App spezialisiert. Es lassen sich die Programme durchsuchen (oder bei „Maps“ der Ort etc.), Dateien teilen über soziale Netzwerke oder von Rechner zu Rechner, die installierten Geräte aufrufen oder die allgemeinen Einstellungen. Seltsam ist die Art, wie man das Teil aufrufen muss – der Mauszeiger muss sich an der unteren rechten Ecke befinden. Ein Button zum Aufrufen dieser Charm Bar hätte es besser gelöst.

Hier wird schon deutlicher, dass „auf Touchscreens angepasste Oberflächen“ und „klassische Desktop-Rechner“ nicht wirklich zusammen passen. Oder wollen Sie Windows 7 auf einem Smartphone mit 4 Zoll Bildschirmdiagonale installieren?




Das App-Menü lässt sich durch einen Rechtsklick auf der Oberfläche aufrufen. Dies kann man auch das neue Startmenü nennen. Hier werden alle installierten Programme aufgelistet. Links befinden sich die auf Touchscreen optimierten Apps und rechts die klassischen Programme. Bei allen klassischen Programmen erfolgt der Wechsel auf den Desktop.

Die Trennung ist kompletter Schwachsinn. Es würde sich so anfühlen, als ob man zwei Betriebssysteme installiert hätte – eine Microsoft-Kopie von Android oder iOS und ein etwas modifiziertes Windows 7. Diese Trennung könnte bei einem Tablet durchaus Sinn machen, weil man hier größtenteils auf die Apps zurückgreift und nur im Bedarfsfall zu einem klassischen Programm auf den Desktop wechselt. Auf einem Rechner will man nur klassische Programme, Apps will man vielleicht nur aus Spaß mal ausprobieren, aber sie sind nun mal nicht für Tastatur und Maus geschaffen. Windows RT (das Windows 8 für ARM-Prozessoren) macht es richtig, da beschränkt man sich nur auf Apps, weil das Betriebssystem die Ausführung von klassischen Anwendungen nicht zulässt. Nur wird bei Windows RT trotzdem daran Kritik ausgeübt, weil auch dort der Desktop existiert und sich die Installation solcher Programme lohnen würde.

Desktop nur noch als App


Das Erste, was einem auffallen würde, ist der fehlende Startbutton. Windows ist kein Windows mehr ohne diesen Startbutton. Wenn man trotzdem in diesen Bereich navigiert, ploppt ein hässliches kleines Rechteck auf mit der Startoberfläche. Und das soll ich nun als neuen Startbutton verstehen? Benutzerfreundlichkeit sieht definitiv anders aus. Ein eingefleischter Windows-Nutzer wüsste sich hier absolut nicht mehr zurecht. Ein Leihe hätte hier z.B. keine Ahnung, wie er ins Einstellungsmenü kommt. Ich hatte anfangs nur den umständlichen Weg über die Tastenkürzel genommen, bis ich die Charm Bar öffnete und die Einstellung fand. Versuchen Sie es mal, solche Sachen innerhalb kürzester Zeit ohne Handbuch zu finden. Gelingt nicht? Dann haben Sie Windows 8…und Microsoft will es noch nicht mal, dass der Nutzer auswählen kann, dass man gerne diesen Desktop als Erstes sehen möchte.

Microsoft zwingt die Nutzer dazu, sich mit der neuen Startoberfläche zu versöhnen. Den Registry-Trick der Developer Preview hat Microsoft später entfernt und ist im RTM nun nicht mehr möglich. Nur Zusatzprogramme verhelfen dazu, dies zu tun. Microsoft war mal so lieb und hat den Nutzer die Entscheidungsfreiheit gegeben, mit welcher Oberfläche Windows starten soll, nämlich bei Windows 95. Während der Installationsroutine konnte man sich entscheiden, ob man den Programm-Manager als Oberfläche nehmen will oder die neue Desktop-Oberfläche nehmen will. Das einzige Manko – nach der Installation kann man zwischen den beiden Oberflächen nicht wechseln. Wenn Microsoft dieses Prinzip verwendet hätte, wäre man mit Windows 8 zufrieden gewesen.

Aber hier werden die Nutzer stattdessen gezwungen, selbst am Rechner eine auf berührungsempfindlichen Bildschirmen optimierte Oberfläche zu verwenden. Wenigstens war Microsoft so lieb und hat selbst den altbekannten Anwendungen einige Aktualisierungen verpasst. Dass der Windows-Button weg ist, ist eine Aktualisierung, aber keine positive. Und wer das Netzwerk-Icon in der unteren rechten Ecke anklickt, wird von einer Leiste links überrascht mit der Netzwerkübersicht in der Touch-Oberfläche. *Sarkasmus an* Macht viel Sinn bei einem Desktop… *Sarkasmus aus*

Windows Explorer und Task-Manager

Wenigstens kann man noch Ribbon erwähnen. Diese durchaus einfach zu bedienende Oberfläche wurde in Microsoft Office 2007 eingeführt und seitdem auch schon in vielen Windows-Anwendungen standardmäßig integriert. Und in Windows 8 hat nun auch der Windows-Explorer diese Veränderung erfahren. Und steht ihm auch gut. Bei einigen Dateiformaten werden auch spezielle Optionen angezeigt, wie z.B. wenn ein Bild ausgewählt wird, werden Optionen für Bilder angezeigt.

Viele meinen, die damals genannte „Metro“-Oberfläche hat Aero vertrieben. Einerseits ja, andererseits nein. Aero lebt noch in der Desktop-App. Nur sieht es jetzt anders aus. Alle Details wurden eckig dargestellt und die Elemente sind nun in einem modernen 2D-Ton gehalten. Gefallen wird das garantiert finden. Microsoft hat sich nach 17 Jahren außerdem entschieden, die Fenstertitel wieder überall mittig zu platzieren, genauso wie zu Zeiten von Windows 3.1 und NT 3.51.


Der alte Task-Manager, den man schon seit Windows NT 4.0 (1996) kennt, hat in Windows 8 ausgedient. Aber hier kann man sagen, dass es sich gelohnt hat. Die Prozesse und die Auslastungswerte wurden nun übersichtlicher angeordnet.


Auch die Auslastungsübersicht wurde übersichtlicher gestaltet. Zudem erfährt man auch nebenbei noch einiges Wissenswertes über seinen Prozessor, seinen Arbeitsspeicher, seiner Festplatte und seiner Netzwerkverbindung.


Der Dialog, der beim Kopieren oder Ausschneiden erscheint, wurde ebenfalls in positiver Hinsicht überarbeitet. Man hat diesmal die Möglichkeit, z.B. den Kopiervorgang zu unterbrechen. Außerdem lässt sich eine Auslastungskurve beim Kopieren aufrufen. Beim Löschvorgang gibt es keinen Bestätigungs-Dialog mehr.

[Bild: windows_8_12.jpg]

Öffnet man einen bestimmten Datentyp wie in den Bild oben HTTP mit einen anderen Programm als z.B. dem Internet Explorer, erscheint dieser Dialog, womit man auswählen kann, mit welchen Programm dieser Datentyp in Zukunft standardmäßig geöffnet werden soll. Dann werden die Programme aufgelistet, die mit diesem Datentypen klar kommen. Man kann aber auch im Store nach einer passenden App suchen. Jedoch verursacht man dann hier wieder einen Wechsel zu einer Touch-App. Und wenn man nach einer App im Store sucht, wird diese nicht im Desktop geöffnet.

[Bild: windows_8_13.jpg]

Der System-Dialog ist relativ unverändert geblieben. Bei der Systembewertung ist 7.9 immer noch der höchste Wert. Seltsamerweise ließ sich diese Version nicht aktivieren, auch nicht über die Eingabeaufforderungs-Methode.

Fazit
Man hat es heute schwer, irgendwas Neues zu probieren. Mit ein bisschen Glück gibt es Erfolg, mit wenig Glück gibt es eine Pechsträhne. Und Windows 8 wird einer von den Kandidaten sein, die es mit dem Erfolg schwer haben könnte. Windows 7 hatte es leicht, weil der Vorgänger Windows Vista zum Scheitern verflucht war. Dies hat zwar nach dem Service Pack 2 nachgelassen, trotzdem war man froh, dann auf Windows 7 umsteigen zu können. Und weil die Leute mit Windows 7 zufrieden sind, wird Microsoft es mit Windows 8 schwer haben. Denn gerade Besitzer von klassischen Desktop-Rechnern werden sich mit dieser Oberfläche schwer tun, und das nur, weil diese Oberfläche eigentlich für Geräte mit berührungsempfindlichem Bildschirm optimiert wurde.

Microsoft hat zwar eine problemlose Bedienung auch mit Tastatur und Maus versprochen, aber macht es dort wirklich Sinn? Besitzer von Tablet-PCs werden sich mit Windows 8 anfreunden können, denn gerade dort sehe ich den besten Einsatzzweck. Warum Microsoft ausgerechnet das Ziel verfolgte, dass man Windows 8 auch für klassische Rechner mit der gleichen Oberfläche auf den Markt bringt, verstehe ich nicht. Man hätte ruhig noch weiter den Erfolg von Windows 7 genießen können. Allerdings kann man sagen, dass auf der Seite des klassischen Desktops, was ja jetzt leider nur eine App ist, sinnvolle Verbesserungen durchgeführt worden sind. Mal abgesehen vom fehlenden Startbutton…

Es wird Leute geben, die diesen Bericht inakzeptabel finden würden. Es ist nur meine persönliche Meinung über Windows 8 und die ist ja, wie man sehen kann, nicht gerade positiv. Man kann es sich ruhig kaufen, ich habe damit kein Problem. Ich würde nur denjenigen eine Warnung auf dem Weg geben, ob sie sich sicher sind, was sie da tun, ob sie es wirklich zulassen wollen, ein Betriebssystem auf ihren Rechner zu installieren, was so eigentlich nicht drauf gehört.

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.08.2012 17:33 von Sebastian.)
Sebastian Offline
18.08.2012 13:36 | Beitrag #2
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