Kundgebung und Demo: Samstag, 15. Juni, 17 Uhr, Schlossplatz, Stuttgart

Herzliche Einladung zu Kundgebung und Demozug am kommenden Samstag, 15. Juni!
Beginn ist um 17 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz
mit Reden (u.a.) von Volker Lösch und Albrecht Müller – und verschiedenen SprecherInnen anderer deutscher und internationaler Großstadt-Initiativen
– und
einer Videoleinwand mit einer Direktschaltung nach Istanbul.
(weitere Infos hier: http://www.parkschuetzer.de/termine/3403)

Mit dieser Demo unter dem Motto „Stuttgart 21 ist überall – wehrt euch, vernetzt euch!“ ist zweierlei beabsichtigt:
Zum Einen soll das Kalkül von Bahn, CDU und Grünen gestört werden, das Projekt Stuttgart 21 bis zur Bundestagswahl aus den Schlagzeilen zu bringen.
Zum Anderen soll in den Blick gerückt werden, dass europaweit Großprojekte nach dem „Prinzip Stuttgart 21“ durchgesetzt werden.

Demo-Flyer, 15.6.13

Parkgebet, 23. Mai 2013, Ansprache von Waltraud Müller-Hartmann

Hier gibt’s die Ansprache als pdf-Datei: Parkgebet, Ansprache, wmh, 130523

Liebe denkende, betende, streitbare Gemeinde!

Ein Bursch aus dem Schwarzwald, Köhler seines Zeichens, also der Kohlenmunkpeter, wünscht sich ein besseres Leben und lässt sich mit dem Glasmännlein ein und ruft zu diesem Behufe den Schatzhauser im grünen Tannenwald herbei. (Einen Schatzhauser nennen wir heute ganz profan einen Ökonomen.) „Peter, wünsch dir Verstand!“, rät das gute und fromme Geistlein immer wieder. Ja, mit Bildung, Bildung, Bildung kommt man weiter, das wissen wir heute genau. Aber was wünscht sich Peter Munk? Geschickt will er sein wie der Tanzbodenkönig und immer so viel Geld in der Tasche haben wie der dicke Ezechiel: Peter will das schnelle Geld, Reichtum und Ansehen. Das Glasmännlein lässt es dem Sonntagskind hingehen – und ist besorgt. Als aber der Spieler und Spekulant Ezechiel, mit dem Peter gleichziehen will, nichts mehr in der Tasche hat, hat auch der Kohlenmunkpeter verloren. Aber er hat beim Glasmännlein noch einen Wunsch frei – falls es ein vernünftiger ist. Wir Montagsdemonstranten sind längst so klug und besonnen wie das Glasmännlein. Wir Bildungsbürger setzen schließlich schon seit zwanzig, zehn oder drei Jahren bei unseren Wünschen und politischen Forderungen auf Argumente, Vernunft und Verstand. Jede Woche besuchen wir die größte Openair-Volkshochschule und lernen alles über Denkmalschutz, Architektur, Ingenieurskunst, Geologie, Finanzen, Wirtschaft, Bankenwesen, Recht, Justiz, Ökologie und Ethik, ergänzt um Kulturbeiträge jeglicher Art. Wir haben Teilerfolge erlebt, Rückschläge eingesteckt – und an Selbstbewusstsein und Ansehen gewonnen. Doch im Ganzen lähmt uns, etwa seit dem beginnenden Wahlkampf ab März, die Ohnmacht: Dass es auf Verstand und Bildung nicht ankommt; dass Argumente nicht ziehen und Vernunft nichts gilt, sofern sie nicht dem Machterhalt, den Interessen des Großkonzerns Bahn und der Kapitalverwertung dienen. Sind wir damit verloren? Weil wir an unseren Kräften zu zweifeln beginnen?
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Termine im Juni

Außer den weiterhin jeden Montag um 18 Uhr (in der Regel auf dem Stuttgarter Marktplatz stattfindenden) Montagsdemos
gibt es in diesem Monat folgende Termine, zu denen wir herzlich einladen:

Montag, 3. Juni, 19.30 Uhr, Gaststätte Kismet, Stuttgart, Kernerplatz 5:
Treffen der „TheologInnen gegen Stuttgart 21“.
Wie immer sind neue (und alte) Gesichter sehr willkommen.

Donnerstag, 6. Juni, 18.15 Uhr, Stuttgart, Mittlerer Schlossgarten, bei der Lusthaus-Ruine:
„Parkgebet“, musikalisch begleitet von „Parkblech“

Samstag, 15. Juni, 17 Uhr, Stuttgart, Schlossplatz:
Kundgebung und Demo: „Stuttgart 21 ist überall – wert euch und vernetzt euch!“
(Bitte ladet über eure Verteiler möglichst vielfältig ein!)

Donnerstag, 20. Juni, 18.15 Uhr, Stuttgart, Mittlerer Schlossgarten, bei der Lusthaus-Ruine:
„Parkgebet“, musikalisch begleitet von „Parkblech“

(weitere „Parkgebet“-Termine: 4.7., 18.7., 1.8.)

Kirchentags-Lenkungsausschuss – lame duck?

Es hat keinerlei Einsendungen zu unserem Preisausschreiben gegeben. Niemand hat jemanden gefunden, der oder die im Lenkungsausschuss, den der Herr Landesbischof einberufen hatte, die Anliegen der Stuttgart 21-Gegner und -gegnerinnen zu artikulieren bereit ist.

Dennoch gab es aus zuverlässigen Quellen Mitteilungen, die wir der Öffentlichkeit nicht vorenthalten wollen. Wir  nennen unsere Quellen einfach mal “Württemberg 1″ und “Württemberg 2″.
“Württemberg 1″ berichtete, dass unter den für den Kirchentag verantwortlichen Personen aus Württemberg eine große Zahl von Personen sei, die schon auch irgendwie eigentlich gegen Stuttgart 21 seien, aber dies eben nicht öffentlich sagen würden. Aha, wer hätte das gedacht?
Wir können alle heimlichen Stuttgart 21-Gegner/innen nur auffordern, sich zu outen und nicht bloss hählinge im stillen Kämmerlein ihre Ansichten im Herzen zu bewegen. Denn genau das erwarten die Betreiber dieses irrsinnigen Projekts, dass man eben den Mund hält. Also: Macht ihn auf, auch wenn das nicht karriereförderlich ist.
“Württemberg 2″ berichtete, dass es sinnlos sei, im Lenkungsausschuss vertreten sein zu wollen. Der Ausschuss habe eh nichts zu sagen, da alles in Fulda entschieden werde.
Das ist natürlich ein Argument, denn wir als Gegnerinnen und Gegner dieses Projektes haben nun wirklich Besseres zu tun, als unsere Zeit in sinnlosen Sitzungen eines sinnlosen Ausschusses zu verplempern.
Daher beenden wir das Preisausschreiben, wünschen den Ausschussmitgliedern beim gemeinsamen Kaffeetrinken viel Vergnügen und wenden uns hinkünftig der wichtigen Frage zu, wie die Sicherheit in Stuttgart 2015 gewährleistet werden soll. Dazu wollen wir demnächst Näheres berichten.
Michael Harr

Pfr. i. R. Friedrich Gehring: Predigt zu Joh 17, 22-26 beim ökumenischen Gottesdienst am Himmelfahrtsfest 2013 auf der Erlacher Höhe bei Großerlach

Ein großartiger Text für einen ökumenischen Gottesdienst: Wie Gott, der liebende Vater, mit seinem erhöhten Sohn Jesus Christus eins ist, so sollen auch wir als Nachfolger Jesu untereinander einig sein. Damit ist die Frage gestellt: Worin sollen wir Christen trotz der verschiedenen Konfessionen einig sein? Worin liegt das gemeinsame Christliche unserer Kirchen und wie muss sich dieses in der gegenwärtigen Welt zeigen?

Jesus gibt in dieser Abschiedsrede nach Johannes klare Hinweise: Sein himmlischer Vater ist ein Gerechter und ein Liebender, deshalb sollen Liebe und Gerechtigkeit auch unter den Nachfolgern Jesu sichtbar sein, während die Welt diesen gerechten und liebenden Vater nicht kennt. Es wäre schwärmerisch zu behaupten, die Christen seien nicht mehr Teil dieser blinden Welt, aber sie sollen als Teil dieser Welt und in dieser Welt die Alternative der Liebe und der Gerechtigkeit leben, die nicht von dieser Welt ist. Wie kann dies heute konkret geschehen?

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Kirchentag Hamburg und Stuttgart 21

Die Hoffnungen mancher Leute haben sich nicht erfüllt. Das deutlich erkennbare Bemühen der Kirchentagsleitung, das Thema „Stuttgart 21“ nach dem Kirchentag in Dresden 2011 nun auch in Hamburg so weit als möglich zu unterdrücken, war nur teilweise von Erfolg gekrönt.
Denn das irrsinnige Projekt und der Widerstand dagegen wurden dann eben doch an den verschiedensten Stellen thematisiert.

Davon wollen wir, eine Gruppe engagierter Christinnen und Christen gegen S 21 auf dem Kirchentag, hier berichten.

  • Täglich, von Mittwoch bis Samstag, haben wir vor dem Hamburger Hauptbahnhof um 19 Uhr einen Schwabenstreich gemacht. Wir waren immer mindestens 5 Personen, die mit dem großen Banner da standen, eine Minute lärmten, unseren Weckruf „Oben bleiben“ skandierten und anschließend den „Tunnelblick“ und andere Flugblätter verteilten. Weiterlesen

Himmelfahrts-GD im Schlossgarten am 9.5.2013

(Video des ganzen Gottesdienstes von camS21 http://bambuser.com/v/3574756  – herzlichen Dank dafür an camS21!)

Ansprache von Pfarrer Martin Poguntke über Markus 16,15–20
(als pdf-Datei hier klicken: Ansprache)

Liebe Protestantinnen und Protestanten aller Konfessionen!

Christen sind Protestleute gegen den Tod. Das Leben als Protestleute ist aber manchmal gar nicht so einfach. – Wem sage ich das!

Jahre sind es mittlerweile, dass wir gegen diesen in so vieler Hinsicht zerstörerischen Bahnhof kämpfen. Jahre sind es, dass wir für eine gerechte und menschliche und mit der Natur in Frieden lebende Gesellschaft kämpfen. Und Jahre sind es, in denen wir immer und immer wieder die Erfahrung gemacht haben, verlassen worden zu sein:
Verlassen von den Zusagen vermeintlich neutraler Helfer, die uns dann – z.B. am Ende der sogenannten „Schlichtung“ – in den Rücken gefallen sind.
Verlassen von vermeintlich verlässlichen Verbündeten, die – kaum an die Regierungsmacht gewählt – plötzlich sich an Händen und Füßen gebunden darstellen.
Verlassen von Hoffnungen auf Petitionen, Gerichte, Aufsichtsräte usw.

So oft, wie wir verlassen wurden, da müssten wir eigentlich mittlerweile alle Hoffnungen fahren gelassen haben. Aber jetzt stehen wir heute hier – aus welchen Gründen jeder und jede Einzelne auch immer – und feiern einen Himmelfahrts-Gottesdienst. Wir lassen einfach nicht locker und sagen: Das kann nicht sein, dass diese feinen Herrschaften so einfach den Sieg davon tragen. „Wir stehn hier und singen“ – und auch das ist ein Protest von uns.

Ich will einmal versuchen aufzuspüren, was unser Verlassenwerden und unser Protest mit Himmelfahrt zu tun haben könnten.

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