Werden Sie kostenlos Mitglied.
Ihr Vorteil: 5 freie Artikel pro Monat.
Registrieren Sie sich: Zugriff auf 5 freie Artikel pro Monat, anstatt nur 3.
Hier registrieren plus 2 Artikel pro Monat kostenlosRegistrieren Sie sich: Zugriff auf 5 freie Artikel pro Monat, anstatt nur 3.
Hier registrieren plus 2 Artikel pro Monat kostenlosIhr Freikontigent für diesen Monat ist leider erschöpft, daher wird der soeben aufgerufene Inhalt nicht angezeigt. Nutzen Sie doch eines unserer Angebote und lesen Sie direkt weiter.
Ihr Freikontigent für diesen Monat ist leider erschöpft, daher wird der soeben aufgerufene Inhalt nicht angezeigt. Nutzen Sie doch eines unserer Angebote und lesen Sie direkt weiter.
Zugriff auf alle redaktionelle Beiträge ohne Beschränkung auf 5 Artikel pro Monat.
Für Neukunden Online und Mobil ab 5,99 €* Für Sie als Abonnent Online und Mobil ab 1,- €*Das Ensemble um Rebecca Mack von Elmenau spielt jetzt „Viel Lärm um nichts“ in Kaltenberg Von Stephanie Millonig
Kaltenberg Das Hoftheater ist im Schloss angekommen, beziehungsweise auf dem Schlossgelände. Die Theatercrew um Rebecca Mack von Elmenau ist von Dießen nach Kaltenberg umgezogen. Von Beatrix Prinzessin von Bayern sei sie schon öfters angesprochen worden, dort zu spielen, erzählt die Regisseurin. Sie arbeitet seit 2011 in der Organisation der Ritterspiele. Gezeigt wird Shakespeares „Viel Lärm um nichts“ und die Fasshalle mit alten Wandteppichen bietet das passende Ambiente für dieses 1600 erschienene Stück. Ein auf wenige Elemente reduziertes Bühnenbild skizziert höfisches Leben in einem sizilianischen Schloss. „Wir wollten immer schon Shakespeare spielen“, erzählt Mack von Elmenau. Ausgewählt habe man ein Stück, dessen Figuren für das Ensemble passen.
Liebe, Illusion und materielle Interessen
Und die Rollen sind passend verteilt, die Inszenierung mit vielen Details darauf abgestellt, die Shakespeareschen Charaktere zu zeichnen – beziehungsweise zu überzeichnen. Denn so sind sie laut Rebecca Mack von Elmenau auch zu verstehen: Als „schöne Karikaturen bestimmter Menschentypen“. „Viel Lärm um nichts“ erzählt mit genialem Wortwitz und deftiger Wortwahl, wie Liebe aus Illusion entsteht, wie schnell es gelingt, Zweifel zu säen und wie Ehe mit materiellen Interessen verbunden ist.
Gezeigt wird dies anhand der Paare Hero/Claudio, die beim Anblick des anderen in romantischer Liebe entbrennen, sowie Benedikt/Beatrice, den ersten überzeugten Singles der Theatergeschichte. Claudio und Benedikt sind Edelleute, die nach siegreicher Schlacht mit Don Pedro, Prinz von Aragonien, zu Leonato, dem Statthalter von Messina kommen. Hero ist dessen Tochter, Beatrice die spitzzüngige Nichte. Männerhasserin Beatrice und Frauenfeind Benedikt werden hinters Licht geführt, in dem sie vermeintlich geheime Gespräche über die Liebe des jeweils anderen belauschen: Im scharfzüngigen Wettstreit sind sie um kein Wort verlegen, doch in der Illusion, vom anderen geliebt zu werden, werden sie zahm und unsicher. Verunsichert auch durch die Kritik an ihrer Haltung gegen Ehe und Liebe. Claudio wiederum fällt auf eine Intrige des Don Juan herein, er ist der verbitterte Stiefbruder des Prinzen.
Das Hoftheater setzt „Viel Lärm um nichts“ um als temporeiche Komödie, gespickt mit Gags, wie dem Steckenpferd, auf dem die Gerichtsdiener Holzapfel und Schlehwein heranreiten. Diese Schenkelklopfer übertönen aber nicht den entlarvenden Blick auf die Schwächen der Protagonisten, sondern verstärken diesen oft. Die Schauspieler personifizieren die Typen dieses Stücks: Tom Nollau den eitlen, selbstgefälligen Benedikt, Jana Jangl die intelligente, zickige Beatrice und Thomas Honsberg und Anja Fritzsche die romantischen, oberflächlichen Turteltäubchen Claudio und Hero.
Die Kostüme von Sophia Dreyer – schwarz gewandet Don Juan (Rebecca Mack von Elmenau), die Bühne mit Düsternis füllend, bunt und lebensfroh die restliche Gesellschaft – unterstreicht die Diskrepanz zwischen den Guten und den Bösen. Freilich sind auch die Guten nicht ausschließlich edel: Mit nonchalantem Charme zeichnet Sissy von Elmenau einen Don Pedro, der sich begehrliche Blicke auf die Damen erlaubt und den materiellen Vorteil für die Gefolgsleute sieht durch eine Ehe mit Hero und Beatrice.
Es wird auch wieder gesungen, ein Charakteristikum des Hoftheaters. Dabei bleibt die Inszenierung nicht in der Zeit, sondern bedient sich altbekannter italienischer Schlager mit verwandeltem Text: Aus Marina, Marina wird dann „Hero, Hero“.
Bei uns im Internet
Viele weitere Fotos unter
landsberger-tagblatt.de
Jetzt bestellen: e-Paper ab 3,99 Euro!
|
Artikel kommentieren