10. Goldener Orwell für den Deutschlandfunk

In unregelmäßigen Abständen vergibt Tapfer im Nirgendwo den Goldenen Orwell.

Der Goldene Orwell wird an sogenannte Qualitätsmedien für Berichte verliehen, die dem Parteislogan aus George Orwells Roman “1984” alle Ehre machen: “Krieg ist Frieden!”

Unbedingte Vorraussetzung für den Goldenen Orwell ist die ideologische Verdrehung einer Nachricht in ihr genaues Gegenteil, zum Wohle des besseren Einfügens in ein gefestigtes Weltbild.

Der 10. Goldene Orwell geht an den Deutschlandfunk.

Am 19. August 2014 wurde die Waffenruhe mit Israel gebrochen. Binnen weniger Stunden wurden über hundert Raketen auf Israel abgefeuert. Als die ersten Raketen auf Israel niedergingen, verließen die israelischen Vertreter den Verhandlungstisch. Deutschlandfunk titelte daraufhin folgende Schlagzeile:

IMG_9629-0.PNG

Das Friedensgespräch wurde somit laut der Schlagzeile des Deutschlandfunks nicht durch den Beschuss auf Israel abgebrochen, sondern erst durch das darauf folgende Verlassen der Friedensverhandlung durch Israel.

Herzlichen Glückwunsch!

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37 Antworten zu 10. Goldener Orwell für den Deutschlandfunk

  1. Philipp schreibt:

    Wer ein Gefühl dafür bekommen will, wieviele Raketen auf israelische Wohngebiete abgefeuert werden, kann folgende App auf seinem Android Smartphone installieren:

    https://play.google.com/store/apps/details?id=com.alert.redcolor&hl=de

    Da bekommt man dann die Raketenalarme des israelischen Zivilschutzes mit Angabe des Ortes auf’s Handy. Funktioniert auch im Ausland. Zumindest bei mir werden die Warnungen auf Englisch angezeigt….

    Es gibt wohl auch eine Entsprechung für’s iPhone

  2. jansweber schreibt:

    Hat dies auf Steuverhoff rebloggt und kommentierte:
    Tapfer im Nirgendwo vergibt erneut den Goldenen Orwell, diesmal an den Deutschlandfunk.

  3. Martin schreibt:

    Tjo, ist halt die gewohnte Propaganda unserer ÖR Westentaschen-Goebbels.

  4. Krokodil schreibt:

    DLF?
    Wo kommt das nochmal her…???
    Deren Lügenpropaganda hängt mir schon lange sonstwo raus.

  5. abusheitan schreibt:

    Fügt sich wunderbar in die Reihe ähnlicher Meldungen ein:
    ” Israel erwidert trotz neuer Waffenruhe Beschuss aus Gaza.”
    “Israel droht mit Selbstverteidigung.”

    Orwell in Verbindung mit diesem schmierigen DLF zu bringen,
    geht mir etwas gegen den Strich
    Ich wollte ja vorschlagen den Preis umzubenennen in “Goldener Klumpfuß”. Das wäre aber zu geschmacklos . “Goldener Goebbels” in Gestalt einer kleinen Portraitbüste verstößt wiederum höchstwahrscheinlich gegen das Verbot verfassungsfeindliche Symbole zu verwenden und wird als “rechte” Straftat geahndet. :-(

    Demnächst bekommt Christian Wulff den Trottel-Preis der Evangelischen Akademie Tutzing.
    Wulffs leidenschaftliches Werben für den Islam und eine für kulturelle Einfalt offene Gesellschaft sollten damit gewürdigt werden. ;-)

  6. Martin schreibt:

    Ehefrau bricht Mediationsgespräch ab!
    Nachdem Ihr Ehemann ihr wiederholt ins Gesicht trat, brach die Frau die Mediation unvermittelt….

  7. schum74 schreibt:

    Streng genommen hat der Deutschlandfunk Recht: Es stimmt zwar, dass der Friedenszustand durch den Beschuss auf Israel aufgehoben worden ist, doch das Friedensgespräch hat die israelische Delegation in Kairo abgebrochen. Beweis: Die Israelis sind zuerst aufgestanden.

    Natürlich muss „Frieden“ spätestens seit Oslo im Orwellschen Sinn verstanden werden: „Krieg ist Frieden“.

    Daher bin ich dafür, den Goldenen Orwell den edlen Fantastinensern als Kollektiv zu verleihen, und zwar automatisch, Jahr für Jahr.

    Alternativvorschlag: die Schaffung eines Ritterordens, dessen Mitglieder berechtigt wären den Titel „Fürst von Orwell“ zu tragen.
    PA-Präsident Mahmud Abbas, Fürst von Orwell. Gaza-Premier Minister Ismail Hanyeh, Fürst von Orwell, etc.

    • abusheitan schreibt:

      Oh nein,nein,nein, das kann und darf nicht sein! Armer Orwell, das hast Du nicht verdient, dass diese Purschen sich mit Deinem Namen zieren!
      Dann doch lieber ” treuer Knappe vom klumpfüßigen Joseph und Discipulus Linguae Tertii Imperii!”

      • schum74 schreibt:

        Va pour „LTI-Knappe“! Schont unseren Orwell und stellt den verbürgten Zusammenhang zwischen Palästinenser-Gegenwart und -Vergangenheit her. Außerdem nimmt der vorgeschlageneTitel diskret Bezug auf die – häm ‒ Abweichungen zwischen arabischen und englischen Statements.

        Jüngste Erklärungen auf Arabisch:

        Fatah Central Committee Member Abbas Zaki:
        „[The US,] whose most advanced pawns include Israel and its new creation, ISIS, whose goal is to destroy the Arab world and eliminate the Palestinian cause.“
        (Palestine News Network, Aug. 7, 2014)

        http://www.palwatch.org/main.aspx?fi=157&doc_id=12328

        „The radical terrorists of ISIS and those like them, who were created by Israel and the US, are paving the way for Israel to act like them.“
        (Al-Hayat Al-Jadida, August 3, 2014)

        http://www.palwatch.org/main.aspx?fi=157&doc_id=12328

        Arutz Sheva, 14.08.2014: „And Now, Abbas‘s Daily Accuses US of Founding IS“:
        Five articles in 6 weeks in PA‘s official newspaper blame US for establishing the Islamic State, to divide and control the Muslim world.

        http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/184051#.U_Pd62Pq6ic

        • Dante schreibt:

          Ausgerechnet Al Hayat? Von denen gibt es, in diesen Kommentar eingebunden (gogo in “Liebe SAbine Rau”) ein Video, in dem von Barino Barsoum dargelegt wird, dass Gott dem jüdischen Volk das Land Israel gegeben habe und dies ausdrücklich auch laut Koran so sei.

    • Dante schreibt:

      Die Schlagzeile sowie auch die weilandige Focus-Schlagzeile implizieren, dass mit Frieden nicht einen Zustand ohne Gewalt, sondern einen mit maximal einseitiger Gewalt gemeint ist. Die Massenmorde Stalins wären demnach “friedlich” gewesen, die Hitlers natürlich nicht, da sie ja im Schatten eines Krieges stattfanden.
      Für mich als jemanden, der nichts so sehr verabscheut wie einseitige Gewalt (von der Bestrafung von Verbrechern abgesehen, und damit meine ich nicht Leute, die z.B. einen Menschen ihrer eigenen Wahl heiraten wollten), verliert so das Wort “Frieden” so seinen guten Klang. Sollte so auch der Terminus “Religion des Friedens” gemeint sein?

    • Dante schreibt:

      Orwell ist nur der Autor des Romans “1984”, auf den sich der Goldene Orwell ja bezieht. Er hat auch vieles Andere geschrieben, wir hatten weiland eine Gesamtausgabe zu Hause. Übrigens war er ein Gegner des Antisemitismus und thematisiert diesen auch in “1984”, in der er der Partei fast beiläufig einen ähnlichen Antisemitismus zuschreibt, wie er auch im Stalinismus zu finden ist. Immerhin ist Partei-Outcast Goldstein Jude, wie es auch Leo Trotzkij war. In einer Passage über einen Kriegsfilm, den Winston Smith am 3. April 1984 im Kino gesehen hat, wird ein Angriff auf ein Schiff erwähnt, auf dem sich u.a. eine Frau mit Kind befindet, die “vielleicht Jüdin” gewesen sei.
      Hania und Konsorten verdienen m.E. nicht den Titel “Fürst von Orwell”, sondern eher “Mitlglied Innere Partei” mit Mitgliedsnummer, um eindeutiger speziell auf “1984” Bezug zu nehmen. Sie haben mehrere Jobs, uns zwar in allen vier Ministerien.
      Der radikale Islam hat tatsächlich eine ganze Menge Ähnlichkeit mit dem INGSOC: Grundlage der Gesellschaft ist Hass, viele Vergnügungen sind schlicht verboten, dafür sind Hinrichtungen Volksfeste. Außerdem wird die Bevölkerung in Armut gehalten.

    • anti3anti schreibt:

      Man kann doch über Frieden sprechen und gleichzeitig Krieg führen!? Wo liegt der Widerspruch? Das hat mit Orwell nichts zu tun. Friede ist Friede und Krieg ist Krieg.

      Hat noch niemand über die Wahrheit gelogen?

  8. Kanalratte schreibt:

    Die Schlagzeile hat es in sich^^
    Israel wagt es doch tatsächlich auf den ständigen Beschuss aus Gaza zu reagieren, welch Verbrecher diese Israelis. Sollen sich doch gefälligst gleich ergeben…

  9. Kanalratte schreibt:

    Israel bedroht mit seiner bloßen Existenz den muslimischen Eroberungsdrang, genauso wie Christen die Islamisten im Irak mit ihrer Existenz bedrohen.

    • Martin schreibt:

      Hmmm, ja. Es tut aber etwas noch viel schlimmeres, Es bedroht das islamische -und insbesondere arabische- Selbstbbewußtsein, Alleine dadurch, das es in derselben Region existiert und in jeder Hinsicht weitaus besser ist, als die anderen,

      So lange niemand wirklich Gutes im selben Raum ist, können sich die debilen, gewalttätigen Insassen der Anstalt halt noch für großartig halten, Kommt eine Referenz dazu, muß die dringendst weg.
      Niemand zieht so viel Haß und Neid auf sich, wie der, demgegenüber die anderen berechtigte Minderwertigkeitsgefühle entwickeln.

  10. mike hammer schreibt:

    Winston Churchill, den bezwinger der NAZIS würde DLF heute NAZI schimpfen.

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