Polizeigewalt gegen Jeschiwastudenten

Ein Gastbeitrag von Eliyah Havemann

Heute waren wir, meine Frau, mein Sohn und ich, auf einem Ausflug ins “Merkaz”, ins Zentrum Israels. Wir haben auch Givat Shmuel besucht, der Ort neben Bnei Brak und der Coca-Cola-Kreuzung, in dem wir selbst bis vor einem Monat gewohnt haben. Inzwischen sind wir zurück nach Jerusalem gezogen.

Wir gönnten uns in Givat Shmuel noch Schuwarma im Laffa-Brotfladen als Abendessen und trafen dabei zufällig auf Freunde, die gerade ihren vierten Hochzeitjahresstag mit einem Essen im selben Lokal feierten. Satt und zufrieden setzten wir uns ins Auto und machten uns auf den Heimweg, den Berg hoch nach Jerusalem.

An der Coca-Cola-Kreuzung bildete sich in dem Moment ein großer Stau. Unser Navigationsgerät leitet uns daran vorbei und so kamen wir erst kurz nach dieser Kreuzung, eine Auffahrt später auf die Schnellstrasse 4. Was wir dort sahen, erschreckte uns. Ein paar Jugendliche in weissen Hemden, schwarzen Anzügen und mit Hüten, offenbar Studenten einer orthodoxen Jeschiwa, hatten mitten auf der Autobahnauffahrt, über die wir fuhren, brennende Kisten aufgestellt. Es waren noch halbe Kinder, die dort sich selbst und andere in Gefahr brachten. Wir fuhren langsam im Stau daran vorbei, als auf ein Mal ein Polizeimotorrad mit Blaulicht angefahren kam. Die Kids haben derweil schon damit begonnen, die Kisten wieder zu löschen.

In Israel hat die Polizei keine Motorräder wie in Deutschland. Die Verkehrspolizei fährt üblicherweise zahme Motorroller, jedoch die Motorradpolizei ist deutlich martialischer. Es sitzen immer zwei Polizisten in schwarzer Kluft und schwer bewaffnet auf einer ebenso schwarzen Enduro.

Ein solches Motorrad kam also angefahren. Der hintere von den beiden Polizisten sprang vom Motorrad und prügelte und tritt auf einen der Jungen ohne Vorwarnung los. Der versuchte sich zu retten, rannte weg und wurde verfolgt und gestellt und weiter geschlagen.

Wir waren sprachlos und hilflos im Auto. Wir wollten aber auch nicht den Stau verschlimmern, indem wir gaffend im Schritttempo an der Szenerie vorbeischleichen und daher konnten wir nicht sehen, was weiter passierte.

Ich sass am Steuer. Meine Frau surft mit dem Smartphone auf israelische News-Webseiten um zu sehen, was das gewesen sein könnte. Sie wurde schnell fündig: Die Coca-Cola-Kreuzung wurde durch eine Spontandemonstration, wie sie in vielen Orten Israels heute Abend stattfanden, von Charedim blockiert. Die Jungs waren wohl ein Aussenposten davon.

Die Demonstrationen richteten sich gegen die Inhaftierung eines Jeschiwa-Studenten, der einen Einberufungsbefehl der Armee ignoriert hat. Seit Neustem gibt es ein Gesetz das regelt, dass auch Ultra-Orthodoxe zur Armee müssen und dieser Student war wohl der erste, der seit dem Inkrafttreten des Gesetzes die Einberufung ignoriert hat.

Hier tobte bis vor Kurzem der Gaza-Krieg und wir alle hoffen, dass er so bald nicht wieder aufflammt. Im Angesicht dieses Krieges, der mal wieder so deutlich machte, dass unsere Soldaten zur Sicherung unseres Landes leider dringend gebraucht werden, waren die Charedim in besonderer Erklärungsnot, warum sie für sich zwar Ausnahmen vom Wehrdienst fordern, den Schutz der Armee aber gerne in Anspruch nehmen.

Deren Argumentation ist alt und schwach. Trotzdem hat einer der größten Torahgelehrten unserer Tage, Rabbiner Moshe Sternbuch, sie am 31. Juli 2014 in einem Kommentar mit dem Titel “Soldiers and armies: who is guarding who?” sehr unoriginell aufgewärmt und sich dann noch über die Soldaten selbstgefällig erhoben. In den ersten Zeilen schreibt er noch, dass wir für die Soldaten beten sollen und alle Gefallenen als “heilig” und “fromm” (chossid) bezeichnet. Danach endet aber die Empathie für die Israelische Verteidigungsarmee. G’tt und nur G’tt allein kann uns retten, sagt er und nur durch intensives Torah-Lernen wird G’tt dazu animiert, das auch zu tun.

Die Frage “Wer wacht über wen?” aus dem Titel beantwortet er also eindeutig: Ohne lernende Jeschiwa-Stundeten würde G’tt den Soldaten keinen Iron Dome und keinen militärischen Sieg geben.

Mein Chavruta, also mein Lernpartner, hat mir den Artikel von Rav Moshe Sternbuch weitergeleitet. Wir haben gerade die Torahstelle über den Angriff von Amalek auf das Volk Israel nach dem Auszug aus Ägypten gelesen, übersetzt und Kommentare von Gelehrten diskutiert, sprich wir haben die Stelle gelernt. Dort steht das junge Volk Israel einer Vernichtungsdrohung gegenüber und muss sich wehren. Moshe Rabbeinu, der gute alte Moses also, schickt Jehoshua Ben Nun als Feldherren und mit ihm viele Junge Männer mit Waffen los, um Amalek zu schlagen. Er betet derweil für sie und wird dabei von seinen Nächsten unterstützt. So lange er seinen Arm zum Himmel hebt, ist das Volk Israel überlegen, wenn er den Arm fallen lässt, behält Amalek die Überhand.

Auf der einen Seite bestätigt diese Torahstelle Rav Moshe Sternbuchs Argumentation: Ohne Gebet und G’ttes Hilfe, verliert die Armee. Aber auf der anderen Seite sagt uns die Torah: Ohne Soldaten hilft auch kein Gebet. Sonst hätten sich die ganzen jungen Männer, die doch eigentlich 40 Jahre durch die Wüste ziehen sollten um die gerade erhaltene Torah zu lernen einfach weiter lernen und beten sollen, und sich nicht in die Schlacht begeben und ihr Leben im Kampf geben!

Ein Grundsatz des jüdischen Glaubens ist, dass man sich nicht auf G’tt alleine verlassen darf. Beispiel: Wer krank ist, soll sich schonen, Medizin nehmen und wenn es sein muss zum Arzt gehen und jede medizinische Hilfe annehmen, die es gibt. Einfach beten und hoffen, dass man von alleine, sprich nur durch G’ttes Hilfe gesund wird, ist keine Option. Geht man selbst den ersten Schritt, dann hilft uns G’tt von da an. Aber nur rumsitzen und beten, auch wenn es in einer angesehenen Jeschiwa ist, ist niemals genug. Und zu glauben, dass das eigene Gebet wertvoller ist als das Gebet eines anderen Juden, nur weil der eben zur Armee und nicht in die Jeschiwa gegangen ist, ist pure Überheblichkeit.

Aber diese Überheblichkeit ist kein Grund, einen wehrlosen Jungen brutal zusammenzuschlagen. Ich habe die Szene auf der Strasse nicht filmen können. Ich hoffe, jemand anderes hat es getan und der Polizist wird zur Rechenschaft gezogen.

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49 Antworten zu Polizeigewalt gegen Jeschiwastudenten

  1. anti3anti schreibt:

    Dürfen nur Gojim Juden schlagen?

  2. Aristobulus schreibt:

    Danke für den Bericht, Eliyah – Euch immer alles Gute!, kol tuv.

    – Wie kam die Coca-Cola-Kreuzung zu ihrem netten Namen?

    – Hältst Du uns auf dem Laufenden, was in den Zeitungen über den Polizeieinsatz stehen wird? Möglicherweise kannte der Polizist den Kistenanzünder von einer anderen Gefährdung woanders, oder die Beschreibung passte auf einen Gewalttäter?

    • Eliyah schreibt:

      Hi Ari, die Kreuzung heisst so, weil dort, in Bnei Brak, die Coca-Cola-Abfüllfabrik steht. Ich weiss es natürlich nicht, aber ich glaube nicht, dass der Polizist den Jugendlichen identifiziert hat. Dafür ging es zu schnell und war zu wahllos.

    • schum74 schreibt:

      Im heutigen Maariv (18/08/2014) ein langer Artikel über die Demos der Frommen (Charedim) gestern in Aschdod, Jeruschalajim und Bnej Brak gegen den Militärdienst.

      Das allgemeine Bild wie von Eliyah gezeichnet: brennende Mülltonnen auf Fahrbahnen, Steine gegen Polizisten. Die Demonstranten tragen Plakate mit den Worten: „Ha-Gijúss Gserát Schmad – Einberufung = Vernichtungsdekret“. (Jetzt übertreiben sie aber.)

      Das Bemerkenswerte an den gestrigen Demos: Manche Polizisten haben in Charedim-Verkleidung mitgemischt.

      Kubi Herschberg, der Photograf, der das Bild des Jahres geschossen hat – wie zwei „Charedim“ eine dritten, echten Chared festnehmen – erzählt: Er begleite schon seit fünf Jahren die Demos in den Frommen-Vierteln Jeruschalajims, aber so was sei ihm noch nicht vorgekommen.

      Verteidigen sich Polizei-Sprecher: „Das ist nichts Neues. Solche Dinge gab es schon in der Vergangenheit und auch bei Demonstrationen von Charedim. Das ist ein Teil der legitimen Mittel, die die Polizei anwendet, um Ordnungsverstöße aus Demonstratioszügen heraus zu verhindern.“

      Nicht alle Charedim sind so drauf wie die hier Beschriebenen. Die charedischen Rabunim sind unter sich uneins: Einige protestieren gegen das neue Einberufungsgesetz, andere kooperieren mit der Regierung.

      http://www.nrg.co.il/online/1/ART2/608/565.html?hp=1&cat=402&loc=14

      Ich bleibe dabei: Seit es die Jeschiwot Hessder gibt, diese Jeschiwes, die Tora-Lernen mit verkürztem Armee-Dienst verbinden, haben die Charedim keinen Grund, sich zu verweigern.
      Gleichzeitig muss man die Schul im jüdischen Viertel lassen: Die Verweigerer sind für den Staat nicht schwerer zu tragen als Alte, Kinder und Gebrechliche.
      Kommt Leute, redet mit den Rabunim und den Studenten! Es sind Juden. Sie wissen, was Lebensgefahr ist.
      Investiert in sie einen Teil der Zeit und der Mühe, die ihr bei Gesprächen mit fantastinensischen Judenhassern vergeudet! Ihr werdet über das Ergebnis staunen!

      • Aristobulus schreibt:

        Yep, Schum, allemal. Genauso seh ich das auch-.
        Egoistische Jidn kennt man ja nu nich’ grad von ungefähr oder vom Hörensagen ;-) , wenngleich dieses Ausmaß von Egoismus bei so Hochgebildeten (Charejdische wissen unfassbar viel) und gar bei manchen von deren Rebben (wieviel die wissen geht auf keine Dinosaurierhaut) dann doch bass erstaunt.

        • mike hammer schreibt:

          # schum
          hast ja recht, es regt mich nur das pharisäerhafte der ultras auf.

          ich kenne leider zu gut charedim der extreme, die randalieren.
          für ihre rabbis und aktivisten sind hesder jeschiwotnikim und rabbis goijm.

          ich habe da persönlich probleme damit.

          wie kann es sein das die einen zum militär müssen,
          jedes jahr 1 monat reservedienst leisten müssen und
          mit ihrer arbeit und steuerlast nicht nur das land sondern auch
          die ernähren müssen die fahnenflüchtig werden und
          ihr leben lang weder für den staat noch für die
          leute was tun und den der sie ernährt
          auch noch goij nennen, also
          angehöriger der völker,
          ein fremder.

          “…..es sterben wenige……”
          an thora studium stirbt keiner, es mit zawa auch nur im selben
          zusammenhang zu nennen bringt mich schon auf die palme!

          sie erzählen hinterbliebenen mal von wie wenige sterben…..
          und schänden gräber gefallener.

          wenn die chredim schon sich verziehen wenn
          der ruf kommt zur fahne erklingt, dann sollen
          sie die klappe halten zum thema zawa und nichts
          an ihrem tun und der weisheit ihrer rabuinim
          kommt dem haar eines chajal zahal gleich,
          einem der nicht weniger lernt und mehr
          lehrt als die gesamte meute
          der mechuradim
          zusammen.

          meine nichte ist einberufen und meine neffen, meine tochter und
          diese feigen würstchen von psalmwendern und bei 40 grad
          unter dem streimel schwitzern verzapfen was von rechten?

          wenn die töchter zions zur waffe greifen, welches mannes sohn
          kann zum minjan sich zählen, tfilin anlegen oder
          talis wenn er es geschehen lässt und
          selbst sich verweigert.

          mann sein bedeutet nicht
          nur ne brit mila zu haben oder haare im gesicht.
          ich spucke auf die tfilin und den bart des rabieners der kinder
          auf barikaden schickt damit er die jeschiwebocherin seiner schul
          zu memmen verziehen kann, der ist nicht würdig zur thora
          aufgerufen zu werden oder zum minian gezählt zu
          werden.
          da hat jede chjelet vorrechte auch wenn sie diese rechte nicht braucht.
          ;)

  3. schum74 schreibt:

    Eine Schöne Überraschung, den Namen Eliyah Havemann zu lesen.

    Zur Grundsatzfrage:

    Gegen Ende des Tora-Abschnitts „Matot“ (Volksstämme) aus dem Buch „Be-Midbar“ (Numeri) kommt eine Stelle vor, die das Problem der frommen Wehrdienstverweigerung in Israel womöglich noch greller beleuchtet als die von Eliyah geschilderte Begegnung mit Amalek.

    Es geht nicht darum Tora-Belege zu häufen, sondern darum, die Frage so scharf zu stellen, wie sie das Judentum selbst stellt.

    Der Kontext in Kürze:

    Bnej Jisrael, die Hebräer, schicken sich nach 40 Jahren unfreiwilliger Wüstenwanderung an, von Osten her den Jordan zu überqueren und das Land zu erobern, das ihnen von alters her versprochen worden ist.
    Noch diesseits des Jordans finden die Häupter von zweieinhalb Stämmen (Reuwen, Gad und halb Menasche), dass es sich auch außerhalb des versprochen Landes leben lässt, umso mehr als in den vormaligen Königreichen des Emori und des Baschan das Weidland breit und saftig ist. Sagen die drei Fürsten, praktisch Wochen vor Kriegsbeginn, zu Mosche Rabenu: Erlaube uns, an diesem idealen Ort Wurzeln zu schlagen.
    Sieht Mosche Rabenu rot und wirft ihnen Worte ins Gesicht, die man in Israel gegen die Jeschiwe-Lernenden kehrt, die nicht zur Armee wollen:

    הַאַחֵיכֶם יבואו למלחמה ואתם תשבו פה. (במדבר לב, ו)

    Ha-Achejchém jawóu la-Milchamá we-atem teschwú fo.

    [Werden (sollen) eure Brüder in den Krieg ziehen und ihr werdet hier sitzen? (Num 32, 6)]

    Soll angeblich ein Missverständnis gewesen sein. Die zweieinhalb Stämme werden sich wohl diesseits des Jordans niederlassen, aber erst nach gewonnenem Krieg jenseits des Jordans. Wie auch immer.

    Mosches Haltung ist eindeutig genug. Auch können sich im jetzigen Israel die Jeschiwe-Studenten nicht damit herausreden, dass man bei Zahal kein koscheres Essen bekäme oder Lerntage versäumen würde. Es gibt einen Armedienst, der beides ermöglicht: Toralernen und Training.

    Gleichwohl bin ich gegen Einberufungszwang. Ich meine, dass man hier Überzeugungsarbeit leisten muss. Überzeugen wird natürlich nur der Jude, der eine spürbare Achtung vor Toralernern hat.

    Der Polizist, den Eliyah beschreibt, hat keine Achtung vor Lernern. Das ist das mindeste, was man dazu sagen kann. Das ist keine Reklame für Zahal und keine Reklame für Israel.

  4. abusheitan schreibt:

    Wären diese “Rechtgläubigen” nicht in Teheran besser aufgehoben?
    Brennende Barrikaden sind keine Kinderstreiche, sondern schwerwiegende Eingriffe in den Straßenverkehr mit unmittelbarer Gefährdung der Verkehrsteilnehmer. Dagegen sollte mit aller Härte des Rechtsstaats vorgegangen werden, allerdings ohne Prügelorgien an flüchtenden Heranwachsenden.

    • Aristobulus schreibt:

      … Juden sind nun mal heißblütig, ob solche oder solche, Abusheitan.
      Nur die deutschen Juden nicht. Denen fehlt grad bitter das Stückele Heißblütigkeit, das jene Kistenbrenner und Motorrad-Amtsprügler zuviel haben.

      Und eine Prügelorgie war’s ja nicht… er hat ‘bloß’ wahllos draufgeschlagen.

      • abusheitan schreibt:

        Liegt’s am “Judengen” oder am israelischen Klima? Ersteres wär’ ja ein rassistisches Argument! Sogar der gewöhnliche Deutsche (homo germanicus simplex) kann sich zu ungeahnter Heißblütigkeit entfalten. Meine Erinnerungen an die 68er Jahre beinhalten Straßenszenen mit ziemlich aufmüpfigen jungen Menschen und begeistert knüppelschwingenden “Motorradbullen”. ;-)

        • Aristobulus schreibt:

          … aber Jiddn können einander stundenlang anschreien, und manche schreien einander oder sich selbst ein Leben lang an.
          Ob das die Gene im Klima oder das Klima der Gene sind? Irgend eppes wird’s sein, so oder anders. :mrgreen:

  5. mike hammer schreibt:

    den ausdruck größter rabbi würde ich
    vorsichtig verwenden, in jeder hinsicht.
    das moscherabenu ein rabbi war, in
    irgendwelcher hinsicht ist vom
    herrn großrabbi sehr eitel
    zu behaupten.
    das 10.000de charidim in jeschiwot
    für die IDF beten ist leider unwahr,
    habe ich doch selbst einem
    solchen mechurad ins geboss gelangt
    als er an jom hasikaron die verzierung
    an soldatengräber zelegt hat.
    und wenn die polizei die jugendlichen erzieht, entgehen sie der erziehung
    vorbeifahrender spinner die sich
    provoziert fühlen.

    feigheit vergebe ich als staat keinem,
    auch keinem jeschiwebocher und
    moscherabenu hätte wohl schlimmeres
    im petto als ein paar tritte.

    • Aristobulus schreibt:

      Ist das Feigheit, Hammer?, es ist mehr Dünkel, nicht?, das sich Besserdünken, das Herabsehen auf Andere, das Andere Machenlassen, indem man selber im Fauteuil hockt, was G”ttgefälliges lernt und ein jüdischer Graf ist. Der luftige Ideen im Kopf hat, wie das alles zu laufen habe, indem er selber was viel Besseres sei, der das nicht nötig hat.

      • mike hammer schreibt:

        ist schmirwurscht, ist feigheit mit “guten gründen”, soll jossis einziger sohn
        sterben und mottis, meine aber bleiben sicher in der jeschiwe.
        im zaristischen russland gab es die sogenanten
        kantonistengesetze.

        jüdische stetel (charedim) mußten eine bestimmte anzahl von 8 jährigen jungen zum
        militärdienst stellen, dazu hatten die stetteloberen sogenannte
        chapper, die solche einfingen, hörte das selten
        der sohn/enkel des rebbes oder der
        gabaim gechapt wurde.

        es ist feigheit, es riecht regelrecht danach nach getto und stetel. :(

        PS.: diese jüdischen-kantonisten sah man selten wieder.

  6. Paul schreibt:

    Aus der innerjüdischen Diskussion muss ich mich mangels Kompetenz raus halten.
    Deshalb nur etwas zum Gebet:
    “Das Gebet ersetzt keine Tat, aber es ist eine Tat, die durch nichts zu ersetzen ist.” (Dietrich Bonheffer)
    oder
    “Das Gebet ist die mächtigste Energie, die der Mensch einsetzen kann, denn sie ist ebenso wirklich und wirksam wie die Schwerkraft.” (Alexis Carrel)

    Liebe Eliyah,
    Dein Beispiel mit dem Kranken möchte ich noch einen Schritt weiter führen.
    Der Kranke bekommt alle ärztliche Hilfe, aber es hilft nichts mehr. Da bleibt dann nur noch das Gebet, dass ihm hilft. Und zwar das Gebet, daß er selber spricht und das ihm dann Kraft und Trost geben kann. Aber auch das Gebet, dass für ihn gesprochen wird und von dem er weiß, dass Viele es für ihn sprechen, kann ihm helfen.

    Meine Oma sagte immer: “Junge, das Gebet alleine ist nichts. Aber ohne das Gebet ist Alles nichts.”

    Doch noch eine Anmerkung zum Polizeieinsatz:
    So wie Du das geschildert hast, war der Polizeieinsatz unverhältnismäßig.

    >Und zu glauben, dass das eigene Gebet wertvoller ist als das Gebet eines anderen Juden, nur weil der eben zur Armee und nicht in die Jeschiwa gegangen ist, ist pure Überheblichkeit.

    Aber diese Überheblichkeit ist kein Grund, einen wehrlosen Jungen brutal zusammenzuschlagen. <
    Nicht vorstellen kann ich mir, dass Überheblichkeit das Motiv für das unverhältnismäßige Eingreifen des Polizisten war.

    Weil wir gerade bei Unverhältnismäßig sind.
    Die Art und Weise der "Demonstration" der Jeschiwastundenten war auch unverhältnismäßig, vielleicht sogar auch überheblich.
    Gegen wen hat sich die Demonstration gerichtet? Wer waren die Betroffenen? Es waren die Autofahrer. Haben die Autofahrer die Regelung der Wehrpflicht beschlossen?
    Wenn nicht, warum sind sie dann das Zielobjekt der Demonstration?

    Herzlich, Paul

    • abusheitan schreibt:

      Vorsicht! Beten kann Ihrer Gesundheit schaden:
      “30 Tage nach der Operation konnten die Forscher um Herbert Benson vom Mind/Body Medical Institute bei Bosten keine Unterschiede im Heilungsverlauf feststellen – egal, ob für die Patienten gebetet wurde, oder nicht.

      Allerdings stellte sich heraus, dass in jener Gruppe, die wusste, dass jemand Gottes Beistand für sie erbat, mehr Komplikationen wie Herz-Rhythmus-Störungen auftraten als in der Kontroll-Gruppe.”

      http://www.sueddeutsche.de/wissen/us-studie-vorsicht-gebet-1.615106

      • mike hammer schreibt:

        @ Abu Schetn

        es gibt gegnteilige studien,
        massenhaft! ;)

        • mike hammer schreibt:

          # abusheitan
          sorry am handy ist das tippen manchmal mühsam.

        • Paul schreibt:

          Danke, lieber mike.
          Von den Studien halte ich überhaupt nichts.
          Lies bitte meine Antwort zu abu.

          Herzlich, Paul

          • Aristobulus schreibt:

            Ansichtssache, pure Ansichtssache, ob Gebete etwas nützen. Es lässt sich nicht nachweisen – freilich auch nicht das Gegenteil.
            Also jüdischerseits dawnet (betet) man weniger, damit es was nützt – man dawnet, weil es eine Mitzwe ist, und weil dabei wohl was zu spüren ist, das sonst meist nicht zu spüren ist.

            Es geht bei dem Thema ohnehin nicht so um Gebete, Paul. Eliyahs Satz darüber war mehr eine Spitze gegen allerlei Überheblichkeiten. Charejdische lernen die ganze Zeit, sie bilden sich zu Gelehrten aus. Es ist ja anders als bei Euren Mönchen, die in der Tat beten usf., es ist ganz anders: Es wird dort bei den Charejdischn Tojre-Talmud gelernt, das ganze Programm, ein Durchgang dauert sieben Jahre konzentriertester Arbeit, zigtausend Seiten auf Bibelhebräisch und Aramäisch mit zigtausend weiterführenden Aufsätze und Responsa dazu, gemeinsames Erörtern mit stundenlangem Pilpul bis es raucht, Treffen mit Weisen und mit anderen Weisen, Reisen an die Gräber berühmter Rabbojnim, un dort zu lernen, was sie geschrieben und wie sie gelebt haben, Erfüllung aller Mitzwojss mit peinlichster Sorgfalt, usf.

            Das ist eine eigene Welt, die Welt der Charejdischen – eine Welt des Lernens (man liest ja kein Blettele Gmore [Seite aus der Gemara, also Talmud], sondern man lernt es incl. aller Nebenbedeutungen und verschiedener Meinungen, die andere darüber hatten und haben).

      • Paul schreibt:

        Lieber abu,
        das habe ich in dem Link gefunden:
        Zitat:
        >Dann allerdings ist eine wissenschaftliche Untersuchung des Gesundbetens vermutlich grundsätzlich nicht möglich.<

        Das meine ich auch. Wie kann man Glauben an etwas wissenschaftlich untersuchen? Spätestens nach der Untersuchung wäre es, im Falle der Bestätigung, kein Glaube mehr, sondern Wissen.
        Ich habe auch nicht geschrieben, dass das Gebet helfen wir oder helfen muss, sondern nur, dass es HELFEN KANN.
        Der Glaube daran ist alleine entscheidend. Auf beiden Seiten. Der Beter und auch derjenige für den gebetet wird, muss daran glauben.

        "Gibt Gott nicht, was wir wünsche,so gibt er was wir brauchen." (Altes Sprichwort)
        "Bete nicht um eine leichtere Last, sondern um einen stärkeren Rücken." (Theresa von Avila)

        Zwei Freunden von mir ist es vergönnt gewesen bewusst zu sterben. Sie hatten keine Angst vor dem Tod, sondern haben ihm bei vollem Bewusstsein entgegen gesehen. Der Eine im Kreis einer vielköpfigen Familie, der andere mit Frau und Tochter beim Klang der "Zauberflöte" von Mozart.

        Seitdem bete ich darum, so sterben zu dürfen.

        Herzlich, Paul

        • mike hammer schreibt:

          # Paul

          “…..studien besagen……” ist schon fast eine art witz, weil jeder damit auffährt.

          • abusheitan schreibt:

            Eigentlich fängt man an mit “Amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass…” (Joachim Bluthbad im ZDF). ;-)

            Kompromissvorschlag für Gläubige und Ungläubige:
            Die einen sagen so, die andern so. Ok?

          • Paul schreibt:

            Lieber abu,
            aber zu 100% einverstanden.
            Einigkeit in der Uneinigkeit. Find ich gut.

            Herzlich, Paul

          • Aristobulus schreibt:

            … wobei es (wie schon erwähnt) bei dem Thema Charedim halt nicht um Gebete geht.

            “Gibt Gott nicht, was wir wünschen, so gibt er was wir brauchen.” Das können wir nicht wissen :-) . Wir können nicht einmal wissen, ob er etwas gibt oder ob er nichts gibt, oder warum wir weder das Eine noch das Andere wissen – und wir wissen auch nicht, warum wir im einen oder im anderen Fall Illusionen haben.
            Man sollte so leben, als ob er einem just aus diesem Grund des Nichtwissens den Rücken stärkt, dauerhaft, ja jeden Moment. Nicht?
            Wenn man das vergisst, fängt man irgendwann an zu hinken

          • Krokodil schreibt:

            Mensch Ari, so kurz kann man das sagen.
            *macht ein nachdenkliches Krokodilgrinsen*

  7. schum74 schreibt:

    Eliyah, kennen Sie das Interview, das der wunderbare Kommandant der Elite-Brigade Giw’atí, Ofer („Bambi“) Winter, dem charedischen Magazin „Mischpacha“ inmitten der Gaza-Operation gegeben hat? Es ist von Vielen übernommen und kommentiert worden.

    Was erzählt der Kommandant u. a.?
    Dass er den Kämpfern vor jeder Aktion die Worte des Cohen gadol zu Kriegsbeginn vorzulesen pflegt:

    שמע ישראל אתם יוצאים היום למלחמה וגו’. (דברים כ, ג)

    Schma Jisrael atém joz’ím ha-Jom la-Milchama…

    [Höre Israel, ihr zieht heute in den Krieg…]

    Sind denn alle Chajalim, alle Soldaten, fromm? fragt der Interviewer. – „Mit dem Tod vor Augen sind alle fromm“, gibt Winter zur Antwort. „Da begegnet jeder seiner Wahrheit.“

    Und was hat nun der Kommandant den Dauerfrommen zu sagen?

    ”דווקא בעת של מלחמה, שבה הרצון להצטרף לכוחות הלוחמים הוא עז, צריכים לחזור ולהדגיש שמה שהכי נדרש לעם ישראל זה שבני התורה ישבו וילמדו תורה ביתר עוצמה ועוז. לימוד התורה מגן על עם ישראל יותר מכל דבר אחר. מי שיכול לשבת וללמוד – זאת חובתו.”

    Dawka be-Et schel Milchama, sche-ba ha-Razón lehiztaréf le-Chochót ha-Lochamim hu as, zrichim lachsór u-lehadgísch sche-ma sche-hachí nidrásch le-Am Jisrael se sche-Bnej ha-Tora jeschwú w(i)lmedú Tora be-Jéter Ozmá we-Os. Limud ha-Tora megén al Am Jisrael jotér mi-kol Dawar acher. Mi sche-jachól laschéwet we-lilmód – sot Chowató.

    [Gerade in Kriegszeiten, da der Wille, den Kämpfern beizustehen, sehr stark ist, muss man betonen, dass es für Am Jisrael nichts Wichtigeres gibt als Bnej Tora, die sitzen und heftig lernen. Tojre-Lernen schützt Am Jisrael mehr als alles Andere. Wer sitzen kann und lernen ‒ ist dazu verpflichtet.]

    Winter nimmt nichts übel. Er verteilt die Aufgaben.

    Zusätzlich sieht der Mann schau aus. (Oberflächliche Bemerkung)

    Maariv, 31/07/2014:

    http://www.nrg.co.il/online/11/ART2/602/861.html?hp=11&cat=1102&loc=14

    • mike hammer schreibt:

      tora lernen ist eines,
      die Chajalim aber lernen
      nicht thora, sie machen thora,
      ihr leben ist thora, gelebt
      um dereinst gelernt
      und gebetet zu
      werden.

      der vergleich von thora lernen und
      in den krieg ziehen, in den
      tod ist schon eina art
      von perversion.

      • mike hammer schreibt:

        # schum
        meinte natürlich die rabbis mit der perversion, nicht dich. ;)

        • schum74 schreibt:

          Aber Mike! Der Machat vergleicht doch nicht Tora-Lernen mit In-den-Tod-ziehen. Er stärkt erstens seine Lochamim mit Tora-Worten und erwartet zweitens von den Jeschiwebocherim und Allen, die lernen können, dass sie ihren geistigen Teil zum Sieg beitragen. Wo siehst Du hier einen Vergleich oder gar ein Gleichheitszeichen?
          Zuviel Koran gelesen, was?

          • Aristobulus schreibt:

            Der Machat bringt Tojrelernen und in-den-Krieg-Ziehen in Übereinstimmung: Weil Ersteres immer geschieht (indem es immer sein darf), und indem Letzteres nur manchmal geschieht (weil es manchmal sein muss).

            Und in den Krieg zu ziehen bedeutet nicht unbedingt, in den Tod zu ziehen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Tod einen Zahal-Soldaten ereilt. Die aller-allermeisten kommen wieder gesund nach Hause.

          • Aristobulus schreibt:

            … und ja, er sieht schau aus, und er sagt das Richtige.
            Wenn ich Soldat wär, würde ich genau diesen Kommandanten haben wollen.

          • schum74 schreibt:

            Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Tod einen Zahal-Soldaten ereilt.
            So ist es. Baruch Ha-Schem. Sollen sie alle zurückkommen be-Schalom!

    • Dante schreibt:

      Schreibt man auf Hebräisch tatsächlich Satzzeichen rechts vom Wort, obwohl man doch von rechts nach links schreibt?

      • Aristobulus schreibt:

        … ähm, Du schreibst im Hebräischen alles von rechts nach links, setzt dann das Komma und das Ausrufezeichen usf. also eine Stelle weiter links hin, analog zu Buchstaben und dem Punkt.
        Nur Zahlen (sofern diese 1234 hier 5678 und nicht die hebräischen) schreiben sich international von links nach rechts, und scheints setzt man dann auch das Ausrufezeichen! rechts von den Zahlen 13! hin, wenn die Zahlen gerufen werden sollen.
        Kann vorkommen ;-)

  8. schum74 schreibt:

    Für Israel-Freunde:

    Tel Aviv during wartime gave voice to many interesting responses. This one is a live mashup of Israel‘s national anthem, Hatikva (“The Hope”) with Queen‘s We Will Rock You.

  9. schum74 schreibt:

    An Mike Hammer

    In Deinem Kommentar vom 19.08.2014, 3:30 nachmittags hältst Du den Wehrdienstverweigerern Feigheit vor: „es ist feigheit, es riecht regelrecht danach nach getto und stetel“.

    Erstens ist es unwahrscheinlich, dass alle Jeschiwebocherim Feiglinge sein sollten. Zweitens, das Interessante: Feigheit ist nach der Tora ein Grund, einen Mann vom Wehrdienst zu befreien.
    So steht’s in der jetzigen parsche „Schoftim“ schwarz auf weiß.

    Die Ansprache des Cohen gadol vor Kriegsbeginn habe ich schon erwähnt. Es ist der Text, den der Giw’ati-Kommandant Ofer Winter seinen Männern vorzulesen pflegt.
    Nach dem Cohen gadol ergreifen noch Andere das Wort, nämlich die Schotrim. Im modernen Iwrit „Polizisten“, Leopold Zunz zufolge „Beamte“. Sei’s drum. Und was sagen die Schotrim u. a.?

    מי האיש הַיָרֵא ורַך הַלֵבָב ילך וישוב לביתו ולא יִמַס את לבב אחיו כִלבבו. (דברים כ, ח)

    … mi ha-Isch ha-jaré we-rach ha-Lewáw jeléch we-jaschow le-Wetó we-lo jimáss et Lewáw Echáw ki-Lewawó.

    [Wer ist, der furchtsam und zaghaften Herzens ist, er gehe und kehre zurück in sein Haus, daß nicht feig werde das Herz seiner Brüder wie sein Herz. (Deut 20, 8; Zunz)]

    Eine kluge Entscheidung, finde ich. Angst ist ansteckend. Angsterfüllte Soldaten richten nicht weniger Schaden an als die Feinde. Je schneller sich der Mann davon schleicht, umso besser für Alle.
    Was sagst Du dazu, Adoni ha-Lochem?

    • mike hammer schreibt:

      # schum
      (bitte vergiss nicht das meine antwort nicht ein angriff auf dich ist)

      Der Cohen ha Gadol soll sich um den Tempeldienst und die Religion kümmern.
      Sein Tietel ist ererbt von Aharon, Aharon hat mit Kämpfen, mit Taten Israels nur
      ein mal etwas zu tun gehabt und hat dabei fürchterlich versagt.

      Israel erbettelte von Gott einen König, um zu sein wie die anderen Völker.
      Mit verlaub, was Kriegshandwerk ist weis ich und unsere Rabbis sind wohl
      die aller letzten die Am Israel irgend etwas zum Thema Kriegsdienst sich
      anmaßen sollten. Sie haben 2000 Jahre lang schrecklich versagt.

      Kein rav, vom Ende des Bar Kochba Aufstandes bis heute hat die
      größe von Rav sel. David ben Gurion erlangt, erkennt man an der
      sechut die ihm zu teil wurde, militärisch erbte die IDF die bestimmung
      über die Kriegsstatuten von am Israel und das meine ich durchaus religiös.

      500 Leviten gab es die vom Militär freigestellt waren, lass es 501 sein
      und Keinen mehr und wer die 501 sind las das Los entscheiden, denn
      jeder Vater würde seinen Sohn schützen wollen.

      Noch mals, wo die Töchter Zions zur Waffe greifen, welcher gesunde
      Mann kann dort zurückstehen und am nächsten tag Tfilin anlegen
      oder sich zum minian zählen lassen.

      Du kannst dir sicher denken WAS der Kaukasier, der sich hinter
      #Mike Hammer breit macht, sagen würde zu dir, mach ich nicht,
      aus Respekt. ;)

      Ich hatte Jungs die angst haten neben mir und ich kenne auch angst
      aber soll ich meine schwester schicken.
      Bat scheli schama we
      hem mecharbenim
      ba michnasaim?

  10. schum74 schreibt:

    Soll ich Dir was verraten, Jedidi? Ein Freund von mir, Auschwitz-Überlebender, hat Ben Gurion für den Maschiach gehalten. Im Ernst. Zumindest bis zu dessen Tod. Auf die Idee, ihn Raw zu nennen, ist er nicht gekommen.
    Lajla tow, Mike, we-Chodesch tow.
    Der letzte Monat vor Rosch ha-Schana. Hazilu!

    • mike hammer schreibt:

      # schum

      das mit RAW ist so ein geck von mir, wenn ich die gelegenheit habe,
      verpsse ich manchmal herzel-statuen eine kippa. ;)

      im wort moschiach steckt limschoch drinn und einiges mehr, ich höre
      aber die worte mosche und ach darin.

      moses brauchte gottes wunder und 40 jahre um die juden nach eretz israel
      zu bringen, über eine recht übersichtliche distanz von ägypten durch den
      sinai nach eretz israel.
      david bengurion und seine zionim hatten dazu keine 40 jahre und gott
      hielt sich auch recht verborgen, sie holten juden aus buchara und indien,
      birobijan und transkaukasien, aus KZ’s und Flüchtlingslagern,
      ich glaube, wenn irgend ein jude dem maschiach geradeheraus
      begegnen könnte ausser moses, dürfte es wohl bengurion sein
      und RAW ist eher den RABANIM geschmeichelt,
      angesichts der bedeutung von moses
      und bengurions. :D

      möge ha schem dir und den deinen eine schöne roschhaschune geben
      ad meah ke esrim. ;)

      • schum74 schreibt:

        Toda al ha-Tguwa, Mike.
        Also wenn einer Raw war, dann wohl Mosche Rabenu, nicht?
        Nur so gesagt, nicht um Recht zu behalten.

        Auch Dir und den Deinen schon jetzt süßes Rosch ha-Schana mit tschuwe, Äpfeln und Honig tonnenweise.
        (Nennt Ihr den Honigkuchen auch Dawschan?)

        • mike hammer schreibt:

          # schum74
          nein, übersetzt kommt aber dwaschan, was dem dawschan ähnelt, da hat der
          örtliche dialekt gesiegt, wohl auch weil man es verkaufte als spezialität.
          was lebensmittel angeht ist der kaukasus unheimlich reich,
          ausser tropen gibt es alle klimazonen, verschiedenste
          böden, die nördlichen und südliche seidenstrasse
          kreuzt dort und nicht um sonst erwähnt die
          biebel noachs weinanbau und der
          sünde die seinem suff folgte,
          als er vom ararat stieg. ausser dem honigkuchen, gibt es welche aus blätterteig
          mit nüssen und rosinen, mandeln und pistazien, pinienkernen und
          sesam, mohn und getrockneten scharonfrüchten,
          aprikosen und natürlich feigen, auch werden nüsse und trockenobst in honig kandiert
          und zu allerlei formen gepresst, ach ja HALVA ist ja auch honig…………… ;)

          die gegend hatte riesige einflußgebiete
          z.b. mußten die georgier als teil des tributs, den persern
          truppen für die kriege stellen und trieben sich daher bis tief in indien herum,
          es gab viele einflüsse und man brachte etliche kulturpflanzen mit,
          bei uns ist z.b. nicht der in Honig getunkte APFEL symbol
          von rosch ha schana sondern der GRANATAPFEL, in Honig der
          mit der bracha Rphu u Rbu verzehrt wird, habe mir
          für das fest ein paar flaschen granatapfelwein besorgt, alte traditionen
          wie der granatapfelwein leben nun in israel auf,
          was schön und ein genuss ist. ;)

          wann beppte man mosche den tietel rabenu eigentlich an?
          ich finde es ne frecheit, wenn war er feldmarschal
          und seine generäle nannte er ALUF! :D

        • schum74 schreibt:

          So stammst Du also aus Erez sawat Halva u-Dwasch? Bar Masal!

          • mike hammer schreibt:

            # schum
            kolchida war eine gute stiefmutter für mein volk, sie war nicht reich und
            es zug manch unglück über ihre landen aber wenn ich nördlich
            oder südlich gehe, nur tod und hass war zu finden.

            Erez sawat Halva u-Dwasch
            kann man wirklich laut sagen, aber das war nie unseres.

            das volk dort ist ok, so lange man ihnen die lebensweise lässt,
            schau z.b. die tschetschenen, wer hat etwas von ihnen gewusst oder
            auch nur gehört, heute messern sie mit der ISIS halb arabien ab, nur
            weil ein paar russen irgendwelche bscheuerten ideen hatten.
            oder stalin, der wäre priester geworden hätten die
            zaristischen truppen nicht anderes im sinn
            und so entstand eine horrorgestalt.

            ich spreche da einige sprachen, kenne leute aber halte mich raus,
            am ende ist sonst wieder der jude schuld. ;)

          • schum74 schreibt:

            Mike, wie kommst Du darauf, dass die Russen die braven Tschetschenen zu IS-Mitmetzlern, oder die zaristischen Truppen den christlich-frommen Stalin zu einer Horrorgestalt gemacht hätten?
            Allgemein gefragt: Wie kommst Du darauf, dass der Mensch ein Produkt seiner Umwelt sei, ein Objekt von Umständen – we-tu lo?

            Ist es nicht vielmehr so, dass Du und ich und – lehawdil – Stalin und die Tschetschenen, wir Alle Subjekte unserer Geschichte sind, d.h. selbst entscheiden, wie wir uns zu den Umständen verhalten wollen, die wir nicht ausgesucht haben?

            Nimm das jüngste Beispiel aus unserer gemeinsamen Geschichte: Im Krieg gegen die Chamas gab es in Israel solche, die bei Zahal in Gaza gekämpft haben; Andere, die in einer Jeschiwe gelernt haben; Andere wiederum, die Israel zur Kapitulation vor dem Terror aufgefordert haben. Außerhalb des Landes gab es Israel-Unterstützer, Israel-Verleumder, kol Minej…
            Ein Krieg, so viele Verhaltensweisen.

            Anderes Beispiel: das Dritte Reich. Da gab es alles: von Adolf Eichmann über Thomas Mann bis Dietrich Bonhoeffer.

            Du darfst Dir was darauf einbilden, dass Du Dich bis zu einem gewissen Grad selbst gemacht hast. Ich auch, wobei mich der Stolz nicht gerade erstickt. Aber das ist ein anderes Thema.

            Lajla tow, Jedidi. Chalomot Pas.

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