José Mário Branco

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José Mário Branco (* 25. Mai 1942 in Porto) ist ein portugiesischer Musiker und Komponist (vgl.Singer-Songwriter).

Leben[Bearbeiten]

Er wuchs als Sohn eines Schullehrers in Porto auf und studierte Geschichte an der Faculdade de Letras da Universidade de Coimbra der Universität Coimbra. Als Sänger systemkritischer Lieder während der Estado Novo wurde er durch die PIDE verfolgt und ging 1963 nach Frankreich ins Exil. Er wirkte mit José Afonso, Sérgio Godinho, Luís Represas, Fausto und Camané und anderen bei Konzerten oder auf Alben als Sänger, aber auch als Komponist mit und zeigte sich verantwortlich für musikalische Arrangements. Er komponierte und sang für Theater, Film und Fernsehen. 1974 kehrte er nach Portugal zurück und gründete die Gruppe GAC – Grupo de Acção Cultural, mit der zwei Alben veröffentlicht wurden.

Seine bekanntesten Aufnahmen unter den Stilrichtungen Protestlied, Fado und ähnlichen sind Ser Solidário, Margem de Certa Maneira, A noite und FMI (FMI steht als Abkürzung für Fundo Monetário Internacional, dem Internationalen Währungsfonds), welche die portugiesische Revolutionsbewegung mit ihren Träumen und Enttäuschungen beschreibt. Letztes wurde für die Wiedergabe im Radio, TV und anderen Arten der öffentlichen Ausstrahlung von ihm verboten.[1] Trotz des Verbots ist FMI vermutlich sein bekanntestes Werk. Sein letztes Album, das 2004 erschienen ist, trägt den Titel Resistir é Vencer (dt: Widerstand ist Sieg) zur Ehrung des Volks von Osttimor, das die jahrzehntelange Besatzung durch die indonesische Armee seit der Nelkenrevolution ertragen musste. Die sozialistische Ideologie kommt in vielen seiner Texte zum Ausdruck.

2006, mit 64 Jahren, begann José Mário Branco ein Lizenziat der Sprachwissenschaften an der Faculdade de Letras da Universidade de Lisboa der Universität Lissabon. Er beendete das erste Jahr mit einem Durchschnittswert von 19,1 und galt als bester Student des Kurses. Die ihm dadurch zu Teil gewordene Ehrung wiegelte er ab, und sagte, es sei normal in einer akademischen Laufbahn.[2]

2009 gab er zusammen mit Sérgio Godinho und Fausto zwei Konzerte mit dem Titel Três Cantos (dt: drei Sänger).[3]

Diskografie[Bearbeiten]

Kooperationen[Bearbeiten]

Konzerte[Bearbeiten]

  • Ser solidário (1980/81/82)
  • A noite (1985)
  • Fim de noite (1987)
  • Correspondências (1991/92)
  • Maio, maduro Maio (1991) – mit Amélia Muge und João Afonso
  • Ao vivo em 1997 (1997)
  • Festival Outono em Lisboa (1998)
  • Do Natal aos Reis (1998) – mit Jean Sommer
  • As margens da alegria (1999)[8]
  • Três Cantos (2009) – mit Sérgio Godinho und Fausto[9]

Theater[Bearbeiten]

Grupo de Teatro da Liga
Groupe Organon
  • La Comune de Paris
  • O racismo
  • A jovem poesia inglesa e americana
Comuna
Teatro do Mundo
  • A secreta família (1979)
  • O guardião do rio (1980)
  • Ser solidário (1981)
  • Cogumelos (1981)
  • A gaivota (1982)
  • Ano IV D.C. (Calígula, von Albert Camus) (?)
  • Balanço I (?)
  • Terramoto no Chile (?)
Weitere Stücke

Filme[Bearbeiten]

Radio[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Auf der Rückseite des Covers der Scheibe sowie auf den beiden Labels stand folgender Hinweis: «Expressamente proibida a audição pública deste» (dt:Es ist ausdrücklich untersagt, diese Platte öffentlich zu spielen). Darüber hinaus hatte das Cover ein Etikett, das man entfernen musste, um die Platte zu entnehmen. Das Etikett enthielt die Aufschrift: «Por determinação expressa do autor fica proibida a audição pública parcial ou total desta obra» (dt:Bestimmt durch den Autor, ist es nicht erlaubt, Teile oder das gesamte Werk öffentlich aufzuführen).
  2. Maria Cano: José Mário Branco é aluno de excelência (pt) 3. Juli 2007. Abgerufen am 16. April 2011.
  3. Nuno Pacheco: Concertos em Lisboa e no Porto – José Mário, Fausto e Sérgio „enfim juntos“ em palco (pt) publico.pt. 10. August 2009. Abgerufen am 16. April 2011.
  4. SILVA, Octávio Fonseca. „José Mário Branco – O Canto da Inquietação“. Seiten 74–107. MC – Mundo da Canção, Porto 2000, ISBN 972-98514-1-7. (Memento vom 20. Juli 2007 im Internet Archive)
  5. Seite von „Vilar de Mouros 1971“ – José Mário Branco
  6. SILVA, Octávio Fonseca. (2000).Op. cit., Seite 111. (Memento vom 20. Juni 2006 im Internet Archive)
  7. Offizielle Webseite von Camané
  8. SILVA, Octávio Fonseca. (2000).Op. cit., Seite 114. (Memento vom 20. Juni 2006 im Internet Archive)
  9. PEREIRA, Lia. (2009). „Três Cantos: José Mário Branco, Sérgio Godinho e Fausto no Campo Pequeno“. BLITZ
  10. Seite nicht mehr abrufbar, Suche im Webarchiv:@1 @2 Vorlage:Toter Link/www.discantus.ptSILVA, Octávio Fonseca. (2000).Op. cit., Seiten 115–116.
  11. Seite nicht mehr abrufbar, Suche im Webarchiv:@1 @2 Vorlage:Toter Link/www.discantus.ptSILVA, Octávio Fonseca. (2000).Op. cit., Seite 116. oder IMDb (The Internet Movie Data Base) – José Mário Branco
  12. Seite nicht mehr abrufbar, Suche im Webarchiv:@1 @2 Vorlage:Toter Link/www.discantus.ptSILVA, Octávio Fonseca. (2000).Op. cit., Seite 116.