Leichtathletik

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Leichtathlet ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zur Fachzeitschrift siehe Der Leichtathlet.
800-Meter-Lauf
Stabhochsprung
Speerwurf

Die Leichtathletik (frühere Bezeichnung auch Volksturnen) hat die seit Urzeiten natürlichen und grundlegenden menschlichen Bewegungsabläufe des Laufens, Springens und Werfens in feste Bahnen des Sports gelenkt und durch ein umfangreiches Regelwerk die individuelle Leistung exakt vergleichbar und messbar gemacht. Sie steht damit Pate für das Motto „Schneller, höher, weiter“ und bildet mit ihren Disziplinen das Herzstück der Olympischen Spiele. Breitensportliche Bedeutung jenseits des Leistungsanspruchs hat vor allem der Ausdauerlauf gewonnen.

Wesen[Bearbeiten]

Die Leichtathletik ist eine Individualsportart. Für Leistungssportler steht die persönliche Leistung im Mittelpunkt. Im Wettkampf geht es um die beste Leistung, die über Sieg und Platzierung entscheidet. Aber auch das Übertreffen einer bestimmten absoluten Leistung kann ein Ziel sein, wenn damit z. B. das Aufstellen eines Rekords oder einer persönlichen Bestleistung oder die Qualifikation für eine höherwertige Veranstaltung verbunden ist.

Das Messen der Leistung und alle zu erfüllenden Randbedingungen für die Anerkennung einer Leistung sind in den Internationalen Wettkampfregeln (IWR) für alle Disziplinen der Leichtathletik genau definiert. Die erzielten Leistungen sind deshalb weltweit vergleichbar.

Als Mannschaftssport zeigt sich die Leichtathletik lediglich im Staffellauf. Darüber können auch Mannschaftswertungen bei bestimmten Veranstaltungen nicht hinwegtäuschen, da sie oft nur die Summe der bewerteten Einzelleistungen darstellen. Typische Beispiele hierfür sind ein Medaillenspiegel oder eine erzielte Punktesumme aufgrund von Platzierungen eines Länderteams. In Deutschland versucht der DLV seit dem Jahr 2011 der Kinderleichtathletik (Altersklasse U12) einen Mannschaftscharakter zu verleihen, um die Attraktivität der Sportart zu steigern.[1] Naturgemäß liegt dabei der Schwerpunkt auf Staffelwettbewerben, wie etwa der Pendelstaffel, und auf vergleichbare Randbedingungen und exakte Leistungsermittlung wird weitgehend verzichtet.

Wie viele andere Sportarten auch, folgt die Leichtathletik einem Jahreszyklus. Ein typischer Verlauf beginnt mit einer langen Vorbereitungszeit im Winter, bei der gelegentlich Hallenwettkämpfe oder Crossläufe absolviert werden. Das Sommerhalbjahr ist die eigentliche Wettkampfsaison, in der auch der Saisonhöhepunkt liegt. Das Jahr endet mit einer etwa einmonatigen Pause in der Zeit um Oktober.

Als Breitensport ist die Leichtathletik in der Vielfalt des Laufens, Springens und Werfens vor allem im Schulsport und beim Erwerb des Sportabzeichens zu finden. Der Bereich des Langstreckenlaufs ist darüber hinaus zu einem Volkssport geworden, der ganzjährig betrieben wird und Läufer in Lauftreffs und Volkslaufveranstaltungen zusammen bringt. Auch das Walking als breitensportliche Variante des Gehens findet immer mehr Anhänger und wird in viele Volkslaufveranstaltungen integriert.

Leichtathletik als Mannschaftssport. Hier ist, im Gegenteil zum Einzel-Wettbewerb, eine Teamfähigkeit gefordert, um ein Erfolg versprechendes Wettkampfergebnis (Summe der Einzelleistungen) zu erzielen. Das bedeutet, dass man auch in der Leichtathletik die Teamfähigkeit besitzen muss, um erfolgreich in einer Gruppe zu agieren. Da die Mannschaftswertung im Vordergrund steht, muss der Athlet/die Athletin auf die Fehlversuchsregeln achten, um eine Wertung mit "Null Punkten" ("Salto Nullo" z. B. im Stabhochsprung) für das Team zu vermeiden. In den Laufwettbewerben ist besonders auf die Fehlstartregeln zu achten. Individuelle Interessen zur Erzielung einer besseren Einzelleistung verhindern bei einem Versagen ein besseres Mannschaftsergebnis.

Disziplinen[Bearbeiten]

Übersicht[Bearbeiten]

Die Disziplinen der Leichtathletik werden in die Gruppen Lauf, Sprung und Wurf eingeteilt. Mehrkämpfe bestehen aus mehreren Disziplinen, wobei alle drei Gruppen beteiligt sind.

Übersicht der heute üblichen Disziplinen (olympische Disziplinen in Fettdruck; F = nur Frauen; M = nur Männer):[2]

Lauf Sprung Wurf Mehrkampf
  Sprint   Mittelstrecke Langstrecke Staffel Hürden Hindernis Straße/Gelände Gehen vertikal horizontal
100 m
200 m
400 m
800 m
1000 m
1500 m
1 Meile
3000 m
5000 m
10.000 m
1 Stunde
4 × 100 m
4 × 400 m
3 × 800 m (F)
3 × 1000 m (M)
100 m (F)
110 m (M)
400 m
3000 m 10 km
Halbmarathon
Marathon
100 km
Crosslauf
Bahngehen
20 km
50 km (M)
Hochsprung
Stabhochsprung
Weitsprung
Dreisprung
Kugelstoß
Diskuswurf
Hammerwurf
Speerwurf
Siebenkampf (F)
Zehnkampf (M)

Bei den Laufdisziplinen wird die Streckenlänge der Bahnwettbewerbe in Metern und die der Straßenwettbewerbe in Kilometern angegeben. Im Straßenlauf variieren die Streckenlängen je nach örtlichen Gegebenheiten meist zwischen etwa 3 und 12 Kilometern und die Laufstrecken verlaufen teilweise auch auf guten unbefestigten Wegen. Crossläufe finden mit ähnlichen Streckenlängen, jedoch im Gelände mehr oder weniger abseits von Wegen und typischerweise nur im Winterhalbjahr statt.

Disziplinen der Schüler, Jugend und Senioren[Bearbeiten]

Entsprechend dem mit dem Alter zunehmenden Leistungsvermögen der Schüler und Jugend und dem abnehmenden Leistungsvermögen der Senioren werden die Lauf- und Wurfdisziplinen angepasst. Abhängig von der Altersklasse können die Sprintstrecken auf 50 oder 75 statt 100 Meter sowie 300 statt 400 Meter verkürzt sein. Die Langstrecke wird teilweise nur über 2000 Meter, die Hürdenläufe über 60 oder 80 Meter, der Hindernislauf über 1500 oder 2000 Meter und der Straßenlauf über 5 Kilometer ausgetragen. Beim Hürdenlauf wird zusätzlich die Höhe der Hürden reduziert. In allen Wurfdisziplinen werden die Gerätegewichte angepasst. Eine eigenständige Wurfdisziplin ausschließlich für die Schülerklassen ist der Ballwurf. Der Gewichtwurf hingegen ist den Seniorenklassen vorbehalten. Mehrkämpfe werden in anderen Zusammenstellungen mit weniger Disziplinen durchgeführt, z. B. Dreikampf. Im Weitsprung wird die erreichte Weite bei den Kindern nicht vom Absprungbalken, sondern vom genauen Absprungpunkt innerhalb einer Zone gemessen. Besonders anspruchsvolle Disziplinen, wie z. B. Hindernislauf, Dreisprung, Stabhochsprung oder Hammerwurf, werden erst ab einem Mindestalter von 12 oder 16 Jahren angeboten.

Die Altersklassen ändern sich bis zum 15. Lebensjahr jährlich, bei den älteren Jugendlichen sowie in den Mannschaftswettbewerben, wie Staffelläufen oder Mannschaftsmehrkampf, werden je zwei Jahrgänge zusammengefasst. Bei den Senioren ab dem 30. Lebensjahr verläuft die Einteilung jeweils in Fünfjahresgruppen. Dabei ist anzumerken, dass in der Leichtathletik nicht das tatsächliche Lebensalter, sondern der Jahrgang entscheidend ist. Das heißt, ein Jugendlicher, der am 1. Januar Geburtstag hat, ist in der gleichen Altersgruppe wie derjenige, der in diesem Jahr erst am 31. Dezember Geburtstag feiert.

Hallendisziplinen[Bearbeiten]

In Sporthallen steht für die auf der Geraden gelaufenen Sprintstrecken meistens eine 60 Meter lange Bahn (plus Auslauf) zur Verfügung. Die Länge der Sprint- und Hürdensprint Strecken ist daher auf 60 Meter beschränkt. Längere Hürdenläufe und Hindernisläufe können auf der normalerweise 200 Meter langen Rundbahn nicht ausgetragen werden. Die Langstreckenläufe reichen bis zu 5000 Meter. Staffellauf-Wettbewerbe werden auf der Rundbahn ebenfalls ausgetragen.

Wurfdisziplinen sind außer Kugelstoß in der Halle nicht möglich. Sie entfallen daher auch beim Mehrkampf, sodass bei den Männern nur ein Siebenkampf und bei den Frauen ein Fünfkampf durchgeführt wird.

Leichtathletik-Disziplinen im Vergleich[Bearbeiten]

Geschwindigkeiten bei Bahn- und Straßendisziplinen[Bearbeiten]

Vergleich der Weltrekorde der olympischen Disziplinen:

Männer
Disziplin Strecke (m) Weltrekord m/s km/h
100 m 100 9,58 s 10,44 37,58
200 m 200 19,19 s 10,42 37,52
400 m 400 43,18 s 9,26 33,35
800 m 800 1:40,91 min 7,93 28,54
1500 m 1500 3:26,00 min 7,28 26,21
1 Meile 1609 3:43,13 min 7,21 25,96
5000 m 5000 12:37,35 min 6,60 23,77
10.000 m 10.000 26:17,53 min 6,34 22,82
Marathon 42.195 2:02:57 h 5,72 20,59
20-km-Gehen 20.000 1:17:16 h 4,31 15,53
50-km-Gehen 50.000 3:34:14 h 3,89 14,00
110 m Hürden 110 12,80 s 8,59 30,94
400 m Hürden 400 46,78 s 8,55 30,78
3000 m Hindernis 3000 7:53,63 min 6,33 22,80
4 × 100 m 400 36,84 s 10,86 39,09
4 × 400 m 1600 2:54,29 min 9,18 33,05
Frauen
Disziplin Strecke (m) Weltrekord m/s km/h
100 m 100 10,49 s 9,53 34,32
200 m 200 21,34 s 9,37 33,74
400 m 400 47,60 s 8,40 30,25
800 m 800 1:53,28 min 7,06 25,42
1500 m 1500 3:50,46 min 6,51 23,43
1 Meile 1609 4:12,56 min 6,37 22,93
5000 m 5000 14:11,15 min 5,87 21,15
10.000 m 10.000 29:31,78 min 5,64 20,32
Marathon 42.195 2:15:25 h 5,19 18,70
20-km-Gehen 20.000 1:25:08 h 3,92 14,10
- - - - -
100 m Hürden 100 12,21 s 8,19 29,48
400 m Hürden 400 52,34 s 7,64 27,51
3000 m Hindernis 3000 8:58,81 min 5,57 20,04
4 × 100 m 400 40,82 s 9,80 35,28
4 × 400 m 1600 3:15,17 min 8,20 29,51


Unterschiede zwischen Männer- und Frauen-Leistungen[Bearbeiten]

15 der 24 olympischen Disziplinen erlauben einen direkten Vergleich zwischen Männern und Frauen. In den restlichen bestehen unterschiedliche Bedingungen - beim Hürden- und Hindernislauf durch unterschiedliche Höhen von Hürden und Hindernissen sowie in den Wurfdisziplinen durch unterschiedliche Gewichte der Wettkampfgeräte. Im Vergleich der Weltrekorde erreichen Frauen in den Bahn- und Straßen-Disziplinen ca. 90 Prozent der Männerleistung, in den Sprungdisziplinen ca. 82 bis 85 Prozent der Männerleistung.

Vergleich der Weltrekordleistungen (Stand: 5. September 2011)
Disziplin Männer Frauen Frauen: Prozent der
Männerleistung
100 m 09,58 s 10,49 s 91,3 %
200 m 19,19 s 21,34 s 89,9 %
400 m 43,18 s 47,60 s 90,7 %
800 m 01:41,01 min 01:53,28 min 89,2 %
1500 m 03:26,00 min 03:50,46 min 89,4 %
5000 m 12:37,35 min 14:11,15 min 89,0 %
10.000 m 26:17,53 min 29:31,78 min 89,0 %
Marathon 2:03:59 h 2:15:25 h 91,6 %
20-km-Gehen 1:17:16 h 1:25:08 h 90,8 %
4 × 100 m 37,04 s 41,37 s 89,5 %
4 × 400 m 2:54,29 min 3:15,17 min 89,3 %
Hochsprung 02,45 m 02,09 m 85,3 %
Stabhochsprung 06,14 m 05,06 m 82,4 %
Weitsprung 08,95 m 07,52 m 84,0 %
Dreisprung 18,29 m 15,50 m 84,7 %

Wurfdisziplinen[Bearbeiten]

Wurfdisziplinen der Leichtathletik im Vergleich
Kugelstoß Diskuswurf Hammerwurf Speerwurf
Gerätegewicht, Männer 7,26 kg 2,0 kg 7,26 kg 800 g
Gerätegewicht, Frauen 4,0 kg 1,0 kg 4,0 kg 600 g
Wettkampfanlage Kreis: 2,135 m Kreis: 2,50 m Kreis: 2,135 m Anlauf: 30 bis 36,5 m
Optimaler Abflugwinkel* 38-40° 35-37° 44° 34-36°
Abfluggeschwindigkeit
(zwei Weiten als Beispiel)
15,5 m: 11,5 m/s
21,5 m: 13,8 m/s
54 m: 22 m/s
65 m: 24 m/s
55 m: 23 m/s
85 m: 29 m/s
78 m: 28 m/s
95 m: 32 m/s

* Im Diskus- und Speerwurf geringerer Winkel bei Gegenwind, höherer Winkel bei Rückenwind.

Training[Bearbeiten]

Das Leichtathletik-Training ist sehr vielseitig und kann den individuellen Stärken des einzelnen Athleten angepasst werden. Begonnen wird in den Schülerklassen meist mit dem Mehrkampf, also mit dem Training vieler Disziplinen. Bilden sich dann im Jugendalter eindeutige Stärken aus, so wird mehr und mehr Disziplinen-spezifisch trainiert, ansonsten kann die „Königsdisziplin“, der Zehn- bzw. Siebenkampf die erste Wahl sein.

Zum Training gehören Elemente wie Laufschulung, Koordination, allgemeine Kräftigung, Technikschulung, Ausdauertraining, Sprints und Sprungläufe sowie spezifisches Krafttraining. Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Koordination und Technik sind für alle Disziplinen wichtig, jedoch in unterschiedlichen Anteilen und Umfängen. Trainingsmethodisch sollten sich die jeweiligen Trainingsanteile in erster Linie nach dem Alter und der individuellen leichtathletischen Erfahrung des Athleten richten.

Das Training findet generell ganzjährig unter freiem Himmel statt, idealerweise in einem Leichtathletik-Stadion oder Sportplatz mit den erforderlichen Anlagen. Parallel dazu wird in den Wintermonaten auch in geschlossenen Sporthallen und Sportarenen trainiert, sowie in Fitness-Studios und Krafträumen. Erfolgreiches Training wird entsprechend der Kriterien der Periodisierung des sportlichen Trainings organisiert und findet häufig als Blocktraining statt. Die Schwerpunkte der Trainingstheorien haben sich immer wieder geändert.[3]

Wettkämpfe[Bearbeiten]

Wettkampfverlauf[Bearbeiten]

In großen, vor allem internationalen Wettkämpfen, findet in technischen Disziplinen (Weitsprung, Stoß, Wurf) zunächst eine Qualifikationsrunde mit jeweils höchstens drei Versuchen statt. Um die Wartezeiten zwischen den Versuchen kurz zu halten, finden mitunter zwei Qualifikationsrunden auf verschiedenen Wettkampfanlagen parallel statt. Wer die vom Veranstalter festgelegte Weite übertrifft, gelangt in die Finalrunde, die in der Regel an einem anderen Tag stattfindet. Wer die geforderte Weite nicht erreicht hat, muss aus dem Wettkampf ausscheiden. Wenn weniger als die festgelegte Teilnehmerzahl für den Endkampf die Qualifikationsweite schafft, können Athleten mit einer geringeren Weite im Nachrückverfahren den Endkampf erreichen. In der Finalrunde hat jeder Teilnehmer zunächst drei Versuche. Die Reihenfolge dafür wird ausgelost. Für die nächsten drei Versuche werden nur die acht Besten der Finalrunde zugelassen. Der vierte und fünfte Versuch finden in umgekehrter Folge der Platzierungen nach den ersten drei Versuchen statt, d. h. der Beste zuletzt. Im letzten Versuch wird nochmals die Reihenfolge der Platzierung angepasst, so dass wiederum der bis dahin Beste den letzten Sprung bzw. Wurf des Wettkampfes hat.

Im Mehrkampf (Sieben-, Zehnkampf) sind bei den Sprung- und Wurfdisziplinen jeweils drei Versuche vorgesehen. Vorkämpfe gibt es hier nicht.

In den Kurzstrecken-Laufdisziplinen (100 bis 800 m) werden Vor-, Zwischen- und Endläufe ausgetragen. Analog wird bei den Staffel-Laufwettbewerben verfahren. Auf den Mittelstrecken gibt es Vor- und Endläufe. Bei großen Teilnehmerfeldern (z. B. Olympische Spiele) werden auch auf den Langstrecken (5000 und 10.000 m) Vorläufe ausgetragen.

Im Stabhochsprung gibt es je nach Teilnehmerfeld einen Vorkampf, der parallel auf zwei Anlagen durchgeführt wird.

Klasseneinteilung[Bearbeiten]

Bei Wettkämpfen werden abhängig vom Reglement verschiedene Alters- und Leistungsklassen unterschieden:

Die internationale Leichtathletik-Föderation IAAF führt folgende Altersklassen (IAAF-Regel 141):

  • Jugendliche (Jungen und Mädchen): Sportler, die am 31. Dezember des Wettkampfjahres 16 oder 17 Jahre alt sind
  • Junioren (Männer und Frauen): Sportler, die am 31. Dezember des Wettkampfjahres 18 oder 19 Jahre alt sind
  • Senioren (Männer und Frauen): ab dem 35. Geburtstag

Der Deutsche Leichtathletik-Verband führt folgende Altersklassen:

  • Senioren (gültig seit 2012: Altersklassen ab M35, W35; auf Landebene ab M30, W30)[4]
  • Aktive
  • Junioren (20, 21 und 22)
  • Jugend U20 (18 und 19, ehemalige wJA/mJA)
  • Jugend U18 (16 und 17, ehemalige wJB/mJB)
  • Jugend U16 (W14, W15/M14, M15)
  • Jugend U14 (W12, W13/M12, M13)
  • Kinder U12 (W10, W11/M10, M11)
  • Kinder U10 (W8, W9/M8, M9)

Seniorenklassen werden weiter in 5-Jahresschritten unterteilt. Wenn der Wettkampf nicht speziell ausgeschrieben ist, werden Junioren und Senioren den Aktiven zugeordnet. Jüngere Wettkämpfer als Achtjährige werden gewöhnlich mit den jüngeren D-Schülern gemeinsam gewertet. In den Schülerklassen wird jeder Jahrgang getrennt gewertet, die Einteilung in A-D findet jedoch für Mannschaftswettbewerbe und Staffeln sowie für die Wettkampforganisation Anwendung.

Der Österreichische Leichtathletik-Verband führt seit 2005 folgende Altersklassen (in eckigen Klammern die ehemalige Bezeichnung):

  • Masters (Altersklassen ab M30, W30) [ehem. Senioren]
  • Allgemeine Klasse
  • U23 (20, 21, 22)
  • U20 (18, 19) [ehem. Junioren]
  • U18 (16, 17) [ehem. Jugend]
  • U16 (14, 15) [ehem. Schüler A]
  • U14 (12, 13) [ehem. Schüler B]
  • U12, U10 etc. [ehem. SCH C, D usw.]

Meisterschaften gibt es für U16, U18, U20, U23, AK, Senioren. Wie in Deutschland werden U23 und Senioren zur Allgemeinen Klasse gezählt, es sei denn, sie werden speziell in der Ausschreibung angeführt.

Wettkampfstätten[Bearbeiten]

Leichtathletik-Wettkämpfe finden in einem Stadion oder in einer Halle statt, Geherwettkämpfe und sehr lange Laufwettbewerbe auf Straßen, Crossläufe im offenen Gelände oder im Wald. Mit einem Großspielfeld zusammengefasste Leichtathletikanlagen mit Rundbahn nennt man Stadion bzw. Wettkampfbahn. Unterschieden werden die Wettkampfbahnen oder Wettkampfanlagen Typ A, Typ B und Typ C.

Stadien haben eine genormte ovale 400-Meter-Laufbahn, auch Rundbahn genannt. Bei frühen Olympischen Spielen wurden davon abweichende Bahnlängen verwendet: 1896 (Athen) - 333,33 Meter; 1900 (Paris) - 500 Meter; 1904 (St. Louis) - 536,45 Meter (eine Drittel-Meile); 1908 (London) - 536,45 Meter; 1912 (Stockholm) - 383 Meter; 1924 (Paris) - 500 Meter. Seit 1960 werden Rekorde in den Laufdisziplinen von der IAAF nur noch anerkannt, wenn sie auf einer 400-Meter-Bahn aufgestellt wurden.

Die Rundbahn hat in der Regel sechs Bahnen, in größeren Stadien acht oder neun (Barcelona, Wettkampfanlage Typ A).

In Leichtathletikhallen sind die Rundbahnen von Ort zu Ort unterschiedlich lang, Rekorde werden nur auf 200-Meter-Bahnen anerkannt. In der Regel sind vier Einzelbahnen vorhanden, in einigen Hallen (beispielsweise Leipzig, Birmingham, Budapest) sechs.

Laufwettbewerbe werden fast nur noch auf Kunststoffbelägen (Tartan oder Mondo) ausgetragen, die Mitte der 1960er Jahre eingeführt wurden. Gleiches gilt für die Anlaufbahnen für Weitsprung, Stabhochsprung und Speerwurf sowie für die Hochsprung-Anlauffläche. Die Stoßsektoren sind zumeist Rasenflächen.

Die Sprung- und Wurfwettbewerbe werden in der Regel auf den Segmentflächen, welche von der Laufbahn (Rundbahn) begrenzt werden, ausgetragen. Wurf- und Stoßdisziplinen sowie der Hochsprung werden auf den Segmentflächen innerhalb der Rundbahn ausgetragen, der Weitsprung zumeist außerhalb der Bahn neben den Geraden (Kurzstrecke).

Im zielabgewandten Segment befindet sich der Wassergraben für den 3000-Meter-Hindernislauf. Er ist meist im Innern der Laufbahn angeordnet, kann aber auch auf der Außenseite sein, so z. B. bei den Weltmeisterschaften 2013 in Moskau.

Die Mercedes-Benz Arena, Stuttgart

Leichtathletikanlagen für die Sportdisziplinen Gehen, Laufen, Springen, Werfen und Stoßen werden unterteilt in

  • Laufbahnen (Rundbahn, Kurzstreckenbahn, Hindernislaufbahn mit Wassergraben)
  • Sprunganlagen (Hochsprunganlage, Stabhochsprunganlage, Weitsprunganlage, Dreisprunganlage)
  • Kugelstoßanlage mit Stoßkreis und Stoßsektor
  • Wurfanlagen (Diskuswurfanlage und Hammerwurfanlage mit Wurfkreis, Wurfsektor und Schutznetz/ -gitter (häufig zusammengefasst), Speerwurfanlage)

In Deutschland werden die wichtigsten Leichtathletikstadien auch für Fußballspiele genutzt, so etwa im Berliner Olympiastadion, in der Stuttgarter Mercedes-Benz Arena (bis 2009) sowie bis zur Eröffnung der Allianz Arena auch im Olympiastadion München. Bis 1978 fanden außerdem im Augsburger Rosenaustadion bedeutende Leichtathletik-Länderkämpfe statt.

Das Augsburger Rosenaustadion

Die Tendenz geht zur Spezialisierung auf nur eine Sportart, was zum Verzicht auf Leichtathletik-Anlagen in den meisten großen neu gebauten Stadien führt. So haben die neuen (Fußball-)Stadien in Hamburg, Köln, Düsseldorf, Gelsenkirchen, München und Frankfurt (allesamt Austragungsorte Deutscher Meisterschaften in den letzten 20 Jahren) heute keine Laufbahn mehr (Stuttgart seit 2009).

Geplant werden Wettkampfbahnen und Schulsportanlagen in der Regel von entsprechend spezialisierten Landschaftsarchitekten unter Beachtung der Regeln der Technik (u. a. DIN 18035 Sportplätze), der Internationalen Wettkampfregeln des DLV und der Informationshilfen des Bundesinstitut für Sportwissenschaft.

Wettkämpfe in Deutschland[Bearbeiten]

In Deutschland finden mehrere große Meetings statt. Wettkämpfe von großer internationaler Bedeutung werden in Berlin und Stuttgart ausgetragen. Zudem startet die gesamte deutsche Spitzenklasse alljährlich bei den Deutschen Meisterschaften.

Internationale Wettkämpfe[Bearbeiten]

Traditionell dominieren auf den Sprintstrecken US-amerikanische und jamaikanische Sportler, die Mittel- und Langstrecken werden von afrikanischen Läufern dominiert. Bei den Wurf- und Sprungdisziplinen sind die Siegerlisten weniger homogen. Die insgesamt erfolgreichsten Nationen bei internationalen Wettkämpfen sind die USA, Russland (beziehungsweise UdSSR) und Deutschland (beziehungsweise DDR).

Olympische Spiele[Bearbeiten]

Einige Disziplinen der Leichtathletik wurden schon bei den Olympischen Spielen der Antike ausgeübt. Seit Beginn der Spiele der Neuzeit 1896 in Athen ist die Leichtathletik neben dem Schwimmen ein zentraler Bestandteil des olympischen Wettkampfprogramms und wird deshalb auch als olympische Kernsportart bezeichnet. Vor 1983 waren die Spiele sogar die einzige Gelegenheit, bei der Leichtathleten aus verschiedenen Kontinenten in den olympischen Disziplinen um Titel kämpfen konnten.

Bei Olympischen Spielen werden in 24 leichtathletischen Disziplinen insgesamt 47 Entscheidungen ausgetragen - 24 bei den Männern und 23 bei den Frauen. Frauen durften erstmals bei den Olympischen Spielen 1928 in zunächst fünf Leichtathletik-Disziplinen starten (100 m, 800 m, Hochsprung, Diskuswurf, 4 × 100-m-Staffel). Die Laufstrecken wurden nach und nach denen der Männer weitgehend angeglichen.

Übersicht der olympischen Leichtathletikdisziplinen
Disziplin Olympischer Wettkampf seit Vorläufer der heutigen Disziplin
 Männer Frauen
Lauf 100 m 1896 1928
200 m 1900 1948
400 m 1896 1964
800 m 1896 1928; danach erst
wieder seit 1960
1500 m 1896 1972
5000 m 1912 1996 Frauen, 1984 bis 1992: 3000 m
10.000 m 1912 1988 Männer, 1906 und 1908: 5 Meilen = 8047 m
Marathon 1896 1984
20-km-Gehen 1956 2000 Männer, 1908 bis 1952, und Frauen, 1992 bis 1996: 10-km-Gehen
50-km-Gehen 1932 -
110 m Hürden 1896 -
100 m Hürden - 1972 Frauen: 1932 bis 1968: 80 m Hürden
400 m Hürden 1900 1984
3000 m Hindernis 1920 2008 Männer: von 1900 bis 1908 andere Streckenlängen
4 × 100-m-Staffel 1912 1928
4 × 400-m-Staffel 1912 1972
Sprung Hochsprung 1896 1928
Stabhochsprung 1896 2000
Weitsprung 1896 1948
Dreisprung 1896 1996
Wurf Kugelstoß 1896 1948
Diskuswurf 1896 1928
Hammerwurf 1900 2000
Speerwurf 1908 1932
Mehr-
kampf
Zehnkampf 1896 -
Siebenkampf - 1984 Frauen, 1964 bis 1980: Fünfkampf
Ehemalige olympische Disziplinen, die heute nicht mehr ausgetragen werden

Männer

  • Laufwettbewerbe
    • Sprintstrecken: 60 m (1900, 1904)
    • Langstrecken: 5 Meilen (1906 und 1908)
    • Hürdenrennen: 200 m (1900 und 1904)
    • Hindernislauf: 2500 m (1900), 2590 m (1904), 3200 m (1908), 4000 m (1900)
    • Mannschaftslauf: 3000 m (1912, 1920, 1924), 5000 m (1900), 3 Meilen (1908), 4 Meilen (1904)
    • Staffellauf: Olympische Staffel (1908), 4 × 1600-m-Lauf (1908)
    • Querfeldeinlauf: Einzel (1912 bis 1924), Mannschaft (1912 bis 1924)
    • Gehen: 1500 m (1906), 3000 m (1906, 1920), 3500 m (1908), 10 km (1908 bis 1952), 10 Meilen (1908)
  • Sprungwettbewerbe
  • Wurfwettbewerbe
    • Kugelstoß, beidhändig (1912)
    • Diskuswurf, antiker Stil (1906 und 1908)
    • Diskuswurf, beidhändig (1912)
    • Gewichtwurf (1904, 1920)
    • Speerwurf, Freistil (1906 und 1908)
    • Speerwurf beidhändig (1912)
    • Steinwurf (1906)
  • Mehrkampf
    • Dreikampf
    • Fünfkampf (1906 bis 1924)
    • Vielseitigkeits-Zehnkampf (1904)
  • Tauziehen

Frauen

Weltmeisterschaften[Bearbeiten]

Seit 1983 finden Leichtathletik-Weltmeisterschaften mit dem kompletten olympischen Wettkampfprogramm alle vier und seit 1991 alle zwei Jahre statt. Zuvor gab es bereits 1976 in Malmö und 1980 in Sittard/NL Weltmeisterschaften. Bei diesen Meisterschaften wurden aber nur Wettkämpfe in einzelnen Disziplinen (1976: 50-km-Gehen der Männer; 1980: 3000 m und 400 m Hürden der Frauen) durchgeführt, da diese zu jener Zeit nicht im olympischen Programm standen. Die IAAF veranstaltet sowohl für bestimmte Altersgruppen als auch für nicht olympische Disziplingruppen weitere Titelkämpfe. Die wichtigsten Veranstaltungen sind die

Europameisterschaften[Bearbeiten]

Die Leichtathletik-Europameisterschaften gibt es schon wesentlich länger als die Weltmeisterschaften. Von 1934 bis 1966 wurden sie mit einer Kriegsunterbrechung immer zur „Halbzeit“ einer Olympiade ausgerichtet. Nach Abweichungen (1969, 1971) setzte sich von 1974 bis 2010 wieder dieser vierjährige Rhythmus durch. Seit 2012 finden Europameisterschaften auch in den Olympia-Jahren statt, werden also zweijährlich ausgetragen.

Außerdem gibt es zu fast allen zuvor genannten speziellen Weltmeisterschaften Pendants in Form weiterer Europameisterschaften. Sie finden in den Jahren statt, in denen die entsprechenden nur alle zwei Jahre veranstalteten Weltmeisterschaften nicht stattfinden. Die wichtigsten Europameisterschaften für Nachwuchsathleten sind

Welt- und Europacup[Bearbeiten]

So werden die Titelwettkämpfe der Nationalmannschaften genannt, bei denen die Mannschaftsleistung als Summe der Einzelleistungen aus allen Disziplinwettkämpfen ausgezeichnet wird. Im Gegensatz zu anderen Sportarten sind sie aber keine Serien-, sondern Einzelveranstaltungen. Der Weltcup fand von 1977 bis 1989 und seit 1992 alle vier Jahre statt. Eine Besonderheit des Weltcups als Resultat seiner zeitlichen Straffung (Dauer: zwei Tage) und der damit verbundenen Beschränkung auf acht Teilnehmer pro Disziplin ist die Nominierung von Erdteilmannschaften neben wenigen Nationalmannschaften. Auch im Mannschaftssport ist die kontinentale Variante älter als ihre globale Entsprechung. Den Europacup gibt es bereits seit 1965. Er fand bis 1993 fast immer (1970 statt 1969 und 1971) alle zwei Jahre und danach jährlich statt. 2009 wurde der Europacup in Team-Europameisterschaft umbenannt und besitzt seitdem somit den Status offizieller Europameisterschaften. Nicht alle olympischen Disziplinen können im Welt- und Europacup berücksichtigt werden. In den von längerer Wettkampfdauer geprägten Disziplingruppen Mehrkampf, Marathonlauf und Gehen und in weiteren nicht olympischen Disziplinen werden eigene Mannschaftswertungen durchgeführt. Im Einzelnen sind dies der

  • Hallen-Europacup (seit 2003)
  • Mehrkampf-Europacup (seit 1973, die gleichen Jahre wie der Europacup)
  • Geher-Weltcup (1961-1967, 1973-1999 und seit 2002 jeweils alle zwei Jahre, außerdem 1970)
  • Geher-Europacup (1996-2000 und seit 2001 jeweils alle zwei Jahre)
  • Berglauf World-Trophy (seit 1985, jährlich)
  • 100-km-Weltcup (seit 1988, seit 1990 jährlich)

Golden League[Bearbeiten]

Die IAAF Golden League war eine von 1998 bis 2009 ausgetragene Serie aus sechs prestigeträchtigen Leichtathletik-Meetings. Gewann ein Athlet bei allen sechs Meetings den Wettkampf in seiner Disziplin, so konnte er sich am Jackpot von einer Million US-Dollar in Gold beteiligen und bekam einen Blumenstrauß, sowie eine Flasche Wein.

Diamond League[Bearbeiten]

Ab 2010 wird die Golden League durch die IAAF Diamond League ersetzt, einer Serie von 14 Meetings. In jeder der 32 Disziplinen gibt es einen vierkarätigen Diamanten im Wert von etwa 80.000 US-Dollar zu gewinnen.

Weltrekorde[Bearbeiten]

Die Internationale Leichtathletik-Föderation IAAF führt 186 Weltrekorde, die sich wie folgt verteilen:

  • Olympische Disziplinen
    24 Männer-Weltrekorde
    23 Frauen-Weltrekorde
  • Nichtolympische Disziplinen
    23 Männer-Weltrekorde
    21 Frauen-Weltrekorde
  • Junioren
    26 Männer-Weltrekorde
    26 Frauen-Weltrekorde
  • Hallen-Weltrekorde
    22 Männer-Weltrekorde
    22 Frauen-Weltrekorde

Liste der aktuellen Weltrekorde: Siehe Leichtathletik-Weltrekorde

Doping[Bearbeiten]

Doping ist ein Thema vor allem in Kraft- und Ausdauersportarten. Je mehr Technik und Konzentration Teil des Erfolges sind, umso weniger kann der Erfolg durch leistungssteigernde Mittel beeinflusst werden. In der Leichtathletik sind daher vor allem Kugelstoß und die Laufdisziplinen anfällig für Doping.

Im Spitzensport in der Leichtathletik werden immer wieder auch Weltmeister und Goldmedaillengewinner des Dopings überführt, beispielsweise Ben Johnson oder Torri Edwards. In den Zeiten des kalten Krieges wurde in Ost und West systematisch gedopt, insbesondere auch im DDR-Leistungssport, wo den Sportlern teilweise ohne ihr eigenes Wissen staatlich organisiert Dopingmittel verabreicht wurden. Hiervon war auch die Leichtathletik betroffen. Eine traurige Folge der Dopingpraxis in der Bundesrepublik Deutschland war 1987 der Todesfall der bundesdeutschen Siebenkämpferin Birgit Dressel.

In den USA wurde 2003 bekannt, dass dort die Bay Area Laboratory Co-Operative (BALCO) intensiv mit Dopingmitteln handelte und Trainer und Athleten belieferte. Im Verlauf der sogenannten BALCO-Affäre wurde u. a. Marion Jones, Gewinnerin von fünf Medaillen bei den Olympischen Spielen 2000 (die ihr nachträglich aberkannt wurden), schwer belastet.

Erfolgreichste Leichtathleten bei Olympischen Spielen[Bearbeiten]

Alle Leichtathleten mit vier und mehr Goldmedaillen bei Olympischen Spielen (einschließlich der Olympischen Zwischenspiele 1906). Siehe auch Liste aller Leichtathletik-Olympiasieger mit zwei und mehr Goldmedaillen

  1. Ray Ewry: zehnmal Gold; Stand-Weitsprung, -Hochsprung, Dreisprung; 1900 bis 1908 (einschließlich 1906)
  2. Paavo Nurmi: neunmal Gold, dreimal Silber; Mittelstreckenlauf, Langstreckenlauf, Geländelauf; 1920 bis 1928
  3. Carl Lewis: neunmal Gold, einmal Silber; Weitsprung, Sprint; 1984 bis 1996
  4. Usain Bolt: sechsmal Gold; Sprint; 2008 und 2012 (noch aktiv)
  5. Martin Sheridan: fünfmal Gold, dreimal Silber, einmal Bronze; Kugelstoß, Diskuswurf, Steinwurf, Standweitsprung, Standhochsprung; 1904 bis 1908 (einschließlich 1906)
  6. Ville Ritola: fünfmal Gold, dreimal Silber; Langstreckenlauf, Hindernislauf, Crosslauf; 1924 und 1928
  7. Michael Johnson: fünfmal Gold; Sprint; 1996 und 2000
  8. Eric Lemming: viermal Gold, dreimal Bronze; Speerwurf, Mehrkampf; 1900 bis 1912 (einschließlich 1906)
  9. James Lightbody: viermal Gold, einmal Silber, zweimal Bronze; Sprint, Mittelstreckenlauf, Hindernislauf; 1904 bis 1908 (einschließlich 1906)
  10. Evelyn Ashford: viermal Gold, einmal Silber; Sprint; 1984 bis 1992
  11. Hannes Kolehmainen: viermal Gold, einmal Silber; Langstreckenlauf, Crosslauf; 1912 und 1920
  12. Meyer Prinstein: viermal Gold, einmal Silber; Weitsprung, Dreisprung, Sprint; 1900 bis 1906
  13. Melvin Sheppard: viermal Gold, einmal Silber; Sprint, Mittelstreckenlauf; 1908 bis 1912
  14. Emil Zátopek: viermal Gold, einmal Silber; Langstreckenlauf, Marathon; 1948 und 1952
  15. Fanny Blankers-Koen: viermal Gold; Sprint, Hürdenlauf; 1948
  16. Betty Cuthbert: viermal Gold; Sprint; 1956 und 1960
  17. Robert Korzeniowski: viermal Gold; Gehen; 1996 bis 2004
  18. Alvin Kraenzlein: viermal Gold; Sprint, Hürdenlauf, Weitsprung; 1900
  19. Al Oerter: viermal Gold; Diskus; 1956 bis 1968
  20. Jesse Owens: viermal Gold; Sprint, Weitsprung; 1936
  21. Lasse Virén: viermal Gold; Langstreckenlauf; 1972 und 1976
  22. Bärbel Wöckel: viermal Gold; Sprint; 1976 und 1980

Organisation[Bearbeiten]

Leichtathletik treibende Vereine in Deutschland gehören dem 1949 gegründeten Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) an. Seine Vorgängerorganisation, die Deutsche Sportbehörde für Athletik (DSBfA), wurde am 29. Januar 1898 in Berlin gegründet.[5] Die entsprechenden Verbände in Österreich und in der Schweiz sind der Österreichische Leichtathletik-Verband und der Schweizerische Leichtathletik-Verband. Internationaler Dachverband ist die International Association of Athletics Federations (IAAF), die 1912 gegründet wurde und dem derzeit 210 nationale Verbände als Mitglieder angehören. Europäischer Dachverband ist die European Athletic Association (EAA).

Sponsoring und Werbung[Bearbeiten]

Wie kaum eine andere Sportart eignen sich Motive aus der Leichtathletik aufgrund ihrer Vielseitigkeit und Klarheit für den Einsatz in der Werbung. Unterschiedlichste Qualitäten lassen sich auch ohne den Einsatz von Stars ausdrücken, wie folgende Auswahl zeigt:

  • Sprint: Schnelligkeit (Schnellster, Erster, Bester)
  • Langstreckenlauf: Ausdauer, Langlebigkeit, Wille und Einsatz
  • Hürdenlauf: Zielstrebigkeit, Überwinden von Hindernissen
  • Staffellauf: reibungslose Zusammenarbeit, Teamwork
  • Stabhochsprung: Dynamik, Höchstleistung (hohe Ansprüche, Ziele), Abenteuer, Freiheit
  • Kugelstoß, Hammerwurf: (geballte) Kraft
  • Diskuswurf, Speerwurf: (kontrollierte) Kraft

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Wettkampfsystem „Kinderleichtathletik“
  2. Deutsche Leichtathletikordnung
  3. Arnd Krüger: (1998).Viele Wege führen nach Olympia. Die Veränderungen in den Trainingssystemen für Mittel- und Langstreckenläufer (1850 - 1997), in: N. GISSEL (Hrsg.): Sportliche Leistung im Wandel. Hamburg: Czwalina, pp. 41 – 56.
  4. Interview mit Matthias Reick zur Neuregelung der Seniorenaltersklassen
  5. DLV-Museum

Weblinks[Bearbeiten]

 Commons: Leichtathletik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wiktionary: Leichtathletik – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Allgemein[Bearbeiten]

Statistiken[Bearbeiten]

Aktuelle Leichtathletik-Nachrichten[Bearbeiten]

Termine[Bearbeiten]

Lesestoff[Bearbeiten]

Wettkampfregeln[Bearbeiten]