James Simons

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James Harris Simons (2007)

James „Jim“ Harris Simons (* 1938 in Newton, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Mathematiker, Milliardär und Hedgefonds-Manager.

Leben[Bearbeiten]

Simons ist der Sohn eines jüdischen Schuhfabrikbesitzers in Newton (Massachusetts).[1] Er studierte am MIT (Bachelor 1958), wo er 1961 Moore-Instructor war (und mit Isadore Singer zusammenzuarbeiten begann), und wurde 1962 an der University of California, Berkeley bei Bertram Kostant promoviert (On the transitivity of holonomy systems). 1961 bis 1964 unterrichtete er an der Harvard University und war dann bis 1968 Wissenschaftler bei der Communications Research Division des Institute for Defense Analyses (IDA) (unter Leitung von Maxwell D. Taylor), für die er Codes während des Vietnamkrieges knackte. 1968 wurde er Chairman des Mathematik Departments der State University of New York at Stony Brook, wohin er u. a. James Ax holte.

Simons ist für seine Arbeit über Minimalflächen[2] und für die Chern-Simons-Formen bekannt, die er mit Shiing-Shen Chern 1974 einführte und die Anwendungen z. B. in der Stringtheorie, Knotentheorie und topologischen Quantenfeldtheorie haben (Chern-Simons-Theorie).

1976 gewann er den Oswald-Veblen-Preis in Geometrie der American Mathematical Society.

1978 wandte er sich von der Mathematik ab und ging in die Finanzindustrie,[3] in der er eine Vorreiterrolle in der Anwendung fortgeschrittener mathematischer Methoden hatte und hat. 1982 gründete er die New Yorker Investmentfirma „Renaissance Technologies“ (Rentec), mit ihrem Flaggschiff-Hedgefonds „Medallion Fund“, in der er auch eine Gesellschaft von James Ax 1988 verschmolz, und dessen Vorsitzender er nach wie vor ist. Er gehört über die Jahre zu den erfolgreichsten Hedgefonds mit einem Vermögen von zeitweise über 10 Milliarden Dollar. 2005 gründete er für institutionelle Investoren Renaissance Institutional Equity Fund. 2006 wurde Simons von Forbes Magazine als Nr.57 in der Liste der reichsten US-Amerikaner geführt.[4] 2015 nimmt er Nr. 76 auf der Forbes Liste ein mit einem geschätzten Vermögen von 14 Milliarden Dollar.[5]

2006 war er Finanzingenieur des Jahres der IAFE (International Association of Financial Engineers).

Er stiftet für mathematische Forschung (z. B. MSRI) und Autismusforschung (wo seine Stiftung seit 2007 über 200 Millionen Dollar vor allem in die Forschung spendete[6]). Seine Tochter ist autistisch. Außer beim MSRI ist er Trustee bei der Rockefeller University, des Institute for Advanced Study (dem er eine hohe Summe für biologische Forschung spendete) und des Brookhaven National Laboratory (2006 retteten er und einige andere mit 13 Millionen Dollar den Relativistic Heavy Ion Collider vor der Schließung). Zum Gedenken an zwei seiner Söhne, die bei Unfällen verstarben, unterstützt er einen Naturpark bei Stony Brook (Avalon Park) und das Gesundheitssystem in Nepal. Februar 2008 stiftete er 60 Millionen Dollar für das neu gegründete Science Center for Geometry and Physics in Stony Brook. Seine Simons Foundation unterstützt Forschung in Mathematik und Theoretischer Physik unter anderem durch Stipendien wie die Simons Fellowships.[7]

2014 wurde Simons in die National Academy of Sciences gewählt.[8]

Simons war zweimal verheiratet. Aus erster Ehe hat er drei, aus zweiter zwei Kinder.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. The Jerusalem Post:James Simons
  2. Simons Minimal varieties in Riemannian Manifolds, Annals of Mathematics, Band 88, 1968, S. 62–105.
  3. schon sein Großvater war Unternehmer, er hatte eine Schuhfabrik
  4. allein 2006 verdiente er 1,7 Milliarden Dollar. New York Times 24. April 2007.
  5. Forbes
  6. Simons Foundation Autism Research Initiative, SFARI
  7. Simons Foundation
  8. National Academy of Sciences Members and Foreign Associates Elected. Pressemeldung der National Academy of Sciences (nasonline.org) vom 29. April 2014