Paul Elvstrøm
Paul Bert Elvstrøm (* 25. Februar 1928 in Kopenhagen) ist ein dänischer Segler und der bislang erfolgreichste Regattasegler, gemessen an WM-Titeln und Olympiamedaillen.
Inhaltsverzeichnis
Größte Erfolge[Bearbeiten]
Paul Elvstrøm nahm von 1948 bis 1988 achtmal an den Olympischen Spielen teil, womit er bis heute zu den Sportlern mit den meisten Olympiateilnahmen überhaupt zählt. Bei den ersten vier Teilnahmen gewann er viermal die Goldmedaille in einer Disziplin, was in der Geschichte überhaupt nur viermal vorgekommen ist (zuletzt Carl Lewis im Weitsprung 1984–1996). Bei den Olympischen Spielen 1968 vor Acapulco verpasste er knapp eine Medaille im Starboot und ebenso 1984 vor Los Angeles, als er im Olympiakatamaran Tornado mit seiner jüngsten Tochter Trine an den Start ging.[1]
Olympische Goldmedaillen[Bearbeiten]
- 1948 London (Torquay), Bootsklasse: Firefly[2]
- 1952 Helsinki, Bootsklasse: Finn-Dinghi
- 1956 Melbourne, Bootsklasse:Finn-Dinghi
- 1960 Rom, Bootsklasse: Finn-Dinghi
Weltmeister / World Champion[Bearbeiten]
Paul Elvstrøm hat insgesamt 15 WM-Titel in 8 verschiedenen Bootsklassen gewonnen, ein Rekord, der bislang unerreicht geblieben ist.
- 1957 505er
- 1958 505er
- 1958 Finn-Dinghi
- 1959 Finn-Dinghi
- 1959 Snipe-Jolle
- 1962 Flying Dutchman
- 1966 International 5.5 Metre Class
- 1966 Starboot
- 1967 Starboot
- 1969 Soling (Kielboot)
- 1971 Halbtonner (Half Ton)
- 1974 Soling
- 1981 Halbtonner
Ehrungen[Bearbeiten]
- Verleihung des goldenen Sterns durch die dänische Königsfamilie. Eine Auszeichnung, die bis heute kein anderer dänischer Sportler erhalten hat.
- 1990 Verleihung der Beppe Croce Trophy durch die IYRU. Diese hochrangige Ehrenauszeichnung wird nur an Personen verliehen, die eine außergewöhnliche Hingabe zum Segelsport in ihrem Leben bewiesen haben.
- 1992 Aufnahme in die Hall of Fame des dänischen Sports
- 1996 Verleihung des Titels Sportler des Jahrhunderts in seinem Heimatland Dänemark.
- 2007 Erstes Ehrenmitglied (Inductee) in der neu geschaffenen ISAF Sailing Hall of Fame[1]
Andere seglerische Aktivitäten[Bearbeiten]
Elvstrøm versuchte auch, am America’s Cup teilzunehmen, revolutionierte aber die Technologie seiner 12-Meter-Segelyacht derart, dass sein Sponsor Baron Marcel Bich (France I) aus Frankreich, Änderungen einbringen wollte. Elvstrøm gab sein Vorhaben auf, da er keine Kompromisse schließen wollte.
Elvstrøm ist als Konstrukteur und Designer von Booten und Segelzubehör bekannt und hat eine eigene Firma Elvstrøm Sails mit Sitz in Aabenraa (dt. Apenrade) aufgebaut. Die Firma heißt seit 2003 Elvstrøm-Sobstad und hat als Logo eine rote dreizackige Krone.[3] Er beherrschte die Bootsklasse Finn-Dinghy in den 1950er Jahren und brachte viele technische Innovationen und neue Trainingsmethoden (zum Beispiel gezieltes Krafttraining) ins Jollensegeln ein.
Elvstrøm konstruierte gemeinsam mit dem dänischen Yachtkonstrukteure Jan Kjaerulff die schnelle, leichte und sportlich-schlanke Yacht vom Typ Aphrodite 101 (Auftraggeber: Jörgen Juul Rasmussen (DK)), die sehr erfolgreich wurde. Während Kjaerulff die Rumpfform entwarf, konstruierte Elvstrøm das Deckslayout, die Beschlagsanordnung und das Rigg. Weiterhin erfand Elvstrøm den Elvström-Knarrblock und den Selbstlenzer, beide heute weitverbreitet, und die Regatta-Schwimmweste, heute fester Bestandteil der Ausstattung jedes Wettbewerbsseglers.
Sein seglerisches Wissen gab er auch in Büchern weiter, insbesondere zur Segeltaktik und zur Regelkunde beim Regattasegeln.
Er lebt in Hellerup bei Kopenhagen in Dänemark.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ a b ISAF Sailing Hall of Fame: Paul Elvstrøm. Abgerufen am 30. September 2009 (englisch).
- ↑ Foto: Siegerehrung 1948 Firefly. Abgerufen am 13. März 2009.
- ↑ Die Elvström Sobstad Story. Abgerufen am 30. September 2009.
Weblinks[Bearbeiten]
- Foto: Paul Elvstrøm im Surf im Finn-Dinghy D6
- Foto: Paul Elvstrøm beim Ausreiten im Finn-Dinghy
- Foto: Paul Elvstrøm (aktive Seglerzeit)
- Foto: Paul Elvstrøm (heute)
- Foto: Paul Elvstrøm im Tornado mit Tochter Tine
- Segelmacherei Elvström/Sobstad
- Knarrblock Abbildung
- Foto: Aphrodite 101
- Paul Elvstrøm in der Datenbank von Sports-Reference (englisch)
Literatur[Bearbeiten]
- Paul Elvstrøm: Elvstrøm erklärt die Wettsegelbestimmungen. 1966, ISBN 3-8741-2021-X.
- Paul Elvstrøm, Ullrich Libor: Jollen-Segeln. Delius, Klasing 1966.
- Paul Elvstrøm: Expert Dinghy and Keelboat Racing. Times Books, 1967, ISBN 0-8129-0054-5.
- Paul Elvstrøm: Elvström Speaks on Yacht Racing. One-Design & Offshore Yachtsman Magazine, 1970, ISBN 0-8129-0134-7.
- Paul Elvstrøm: Paul Elvstrom Speaks on Yacht Racing. Nautical Publishing Company, 5. Januar 1970, ISBN 0-2455-9851-0.
- Richard Creagh-Osborne: Elvstrøm, sein Leben, seine Erfolge. Delius, Klasing 1972, ISBN 3-7688-0128-4.
- Paul Elvstrøm: Paul Elvstrom Explains the Racing Rules of Sailing: 2009-2012 Rules. 16. Auflage. Verlag Adlard Coles, 30. Januar 2009, ISBN 1-4081-0949-2.
1952: Paul Elvstrøm | 1956: Paul Elvstrøm | 1960: Paul Elvstrøm | 1964: Willi Kuhweide | 1968: Walentin Mankin | 1972: Serge Maury | 1976: Jochen Schümann | 1980: Esko Rechardt | 1984: Russell Coutts | 1988: José Doreste | 1992: José van der Ploeg | 1996: Mateusz Kusznierewicz | 2000: Iain Percy | 2004: Ben Ainslie | 2008: Ben Ainslie | 2012: Ben Ainslie
1936: Daniel Kagchelland | 1948: Paul Elvstrøm
Personendaten | |
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NAME | Elvstrøm, Paul |
ALTERNATIVNAMEN | Elvstrøm, Paul Bert |
KURZBESCHREIBUNG | dänischer Segler |
GEBURTSDATUM | 25. Februar 1928 |
GEBURTSORT | Kopenhagen |
- Olympiasieger (Segeln)
- Weltmeister (Segeln)
- America’s Cup
- Regattasegler (Dänemark)
- Olympiateilnehmer (Dänemark)
- Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1948
- Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1952
- Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1956
- Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1960
- Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1968
- Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1972
- Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1984
- Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1988
- Unternehmer (Dänemark)
- Sachbuchautor
- Sportler (Kopenhagen)
- Däne
- Geboren 1928
- Mann