Nigeria

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Njíkötá Óchíchìiwù Naíjíríà (Igbo)
Àpapọ̀ Olómìnira ilẹ̀ Nàìjíríà (Yoruba)
Jamhuriyar Taraiyar Nijeriya (Haussa)
Federal Republic of Nigeria (engl.)

Bundesrepublik Nigeria
Flagge Nigerias
Wappen Nigerias
Flagge Wappen
Wahlspruch: „Unity and Faith, Peace and Progress“
engl. für „Einheit und Glaube, Friede und Fortschritt“
Amtssprache Englisch
Hauptstadt Abuja
Staatsform Bundesrepublik
Regierungssystem Präsidialsystem
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef Präsident
Muhammadu Buhari
Fläche 923.768 (31.) km²
Einwohnerzahl 177.155.754 (8.) (Juli 2014)[1]
Bevölkerungsdichte 165 (53.) Einwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nominal)
  • BIP/Einw. (KKP)
2011[2]
  • $ 238,9 Milliarden (42.)
  • $ 413,4 Milliarden (30.)
  • $ 1.490 (134.)
  • $ 2.578 (139.)
Human Development Index 0,504 (152.)[3]
Währung Naira (NGN)
Unabhängigkeit 1. Oktober 1960
(vom Vereinigten Königreich)
Nationalhymne Arise Oh Compatriots, Nigeria’s Call Obey
Zeitzone UTC+1
Kfz-Kennzeichen NGR
ISO 3166 NG, NGA, 566
Internet-TLD .ng
Telefonvorwahl +234
Ägypten Tunesien Libyen Algerien Marokko Mauretanien Senegal Gambia Guinea-Bissau Guinea Sierra Leone Liberia Elfenbeinküste Ghana Togo Benin Nigeria Äquatorialguinea Kamerun Gabun Republik Kongo Angola Demokratische Republik Kongo Namibia Südafrika Lesotho Swasiland Mosambik Tansania Kenia Somalia Dschibuti Eritrea Sudan Ruanda Uganda Burundi Sambia Malawi Simbabwe Botswana Äthiopien Südsudan Zentralafrikanische Republik Tschad Niger Mali Burkina Faso Jemen Oman Vereinigte Arabische Emirate Saudi-Arabien Irak Iran Kuwait Katar Bahrain Israel Syrien Libanon Jordanien Zypern Türkei Afghanistan Turkmenistan Pakistan Griechenland Italien Malta Frankreich Portugal Madeira Spanien Kanaren Kap Verde Mauritius Réunion Mayotte Komoren Seychellen Îles Éparses Madagaskar São Tomé und Príncipe Sri Lanka Indien Indonesien Bangladesch Volksrepublik China Nepal Bhutan Myanmar Antarktika Südgeorgien (Vereinigtes Königreich) Paraguay Uruguay Argentinien Bolivien Brasilien Frankreich (Französisch-Guayana) Suriname Guyana Kolumbien Kanada Dänemark (Grönland) Island Mongolei Norwegen Schweden Finnland Irland Vereinigtes Königreich Niederlande Barbados Belgien Dänemark Schweiz Österreich Deutschland Slowenien Kroatien Tschechische Republik Slowakei Ungarn Polen Russland Litauen Lettland Estland Weißrussland Moldawien Ukraine Mazedonien Albanien Montenegro Bosnien und Herzegowina Serbien Bulgarien Rumänien Georgien Aserbaidschan Armenien Kasachstan Usbekistan Tadschikistan Kirgisistan RusslandNigeria on the globe (Africa centered).svg
Über dieses Bild

Nigeria [niˈgeːʁi̯a] (amtlich englisch Federal Republic of Nigeria [naɪ̯ˈdʒɪ(ə)ɹɪ̯ə] – Bundesrepublik Nigeria) ist ein Bundesstaat in Westafrika, der an Benin, Niger, Tschad und Kamerun grenzt. Es ist mit Abstand das bevölkerungsreichste Land Afrikas und versucht sich nach Jahren der Militärdiktatur an seiner Demokratisierung und wirtschaftlichen Entwicklung. Nigeria konnte seine reichen Erdölvorkommen aufgrund von Korruption bisher nicht zur erfolgreichen Armutsbekämpfung nutzen.

Es ist ein Land mit großer kultureller Vielfalt: Im ganzen Land werden 514 verschiedene Sprachen und Idiome gesprochen. Außerdem sind hier zahlreiche westafrikanische Religionen anzutreffen. Allerdings herrschen auch oftmals mit Gewalt ausgetragene ethnische Konflikte zwischen dem muslimischen Norden und dem mehrheitlich christlich-animistischen Süden.

Geographie

Nigeria liegt in Westafrika am Atlantischen Ozean und umfasst ein Gebiet von 923.768 Quadratkilometern mit einer Ost-West- und Nord-Süd-Ausdehnung von 1200 beziehungsweise 1100 Kilometern. Ein markantes Merkmal des Landes sind der südöstlich verlaufende Strom Niger und sein südwestlich verlaufender Nebenfluss Benue, die in Nigeria zusammenfließen und im Nigerdelta in den Golf von Guinea münden. Das Nigerdelta gehört zu den größten Flussdeltas der Erde und dehnt sich auf einer Fläche von ca. 70.000 km² aus.[4] Das entspricht ungefähr der Größe Bayerns.

Der rund 850 km lange Küstenstreifen am Golf von Guinea ist geprägt von Lagunen (im Westen zum Beispiel die Lagune von Lagos) und von Mangrovensümpfen. Er erreicht im Nigerdelta seine größte Ausdehnung. Der früher fast 100 Kilometer breite Gürtel von tropischem Regenwald im Landesinneren wurde weitgehend gerodet und durch Sekundärwald ersetzt. Weiter nördlich erstrecken sich eine Middle Belt genannte Region, in der sich die Feuchtsavanne des Sudans ausbreitet, an der sich die Trockensavanne des Sahel anschließt. Eine eigene Vegetationszone bildet das im Osten Nigerias gelegene Bauchiplateau, ein bis zu 2010 Meter hohes Hochland, das als einziges Gebiet in Nigeria in der gemäßigten Zone liegt und eine Wasserscheide zwischen den Flusssystemen des Niger/Benue und des Komadugu Yobe bildet. Die flachen Ebenen im Nordosten Nigerias gehören geographisch zum Tschadbecken, in dem der Flusslauf des El Beid die Grenze zu Kamerun, vom Mandara-Gebirge bis zum Tschadsee, bildet. Das Flusssystem des Komadugu Yobe lässt in der Regenzeit die international bedeutenden Hadejia-Nguru-Feuchtgebiete und Ox-bow-Lakes rund um den Nguru-See entstehen.[5][6] Weitere Flüsse des Nordostens sind der Ngadda und der Yedseram, die beide die Sambisa-Sümpfe durchfließen und dadurch ein Flusssystem bilden.[7]

Die höchste Erhebung Nigerias ist mit einer Höhe von 2419 Metern der im Gebirgsland nahe der Grenze zu Kamerun gelegene Berg Chappal Waddi. Das einzige bekannte vulkanische Gebiet Nigerias bildet das Biu-Plateau.[8]

Nigeria wird von zwei Klimazonen beeinflusst: tropisch feucht-heißes Klima im Süden mit einer ergiebigen Regenzeit, die von April bis Oktober dauert. Die Luftfeuchtigkeit liegt ganzjährig hoch, zwischen 85 und 95 Prozent. Die mittleren Temperaturen im südlichen Bereich Nigerias betragen ca. 30 °C. Nachts kühlt es meist nur wenig ab. In Nordnigeria herrscht Wüstenklima mit höheren Temperaturen und weniger Niederschlag als im Süden. Die Regenzeit des westafrikanischen Monsuns dauert von Juni bis September und die Trockenzeit mit Dürreperioden dauert von November bis März; der Harmattan bringt in dieser Zeit trockene heiße Luft aus der Sahara. Die Temperaturen können im Norden bis auf 50 Grad ansteigen. Allerdings ist hier die Luftfeuchtigkeit wesentlich niedriger und angenehmer. Die Temperaturunterschiede betragen bis zu 20 Grad zwischen Tag und Nacht. Die Regenzeit ist in Nordnigeria weniger ausgeprägt.

Natur

Klima- und Vegetationszonen

Nigeria umfasst fünf unterschiedliche Vegetationszonen, in der sich eine reiche Flora und Fauna entwickeln konnte. Diese umfasst von den ausgedehnten Mangrovenwäldern, in den Küstenregionen, über die tropischen Regenwälder der Bergregionen bis zu den Savannen des Sudans und Sahels. Dieser natürliche Reichtum ist ein Produkt der unterschiedlichen klimatischen Verhältnisse, die eine Vielzahl unterschiedlicher Ökosysteme entstehen ließ. Der Niederschlag ist höchst ungleich verteilt und wird durch einen scharfen meridionalen Gradienten gekennzeichnet. Im Norden des Landes fallen zwischen 400 bis 600 mm Niederschlag, in der Regenzeit des westafrikanischen Monsuns von Juni bis September. Dieser Niederschlag unterstützt die Entwicklung der Biome in der Sahelzone im Nordosten, die ca. 10 % der Landesfläche Nigerias einnimmt. Sie wird durch ausgedehnte Grassavannen bestimmt, die mit weitständigen Trockenwäldern durchsetzt sind, deren dominante Baumarten der Gattung der Akazien (Acacia sp.) angehören. Vom WWF wird diese Vegetationszone als Ökoregion der Sahel-Akazien-Savanne bezeichnet.[9]

Südlich der Sahelzone schließt sich die Savannenlandschaft des Sudans an, in der jährlich zwischen 600 bis 1.600 mm Niederschlag fallen. Diese Vegetationszone umfasst ca. 70 % der Landesfläche, diese umfasst verschiedene Ökosysteme, die große Teile des nigerianischen Teils der Oberguineaschwelle bis zum Hochland von Adamaua umfassen. Die Flora in dieser Vegetationszone wird von aufgelockerten und weitständigen Wäldern charakterisiert, die mit Buschwäldern durchsetzt sind und mit einem Unterwuchs von langhalmigen Gräsern und breitblättrigen Kräutern unterlegt sind. Entlang der Flüsse breiten sich Galeriewälder aus. Vom WWF wird diese Vegetationszone als Ökoregion der Westlichen Sudan Savanne bezeichnet. In der Westlichen Sudan Savanne lebt eine große Anzahl verschiedener Tierarten, von denen viele endemisch in dieser Savannen-landschaft sind. Größere Populationen des Buschbocks (Tragelaphus scriptus), des Warzenschweins (Phacochoerus africanus), des Steppenwarans (Varanus exanthematicus), des Anubispavians (Papio anubis) und des Mantelpavians (Papio hamadryas) leben in dieser Ökoregion. Die einstmals großen Bestände an afrikanischen Säugetieren, wie dem Elefanten, überleben nur in den eingerichteten Schutzzonen.[10] Eine Übergangszone zwischen den Savannen des Sudans und den Regenwaldgebieten bildet die Guineasavanne, sie zeichnet sich durch einen dichteren Baumbestand und durch sehr hohe Grassavannen aus. Sie beschränkt sich auf die Bundesstaaten Ondo, Edo, Anambra, Oyo, Kaduna und Enugu.[11][12]

Südlich der Savannenlandschaft des Sudans und der Guineasavanne schließen sich die Regenwaldgebiete an. Diese belegen zusammen mit den Küstenregionen ca. 20 % der Landesfläche Nigerias. Sie umfasst die Luvseite der Oberguineaschwelle, erstreckt sich bis zu den Küstenregionen und ist im Durchschnitt ca. 100 km breit. In dieser Region betragen die Niederschläge zwischen 1.600 bis 2.500 mm[13], wobei in einigen Küsten- und Hochgebirgsregionen über 4.000 mm erreicht werden können. In den Hochgebirgsregionen mit hohen Niederschlägen bildet sich ein Gebirgsregenwald aus und bildet dadurch die vierte Vegetationszone Nigerias. Die Ausdehnung des Primärregenwaldes hat sich jedoch in den letzten 100 Jahren um ca. 90 % verringert. Unberührte Regenwaldflächen finden sich nur noch auf dem Obudu- und Mambilla-Plateau sowie in den Oban-Hügeln.[14]

Die Küstenregionen bilden die fünfte Vegetationszone Nigerias und umfassen unter anderem das Nigerdelta und die ausgedehnten Mangrovenwälder, unterschiedliche Formen der Lagunen- und der Küstenlandschaften.[15] Die Mangrovenwälder in Nigeria erstrecken sich auf einer Fläche von 11.134 km² (nach US-AID 9.723 km²) entlang einer 708 km langen Küstenlinie. Die Ausdehnung der Mangrovenwälder hat in den letzten 50 Jahren jedoch stark abgenommen, durch die starke Bevölkerungszunahme und durch wirtschaftliche Aktivitäten, wie der Ölförderung. Trotzdem gehören die Küstenregion Nigerias zu den artenreichsten Ökosystemen der Erde.[16]

Artenvielfalt

In Nigeria sind mehr als 1340 an Land lebende Wirbeltierarten bekannt, darunter 274 Säugetier-, 885 Vogel-, 109 Amphibien- und 135 Reptilienarten.[17] Darunter befinden sich die nördlichste Gorillaart Afrikas, der vom Aussterben bedrohte Cross-River-Gorilla (Gorilla gorilla diehli). Andere nahezu endemisch vorkommende Primatenarten sind der Nigerdelta-Stummelaffe (Piliocolobus epieni), Nigeria-Blaumaulmeerkatze (Cercopithecus sclateri) und die Rotbauchmeerkatze (Cercopithecus erythrogaster). Weiterhin sind darüber hinaus ca. 20.000 Insektenarten (darunter über 1.000 Schmetterlingsarten allein in beiden Sektoren des Cross-River-Nationalparks), 77 Weichtier- und fünf Stachelhäuterarten in Nigeria bekannt. In den Binnengewässern Nigerias sind ca. 247 Fischarten und in den marinen ozeanischen Küstengewässern sind 648 Fischarten dokumentiert.

Die Flora Nigerias ist naturgemäß artenreicher, so sind 848 Algen- und 5103 Gefäßpflanzenarten dokumentiert. Von diesen sind jedoch nur ein Bruchteil endemisch in Nigeria. Ursprünglich aus Nigeria stammende Saatpflanzen sind die Mohrenhirse (Sorghum bicolor), Augenbohne (Vigna unguiculata), der westafrikanische Reis Oryza sativa, Bambara-Erdnuss (Vigna subterranea), Erdbohnen (Macrotyloma geocarpum) und die Afrikanische Yambohne (Sphenostylis stenocarpa). Die Biodiversitäts-Studie von 1992 listet weiterhin 3.423 Pilz-, 500 Virus- und 55 Bakterienarten, jedoch ist über diesen Teilaspekt der Biodiversität wenig bekannt.[18]

Naturschutzgebiete

Die Größe der geschützten Gebiete in Nigeria entspricht ca. 3,22 Prozent der Landesfläche, deren Kernzonen die acht nationalen Naturschutzgebiete der Nationalpark Tschadbecken, der Cross-River-Nationalpark, der Gashaka-Gumti-Nationalpark, der Kainji-Nationalpark, der Kamuku-Nationalpark, der Okomu-Nationalpark, der Old-Oyo-Nationalpark und der Yankari-Nationalpark bilden. Andere Klassifikationen der Naturschutzgebiete bilden die Game Reserves (Jagdschutzgebiete), Forest Reserves und die Sacred Coves. Drei grenzüberschreitende Biosphärenkorridore konnten zusammen mit Kamerun geschaffen werden, diese verbinden das Afi Mountain Wildlife Sanctuary und Mbe Mountains Community Wildlife Sanctuary mit dem Okwangwo-Sektor des Cross-River-Nationalparks und dem Takamanda-Nationalpark, sowie den Oban-Sektor des nigerianischen Nationalparks mit dem Korup-Nationalpark.[19] Der dritte Biosphärenkorridor verbindet den Nationalpark Tschadbecken mit dem Waza-Nationalpark.[20] Seit 2001 gehört Nigeria zu den Unterzeichnerstaaten der Ramsar-Konvention. Es wurden 2008 insgesamt elf Schutzgebiete der Feuchtgebiete mit internationaler Bedeutung ausgewiesen, dieses sind: Apoi Creek Forest Reserve, Baturiya Wetlands Game Reserve, Dagona Sanctuary Lake, Foge Islands, Lake Chad Wetlands in Nigeria, Lower Kaduna-Middle Niger Floodplain, Maladumba-See, Nguru Lake (and Marma Channel) complex, Oguta-See, Pandam and Wase Lakes Wildlife Park und das Upper Orashi Forest Reserve.[21]

Umweltprobleme

Elefanten im Yankari-Nationalpark

Schwerste Schäden entstanden im Nigerdelta durch die seit mehr als 50 Jahren andauernde Erdölförderung.[22] Wasser und Luft sowie Nahrungsmittel sind verseucht.[23] Laut einer im August 2011 veröffentlichte Studie des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) werden bis zu eine Million Menschen durch die gravierende Umweltverschmutzung bedroht. Eine Sanierung der verseuchten Gebiete allein im Siedlungsgebiet der Ogoni-Ethnie wird bis zu 30 Jahre dauern und alleine in den ersten fünf Jahren der vorgeschlagenen Aufräumaktion Kosten in Höhe von einer Milliarde US-Dollar verursachen.[24]

Bei Explosionen von Ölpipelines sind in den letzten Jahren immer wieder zahlreiche Menschen getötet worden. Bei einer Explosion einer Pipeline bei Abule Egba am 26. Dezember 2006 kamen etwa 500 Menschen ums Leben, eine Explosion der Iljegun-Pipeline am 16. Mai 2008 forderte etwa 40 Todesopfer. Im Mai 2010 traten aus einer Pipeline in Akwa Ibom binnen sieben Tagen über 3000 Barrel Öl aus und zerstörten einen der größten Mangrovenwälder der Erde.[25]

Bevölkerung

Die letzte Volkszählung fand vom 21. bis 28. März 2006 statt;[26] sie ergab eine Gesamtbevölkerung von 140 Millionen. Die vorletzte Volkszählung von 1997 ergab eine Einwohnerzahl von 88,9 Millionen.

Die Lebenserwartung beträgt 51,3 Jahre bei den Männern und 51,7 Jahre bei den Frauen. Die Geburtenrate je 1000 Menschen ist 45,4. Die Todesrate je 1000 Menschen liegt bei 15,4.

Volksgruppen

Die größten und politisch einflussreichsten Völker in Nigeria sind die im Norden lebenden Hausa und Fulbe, die zusammen 29 Prozent der Bevölkerung ausmachen und zur Gruppe Hausa-Fulani zusammengefasst werden, die Yoruba mit 21 Prozent in Südwesten und die Ibo mit 18 Prozent im Süden. Hinzu kommen etwa 400 zum Teil sehr kleine ethnische Minderheiten, unter ihnen die Ijaw (10 %) im Süden, die Kanuri (4 %) im Nordosten, die Ibibio (3,5 %) im Südosten und die Tiv (2,5 %) im Osten, sowie zahlreiche kleinere Völker wie die Umon.[27]

Sprachfamilien und wichtigste Sprachen Nigerias

Weil die von Hausa oder Yoruba dominierte Regierung und vor 1960 die britische Kolonialmacht ihre Forderungen nach politischer Partizipation zurückwies, wehrten sich einzelne ethnische Minderheiten gegen die politische Benachteiligung oder die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen etwa durch umweltschädliche Erdölförderung. So mündete im Jahr 1964 die Unterdrückung christlicher Tiv im von muslimischen Haussa-Fulbe dominierten Norden Nigerias, die sich unter anderem in einer für die Tiv nachteiligen Steuererhebung manifestierte, in Unruhen, die bis zu 4000 Todesopfer forderten.[28]

Sprachen

Hauptartikel: Sprachen Nigerias

Gesprochen werden vor allem Yoruba, Haussa, Igbo, Fulfulde und Kanuri sowie eine dreistellige Zahl anderer Sprachen – insgesamt 514 verschiedene Sprachen und Idiome; von diesen haben Ibibio, Tiv, Ebira, Igala, Edo, Izon, Nupe, Idoma und Efik jeweils mehr als eine Million Sprecher. Amtssprache ist jedoch die Sprache der ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien, Englisch. Weitere Amtssprachen sind Igbo, Yoruba und Haussa. Der Alphabetisierungsgrad in Englisch beträgt inzwischen 53,3 % (bei Männern 61,3 %, und bei Frauen 45,3 % / Stand 2006[29]).

Daneben haben Hausa, Igbo und Yoruba halboffizielle Stellungen. Auf regionaler Ebene jedoch haben die meisten Bundesstaaten Englisch als Amtssprache. In Nordnigeria ist aus religiös-kulturellen und historischen Gründen zudem die Arabische Sprache in Gebrauch. Auch die Haussa-Sprache wird in der arabischen Schrift geschrieben (dem sogenannten Adschami). Die Schriften der Igbo und der Yoruba hingegen basieren auf dem lateinischen Alphabet.[30] Im Nigerdelta, wo vor der Ankunft der Europäer zahlreiche unterschiedliche Sprachen gesprochen wurden, entwickelte sich bereits früh eine neue Kreolsprache, die nigerianische Pidginsprache, welche auf dem Englischen basiert. Außerdem spielt die französische Sprache durch die geographische Situation eine Rolle und ist in gebildeten Kreisen als Fremdsprache verbreitet.[31]

Religionen

In Nigeria besteht eine kaum überschaubare Vielfalt an religiösen Gemeinschaften. Eine nigerianische Studie ermittelte 2003 Bevölkerungsanteile von 50,5 % für Muslime und 48,2 % für Christen (im Süden). Auch zahlreichen anderen Schätzungen zufolge sind etwa 50 % der Nigerianer Muslime,[32] zwischen 40 und 46 % sind Christen und der restliche Teil bekennt sich zu einer traditionellen afrikanischen Religion.

Christentum

Von den ca. 48 % Christen sind 74 % Protestanten, 25 % Katholiken und 1 % gehören anderen Konfessionen an.[33] [34] Einzelnen christlichen Schätzungen zufolge sollen hingegen Christen mit 50,8 % eine hauchdünne Mehrheit im Land stellen.[35] Als Dachverband der nigerianischen Christen, die vor allem im Süden des Landes leben, fungiert der Christian Council of Nigeria innerhalb des Dachverbandes der Christian Association of Nigeria.

Islam

Die Muslime leben vor allem im Norden des Landes, muslimische Minderheiten gibt es aber auch in den überwiegend von Yoruba bewohnten und an Lagos heranreichenden südwestlichen Bundesstaaten Oyo, Ogun und Osun.[36] Traditionell ist der Islam in Nigeria sehr stark von den sufischen Bruderschaften geprägt. In den 1940er und 1950er Jahren erlebten die Sufi-Orden der Qādirīya und Tidschānīya eine starke Popularisierung.[37] In dem Gebiet des Zusammenflusses von Niger und Benue ist besonders die von Ibrahim Baye Niass gegründete Niass-Tidschānīya verbreitet.[38] Qādirīya und Tidschānīya bekämpften sich allerdings in den 1950er und 1960er Jahren gegenseitig, wobei es auch zu gewaltsamen Zusammenstößen kam.[39]

Unter dem Einfluss von Abubakar Gumi, der 1962 zum Ober-Kadi von Nord-Nigeria ernannt wurde und in Büchern und im Radio die Praktiken und religiösen Konzepte der sufischen Bruderschaften heftig kritisierte, verschob sich die islamische Identität in Nigeria ab 1970 weg von der Sufik hin zu einer explizit anti-sufischen Haltung.[40] Eine besonders wichtige Rolle spielte hierbei die im März 1978 in Jos gegründete Organisation Yan Izala, die sich zwischen 1978 und 1980 gewaltsame Auseinandersetzungen mit den beiden sufischen Bruderschaften lieferte und 1985 von staatlicher Seite als Körperschaft anerkannt wurde.[41] In Städten wie Kano nahm der Islamismus stark zu,[42] und wahhabitische Klassiker aus Saudi-Arabien erlebten eine starke Verbreitung.[43] Nach der Islamischen Revolution in Iran hielten außerdem schiitische-revolutionäre Lehren Einzug in Nigeria, was den Konflikt zwischen den verschiedenen islamischen Gruppen noch einmal verkomplizierte.[44] Eine erste Initiative zur Überwindung der Zwietracht unter den Nigerianischen Muslimen war der sogenannte Sokoto Accord von 1988.[45]

Einheimische Religionen

Obwohl kaum noch ein Zehntel der Bevölkerung Naturreligionen angehören, sind die Übergänge zwischen ihnen und dem Volksislam, dem Christentum westafrikanischer Kirchen und ihren lokalen Varianten fließend. Ahnenkult und Fetischismus spielen bei nigerianischen Christen und Moslems eine große Rolle. Insbesondere der Einfluss der Religion der Yoruba wird aus den Festlichkeiten in der heiligen Stadt Ile-Ife ersichtlich.

Interreligiöse Konflikte

Es kam in der Vergangenheit oft zu Streitigkeiten zwischen den Religionsgruppen. Seit der Demokratisierung Nigerias 1999 nehmen Islamisierungstendenzen im ganzen Land zu. So wurde auf Druck islamischer Gruppen in den Bundesstaaten im Nordteil des Landes die Scharia eingeführt.[46] Seither fielen Tausende religiösen Pogromen zum Opfer.[47] Islamistische Gruppen wie Boko Haram setzen sich für die Einführung der islamischen Scharia in ganz Nigeria und das Verbot westlicher Bildung ein, was immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen mit Christen oder gemäßigten Muslimen führt. Von 1999 bis 2004 soll der Konflikt auf beiden Seiten etwa 10.000 Menschenleben gekostet haben.[48] Bei wiederholten Übergriffen wie den Anschlägen auf christliche Kirchen 2011 kam es zu zahlreichen Toten, bei einem Anschlag gegen eine Koranschule wurden sieben Menschen verletzt.[49]

Soziale Lage

Gesundheit

Kranke, Arme und Alte sind auf Familienhilfe angewiesen, nur Regierungsbedienstete kommen in den Genuss öffentlicher Fürsorge. Niedrige Einkommen, die schnell wachsende Bevölkerung und die leere Staatskasse führten zum Scheitern aller Pläne, ein Gesundheits- und Rentensystem zu schaffen. Epidemien fordern unter der unterernährten und schlecht versorgten Landbevölkerung oft Tausende von Opfern. Der erste Ausbruch von Ebolafieber in Nigeria (in Lagos und Port Harcourt) im Zuge der Ebolafieber-Epidemie 2014 konnte jedoch recht schnell eingedämmt werden.[50]

Die Gesundheitsbehörde National Agency for Food and Drug Administration and Control (NAFDAC) wurde 1993 gegründet und bis 2009 unter der Führung von Dora Akunyili zu einer starken Organisation ausgebaut.[51]

Wegen des aus religiösen Gründen verhängten Impfverbots in nördlichen Teilen Nigerias waren 2004 fast zwei Drittel der weltweit über 1.250 Polio-Fälle (Kinderlähmung) in Nigeria anzutreffen. Damals hatten die Behörden die Impfungen ausgesetzt, nachdem muslimische Geistliche das Gerücht verbreiteten, der Impfstoff mache unfruchtbar. Auch in die angrenzenden Länder wurde Polio durch dieses Verbot transportiert.

Die Trinkwasserversorgung im Land ist wie in den Nachbarstaaten Niger und Tschad sehr schlecht. Zugang zu sauberem Trinkwasser, seit 2010 ein offizielles Menschenrecht der UNO, besitzt laut WHO und UNICEF nicht einmal jeder zweite nigerianische Bürger.[52]

Bildung

In Nigeria herrscht eine neunjährige Schulpflicht vom 6. bis zum 15. Lebensjahr. Die Einschulungsrate von 93 Prozent ist im Vergleich zu den Nachbarstaaten relativ hoch. Dennoch besuchen inzwischen nur noch etwa 50 Prozent aller Kinder im Schulalter eine Schule. Betrug der Bildungsetat 1985 noch 12,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, so sanken die Ausgaben 2003 auf 4,6 Prozent. Da deshalb der Besuch öffentlicher Schulen schon längst nicht mehr gewährleistet, Rechnen, Schreiben oder Lesen zu lernen, wächst vor allem in den Städten Lagos und Abuja die Zahl privater Bildungseinrichtungen, welche versuchen den Erwartungen der aufstrebenden Mittelschicht gerecht zu werden. Allerdings befinden sich Schulen und besonders Hochschulen in außerordentlich schlechtem Zustand. Hinzu kommt, bedingt durch ausbleibende Gehaltszahlungen, die geringe Motivation der Lehrkräfte und die enorme Zahl an Streiks, weswegen der Unterricht zuweilen vollständig unterbleibt. I

Neben dem westlichen Schulsystem gibt es in Nigeria das islamische Schulsystem der Madrasas. Dieses hat seit den 1970er Jahren eine starke Expansion erfahren.[53] Ein besonders wichtiges Zentrum islamischer Bildung ist Ilorin, wo die Ansaru 'l-Islam Society 1947 eine Schule aufbaute, die westliche und islamische Bildung miteinander kombiniert. Schon 1962 wurde außerdem ein Zweiginstitut der al-Azhar in Ilorin eröffnet.[54]

Kriminalität

Neben den allgemeinen Kriminalitätsformen treten drei Kriminalitätsfelder immer wieder in den Fokus des öffentlichen Interesses:

  1. Kriminelle Banden zapfen Öl-Pipelines an und verkaufen das abgezapfte Öl auf dem Schwarzmarkt. Da dies sehr oft unter Billigung der Bevölkerung geschieht, kommt es häufig zu Menschenansammlungen an den illegalen Entnahmestellen. Ausgelöst durch Funkenbildung hat es schon eine Vielzahl von Explosionen gegeben, die teilweise mehrere Hunderte Menschenleben gefordert haben.
  2. Eine weitere bekannte Kriminalitätsform ist der Vorauszahlungs- oder Vorschussbetrug, der auch als Nigerianische Betrugsmasche (in Deutschland auch unter dem Begriff „Nigeria-Connection“) bekannt ist.
  3. In Nigeria sind Entführungen keine Seltenheit. Dahinter stehen in der Regel kriminelle Banden oder Rebellenorganisationen. Während kriminelle Organisationen sich von der Entführung ein Lösegeld versprechen, kämpfen Rebellenorganisationen oft für politische Forderungen. Die meisten Geiseln kommen nach Zahlung eines Lösegeldes nach einigen Tagen wieder frei.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Nigerias

In vorkolonialer Zeit existierten auf dem Gebiet des heutigen Nigeria verschiedene Staaten, so beispielsweise die Yoruba-Königreiche Oyo und Ife im Süden, das Königreich Benin im Südwesten, das Kalifat von Sokoto im Nordwesten und die Emirate der Hausa im Norden, aber auch Gesellschaften ohne eine zentrale politische Autorität.

1861 begann die Kolonisierung Nigerias durch Großbritannien. 1960 erhielt Nigeria mit einer föderalen Verfassung die Unabhängigkeit.

Bis zum Jahre 1966 regierte Premierminister Abubakar Tafawa Balewa das Land, während der Unabhängigkeitspräsident Benjamin Nnamdi Azikiwe nur zeremonielle Funktionen innehatte.

Instabilität ab 1967 bis 1970

Nach zahlreichen inneren Unruhen, Wahlmanipulationen und Gewaltausbrüchen übernahm das Militär die Macht und beendete die I. Republik. Am 30. Mai 1967 wurde im Südosten Nigerias die Republik Biafra proklamiert, die mit dem Biafra-Krieg 1970 endete. Im Jahre 1975 wurde der Militärdiktator Yakubu Gowon unblutig durch General Murtala Mohammed gestürzt, der selbst sechs Monate später bei einem gescheiterten Putschversuch getötet wurde. Sein Nachfolger wurde General Olusegun Obasanjo, der das Demokratisierungsprogramm seines Vorgängers fortsetzte und 1979 die Regierungsgewalt an den zivil gewählten Präsidenten Shehu Shagari übergab. Die 1970er-Jahre waren ökonomisch durch einen massiven Ölboom gekennzeichnet, Nigeria wurde der größte Erdölexporteur Afrikas.

Militärdiktaturen ab 1983

Ende 1983 wurde die II. Republik unter Shagari gestürzt, General Muhammadu Buhari putschte sich an die Macht, wurde aber kurz darauf 1985 durch seinen Kameraden General Ibrahim Babangida in einem Palastcoup abgelöst. Babangida regierte bis 1993. Korruption und Repression stiegen während seiner Regierungszeit permanent an, ein Demokratisierungsprozess zur Gründung einer III. Republik endete als Fehlschlag, Babangida ließ die abschließenden Präsidentschaftswahlen annullieren. Nach dem Mordprozess des innenpolitischen Vertreters „Marcus L´Hoste“ trat er daraufhin im August 1993 die Macht an eine kurzzeitige Übergangsregierung („III. Republik“) ab, die schließlich noch im November desselben Jahres dem Militärdiktator Sani Abacha weichen musste. Es folgte eine der brutalsten Militärdiktaturen in der nigerianischen Geschichte, die unter anderem durch die Hinrichtung der „Ogoni Nine“ (unter anderem Ken Saro-Wiwa) gekennzeichnet wurde, woraufhin Nigeria im Jahr 1995 mit sofortiger Wirkung aus dem Commonwealth of Nations ausgeschlossen wurde.

Demokratisierung 1998

Abacha starb im Jahre 1998, sein Nachfolger Abdulsalami Abubakar zog innerhalb eines Jahres ein eilig zusammengestelltes Demokratisierungsprogramm durch, das vor allem zum Ziel hatte, Nigeria wieder als gleichberechtigtes Mitglied in die internationale Staatengemeinschaft zurückzuführen. 1999 wurde der ehemalige Militärpräsident Olusegun Obasanjo als erster Präsident der IV. Republik vereidigt und 2003 in umstrittenen Wahlen für eine zweite Amtszeit bestätigt. Die IV. Republik war durch eine aktive Außenpolitik in der Lage, die Schäden der Abacha-Diktatur zu beseitigen (etwa durch die Wiederaufnahme ins Commonwealth), sah sich jedoch starken innenpolitischen Unruhen ausgesetzt, die bis heute andauern.

Politik

Präsident Goodluck Jonathan (2010–2015)
Muhammadu Buhari Gewinner der Präsidentschaftswahl 2015
Yemi Osinbajo, christlicher Vizepräsident seit 2015
Hauptartikel: Politisches System Nigerias

Politische Verhältnisse

Gemäß der nach amerikanischem Vorbild entworfenen Verfassung von 1989, die jedoch erst am 17. Mai 1999 in Kraft trat, verfügt Nigeria über ein präsidiales Regierungssystem mit einem Senat (109 Abgeordnete) und einem Repräsentantenhaus (360 Abgeordnete). Darüber hinaus gewährleistet die Verfassung ein Mehrparteiensystem und alle vier Jahre stattfindende Wahlen. Der Präsident verfügt über weitreichende Vollmachten und ist sowohl Staatsoberhaupt als auch Regierungschef und Oberbefehlshaber der Armee. Der Vizepräsident tritt im Falle des Todes oder des Rücktritts des Präsidenten ohne Wahl an dessen Stelle.

Die vorletzten Wahlen, bei denen Umaru Yar’Adua mit 70 % der Stimmen zum Präsidenten gewählt wurde, fanden im April 2007 statt. Im November 2009 erkrankte Umaru Yar’Adua an Perikarditis (Herzbeutelentzündung) und wurde in Saudi-Arabien behandelt. Die Amtsgeschäfte wurden in dieser Zeit durch Vizepräsident Goodluck Jonathan geführt; die Mutmaßungen über die Amtsunfähigkeit des Präsidenten führten zu einer innenpolitischen Krise. Das nigerianische Parlament ernannte Jonathan am 9. Februar 2010 zum amtierenden Präsidenten und bereits am 17. März löste dieser die Regierung auf.[55] Kurz nach dem Tod Yar’Aduas am 5. Mai 2010 wurde Jonathan als Präsident vereidigt; bei den Präsidentschaftswahlen 2011 wurde er für vier weitere Jahre im Amt bestätigt. Die Präsidentschaftswahl in Nigeria 2015 wurde durch den Kandidaten der Opposition, Muhammadu Buhari gewonnen.[56] Der Nigeria-Experte Heinrich Bergstresser[57] äußerte zuvor in einem Interview mit Martin Zagatta vom Deutschlandfunk dass es ein politisch-kultureller Fortschritt in Nigeria wäre, wenn es gelänge, einen Amtsinhaber in demokratischer Weise aus dem Amt zu wählen.[58]

Parteien

Seit der Aufhebung des Parteienverbots unter Sani Abacha im Jahr 1998 hat sich eine große Vielfalt an Parteien entwickelt. Bei den Wahlen 2003 ging die 1998 gegründete konservativ-liberale People’s Democratic Party (PDP) als stärkste Partei hervor. Weitere Parteien sind die konservative All Nigeria People’s Party (ANPP; hervorgegangen aus der All People’s Party), die liberale Alliance for Democracy (AD) und der ebenfalls liberale Action Congress (AC).

Justizwesen

Wie in vielen föderalen Staaten gibt es sowohl im zivilrechtlichen als auch im strafrechtlichen Bereich ein komplexes, von Pluralismus geprägtes Rechtssystem. Neben dem Bundesrecht gibt es für jeden der 36 Bundesstaaten eigene Rechtsgrundlagen. Neben dem Angelsächsischen Recht aus dem Common Law existiert muslimisches Recht und für den zivilrechtlichen Bereich vielfach zusätzlich ethnisch definierte gewohnheitsrechtliche Grundlagen. Recht wird gesprochen nach Wohnort, nach ethnischer Zuschreibung und nach Religionszugehörigkeit. Für das Strafrecht sieht die Verfassung seit 1999 vor, dass die Gesetze von einer gesetzgebenden Versammlung verabschiedet und in englischer Sprache schriftlich niedergelegt sein müssen. Die muslimischen Strafgesetzbücher des Nordens sind nicht in jedem Bundesstaat dieselben und sie unterscheiden bei Strafmaß und Vergehen nach Religionszugehörigkeit (beispielsweise Alkoholkonsum und -vertrieb). Auf internationaler Ebene ist Nigeria an internationale Menschenrechtsstandards gebunden, und war Unterzeichner der Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam.[59]

Menschenrechte

Die Situation der Häftlinge in den Gefängnissen ist nach Angaben von Amnesty International keineswegs zufriedenstellend. Unmenschliche oder erniedrigende Behandlung auf Polizeiwachen und in Gefängnissen gehören demnach zur Tagesordnung. Die Gefängnisse sind nach wie vor überbelegt. Aufgrund der schlechten hygienischen Verhältnisse und der mangelhaften Ernährung erkranken die Insassen in vielen Fällen an Tuberkulose, HIV und anderen schweren Infektionskrankheiten. Daher ist die Sterblichkeitsrate in den Anstalten sehr hoch. Die generelle medizinische Versorgung für die Gefangenen ist schlecht und politischen Gefangenen wird auch bei schweren Erkrankungen die ärztliche Behandlung verweigert. Folter und Misshandlung von politischen Gefangenen, aber auch von Straftatverdächtigen, durch Soldaten oder durch die Polizei sind in Nigeria nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen eher die Regel als die Ausnahme. Die Opfer werden direkt bei der Verhaftung gefoltert oder misshandelt, auch mit dem Ziel, Geständnisse von ihnen zu erpressen.[60][61]

Die Anzahl der Hinrichtungen in Nigeria ist nach wie vor hoch, speziell im Norden des Landes. Seit 1983 wurden über 1.200 Todesurteile vollstreckt. Allein im Jahr 1997 wurden in Nigeria 33 Menschen hingerichtet und 43 zum Tode verurteilt. Etwa 800 zum Tode verurteilte Personen befanden sich 1997 noch in Haft. Im muslimisch geprägten Norden Nigerias kann die Todesstrafe auch bei Minderjährigen angewandt werden, da dort seit der Jahrtausendwende das islamische Recht, die Scharia, gilt. Zu den bereits Hingerichteten zählte auch der 17-jährige Chidiebere Onuoha, der im Juli 1997 vor Tausenden von Schaulustigen öffentlich erschossen wurde. Das UN-Übereinkommen gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe hat Nigeria jedoch unterzeichnet und mittlerweile auch ratifiziert.[60]

Das Leben vieler Kinder in Nigeria ist gezeichnet von Armut, Krankheit und Entbehrungen. Viele sind gezwungen zu arbeiten. Etwa 13 % aller Kinder unter 14 Jahren verrichten Arbeit. Darunter werden auch viele von militanten Gruppen und Banden rekrutiert oder sogar in andere Länder verschleppt, um dort als Kindersoldaten in den Krieg zu ziehen.[62][63] Ein besonderes Problem stellt auch die Situation der Mädchen dar. Sie werden in den Armeen und Rebellengruppen häufig Opfer sexueller Gewalt. Viele Kinder des Landes sind AIDS-Waisen.[64][65][66]

Die Lage der Homosexuellen in Nigeria ist besonders schwierig: Das örtliche Scharia-Strafrecht sieht schon jetzt in den zwölf nördlichen Bundesstaaten Nigerias für homosexuelle Menschen die Todesstrafe durch Steinigung vor.[67] In anderen Teilen muss man lebenslang ins Gefängnis.[68]

Internationale politische Beobachter befürchten, dass das gegenwärtig im Gesetzgebungsverfahren befindliche schwulenfeindliche Gesetz unter dem Titel The Prohibition of Relationships Between Persons of the Same Sex, Celebration of Marriage by Them, and for Other Matters Connected Therewith, internationale Verpflichtungen und eingegangene Verträge Nigerias gegenüber den Vereinten Nationen, dem Commonwealth und der Afrikanischen Charta der Menschenrechte und der Rechte der Völker verletzt. Betätigungen in nichtstaatlichen oder zivilgesellschaftlichen Gruppen, die sich für schwule Gleichberechtigung einsetzen, sollen automatisch mit fünf Jahren Gefängnis bestraft werden.[69]

Peter Tatchell von der LGBT- und Menschenrechtskampagne bezeichnete das geplante Gesetz als das weltweit repressivste Gesetz. Es verschärfe das aus dem 19. Jahrhundert stammende Strafgesetz, Kapitel 42, Paragraph 214, welches in der britischen Kolonialzeit eingeführt wurde. Der Gesetzesentwurf verstoße außerdem gegen die nigerianische Verfassung.[70]

Frauenbewegung

Bereits vor 150 Jahren entstand in Nigeria unter Führung der Dichterin Nana Asma’u die Yan’Taru Bewegung, eine islamisch religiöse Bewegung, die sich die Weitergabe von religiösem sowie alltäglichen Wissen von Frauen an Frauen zum Ziel gesetzt hatte. Heute gibt es eine Anzahl säkularer sowie religiöser Frauen, die sich als Aktivistinnen oder Akademikerinnen für Frauenrechte einsetzen. Zu den wichtigsten Frauenorganisationen gehören u. a. Women In Nigeria[71], der National Council of Women’s Societies, das Women’s Aid Collective und die Federation of Muslim Women’s Association in Nigeria. Wichtige Namen der Frauenbewegung sind beispielsweise Ayesha Imam[72] und Joy Ezeilo.

Außenpolitik

Nigeria ist nach Ansicht vieler Beobachter der mächtigste Staat Westafrikas. Entsprechend hat es den Vorsitz der ECOMOG, des Sicherheitsapparats der ECOWAS inne. Darüber hinaus ist es Mitglied zahlreicher internationaler Organisationen, darunter:

Außerdem strebt Nigeria einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen an, in dem bisher kein afrikanisches Land dauerhaft vertreten ist

  • NEPAD (welche auf Initiative Nigerias gegründet wurde)
  • OPEC (seit 1971)
  • OIC (seit 1986).

Nigeria ist Mitglied der Internationalen Kakao-Organisation.

2008 wurde ein seit 1981 bestehender, gewaltsamer Grenzkonflikt mit Kamerun endgültig beigelegt.

Sicherheit

Die Sicherheitslage in Nigeria gilt trotz der politischen Stabilität als nicht ausreichend. Während im Norden islamistische Tendenzen, unterstützt von Saudi-Arabien und dem Sudan, zunehmen und die christlich-animistische Minderheit im Norden immer stärker unter Druck gerät, gibt es im Süden des Landes – vor allem im Nigerdelta – Probleme mit verschiedenen Befreiungsbewegungen, welche den dortigen Machthabern und Konzernen vorwerfen, die Gewinne aus den Erdölexporten ausschließlich sich selbst zukommen zu lassen und die lokale Natur durch die Ölproduktion zu zerstören. Der State Security Service (SSS) ist der Inlandsnachrichtendienst Nigerias.

Militär

Hauptartikel: Nigerianische Streitkräfte

Nigeria verfügt über eine Berufsarmee mit 77.100 Mann (Heer 80,4 %; Marine 7,3 %; Luftwaffe 12,3 %). Der Anteil des Militärbudgets am Staatshaushalt beträgt 0,9 % (2006).

Chef des Verteidigungsstabes ist seit 2008 Air Marshal Paul Dike. Dem Verteidigungsstab gehören daneben die Chefs des Armeestabes Generalmajor A. B. Dambazau, des Luftwaffenstabes Air Marshal Oluseyi Petinrin sowie des Marinestabes Konteradmiral Isaiah Iko Ibrahim an.

Bei der Luftwaffe stehen Maschinen des Typs MiG-21 (Versionen MF, UM und bis), F-7NI (chinesische Version der MiG-21), L-39, Alpha Jet als Kampfjets, ATR 42MP zur Überwachung der Küste, Dornier Do 228, Aeritalia G.222 und eine C-130H Hercules als Transportmaschinen sowie Hubschrauber vom Typ A109 und Mil Mi-24 bzw. Mi-35 im Dienst.[73]

Militante Bewegungen

Insbesondere seit dem Ende der Militärdiktatur 1999 haben sich in Nigeria zahlreiche Bürgerwehren, Schutztruppen, Milizen, Geheimbünde und Gangs formiert, die sich teils als ethnische, teils als religiöse, teils als politische Bewegungen verstehen.

Verwaltung

Verwaltungsgliederung Nigerias
Hauptartikel: Bundesstaaten Nigerias

Nigeria ist seit 1967 in Bundesstaaten eingeteilt. In mehreren Reformen wurde die Zahl der Bundesstaaten von zwölf auf heute 36 (seit 1996) erhöht. Vor der Neuordnung 1967 war Nigeria in Regionen, vor der Unabhängigkeit 1960 in Provinzen gegliedert.

Städte in Nigeria

Zu den Bundesstaaten kommt das Hauptstadtterritorium (Federal Capital Territory, FCT) um Abuja. Auf zweiter Ebene sind die Bundesstaaten in insgesamt 774 Local Government Areas (LGA) gegliedert. Besonders den Süden des Landes prägen eine sehr starke Urbanisierung und relativ große Zahl von Städten. Einer Schätzung von 2007[75] zufolge gibt es in Nigeria 68 Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern, darunter elf Millionenstädte. Die mit Abstand bevölkerungsreichste Agglomeration ist Lagos mit 10,404 Millionen Einwohnern. Weitere Städte sind Ibadan (5.509.000 Einwohner), Benin-Stadt (2.572.000 Einw.), Port Harcourt (2.307.000 Einw.) und Kano (2.193.000 Einw.).

Wirtschaft

Hauptartikel: Wirtschaft Nigerias

Dank einer im April 2014 erfolgten Neuberechnung des nationalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2013, die nun Internet- und Handyumsätze sowie die Filmindustrie korrekt berücksichtigt, ist Nigeria mit umgerechnet 372 Milliarden Euro vor der Republik Südafrika die größte Volkswirtschaft Afrikas.[76]

Das Wirtschaftswachstum ist selbst für westafrikanische Verhältnisse sehr hoch, doch das vergleichsweise hohe BIP mit durchschnittlich ca. 1450 US-Dollar pro Kopf ist äußerst ungleich verteilt. Ein weiteres gravierendes Problem stellt die Korruption da. Zudem ist die Wirtschaft wenig diversifiziert und stark von der Rohölausfuhr abhängig.

Zu den florierenden Gebieten zählen die Millionenmetropole Lagos sowie neuerdings auch die Hauptstadt Abuja. Weitere wirtschaftliche Zentren sind die Hafenstadt Port Harcourt und Kano im Norden. Da der Süden des Landes besser entwickelt ist, ziehen viele Menschen aus anderen Landesteilen aus wirtschaftlichen Motiven in den südlichen Teil des Landes.

Insgesamt sind 29 Industriegewerkschaften im Dachverband Nigeria Labour Congress (NLC) zusammengeschlossen. Ferner gibt es auch Gewerkschaften leitender Angestellter sowie Gewerkschaften von Freiberuflern.[77]

Entwicklung

1956 wurden im Süden des Landes die ersten Erdölvorkommen entdeckt, und ab 1958 wurde vom Konzern Shell-BP Erdöl nach Großbritannien exportiert. Als Nigeria in die Unabhängigkeit entlassen wurde, war der wichtigste Wirtschaftszweig noch die Landwirtschaft. Es stammten noch 80 % der Einkommen des Landes aus dem Agrarsektor, später kamen noch rund 70 % der Exportgüter aus der Landwirtschaft. Bis in die 1950er-Jahre hinein waren Erdnüsse das Hauptanbauprodukt, in den 1970er-Jahren war für den Weltmarkt fast nur noch der Kakaoanbau wichtig. Im Gegensatz zu anderen Staaten in Afrika wurden sie nicht großmaßstäblich auf Plantagen erzeugt, sondern von Kleinbauern angebaut. Das Land konnte damals noch Lebensmittel ausführen.

In den 1970er-Jahren kam es durch die Ölkrise zum Einbruch des Wachstums und einer Wirtschaftskrise, das Land ist seit den 1980er-Jahren hoch verschuldet.[78] Im Jahr 1999 wurden im Süden Nigerias allerdings einige bedeutende Diamantenvorkommen entdeckt. Die Regierung begann sofort mit der intensiven Förderung der Edelsteine. Seit 1999 hat sich Nigeria nach Südafrika, Namibia und Sierra Leone zum viertgrößten Diamantenexporteur Afrikas entwickelt. Außerdem hat Nigeria seit 1999 mit der National Space Research and Development Agency eine Raumfahrtorganisation. Gegenüber 2006 versiebenfachten sich ausländische Investitionen im Jahr 2007 auf 2 Mrd. US-Dollar. 2007 lag das Wirtschaftswachstum wieder bei 8,26 %, die Inflationsrate jedoch bei 7 %. Der NSE Index war 2007 der weltweit siebterfolgreichste Börsenindex.[79]

Korruption

Aufgrund der weiterhin grassierenden Korruption in Nigeria geht jedoch der wirtschaftliche Aufschwung an der einheimischen Bevölkerung beinahe komplett vorbei. Nigeria liegt im Korruptionswahrnehmungsindex 2010 der Organisation Transparency International auf Platz 134 von 178 Ländern, wobei den 178. Platz der korrupteste Staat besetzt.[80] Um gegen dieses Problem vorzugehen, wurde 2002 die Regierungsbehörde Economic and Financial Crimes Commission (Kommission für Wirtschafts- und Finanzverbrechen) gegründet, welche zur Aufgabe hat, Formen der Wirtschaftskriminalität wie Vorschussbetrug und Geldwäsche zu bekämpfen und zu ahnden.

Betrug und Schmiergeldzahlungen sind trotzdem bis heute weit verbreitet. Die politische Führung bereichert sich seit Jahrzehnten durch Korruption, während die Bevölkerungsmehrheit verarmt: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt in extremer Armut und muss mit weniger als einem US-Dollar am Tag auskommen.[78] Wegen des hohen Bevölkerungswachstums von 2,3 % bis 3 % jährlich dürfte sich dieser Trend weiter verschärfen.[78]

Wirtschaftszweige

Der Hauptschwerpunkt liegt in der Rohölförderung. Etwa 88 % der Exporterlöse des Landes und 80 % der Staatseinnahmen stammt aus der Erdölförderung.[78] Nigeria ist der sechstgrößte Ölproduzent innerhalb der OPEC-Staaten, im Jahr 1976 lag das Land weltweit sogar noch auf Platz sieben. Da sich die Wirtschaft inzwischen einseitig auf die Ausfuhr von Rohöl ausrichtet und die Landwirtschaft sowie die Industrie vernachlässigt werden, muss das Land jedoch mittlerweile Lebensmittel importieren. Des Weiteren schädigt die mit der intensiven Ölförderung einhergehende Umweltverschmutzung in Teilen des Landes zusätzlich massiv den traditionell wichtigen primären Wirtschaftssektor.[81]

Angebaut werden vor allem Erdnüsse und Kakao. Die Landwirtschaft kann allerdings weder die eigene Bevölkerung ernähren noch wesentlich zum Exportgewinn beitragen, obwohl die Hälfte der Bevölkerung von der Landwirtschaft abhängig ist. Besonders der Norden des Landes ist vergleichsweise stärker agrarisch geprägt. Mit der Guaranty Trust Bank ist seit 2007 die erste subsaharische Bank an der Londoner und Frankfurter Börse gelistet.

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 21,8 Milliarden US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 13,7 Milliarden US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 4,8 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP).[82]
Die Staatsverschuldung betrug 2009 23,9 Mrd. US-Dollar oder 14,3 % des BIP.[82]

2009 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in Prozent des Bruttoinlandsprodukts) folgender Bereiche:

Infrastruktur

Straßenverkehr

Straße mit Blick auf den Zuma Rock, ein Wahrzeichen bei Abuja, FCT

Bis 1972 herrschte Linksverkehr in Nigeria.

Der Ölboom der 1970er-Jahre ermöglichte einen Ausbau des Straßennetzes, so dass Nigeria als der verkehrsmäßig am besten erschlossene Staat Subsahara-Afrikas gelten kann.[84] Zumindest alle Hauptstädte der Bundesstaaten sind an das Fernstraßennetz angebunden; besonders stark frequentierte Strecken sind durch Schnellstraßen verbunden, beispielsweise Lagos und Ibadan (Schnellstraße A 5), Lagos und Benin-Stadt (A 121), Onitsha und Enugu (A 232) oder Kano und Kaduna (A 2). Das Straßennetz hat eine Länge von ungefähr 200.000 km, von denen 60.000 km asphaltiert sind.

Dass der Autoverkehr im nigerianischen Transportwesen sehr wichtig geworden ist, beweist die Tatsache, dass im Jahr 1991 rund 90 % des Waren- und Personenverkehrs über die Straße liefen. Schlecht befestigte Straßen, überhöhte Fahrgeschwindigkeiten und fehlende oder nur spärlich vorhandene Verkehrszeichen führen besonders im Südosten des Landes zu einer großen Zahl von Verkehrsunfällen.[85] Allein im Jahr 1988 verloren mehr als 9000 Menschen auf den nigerianischen Straßen ihr Leben.[86]

Eisenbahn

Das von der Nigerian Railway Corporation betriebene Schienennetz beläuft sich auf 3.505 km. Es ist in Kapspur (1067 mm) errichtet und befindet sich in einer allgemein guten Verfassung, nachdem es mit chinesischer Hilfe instandgesetzt wurde. Die Zahl der einsatzfähigen Eisenbahnfahrzeuge ist allerdings sehr beschränkt.

Die nigerianische Regierung will nun 8,3 Mrd. US-Dollar in die Modernisierung der Schienenwege investieren. Dazu zählt auch das Vorhaben, alle Hauptstrecken auf Normalspur (1435 mm) umzustellen, was nicht teurer sein soll, als die Kapspur auf das entsprechende technische Niveau anzuheben. Geplant sind Höchstgeschwindigkeiten von 120–150 km/h für Personenzüge, 80 km/h für Güterzüge. Erstes Projekt ist die Strecke Lagos–Kano. Auch eine grenzüberschreitende Strecke in den Niger ist vorgesehen.[87]

Flugverkehr

Es gibt in Nigeria 22 Flughäfen mit asphaltierten Start- und Landebahnen. 21 weitere Pisten dienen hauptsächlich der Luftwaffe oder Ölfirmen. Für den Betrieb der Flughäfen ist die Behörde Federal Airports Authority of Nigeria zuständig. Steigende Kosten für Flugzeuge führten in den letzten Jahrzehnten zu einem Abbau des Inlandflugnetzes. 2009 flogen insgesamt 12.526.464 Fluggäste mit insgesamt 221.272 Flügen in Nigeria. 3.012.726 der Fluggäste flogen von den elf internationalen Flughäfen ins Ausland. Insgesamt 82 % der Fluggäste flog von den vier größten Flughäfen Ikeja/Lagos, Abuja, Kano und Port Harcourt ab. Unter diesen nimmt Lagos noch einmal eine herausgehobene Stellung war. Alleine dieser Flughafen fertigte 2009 insgesamt 5.644.572 Fluggäste ab.[88]

Die staatliche Fluglinie Nigeria Airways war 2003 hoffnungslos überschuldet und wurde von der britischen Virgin Group aufgekauft; seit dem 28. Juni 2005 flog sie unter dem Namen Virgin Nigeria Airways. Ende 2008 kündigte die Virgin Group den Rückzug aus der Fluggesellschaft an, so dass seit September 2009 die Fluggesellschaft als Nigerian Eagle Airlines firmiert. Zur größten Fluggesellschaft in Nigeria zählt mittlerweile die 2004 gegründete Arik Air. Sie besitzt eine Flotte von über 20 Flugzeugen und bedient nationale sowie internationale Ziele.

Am 29. Oktober 2006 forderte der Absturz einer Boeing 737-200 der Fluggesellschaft ADC Airlines in der Nähe des Flughafens von Abuja rund 100 Menschenleben. Unter den Passagieren befand sich auch Mohammadu Maccido, der Sultan von Sokoto. Bereits in den Jahren zuvor war es in Nigeria zu mehreren Flugzeugabstürzen mit vielen hundert Todesopfern gekommen.[89]

Am 3. Juni 2012 stürzte der Dana-Air-Flug 9J-992 der nigerianischen Fluglinie Dana Air von Abuja nach Lagos auf einen dicht besiedelten Stadtteil Lagos. An Bord befanden sich 147 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder. Es gab keine Überlebenden.[90][91]

Häfen, Wasserwege

Telekommunikation

Auf 1000 Einwohner kommen im Durchschnitt:

  • im Jahr 2003 51 Fernseher,[92]
  • im Jahr 2011 4,2 Festnetz-Telefonanschlüsse[93], 2012 nur noch 2,5 Festnetz-Telefonanschlüsse[94] (wobei im gleichen Zeitraum die Anzahl der Mobiltelefonanschlüsse um 90 pro 1000 Einwohner gestiegen ist), und
  • im Jahr 2004 6,3 Computer.[95]

Nach Internet World Stats gab es 2012 in Nigeria über 48 Mio. Internetnutzer (28,4 %).[96] Laut Weltbank nutzte 2012 etwa jeder dritte Einwohner das Internet (32,9 %).[97]

Seit Mitte der 1990er-Jahre ist ein Aufschwung im Mobilfunkbereich mit einer stetig wachsenden Zahl an Mobiltelefonen zu verzeichnen. Im Jahr 2012 kamen auf 100 Einwohner etwa 68 Mobilfunkverträge.[98] Drei Netzbetreiber haben eine zunehmende Flächendeckung und Roaming-Verträge mit allen wichtigen europäischen Netzen.

Stromversorgung

Im Jahr 2005 wurden 22,53 Milliarden kWh elektrische Energie erzeugt, davon 7,87 Milliarden aus Wasserkraftwerken und 14,66 Milliarden aus Wärmekraftwerken.[99] Jedoch haben nur 40 % der Haushalte Zugang zu elektrischer Energie; diese sind vor allem in den städtischen Räumen. Die Stromerzeugung fluktuiert stark, was an der Unzuverlässigkeit der Kraftwerke und an der häufig unterbrochenen Versorgung mit Primärenergie liegt. Im Jahr 2008 waren von insgesamt 111 installierten Generatoren in Kraftwerken 58 Generatoren in nicht funktionsfähigem Zustand, was einer Rate von mehr als 50 % entspricht.[100] Stromausfälle gehören zur Tagesordnung, viele Haushalte müssen sich deshalb oft mit eigenen und mit Diesel angetriebenen Stromerzeugungsaggregaten behelfen, was die Energiekosten erhöht. Die Maßnahmen der Regierung Nigerias waren bisher vor allem organisatorischer Natur: die National Electric Power Authority, das frühere staatliche Monopol, wurde in die Power Holding Company of Nigeria (PHCN) umgewandelt, die wiederum in 18 Unternehmen aufgespalten wurde, welche zur Privatisierung anstehen. Daneben wurde eine Regulierungsbehörde geschaffen, welche die privaten Unternehmungen beaufsichtigen soll. Die Privatisierung war bisher jedoch nicht besonders erfolgreich, da Nigeria von Investoren als sehr riskanter Markt eingeschätzt wird.[101][102]

Der Strombedarf wird mit Stand 2008 zu 39 % aus Gaskraftwerken, zu 35 % aus Wasserkraftwerken und zu 24 % aus Ölkraftwerken gedeckt. Die Netzspannung für Endkunden beträgt 240 V bei einer Netzfrequenz von 50 Hz. Technisch besteht das Stromnetz auf Übertragungsnetzebene aus einem Hochspannungsnetz mit einer Nennspannung von 330 kV und einer Leitungslänge von 2.200 km. Als Verteilnetz, primär in Ballungsräumen, kommt die Spannungsebene mit 132 kV mit einer Leitungslänge von 809 km zur Anwendung. Die durchschnittlichen Übertragungsverluste sind, da die Leitungen und Leistungstransformatoren meist überlastet sind, mit 30 % bis 35 % sehr hoch.[100] Stand der Technik wären Verluste um 6 %. Da sich das Stromnetz praktisch permanent im gestörten Zustand befindet, kommt es laufend zu Spannungseinbrüchen und Stromausfällen.

Wasserversorgung

Die Kontrolle der öffentlichen Wasserversorgung liegt in Nigeria in der Obhut der Bundesstaaten und unterscheidet sich dadurch je nach Bundesstaat.[103] Insbesondere im Nordosten, welcher zur Sahelzone gehört, herrscht ein hoher Wassermangel. Ein öffentliches Wasserleitungsnetz wie es in Industrieländern üblich ist, gibt es in Nigeria zudem meist nicht. Stattdessen sammeln viele Haushalte ihr Trink- und Nutzwasser in Wassertanks, welche beispielsweise mit Grundwasser vollgepumpt werden, Regenwasser sammeln oder von einem Wassertankfahrzeug aufgefüllt werden. Ärmere Menschen entnehmen das Wasser an einer zentralen Wasserentnahmestelle und tragen es in Eimern nach Hause.

Kultur

Die nigerianische Kultur ist nicht nur von Traditionen und kulturellen Einflüssen der zahlreichen Ethnien durchsetzt, sondern auch durch islamisch-arabische Einflüsse im Norden und europäische Einflüsse im Süden geprägt.

  • Nationalfeiertag: 1. Oktober (Tag der Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahre 1960)
  • Sehenswürdigkeiten: Reiches künstlerisches Erbe, insbesondere Skulpturen und Holzschnitzereien aus Benin und Ife
  • Film: Aus Nollywood werden Filme und Soaps nach ganz Afrika ausgestrahlt. Einige nigerianische Drehbuchautoren konnten ihre Skripte nach Hollywood verkaufen.
  • Sport: Sportlich international bekannt wurde das Land vor allem durch die Nigerianische Fußballnationalmannschaft.

Musik

Der vielleicht berühmteste Musiker Nigerias ist der Erfinder des Afrobeat Fela Anikulapo Kuti, der mit seiner Band „Africa 70“ im „Shrine“ in Lagos legendäre Konzerte gab. Weitere charakteristische Musikstile sind etwa Jùjú, Apala, Fuji oder Sakara.

Im Bereich Pop-Musik waren in Europa lebende nigerianische Musiker wie Sade Adu oder Dr. Alban in den 1980er und 1990er Jahren sehr erfolgreich. In Deutschland gehört Nneka zu den bekanntesten nigerianischen Popmusikerinnen. Einer der ganz wenigen nigerianischen Künstler, die in Nigeria leben und in Deutschland kommerziellen Erfolg hatten ist D’Banj. Er erreichte im Sommer 2012 mit ‘‘Oliver Twist‘‘ sogar die deutschen und britischen Single-Charts.[104]

Medien

In Nigeria erscheinen etwa 25 überregionale Tageszeitungen mit einer Gesamtauflage von rund 1,7 Millionen Stück. Die meisten von ihnen, wie Thisday, The Guardian oder Vanguard, erscheinen auf Englisch, aber es gibt auch Zeitungen in Yoruba, Hausa und Ibo. Das für Information zuständige Regierungsorgan Nigeriafirst ist mit dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vergleichbar.

Literatur

Nigeria besitzt eine Literaturszene, die – anders als die vieler anderer westafrikanischer Länder – über die Grenzen des Landes hinweg einem internationalen Publikum bekannt gemacht und teilweise auch ins Deutsche übersetzt wurde. Zu den bekanntesten Autoren gehören Wole Soyinka, der 1986 als erster Vertreter der afrikanischen Literatur den Nobelpreis für Literatur entgegennahm, und der Romancier Chinua Achebe (Things Fall Apart), Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. Neben seiner literarischen Tätigkeit wurde auch der Schriftsteller Ken Saro-Wiwa bekannt, der im November 1995 von der Militärregierung unter Sani Abacha erhängt wurde.

Weitere bedeutende Autoren oder Autorinnen sind Amos Tutuola (The Palm-Wine Drinkard), Chris Abani, Cyprian Ekwensi, Buchi Emecheta, Ben Okri, Christopher Okigbo, John Pepper Clark und Chimamanda Ngozi Adichie.

Siehe auch

 Portal: Nigeria – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Nigeria

Einzelnachweise

  1. The World Factbook. Nigeria. People and Society. In: Central Intelligence Agency Library. Central Intelligence Agency, 18. Mai 2015, abgerufen am 29. Mai 2015.
  2. World Economic Outlook Database, April 2012 des Internationalen Währungsfonds
  3. Human Development Report Office: Nigeria – Country Profile: Human Development Indicators, abgerufen am 23. Oktober 2014
  4. Ogba, C. Okoko, Utang, Pius B. Vulnerability And Adaptations Of Nigeria’s Niger Delta Coast Settlements To Sea Level Rise (PDF, 3,1 MB, englisch)
  5. Gbolagade Lameed: SPECIES DIVERSITY AND RICHNESS OF WILD BIRDS IN DAGONAWATERFOWL SANCTUARY, NIGERIA erschienen in African Journal of Environmental Science and Technology Vol. 5(10), Seiten 855-866, Oktober 2011 ISSN 1996-0786 ©2011 Academic Journals (englisch)
  6. CHAD BASIN NATIONAL PARK auf der Webseite des Nigeria Park Service (englisch)
  7. TRANSBOUNDARY DIAGNOSTIC ANALYSIS OF THE Lake Chad Basin Autor: DR HASSAN HARUNA BDLIYA, FEDERAL MINISTRY OF ENVIRONMENT AND HOUSING FEDERAL SECRETARIAT MAITAMA, ABUJA PDF (englisch)
  8. Das Biu-Plateau auf der Webseite des Global Volcanism Programms (englisch)
  9. WWF: Sahelian Acacia savanna
  10. „Boundaries of Lake Chad Region“ UNEP-Publikation, PDF, 8,41 MB (englisch)
  11. Vegetation of Nigeria auf Nigeriaonline (englisch)
  12. WWF: Western Africa: Stretching form Nigeria to Senegal (englisch)
  13. WWF: Western Africa: Southern Nigeria, extending into Benin (englisch)
  14. Nigeria auf BirdLife International (PDF, 2,8 MB, englisch)
  15. WWF Western Africa: Southern Nigeria (englisch)
  16. Dr. Elijah I. Ohimain: Environmental Impacts of oil mining activities in the Niger Delta Mangrove Ecosystem Publikation zum achten Internationalen Kongress zu Bergbauaktivitäten, Umwelt und Wasserqualität, Johannesburg, Südafrika 2002 (PDF, 175 kB, englisch)
  17. Überblick auf Nigeria Park Service (englisch)
  18. NIGERIA BIODIVERSITY AND TROPICAL FORESTRY ASSESSMEnt Studie der DS_AID 2008 (PDF, 2,5 MB, englisch)
  19. Cross River Nationalpark auf Nigeria National Park Service (englisch)
  20. Park Management Programme Chad Basin National Park auf Nigeria National Park Service (englisch)
  21. The Annotated Ramsar List of Wetlands of International Importance: Nigeria (englisch)
  22. http://www.epo.de/index.php?option=com_content&view=article&id=5157:ai-shell-muss-verantwortung-fuer-desaster-im-niger-delta-uebernehmen&catid=99:topnews
  23. http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Nigeria/shell.html
  24. UNEP Ogoniland Oil Assessment Reveals Extent of Environmental Contamination and Threats to Human Health, Pressemitteilung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen vom 4. August 2011.
  25. John Vidal: Nigeria’s agony dwarfs the Gulf oil spill. The US and Europe ignore it. The Guardian, 30. Mai 2010
  26. BBC, 21. März 2006
  27. Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatCIA World Fact Book Nigeria. Abgerufen am 15. August 2011.
  28. AKUF: Tiv-Aufstand 1964
  29. National Bureau of Statistics, laut The Punch (Lagos), 20. Juni 2006
  30.  Efurosibina E. Adegbija: Multilingualism: A Nigerian Case Study. Africa World Press, Last paragraph 2003, ISBN 1-592-21173-9, S. 55 (online, abgerufen am 26. Dezember 2008).
  31. http://ressources-cla.univ-fcomte.fr/gerflint/Afriqueouest3/eugenia.pdf Zuletzt aufgerufen am 8. März 2011.
  32. Schweizer Außenminister (EDA), US-Außenministerium (Department of State), MSN Encarta, CIA World Factbook, International Religious Freedom Report, Fischer Weltalmanach, Radio Vatican, Encyclopaedia of Islam u.a.m.
  33. http://features.pewforum.org/global-christianity/population-number.php
  34. Munzinger Online: Nigeria
  35. Pew Forum: Global Christianity. A Report on the Size and Distribution of the World’s Christian Population
  36. Le Monde diplomatique: Atlas der Globalisierung, Seite 145. Paris/Berlin 2009.
  37. Vgl. Umar: "Changing Islamic Identity in Nigeria". 1993, S. 156.
  38. Vgl. Ahmed Rufai Mohammed: "The Influence of the Niass Tijaniyya in the Niger-Benue Confluence Area of Nigeria" in Louis Brenner (ed.): Muslim Identity and Social Change in Sub-Saharan Africa. Hurst&Company, London, 1993. S. 116-134.
  39. Vgl. Muhammad Sani Umar: "Changing Islamic Identity in Nigeria". 1993, S. 165.
  40. Vgl. Umar: "Changing Islamic Identity in Nigeria". 1993, S. 159-163.
  41. Vgl. Umar: "Changing Islamic Identity in Nigeria". 1993, S. 167-169.
  42. Vgl. Bawuro M. Barkindo: "Growing Islamism in Kano City since 1970: Causes, Forms and Implication" in Louis Brenner (ed.): Muslim Identity and Social Change in Sub-Saharan Africa. Hurst&Company, London, 1993. S. 91-105.
  43. Vgl. Umar: "Changing Islamic Identity in Nigeria". 1993, S. 175.
  44. Vgl. Umar: "Changing Islamic Identity in Nigeria". 1993, S. 172.
  45. Vgl. Umar: "Changing Islamic Identity in Nigeria". 1993, S. 172.
  46. http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/8169359.stm
  47. Religiöse Spannungen in Nigeria (englisch)
  48. Die Mähdrescher Gottes, Zeit Online vom 27. Mai 2004
  49. http://derstandard.at/1324501420435/Anschlag-auf-Koranschule
  50. Nigeria is now free of Ebola virus transmission. Weltgesundheitsorganisation (WHO), 20. Oktober 2014, abgerufen am 20. Oktober 2014 (englisch).
  51. Web Seite der NAFDAC
  52. Trinkwasser-Versorgung Karte (Memento vom 20. August 2011 im Internet Archive)
  53. Vgl. Stefan Reichmuth: "Islamic Learning and its Interaction with 'Western Education' in Ilorin, Nigeria" in Louis Brenner (ed.): Muslim Identity and Social Change in Sub-Saharan Africa. Hurst&Company, London, 1993. 179-197.
  54. Vgl. Stefan Reichmuth: "Islamic Learning and its Interaction with 'Western Education' in Ilorin, Nigeria" in Louis Brenner (ed.): Muslim Identity and Social Change in Sub-Saharan Africa. Hurst&Company, London, 1993. 179-197. Hier S. 185f.
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Literatur

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  • Heinrich Bergstresser, Sibylle Pohly-Bergstresser: Nigeria. (= Aktuelle Länderkunden; Beck’sche Reihe; Bd. 839.) Beck, München 1991, ISBN 3-406-33185-8.
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  • Wolf-Ulrich Cropp: Schwarze Trommeln. (= Länderkunde Nigeria) Frederking & Thaler-Verlag, München 1989, ISBN 3-89405-008-X.
  • Eckart Diezemann: Nigeria. Land und Leute. Kunst und Kultur. Ortsbeschreibungen mit ausführlichem Lagos-Teil. Praktische Hinweise. Goldstadt-Reiseführer, Pforzheim 1990, ISBN 3-87269-204-6.
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  • Hassan Tai Ejibunu: Nigeria´s Delta Crisis: Root Causes and Peacelessness.EPU Research Papers: Issue 07/07, Stadtschlaining 2007.
  • Wolfgang Gieler: Nigeria zwischen Militär- und Zivilherrschaft. Eine Analyse der politischen Entwicklung seit der Unabhängigkeit 1960–1990. Lit, Münster 1993, ISBN 3-89473-975-4 (zugl. Diss., Universität Münster, 1991).
  • John Iliffe: Obasanjo, Nigeria and the World. Verlag James Curry, Woodbridge, Suffolk, England 2011 ISBN 978-1-84701-027-8.
  • Sani Musa: The Nigerian Political Economy in Transition. Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn 2006 (PDF)
  • Nigeria-Jahrbuch. Politische und ökonomische Entwicklungen in der Bundesrepublik Nigeria. Duehrkohp und Radicke, Göttingen 2000–2003 (ISSN 1617-3554)
  • Eberhard Stahn: Nigeria. Reiseführer mit Landeskunde. 4. Auflage. Mai, Dreieich 1995, ISBN 3-87936-220-3.
  • Muhammad Sani Umar: "Changing Islamic Identity in Nigeria from the 1960s to the 1980s: From Sufism to Anti-Sufism" in Louis Brenner (ed.): Muslim Identity and Social Change in Sub-Saharan Africa. Hurst&Company, London, 1993. S. 154-178.

Weblinks

 Commons: Nigeria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wiktionary: Nigeria – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikimedia-Atlas: Nigeria – geographische und historische Karten

9.557.8166666666667Koordinaten: 10° N, 8° O