Jerusalem

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Dieser Artikel behandelt die Stadt Jerusalem im Nahen Osten. Für andere Bedeutungen siehe Jerusalem (Begriffsklärung).
Jerusalem
Wappen von Jerusalem
Flagge von Jerusalem
Jerusalem
Basisdaten
hebräisch: ירושלים
Staat: Israel Israel
Bezirk: Jerusalem
Koordinaten: 31° 47′ N, 35° 13′ O31.77916666666735.223611111111Koordinaten: 31° 46′ 45″ N, 35° 13′ 25″ O
Fläche: 125,2 km²
 
Einwohner: 815.308 (Stand: 2012)
Bevölkerungsdichte: 7.454 Einwohner je km²
Metropolregion: 1.700.000 (2012)
 
Gemeindecode: 3000
Zeitzone: UTC+2
Telefonvorwahl: (+972) 02
Postleitzahl: 91000 - 91999
 
Gemeindeart: Großstadt
Bürgermeister: Nir Barkat
Website:
Jerusalem (Israel)
Jerusalem
Jerusalem

Jerusalem (hebräisch ירושלים?/i Jeruschalajim [jɛruʃa'lajim], altgriechisch Ἱεροσόλυμα Hierosólyma, lateinisch Hierosolyma, arabisch ‏القدس‎ al-Quds (asch-Scharif) „die Heilige“, türkisch Kudüs) ist eine Stadt in den judäischen Bergen zwischen Mittelmeer und Totem Meer und hat 804.355 Einwohner. Sie wird sowohl von Israel als auch dem Staat Palästina als jeweils eigene Hauptstadt angesehen, beide Ansprüche sind international umstritten. In Jerusalem befinden sich der Sitz des Staatspräsidenten, die Knesset und das Oberste Gericht als Teil des politischen Systems Israels, die 1918 gegründete Hebräische Universität sowie die Holocaustgedenkstätte Yad Vashem und Israel National Cemetery.

In Jerusalem begegnen sich viele Kulturen der Antike und Moderne. Die Altstadt ist in das jüdische, christliche, armenische und muslimische Viertel gegliedert und von einer Mauer umgeben.

Der politische Status der Stadt ist international umstritten und Teil des Nahostkonflikts. Das gesamte Stadtgebiet steht unter der Kontrolle Israels – Ostjerusalem, das bedeutende religiöse Stätten des Judentums, Christentums und des Islam beherbergt, wird von gemäßigteren Palästinenser-Organisationen jedoch als Hauptstadt eines zukünftigen palästinensischen Staates beansprucht, während radikalere Palästinenser-Organisationen die gesamte Stadt als Hauptstadt fordern.

Name

Älteste erhaltene kartografische Darstellung Jerusalems auf der Mosaikkarte von Madaba, 6. Jh.

Die Stadt trug historisch verschiedene Namen. In ägyptischen Ächtungstexten aus dem 19. und 18. Jahrhundert v. Chr. erscheint erstmals die Buchstabenfolge yrwšlm als Name dieser Stadt. Sie wurde vermutlich (j oder u)ruschalimum ausgesprochen. In den Amarna-Briefen aus dem 14. Jahrhundert v. Chr. ist ú-ru-sa-lim belegt, in den assyrischen Annalen des Sanherib, der die Stadt im 8. Jahrhundert v. Chr. belagerte, ur-sa-li-im-mu. Die im Hebräischen und Aramäischen gebräuchlichste und auch älteste Form ist yrwšlm, jeruschalem, daneben ist eine Kurzform yršlm und noch kürzer šlm, schalem belegt.

Die Bedeutung des Namens ist wahrscheinlich „Gründung (yru) des (Gottes) Schalim“ oder eventuell „Palast/Stadt (ūru) des Schalim“. Schalim ist die kanaanitische Gottheit der Abenddämmerung, möglicherweise der Patron der Stadt.[1] Die von den Rabbinen gegebene, nach wie vor populäre Deutung des Namens als „Stadt des Friedens (šalom)“ ist eine Volksetymologie. Danach soll die Kurzform des Stadtnamens Salem (Gen 14,18 EU) mit dem hebräischen Wort Schalom („Frieden, Heil“) verwandt sein. Der heute übliche hebräische Name Jeruschalajim ist eine feierliche Dualform und kam erst in der Zeit des zweiten Tempels auf. Diese Form wurde später von den Masoreten nachträglich als biblische Lesart festgelegt.[2]

Poetische und religiöse Titel wie der biblische Name Zion oder Heilige Stadt bezeichnen Jerusalem als Wohnsitz des einen, einzigen Gottes, den Juden und Christen verehren.

Geschichte

Frühzeit

Die ältesten bisher nachgewiesenen Spuren menschlicher Besiedlung des heutigen Stadtgebiets sind keramische Ausgrabungsfunde von 5000 v. Chr. auf dem Berg Ophel. Dort wurden Jerusalems Vorläufer erbaut.

Die ältesten literarischen Angaben zu Jerusalem stammen aus dem Tanach, der hebräischen Bibel. Für sie fehlt oft eine außerbiblische Bestätigung. Nach Ri 1,21 EU und Jos 15,63 EU gehörte die Stadt zur Zeit der Landnahme Kanaans (etwa 1200–1000 v. Chr.) den Jebusitern, in deren Nachbarschaft die Israeliten vom Stamm Benjamin und Juda siedelten. Der Ort hieß damals auch Jebus; die Israeliten bezeichneten ihn als Jebusiterstadt oder „Stadt der Fremden“ (Ri 19,10ff. EU). Deren Könige bildeten nach Jos 10 EU und Jos 18,16 EU mit anderen Gegnern der Zwölf Stämme Israels Kriegskoalitionen. Nach Ri 1,8 EU eroberte und zerstörte der Stamm Juda die Stadt als Auftakt zur Eroberung Kanaans. Diese Angabe widerspricht Ri 1,21 EU, wonach die Benjaminiter die Jebusiter nicht vertrieben, sondern friedlich neben ihnen wohnen blieben, und 2 Sam 5,6ff. EU, wonach erst König David Jerusalem von den Jebusitern eroberte. Ri 1,8 gilt daher als ahistorische, später vorangestellte redaktionelle Notiz.[3]

David eroberte Jerusalem laut 1 Sam 16ff. EU erst, nachdem er seinen Vorgänger König Saul entmachtet, die Nachbarvölker der Amalekiter und Philister besiegt hatte und dann auch von den daran unbeteiligten Stämmen der Israeliten als ihr König anerkannt worden war (2 Sam 5,1-5 EU). Daraufhin verlegte er seinen Regierungssitz um 1000 v. Chr. von Hebron nach Jerusalem, das etwa in der Mitte zwischen Norden und Süden Israels lag und auf das bisher kein Stamm der Israeliten Besitzansprüche erhoben hatte. Er nannte den eroberten Bereich seines Regierungssitzes fortan die „Davidsstadt“. So machte er Jerusalem zur Hauptstadt des Königreichs Israel. Indem er die Bundeslade, die als beweglicher JHWH-Thron die früheren Feldzüge der Israeliten begleitet hatte, dorthin überführte, machte er die Stadt auch zum religiösen Mittelpunkt seines Reichs. Damals befand sich das Stadtzentrum südlich der heutigen Altstadt im Hinnomtal, der Platz des späteren Tempels auf einer Anhöhe nördlich der damaligen Stadt.

Zeit des ersten Tempels

Die älteste gedruckte Stadtansicht von Jerusalem von Hartmann Schedel, Nürnberg 1493

Davids Sohn Salomo (um 969–930) erbaute laut 1 KönEU einen Palast und den ersten Tempel für JHWH, den David geplant hatte. Als Tempelstadt wurde Jerusalem das Zentrum des Judentums in und außerhalb Israels. Nach Salomos Tod 926 v. Chr. und der Spaltung des Königreichs in die Staaten Juda (Süden) und Israel (Norden) wurde Jerusalem die Hauptstadt des Südreiches Juda.

Königin Atalja (845–840) führte den Baalskult im Tempel ein. Unter König Ahas (741–725) wurden vielleicht auch assyrische Götter verehrt. Erst Hiskija (725–697) weihte den Tempel wieder JHWH, sicherte die Stadt durch Mauern und ihre Wasserversorgung durch den Hiskija-Tunnel. Joschija machte 628 v. Chr. Jerusalem zur alleinigen legitimen israelitischen Kultstätte, indem er die übrigen Heiligtümer zerstören ließ. Im Nordreich Israel wurde der Jerusalemer Tempelkult abgelehnt: Unter den Omriden war Israel mit dem Zentrum in Samaria wirtschaftlich und militärisch dem Südreich überlegen.

Nebukadnezar II. eroberte Jerusalem erstmals 597, nochmals 586 v. Chr.;[4] beim zweiten Mal führte er die jüdische Oberschicht in die Gefangenschaft und setzte Zedekia als Vasallenkönig ein. Nach dessen Bruch mit den Babyloniern ließ Nebukadnezar 586 v. Chr. Jerusalem und seinen Tempel zerstören und führte die Reste der Führungsschicht, darunter Zedekia, in das babylonische Exil.[5]

Zeit des zweiten Tempels

Nach der Einnahme Babylons erlaubte Kyros II. mit dem Kyros-Edikt den dort exilierten Juden 538 v. Chr. die Heimkehr und den Wiederaufbau ihres Tempels, der mehrere Jahrzehnte dauerte. Dabei trennten sich die Judäer von den Samaritanern, die sie als mit den Nachbarn blutvermischt und häretisch ansahen. Daraufhin bauten diese sich ihr eigenes Heiligtum auf dem Garizim.

Jerusalem im 1. Jahrhundert
Rekonstruktion des herodianischen Tempels
Hartmann Schedel: Die Zerstörung von Jerusalem (1493)

Unter römischer Herrschaft wurde der von Herodes dem Großen ausgestattete zweite Tempel im Jahre 70 n. Chr. am Ende des Jüdischen Krieges durch Titus zerstört. Die Römer und Byzantiner, sechshundert Jahre die Herrscher über Palästina, machten Caesarea zur Hauptstadt.

Unter Rom und Byzanz

Hadrian verbot nach dem Bar-Kochba-Aufstand Juden unter Androhung der Todesstrafe den Zutritt zur Stadt und benannte sie in (Colonia) Aelia Capitolina um, wobei Aelius Hadrians Mittelname war und sich Capitolina auf den römischen Kapitolhügel bezog, das Zentrum der Verehrung des römischen Hauptgottes Jupiter. Auf dem Tempelberg wurde ein Jupitertempel errichtet. Die jüdischen Bewohner emigrierten in die jüdische Diaspora rund ums Mittelmeer, viele wanderten ins Perserreich aus.

Nachdem Kaiserin Helena im Heiligen Land Grabungen veranlasst hatte, ließen sie und ihr Sohn Konstantin am Ort der vermuteten Kreuzauffindung die Grabeskirche erbauen.

Nach der Reichsteilung von 395 fiel Jerusalem an das Oströmische Reich. Die Stadt durchlebte unter oströmischer („byzantinischer“) Herrschaft eine anhaltende Friedensperiode, so dass der Übergang von der Spätantike zum Mittelalter (wie im Osten generell) sehr viel bruchloser verlief als im lateinischen Europa.

Unter den Sassaniden (614-629)

Der Sassaniden-Herrscher Chosrau II. drang um 613 während des Römisch-Persischen Kriegs (602-628) nach Palästina vor. Die palästinischen Juden begrüßten die Sassaniden als Befreier und vollzogen einen Aufstand gegen Byzanz.[6] Im Juli 614 eroberten die Sassaniden Jerusalem nach 21-tägiger Belagerung mit Hilfe jüdischer Verbündeter. Juden sollen dann bis zu 90.000 christliche Stadtbewohner ermordet haben.

Opferzahlen und jüdische Initiative sind wegen unsicherer Quellen fraglich. Edward Robinson (1838) entnahm die Zahl 90.000 von Theophanes, die jüdische Initiative von Eutychios von Alexandria und fügte hinzu, vermutlich seien auch „Sarazenen oder Araber“ an Kirchenzerstörungen, Plünderungen und Ermordungen von Christen beteiligt gewesen.[7] Archäologische Funde von zwischen 600 und 650 zerstörten Kirchen und Synagogen Jerusalems lassen sich laut Günter Stemberger nicht genau genug auf Einzelereignisse datieren. Ein christliches Massengrab beim Mamillateich bestätige eventuell die Massaker.[8]

Die Eroberer billigten diese und verschleppten viele weitere Christen nach Persien, darunter den Patriarchen Zacharias.[9] Möglicherweise standen die Unruhen im Zusammenhang mit der Ermordung des jüdischen Milizenführers und Messiasanwärters Nehemia Ben Huschiel,[10] unter dem es nach der persischen Eroberung zu Plänen für einen Tempelneubau, eventuell sogar zur Wiederherstellung des Opferkultes gekommen sein könnte.[6] Jedenfalls wurde es den Juden unter den Sassaniden anfangs wieder gestattet, sich in Judäa und Jerusalem anzusiedeln. 617/18 verboten die Sassaniden den Juden jedoch wieder das Betreten Jerusalems, möglicherweise wegen anhaltender Probleme mit aufrührerischen Gruppen[8] oder infolge einer strategischen Umorientierung der sassanidischen Eroberungspolitik, die wieder eine stärkere Anlehnung an Byzanz suchte.[10]

629 fiel Jerusalem nach dem Sieg des oströmischen Kaisers Herakleios an Byzanz zurück. Dabei kam es trotz kaiserlicher Versprechen zu neuen Massakern, diesmal von Griechen an Juden.[6][10]

Eroberung durch die Araber

Im Zuge der Islamischen Eroberung der Levante gelangten Armeen des wenige Jahre zuvor begründeten Islams nach Palästina. Im Jahre 637 belagerte eine arabische Armee unter dem General Abu Ubaidah ibn al-Jarrah im Auftrag des Kalifen Umar die Stadt und konnte sie nach sechs Monaten durch die Kapitulation der byzantinischen Verteidiger einnehmen. Dem Patriarchen von Jerusalem Sophronius (560–638) war zugesichert worden, dass die christliche Bevölkerung der Stadt diese verlassen durfte, auch wenn dies tatsächlich nur wenige taten. Den Juden wurde nach der arabischen Eroberung die Ansiedlung in Jerusalem wieder gestattet, was die praktisch 500 Jahre währende Phase jüdischer Vertreibung aus der Stadt endgültig beendete.

Die auf die Eroberung Jerusalems folgende Ära muslimischer Herrschaft bis zu den Kreuzzügen ist nicht als ungebrochene Phase stabiler politischer Verhältnisse vorzustellen, vielmehr lösten sich verschiedene, miteinander verfeindete und religiös in Anhänger der Sunna und der Schia gespaltene muslimische Machthaber ab. Die Stadt wurde häufig belagert und wechselte mehrfach den Besitzer.

Unter den Umayyaden

Im ersten Jahrhundert der islamischen Herrschaft wurde Jerusalem von der Dynastie der Umayyaden kontrolliert, die seit 639 die islamischen Statthalter Syriens stellte und in den Wirren nach dem Tod des ersten umayyadischen Kalifen Uthman mit dem 660 in Damaskus proklamierten Kalifen Muawiya das erbliche Kalifat begründete. Muawiya verlegte die Kalifenresidenz in die syrische Hauptstadt Damaskus. Unter seinen Nachfolgern aus der umayyadischen Seitenlinie der Marwaniden verlagerte sich der Schwerpunkt des Umayyadenreiches um 680 endgültig nach Syrien und Palästina. Unter ihrer Ägide entstanden die wichtigsten islamischen Sakralbauten in Jerusalem. Auf dem Tempelberg ließ Kalif Abd al-Malik um 692 den Felsendom fertigstellen und anstelle eines unmittelbar nach der Eroberung entstandenen hölzernen Vorgängerbaus die unter seinem Sohn vollendete al-Aqsa-Moschee erbauen.

Durch die Verknüpfung des Felsendoms mit der Legende von der Himmelfahrt Mohammeds erhielt Jerusalem in dieser Zeit auch für die Muslime eine besondere religiöse Bedeutung, die sich im arabischen Namen der Stadt widerspiegelt: Jerusalem wurde nicht mehr Iliya (abgeleitet von der antiken Bezeichnung Aelia Hadriana) genannt, sondern als „Stätte des Heiligtums“ (Bait al-Maqdis) bzw. „das Heiligtum“ (al-Quds) bezeichnet. Es gibt auch Anhaltspunkte dafür, dass in der Zeit al-Maliks islamische Riten an dem Felsen vollzogen wurden, die ansonsten nur an der Kaaba in Mekka stattfinden.

Unter den Abbasiden

Im Jahr 750 kam es zum Sturz der Umayyaden, die von den als religiös asketischer geltenden Abbasiden verdrängt wurden. Der einzige den Sturz seines Hauses überlebende Umayyadenprinz Abd ar-Rahman flüchtete über Jerusalem nach Nordafrika und errichtete 755 in Spanien das unabhängige Emirat von Córdoba.

In den folgenden zwei Jahrhunderten wurde Jerusalem von abbasidischen Statthaltern regiert. In dieser Zeit wechselten Phasen mit explizit christen- bzw. judenfeindlicher Politik mit Phasen der Toleranz gegenüber jüdischen und christlichen Bewohnern und Pilgern. Im Rahmen des über jüdische Fernhändler vermittelten Gesandtenaustauschs der Karolinger mit den Abbasiden und mit den Patriarchen von Jerusalem wurde Karl der Große zu Beginn des 9. Jahrhunderts nach dem Zeugnis fränkischer Chronisten vom muslimischen Herrscher Hārūn ar-Raschīd als formeller Beschützer der christlichen heiligen Stätten anerkannt, was als ein Affront gegenüber Byzanz zu werten ist.

Innerhalb der islamischen Welt verlor Jerusalem zu dieser Zeit etwas von seiner zentralen Bedeutung, da Palästina außerhalb des abbasidischen Kerngebietes lag und Jerusalem auch kein überregionales Ziel islamischer Pilger war. Die religiöse Bedeutung der Stadt spielte damals wohl nicht mehr als eine lokale Rolle, was sich unter den nachfolgenden schiitischen Fatimiden verstärkte, die andere palästinische Stätten wie Ramla oder Tiberias bevorzugten und Jerusalem auch nicht mit dem Ausgangsort der im Koran erwähnten Himmelsreise des Propheten identifizierten. Erst in der Kreuzfahrerzeit begann die christliche Ansicht Jerusalems als der „heiligen Stadt“ stärker auf die islamische Sichtweise abzufärben

Unter den Fatimiden

Der Felsendom

Im Jahre 979 wurde Jerusalem von den ägyptischen Truppen der schiitischen Dynastie der Fatimiden erobert, die in Ägypten die Macht errungen und ihr Kalifat, das in Konkurrenz zum sunnitischen Abbasidenkalifen von Bagdad stand, in Kairo errichtet hatten. In der Stadt kam es nach der Eroberung zu einem Blutbad, dem nicht nur Anhänger des sunnitischen Kalifats zum Opfer fielen, sondern das auch den christlichen und jüdischen Bevölkerungsteil betraf. Die Grabeskirche wurde gebrandschatzt und zahlreiche Synagogen und Kirchen wurden im Verlauf der Auseinandersetzungen beschädigt oder zerstört.

30 Jahre später wurde die Grabeskirche 1009 auf Befehl des Fatimiden-Kalifen al-Hakim abgerissen. Mit einem Pogrom gegen Juden und Christen begann eine fünf Jahre andauernde Verfolgung der „Ungläubigen“. „Er ... führte die diskriminierenden Kleidervorschriften wieder ein, nach denen die Juden z. B. eine Glocke um den Hals tragen mussten, ja er verbot den Muslimen jeden geschäftlichen Verkehr mit ihnen, zog die Besitzungen aller Kirchen und Synagogen ein und ließ mehrere von ihnen zerstören, ja sogar Hand an die Kirche des Heiligen Grabes legen“.[11]

Christen und Juden wurden unter fatimidischer Herrschaft auch nach Ende der Verfolgungen noch systematisch benachteiligt. So durften Christen weiter kein Pferd besteigen, kein Schwert oder eine sonstige Waffe führen, keinen Turban und keine landesüblichen Schuhe tragen. Sie mussten sich an der Stirne scheren und an einem Gürtel und zwei gelben Stoffbändern an der Schulter erkennbar sein. An der Haustür mussten sie die hölzerne Darstellung eines Dämons anbringen.

In den 1020er und 1030er Jahren wurde die fatimidische Herrschaft in Palästina und Syrien durch Aufstände beduinischer Stammesverbände und ein erstarkendes byzantinisches Reich unter Kaiser Basileios II. bedroht. Nach der erfolglosen Belagerung Jerusalems durch ein Heer der Oströmer im Jahre 1030 ließ der fatimidische Kalif die Stadt mit einer Mauer schützen, zu deren Bau auch das Material abgerissener Kirchen und Klöster verwendet wurde. Anschließend kam es zu einer Phase intensiver Kontakte und Verhandlungen zwischen Kairo und Byzanz, in deren Verlauf der Kalif az-Zahir (1021–1036) 19 Jahre nach der Zerstörung der Grabeskirche deren Wiederaufbau durch griechische Architekten gestattete und die Auflagen für die Nichtmuslime lockerte, nachdem der byzantinische Kaiser Romanos III. dem Bau einer Moschee in Konstantinopel zugestimmt hatte.

Unter den Seldschuken

1071 fiel Jerusalem praktisch kampflos in die Hand sunnitischer Seldschuken, geführt von Emir Atsiz bin Uwaq von Damaskus, der die Wirren einer inneren Krise des Fatimidenreiches dazu nutzte, Syrien und Palästina zu unterwerfen. Wenige Jahre darauf kam es 1076 zu Unruhen und Straßenkämpfen zwischen verfeindeten Sunniten und Schiiten. Letztere waren unter der fast 100 Jahre andauernden Herrschaft der Fatimiden die dominierende Bevölkerungsgruppe gewesen, während die Sunniten den Abbasidenkalifen anerkannten und den türkischen Besatzern nahestanden. Sie richteten ein entsetzliches Blutbad unter den Schiiten an (die Rede ist von 3000 muslimischen Opfern), während es in den christlichen Vierteln offenbar ruhig blieb. Juden lebten zu dieser Zeit kaum in der Stadt.

Christliche Pilgerfahrten ins Heilige Land wurden wegen der andauernden Kriege zwischen Seldschuken und Byzanz fast unmöglich. Zwar blieb die Grabeskirche auch unter türkischer Herrschaft Christen zugänglich, doch verboten die Seldschuken die Reparatur der in den Unruhen beschädigten Kirchen. Auch die blutigen Konflikte zwischen Sunniten und Schiiten und die generell unsichere politische Lage in Nordpalästina und Syrien, wo häufig nur formell von Bagdad abhängige beduinische Kleinemirate die Herrschaft ausübten und sich gegenseitig bekämpften, erschwerten den Zugang zu den heiligen Stätten.

Im August 1098 stießen die Fatimiden unter dem Kommando des Wesirs al-Adfal erneut gegen Jerusalem vor und eroberten die Stadt mithilfe moderner Kriegsmaschinen in sechswöchiger Belagerung zurück. Sie nutzten dabei den Umstand, dass die Seldschuken unter anderem durch den Vormarsch des Kreuzfahrerheeres in Syrien und dem Libanon, aber auch aufgrund innerer Zwistigkeiten zwischen den Emiren geschwächt waren. Den beiden seldschukischen Gouverneuren und ihren Soldaten gewährte man freien Abzug nach Damaskus und Diarbekir, die sunnitische Anhängerschaft in der Bevölkerung wurde zu großen Teilen aus der Stadt vertrieben, zum Teil auch getötet.

Kreuzzüge und Mamlukenzeit

Nur wenige Monate später standen die Kreuzritter vor Jerusalem und begannen ihrerseits mit der Belagerung der Stadt. Da sie nicht über schweres Kriegsgerät und Belagerungstürme, ja nicht einmal über genügend Pferde verfügten und der fatimidische Kommandant Iftikhar ad-Daula die Stadtmauer nach den Schäden des Vorjahres gerade erst ausgebessert und erneuert hatte, schien ihre Lage zunächst wenig aussichtsreich. Auch waren kampffähige orientalische Christen im Vorfeld von den fatimidischen Militärführern der Stadt verwiesen worden, weil man befürchtete, sie könnten mit den Kreuzfahrern sympathisieren.

Nachdem es dem Kreuzfahrerheer jedoch gelungen war, sich mit frisch angeliefertem Holz drei Belagerungstürme zu bauen, eroberten die Kreuzritter am 15. Juli 1099 unter Gottfried von Bouillon und Raimund von Toulouse die „heilige Stadt“ Jerusalem, deren „Reinigung“ von den „Heiden“ das Ziel ihrer bewaffneten Wallfahrt gewesen war. Im Zuge der Besetzung der Stadt töteten die Kreuzritter innerhalb von drei Tagen bis zu 20.000 Bewohner. Über dieses Massaker schrieb der Augenzeuge Raimund von Aguilers:

„In allen Straßen und auf allen Plätzen waren Berge abgeschlagener Köpfe, Hände und Beine zu sehen. Die Menschen liefen über die Leichen und Pferdekadaver. Aber ich habe bis jetzt nur die kleineren Schrecken beschrieben […] beschreibe ich was ich tatsächlich gesehen habe, würdest du mir nicht glauben […]“[12]

Der arabische Historiker Ibn al-Atir beschrieb die Bluttat wie folgt:

„Die Franken nahmen sie [gemeint die Stadt] tatsächlich von der Nordseite, morgens am 22. Schaʿban 492. (15. Juli 1099). Die Einwohner wurden ans Schwert geliefert, und die Franken blieben eine Woche in der Stadt, während sie die Einwohner mordeten […]“[13]

Nach der Eroberung von Jerusalem gründeten die Kreuzritter das christliche Königreich Jerusalem und bauten eine Reichsverwaltung auf. Die kirchliche Hierarchie des Heiligen Landes wurde mit der Neugründung des Patriarchats von Jerusalem von lateinischen Bischöfen okkupiert und neu organisiert; allerdings blieb diese Struktur eine Parallelorganisation, an der nur die römisch-katholischen Christen teilhatten, während die einheimische christliche Bevölkerung ihre orientalischen und orthodoxen Kirchenorganisationen beibehielt, die stark benachteiligt wurden. In Jerusalem entstanden zu dieser Zeit die geistlichen Ritterorden, insbesondere die Hospitaliter (benannt nach dem Pilgerspital, in dem der Orden ursprünglich als Krankenpflegerbruderschaft begonnen hatte) und die Templer (benannt nach ihrem Hauptquartier in einem Flügel des in der Al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg untergebrachten ersten königlichen Palastes der Kreuzritter).

Nach der vernichtenden Niederlage der christlichen Ritter in der Schlacht bei Hattin im Jahre 1187 gelang es Saladin (arabisch Salah ad-Din Yusuf ibn Ayub), der die Fatimiden gestürzt und als Sultan von Ägypten die Herrschaft der Dynastie der Ayyubiden in Ägypten, Palästina und Syrien begründet hatte, Jerusalem nach kurzer Belagerung zu erobern. Er ließ nach Einnahme der Stadt das von den Kreuzfahrern errichtete goldene Kreuz auf der Kuppel des Felsendoms (der den Kreuzfahrern neben der Grabeskirche als Hauptkirche gedient hatte und von ihnen Templum Domini genannt wurde) und die Marmorverkleidung des Felsens samt Altar entfernen.

Im Verlauf des dritten Kreuzzuges plante der englische König Richard Löwenherz nach seinem Erfolg bei der Belagerung von Akkon (1189–1191) und der Wiederbesetzung der meisten Küstenstädte auch die Rückeroberung Jerusalems, führte den Feldzug aber wegen militärischer Aussichtslosigkeit nicht mehr aus. Hauptstadt des Königreiches Jerusalem war von nun an Akkon.

Kurzzeitig gelangte Jerusalem noch einmal in den Besitz der Kreuzfahrer, als Kaiser Friedrich II. die Stadt 1229 gegen den Widerstand des mit ihm verfeindeten Papstes Gregor IX. durch Verhandlungen mit dem Ayyubidensultan al-Kamil ohne militärische Aktionen gewann und sich zum König von Jerusalem proklamierte, aber nur wenige Monate im Heiligen Land blieb. Er stützte seine Herrschaft vornehmlich auf den ihm ergebenen Deutschen Orden, während die anderen Ritterorden und der einheimische Kreuzritteradel in eine päpstliche und eine kaiserliche Partei gespalten waren. Nach seiner Rückkehr nach Italien stand Jerusalem bis zur unerwarteten Eroberung durch marodierende ägyptische Söldner im Jahre 1244 unter der Verwaltung wechselnder Kreuzfahrerbaillis.

Im August 1244 eroberten choresmische Söldner ohne ausdrücklichen Auftrag des ägyptischen Sultans as-Salih die nur schwach verteidigte Stadt und plünderten sie. Nach der Niederlage der Kreuzritter und ihrer syrischen Verbündeten in der Schlacht von La Forbie zwei Monate später war eine christliche Rückeroberung ausgeschlossen. 1260 wurde die Ayyubiden-Dynastie in Ägypten von dem Mamluken-General und anschließenden Sultan Baibars gestürzt, der in der Schlacht von Ain Djalut erstmals die Mongolen besiegt und ihren Einfall nach Syrien und in den Nahen Osten zurückgeschlagen hatte und danach ganz Syrien und Palästina unter ägyptische Herrschaft brachte. 1291 vertrieb der Mamlukensultan Kalil nach der Eroberung von Akkon die letzten Kreuzritter aus Palästina. Jerusalem, das damals weniger als 10.000 Einwohner und keine politische Bedeutung hatte, blieb bis zur osmanischen Eroberung Anfang des 16. Jahrhunderts unter ägyptisch-mamlukischer Verwaltung.

Während es unter ayyubidischer und christlicher Verwaltung im 13. Jahrhundert für die Bewohner und besonders für das Pilgerwesen in der Praxis kaum einen Unterschied gemacht hatte, welcher Machthaber die Stadt besaß, galten unter mamlukischer Herrschaft nur Muslime als vollgültige Bürger. Christen und Juden mussten sich durch ihre Kleidung kenntlich machen. Sie durften ihre Religion als Anhänger einer Buch-Religion zwar ausüben, wurden aber rechtlich in fast allen Lebensbereichen diskriminiert und mussten eine Zusatzsteuer zahlen. Dennoch existierten im 14. und 15. Jahrhundert weiterhin ein christliches und ein jüdisches Viertel in der Stadt und der Strom christlicher Pilger riss keineswegs ab. Die ausführliche Schilderung einer spätmittelalterlichen Jerusalempilgerfahrt enthält der Reisebericht des Zürcher Dominikaners Felix Faber, der 1483 nach Jerusalem pilgerte und die Heiligen Stätten besichtigte.

Unter den Osmanen

Sultan Süleyman I. ließ nach der Eroberung Jerusalems eine neue Stadtmauer sowie die Zitadelle errichten, beide stehen heute unter Denkmalschutz und sind UNESCO-Weltkulturerbe.
Die osmanischen Kriegsherren Cemal (2. v. rechts) und Enver (vorne mitte) beim Felsendom 1916

Im Jahre 1516 besiegte die Osmanische Armee unter der Führung Sultan Selim I. (1470–1520) die Mamluken in Syrien. In weiterer Folge wurde Ägypten und Arabien durch die Osmanen erobert. Jerusalem wurde zum Verwaltungssitz eines osmanischen Sandschaks (Regierungsbezirk). Die ersten Jahrzehnte der türkischen Herrschaft brachten Jerusalem einen deutlichen Aufschwung.

Nach 1535 ließ Sultan Süleyman I. (1496–1566) die Befestigungen der Stadt in zum Teil veränderter Linie erneut errichten, so wie sie gegenwärtig zu sehen sind. Durch diese Mauern erhielt die Altstadt ihre heutige Struktur. Die viel zu großen neuen Mauern um den heiligen Symbolort sollten für die neue Herrschaft ein Zeichen setzen. Jerusalem gewann in der Folgezeit viel an Bedeutung. Die osmanische Verwaltung war sich uneinig in ihrer Haltung gegenüber den Juden sowie Christen und schwankte zwischen Gewaltherrschaft und Toleranz.

Die verarmten Juden und Christen lebten überwiegend vom Pilgergewerbe. Der Besitz der Heiligtümer Jerusalems war wegen der damit verbundenen Almosen eine lebenswichtige Einnahmequelle. Aus diesem Grund kam es damals teilweise zu erbitterten, manchmal gewaltsamen Konflikten unter den Kirchen um einzelne Besitzrechte. Schon ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, also noch vor den vom Zionismus geprägten Alijot (Einwanderungswellen) ab 1882, kamen immer mehr Juden in die Stadt, und es wurden erste Wohngebiete[14] außerhalb der Stadtmauern gegründet (beginnend mit Moses Montefioris Mishkenot Sha’ananim/später Yemin Moshe (1857/1860)[15], gefolgt von Mahane Yisrael (1867), Nahalat Shiv'a (1869), Mea Shearim (1874[16]), Even Yisrael (1875), Mishkenot Yisrael (1875), Shimon HaZadiq (1876), Beit David (1877) und Beit Ya'aqov (1877)). Um 1880 war etwa die Hälfte der rund 30.000 Einwohner Jerusalems jüdisch.[17]

1892 erreichte die Bahnstrecke Jaffa–Jerusalem die Stadt, die damit den ersten modernen Verkehrsanschluss erhielt. 1896 entstanden erste Filmaufnahmen in Jerusalem.[18]

Am 9. Dezember 1917 übergab der osmanische Gouverneur der Stadt auf Befehl der Führung der osmanischen Streitkräfte Jerusalem kampflos an die Briten, da man Kämpfe in und um der Stadt verhindern wollte, um die historischen Stätten nicht zu beschädigen. General Edmund Allenby marschierte an jenem Tag in die Stadt ein.

Britische Mandatszeit

In der Altstadt von Jerusalem
Mahane Yehuda Market

Nach dem Ersten Weltkrieg unterstand Jerusalem dem Völkerbundsmandat für Palästina und wurde Sitz des Hohen Kommissars und der britischen Mandatsverwaltung.

In dieser Zeit entwickelte sich Jerusalem in herausragendem Maße (Errichtung der Hebräischen Universität, Bau des King David Hotels usw.), und die damaligen Bestimmungen zum Stadtbild sind bis heute in Kraft geblieben. Sir Ronald Storrs, erster britischer Gouverneur Jerusalems, erließ ein Gesetz, wonach die Häuser der Hauptstadt des Mandatsgebiets nur aus Jerusalemer Stein erbaut werden dürfen.

Im April 1920 kommt es zu einem mehrtägigen Angriff der arabischen Bevölkerung auf die jüdische Bevölkerung Jerusalems. Bei den Nabi-Musa-Unruhen kommen sechs Menschen ums Leben und es gibt über 200 Verwundete.[19]

UN-Teilungsplan

Seit Beginn des Nahostkonflikts war Jerusalem zentraler Streitpunkt. Vertreter beider Gruppen beanspruchen die Stadt oder zumindest Teile davon als Hauptstadt Israels beziehungsweise Palästinas. Deshalb sah der Teilungsvorschlag der Vereinten Nationen von 1947 vor, auf dem Gebiet des heutigen Israel einen vorwiegend jüdischen und einen palästinensischen Staat zu schaffen und Jerusalem unter internationale Verwaltung zu stellen. Die Stadt sollte als corpus separatum von den UN durch einen Treuhänderrat und einen Gouverneur regiert werden. Lokaler Gesetzgeber sollte ein Rat sein, den die Stadtbewohner nach den Regeln der Verhältniswahl wählen sollten. Gegen seine Entscheidungen – sofern sie den Status der Stadt beträfen – behielten sich die UN ein Vetorecht vor. Die Stadt sollte demilitarisiert, neutral und von einer aus ausländischen Truppen rekrutierten Polizei geschützt werden. Sie sollte Teil eines gemeinsamen Handelsraums sein, den Bürger beider Staaten betreten und bewohnen durften. So sollte der gleichberechtigte Zugang zu den heiligen Stätten der drei Weltreligionen gesichert werden.

Am 29. November 1947 nahmen mehr als zwei Drittel der UN-Vollversammlung mit der Resolution 181 diesen Plan an. Es folgten die Resolutionen 194 vom 11. Dezember 1948 und 303 vom 9. Dezember 1949.[20] Der Teilungsplan wurde jedoch nie umgesetzt: Die arabischen Staaten betrachteten ihn als unzumutbaren Verzicht auf einen Teil des „Dar al Islam“. Bis 1952 versuchten die Vereinten Nationen mehrmals ergebnislos, den Status Jerusalems zu klären.

Unabhängigkeitskrieg

Die Israelische Unabhängigkeitserklärung von 1948 erwähnte Jerusalem nicht, versprach aber, dass Israel die heiligen Stätten aller Religionen beschützen werde. Am Folgetag griffen die arabischen Staaten Israel an. Im Israelischen Unabhängigkeitskrieg eroberten die Israelischen Streitkräfte große Gebiete des Landes, verloren jedoch das jüdische Viertel der Altstadt Jerusalems und den Osten der Stadt an die Arabische Legion Jordaniens. Jerusalem blieb deshalb bis 1967 in das israelische Westjerusalem und das jordanische Ostjerusalem geteilt. Dessen jüdische Bevölkerung wurde vertrieben, das jüdische Viertel in der Altstadt zerstört, und der Zugang zur Klagemauer, dem heiligsten Ort des Judentums, blieb Juden fortan versperrt.

1948 erließ der israelische Verteidigungsminister eine Verordnung, dass im Westen der Stadt wie in jedem Teil Palästinas, den er als von israelischen Truppen gehalten erkläre, israelisches Gesetz gelte. Ende 1949 erklärte Premierminister David Ben Gurion vor der Knesset Jerusalem zum untrennbaren Teil Israels und seiner ewigen Hauptstadt. Diese Position bestätigte das Parlament.

Erklärung zur Hauptstadt Israels

Am 4. Januar 1950 erklärte Israel Jerusalem zu seiner Hauptstadt. Dies erkennt bis heute nur ein Teil der Staatengemeinschaft an.[21] König Abdallah ibn Husain I. von Jordanien annektierte daraufhin das von seinen Truppen eroberte Westjordanland und Ostjerusalem. Nur Pakistan erkannte dies an, Großbritannien erkannte nur die Annexion des Westjordanlandes an.

Seit 1952 akzeptierte die internationale Staatengemeinschaft die De-facto-Anwendung israelischen Rechts in Westjerusalem. Die Forderung, die Stadt zu internationalisieren, war immer weniger mit der Realität zu vereinbaren und wurde deshalb im Laufe der Zeit nicht mehr von den UN erhoben. Die israelische Position besagt, dass der Westen der Stadt ohne Souverän gewesen sei, als sich Großbritannien 1948 aus seinem vormaligen Mandatsgebiet zurückgezogen hatte, und Israel so in einem Akt der Selbstverteidigung gegen die angreifenden arabischen Armeen die rechtmäßige Souveränität über das Gebiet erhalten habe.

Sechstagekrieg und die Folgen

Jerusalem 1949–1967
Jerusalem nach 1967

Im Sechstagekrieg 1967 war die Strategie der israelischen Armee ursprünglich rein defensiv. Israel wollte Jordanien aus dem Krieg heraushalten, auch noch nachdem das jordanische Militär am Morgen des 5. Juni mit dem Artilleriebeschuss Westjerusalems begonnen hatte. Erst nachdem Jordanien das neutrale Hauptquartier der Vereinten Nationen eroberte, entschloss man sich zu handeln. In den nächsten drei Tagen wurde erst das UN-Hauptquartier, dann der jordanische Militärstützpunkt auf dem Giv’at HaTahmoschet („Munitionshügel“) und schließlich die Altstadt erobert. Dabei verzichteten die israelischen Streitkräfte zur Schonung von Moscheen und Kirchen auf den Einsatz schwerer Waffen und nahmen dafür erhebliche Verluste in Kauf: Von insgesamt rund 800 israelischen Kriegstoten fielen 183 in Jerusalem. Erstmals seit der Staatsgründung konnten Juden fortan an der Klagemauer beten. Anders als die arabische Seite 1949 den Juden verweigerte Israel den Muslimen nicht den Zugang zu ihren heiligen Stätten, sondern unterstellte den Tempelberg einer autonomen muslimischen Verwaltung (Waqf).

Nach dem Ende des Krieges verabschiedete die Knesset das Law-and-Administration-Ordinance-Gesetz, das es der Regierung erlaubte, das israelische Gesetz, Israels Jurisdiktion und Verwaltung auf alle Gebiete des ehemaligen Mandatsgebiets auszuweiten. Gleichzeitig wurde die Gemeindeverwaltungsordnung geändert, wodurch es möglich wurde, die Verwaltungsgrenzen Jerusalems auf den Osten der Stadt auszuweiten. Das Stadtgebiet wurde im Süden, Osten und Norden erheblich erweitert, im Norden bis an die Grenze von Ramallah einschließlich des Flughafens Kalandia (siehe Karte). Allerdings wurden bestimmte gesetzliche Arrangements zugunsten der arabischen Bewohner der Stadt beschlossen, die im Legal and Administrative Matters (Regulation) Law von 1970 festgeschrieben sind. Die arabischen Stadtbürger wurden auch nicht automatisch Israelis, es wurde ihnen jedoch ermöglicht, recht unkompliziert die israelische Staatsbürgerschaft zu erwerben, wovon allerdings nur wenige Gebrauch machten. Der Außenminister Israels, Abba Eban, erklärte daraufhin in einem Brief vom Juli 1967 an den UN-Generalsekretär, dass Israel Ostjerusalem nicht annektiert, sondern nur verwaltungstechnisch integriert habe. Trotzdem wurde dieser Schritt von UN-Einrichtungen kritisiert. In der Resolution 242 des UN-Sicherheitsrates wird Jerusalem nicht explizit erwähnt.

Die Position der israelischen Regierung ist, dass weder Jordanien noch ein anderer Staat außer Israel jemals Souveränität über die Stadt erhalten habe. Jordanien habe Jerusalem 1948 in einem Akt der Aggression unter seine Kontrolle gebracht, wogegen Israel 1967 in Selbstverteidigung gehandelt habe und schon deshalb bessere Ansprüche geltend machen könne. Die israelische Position besagt, dass die Resolution 181 der Vollversammlung als völkerrechtlich nicht bindendes Dokument keine Gültigkeit besitze und aufgrund der arabischen Ablehnung niemals relevant gewesen sei, weshalb der Status Jerusalems als corpus separatum obsolet geworden sei. Darüber hinaus gebe es weder einen völkerrechtlichen Vertrag dahingehend, noch sei der Status Jerusalems als corpus separatum Völkergewohnheitsrecht.

Bezüglich der heiligen Stätten wurde von der Knesset 1967 das Preservation of the Holy Places Law erlassen, das den freien Zugang zu diesen und deren Schutz vor Entweihung gewährleistet. In Berufung auf dieses Gesetz verhindert die israelische Polizei, um die öffentliche Ordnung und die Sicherheit zu gewährleisten, dass nationalreligiöse Juden wie die in der Nationalist Groups Association organisierten auf dem Tempelberg öffentliche Gottesdienste abhalten.

Siedlungsbau

Die größte jüdische Siedlung bei Jerusalem ist die 1975 gegründete Trabantenstadt Ma'ale Adumim, die von rund 34.000 Menschen bewohnt wird (Stand Januar 2008).

Um Platz für den Sicherheitszaun östlich von Jerusalem zu schaffen, wurden einige zuvor bewohnte Häuser abgebrochen.

Im Jahr 2012 startete die israelische Regierung neue Siedlungsprojekte in dem im Südwesten von Jerusalem gelegenen Wohnquartier Gilo. Geplant ist, in Gilo 940 Wohnungen zu errichten.[22]

Jerusalemgesetz und Camp David

Umgebung von Jerusalem; Karte von 1888
Jerusalem; Karte von 1888

Im Vertragswerk von Camp David wurde Jerusalem ausgeklammert. In den beigefügten Briefen an den Gastgeber von Camp David, den Präsidenten der USA, Jimmy Carter, erklärte Menachem Begin für Israel, dass Jerusalem die unteilbare Hauptstadt Israels sei. Sadat erklärte, dass das „arabische Jerusalem ein integraler Teil des Westjordanlands“ sei und „unter arabischer Souveränität stehen“ solle. Er sprach sich jedoch gleichzeitig dafür aus, bestimmte Funktionen der Stadt einem gemeinsamen Rat zu überantworten. In diesem Sinne solle die Stadt ungeteilt sein, schrieb Sadat.

Das Jerusalemgesetz vom 30. Juli 1980 fasste beide Stadtteile und einige Umlandgemeinden zusammen und erklärte die Stadt zur untrennbaren Hauptstadt Israels. Darin sieht die palästinensische Seite ein Haupthindernis auf dem Weg zum Frieden. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen erklärte die Annexion Ostjerusalems für nichtig (UN-Resolution 478). Die Resolution empfiehlt allen Staaten, deren Botschaften ihren Sitz in Jerusalem hatten, diese aus Jerusalem abzuziehen.

Zu diesem Zeitpunkt hatten von 45 Staaten 13 den Sitz ihrer Botschaften in Jerusalem: Bolivien, Chile, Kolumbien, Costa Rica, die Dominikanische Republik, Ecuador, El Salvador, Guatemala, Haiti, die Niederlande, Panama, Uruguay und Venezuela. Alle anderen Botschaften hatten ihren Sitz in Tel Aviv. Alle 13 betroffenen Staaten folgten der Resolution. 1982 verlegten zwei Staaten, Costa Rica und El Salvador, ihre Botschaften zurück nach Jerusalem, revidierten diese Entscheidung im Spätsommer 2006 jedoch wiederum und verlegten ihre Botschaften erneut zurück nach Tel Aviv. Es befinden sich Generalkonsulate von Griechenland, Großbritannien, Frankreich und den USA in Jerusalem. Der US-Kongress beschloss 1995, die US-Botschaft nach Jerusalem zu verlegen, da Israel – wie alle Staaten – das Recht habe, seine Hauptstadt selbst zu bestimmen. Diese Willenserklärung wurde jedoch bis heute (2013) nicht umgesetzt.

Erklärung zur Hauptstadt Palästinas

1988 gab Jordanien seinen Anspruch auf Souveränität über das Westjordanland und damit auch auf Ostjerusalem auf. Im selben Jahr rief die PLO den Staat Palästina aus und erklärte Jerusalem zu seiner Hauptstadt, was zu diesem Zeitpunkt – obwohl diese Unabhängigkeitserklärung von vielen arabischen Staaten anerkannt wurde – reine Fiktion war. Völkerrechtlich müssen neben der Ausrufung eines Staates vier Voraussetzungen erfüllt sein, um einen Staat entstehen zu lassen: Es muss ein Staatsgebiet sowie ein Staatsvolk geben, über die es eine effektive Regierung und Kontrolle gibt. Außerdem muss der neue Staat die Fähigkeit besitzen, internationale Beziehungen einzugehen. Die PLO war zu diesem Zeitpunkt weit davon entfernt, effektive Kontrolle über irgendeinen Teil der umstrittenen Gebiete auszuüben.

Oslo-Prozess

In der Prinzipienerklärung über die vorübergehende Selbstverwaltung, die Israel und die PLO am 13. September 1993 unterzeichneten, wird die palästinensische Selbstverwaltung, wie sie in zwei Formen für das Westjordanland festgeschrieben wurde (Gebiete A und Gebiete B), für keinen Teil Jerusalems bestimmt. Der Endstatus der Stadt soll im Zuge des Oslo-Friedensprozesses in einem endgültigen Vertrag bestimmt werden. Die Declaration of Principles erlaubt es den palästinensischen Bürgern Jerusalems, nach einem Abkommen zwischen den beiden Seiten an den Wahlen zur Palästinensischen Autonomiebehörde teilzunehmen.

Tempelberg

Der Tempelberg ist heute dem islamischen Waqf unterstellt, Ausgrabungen sind dort nicht möglich. Der Waqf erstellte in den vergangenen Jahren eine neue Moschee in den so genannten Ställen Salomos, was wegen der möglichen unbemerkten Zerstörung von Resten der beiden jüdischen Tempel auf israelische Ablehnung stieß. Allerdings dürfte bereits der Bau des herodianischen Tempels zu einer weitgehenden Beseitigung früherer Spuren geführt haben. Ebenso dürften dessen nochmalige Zerstörung, die Errichtung eines römischen Heiligtums und schließlich die islamischen Bauarbeiten wenig Überreste früherer Zeiten übrig gelassen haben.

Klima

Jerusalem
Klimadiagramm
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3.2
 
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19
 
 
0
 
29
20
 
 
0.3
 
28
19
 
 
15
 
25
17
 
 
61
 
19
12
 
 
106
 
14
8
Temperatur in °CNiederschlag in mm
Quelle: Israel Meteorological Service
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Jerusalem
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 11,8 12,6 15,4 21,5 25,3 27,6 29,0 29,4 28,2 24,7 18,8 14,0 Ø 21,6
Min. Temperatur (°C) 6,4 6,4 8,4 12,6 15,7 17,8 19,4 19,5 18,6 16,6 12,3 8,4 Ø 13,5
Niederschlag (mm) 133,2 118,3 92,7 24,5 3,2 0,0 0,0 0,0 0,3 15,4 60,8 105,7 Σ 554,1
Regentage (d) 12,9 11,7 9,6 4,4 1,3 0,0 0,0 0,0 0,3 3,6 7,3 10,9 Σ 62
T
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m
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11,8
6,4
12,6
6,4
15,4
8,4
21,5
12,6
25,3
15,7
27,6
17,8
29,0
19,4
29,4
19,5
28,2
18,6
24,7
16,6
18,8
12,3
14,0
8,4
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
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133,2
118,3
92,7
24,5
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0,0
0,0
0,0
0,3
15,4
60,8
105,7
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Einwohnerentwicklung

1979 lebten bereits 50.000 Juden in Ostjerusalem, 1993 waren es schon 160.000. Heute leben 497.000 jüdische Israelis in Jerusalem, davon mehr als 200.000 auf besetztem palästinensischen Gebiet.[23] Der Anteil der jüdischen Bewohner im gesamten Jerusalem lag 2005 bei 65 %, der muslimische Anteil bei 32 % und der christliche Anteil bei 2 %.[24]

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand.

        Jahr         Einwohner
1525 4.700
1538 7.900
1553 12.384
1562 12.650
1800 8.750
1838 11.000
1844 15.510
1876 25.030
1896 45.430
1905 60.000
1913 75.200
1917 53.410
        Jahr         Einwohner
1922 62.053
1931 90.451
1946 205.100
1948 164.440
1967 262.609
1977 345.600
1980 407.100
1985 457.700
1990 524.400
1995 617.042
2000 657.500
2005 718.900

Religionen

Altstadt von Jerusalem
Die Klagemauer
Das Portal der Grabeskirche

Heilige Stadt für Juden, Christen und Muslime

Jerusalem wird von Christen, Juden und Muslimen als heilige Stadt angesehen. Für alle drei abrahamitischen Religionen ist Jerusalem als Wirkungsstätte verschiedener Patriarchen, Propheten, Priester, Könige und Heiliger wie Abraham, Melchisedek, David, Salomon, Zacharias, Jesus von Nazaret und anderer bedeutend. Das statistische Jahrbuch von Jerusalem listet 1204 Synagogen, 158 Kirchen und 73 Moscheen im Stadtgebiet.[25] Orte, wie der Tempelberg, sind seit je umstritten und Ursache für Konflikte.

Seit dem 10. vorchristlichen Jahrhundert ist Jerusalem den Juden als Ort des zuerst unter König Salomo errichteten jüdischen Tempels heilig. Im Tanach wird die Stadt 632-mal erwähnt. Immer wieder steht Jerusalem im Mittelpunkt der Heils- und Gerichtsankündigungen des biblischen Gottes, so vor allem bei den Propheten Daniel, Jeremia, Jesaja, Ezechiel, Sacharja und den Psalmen.

Beispiele
„So spricht Gott der Herr: Das ist Jerusalem, das ich mitten unter die Heiden gesetzt habe und unter die Länder ringsumher! Ez 5,5 EU
„Und ihr sollt’s erfahren, dass ich, der Herr, euer Gott, zu Zion auf meinem heiligen Berge wohne. Joel 4,17 EU
„Vergesse ich dich, Jerusalem, so verdorre meine Rechte. Ps 137,5 EU

Sowohl die Stadt Jerusalem als auch das Land und Volk Israels stellt die Bibel als Gottes besonderes Eigentum dar. Bedeutsam ist hier etwa die literarische Darstellung Jerusalems als Findelkind, das von Gott aufgezogen wird (Ezechiel 16), sowie die Zusagen Gottes an die Stadt in den Psalmen, die wie Eheversprechen formuliert sind. Heute ist die Klagemauer, die westliche Umfassungsmauer des Tempelbezirks, ein heiliger Ort für Juden, nur der Tempelberg selbst übertrifft ihn an Bedeutung.[26] Weltweit befindet sich der Toraschrein von Synagogen traditionell an der Wand, die Jerusalem zugewandt ist.[27] Der Ort des Toraschreins der in Jerusalem gelegenen Synagogen richtet sich nach dem Allerheiligsten des salomonischen Tempels. Wie in der Mischna beschrieben und im Schulchan Aruch kodifiziert, werden die täglichen Gebete im Judentum in Richtung auf Jerusalem und den Tempelberg verrichtet.

Den Christen ist Jerusalem heilig, da es der Ort der Leidensgeschichte, Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi ist. Über 100-mal wird Jerusalem im Neuen Testament erwähnt, nach der Bibel wurde Jesus kurz nach seiner Geburt in die Stadt gebracht, hier hat er Opfertierhändler und Geldwechsler aus dem Tempel vertrieben, hier fand das Abendmahl statt. Gleich außerhalb der Stadt soll Jesus gekreuzigt und begraben worden sein. Der wahrscheinliche Ort liegt heute innerhalb der Stadtmauern.

Im Gegensatz zur jüdischen und christlichen Bibel erwähnt der Koran Jerusalem kein einziges Mal namentlich, die Stadt gilt aber trotzdem traditionell als die drittheiligste des Islam (nach Mekka und Medina). Bevor in Richtung der Kaaba in Mekka gebetet wurde, war zu Lebzeiten des Propheten Mohammed für kurze Zeit Jerusalem Richtungsort des Gebetes.[28] Die Frage der Gebetsrichtung wurde im Zusammenhang mit dem Bau der al-Aqsa-Moschee thematisiert, da ihr Standort auf dem Tempelberg von der Richtung abhängt, in die sich Mohammed beim Gebet wendete. Moslems glauben, dass der Prophet in einer nächtlichen Reise auf dem Ross Buraq von Mekka aus zu einer weit entfernten „Kultstätte“ (al-aqsa) gereist ist, wo er in den Himmel aufstieg, um sich mit anderen Propheten des Islam zu treffen. Der Ort dieses Heiligtums wird nicht explizit genannt, im sunnitischen Islam jedoch traditionell mit dem Felsendom identifiziert. Zur Zeit der syrischen Umayyadenkalifen, die das Felsenheiligtum auf dem Jerusalemer Tempelberg besonders förderten, entstand eine islamische Literatur über die „Vorzüge Jerusalems“, die sich im 10. und 11. Jahrhundert verbreitete und die zunächst nur lokal anerkannte Bedeutung der Stadt für den Islam unterstrich.

Konfessionen

In Jerusalem findet sich eine große Anzahl von Religionen und religiösen Bewegungen.

Die wichtigste religiöse Gruppierung in der Stadt ist das Judentum. Stärker als in anderen Landesteilen Israels sind die ultraorthodoxen nicht-zionistischen Juden und die orthodoxen zionistischen Juden in der Stadt vertreten.

Es gibt außerdem noch eine Gemeinde von Drusen. Vom Islam sind Sunniten, Schiiten und Alawiten vertreten. Zum Christentum in Jerusalem gehören Griechisch-Orthodoxe, Russisch-Orthodoxe, Georgisch-Orthodoxe, Syrisch-Orthodoxe, Griechische Katholiken, Altkatholiken, Römische Katholiken, Lutheraner, Anglikaner, Armenier und Äthiopier.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

In Jerusalem befindet sich die Holocaustgedenkstätte Yad Vashem.

Historische Museen sind unter anderem das Israel-Museum mit dem Schrein des Buches und dem Model Jerusalems zur Zeit Jesu,[29] das Bible Lands Museum, das Tower of David-Museum of the History of Jerusalem,[30] das Ariel-Center for Jerusalem in the First Temple Period,[31], der archäologische Park „Durch die Zeiten“ unter der Erlöserkirche und das Rockefeller-Museum für Archäologie.

Museen, die Ausgrabungen aus der biblischen Antike zeigen, sind das Burnt House,[32] die City of David,[33](ältester Teil Jerusalems, auch vorisraelitisch) der Jerusalem Archaelogical Park,[34] (südlich der Altstadtmauer beim Dungtor) The Israelite Tower,[35] und das Wohl-Museum.[36]

Weiterhin gibt es das Naturhistorische Museum und das Bazabel-Museum für Volkskunst und Folklore. Museen zur Geschichte und Vorgeschichte des modernen Staates Israel sind das Ammunition Hill Museum,[37] das Herzl Museum,[38] das Old City-Museum,[39] das Menachem Begin Heritage Center,[40] und die Mount Zion Cable Car.[41]

Bauwerke

Die Klagemauer, im Hintergrund der Felsendom
Historischer jüdischer Friedhof von Jerusalem

Die Altstadt von Jerusalem wurde 1981 von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt. Sie ist seit dem Mittelalter in das armenische Viertel im Südwesten, das christliche im Nordwesten, das jüdische im Südosten und das muslimische Viertel im Nordosten unterteilt und wird von einer aus dem 16. Jahrhundert stammenden, fast vollständig erhaltenen Stadtmauer umgeben. Die Mauer der alten Stadt Davids umfasst mehrere Türme sowie ursprünglich sieben Tore, davon drei große und vier kleine, und wurde 1889 durch ein achtes ergänzt.

Im christlichen Teil der Altstadt befindet sich das Neue Tor, an der Grenze zum armenischen Teil das Jaffator und zum muslimischen Teil das Damaskustor. In den muslimischen Teil führen das Herodestor, Goldene Tor (durch die Türken versiegelt) und das Stephanstor. Im jüdischen Teil steht das Zionstor und das Dungtor. Südwestlich davon erhebt sich der Berg Zion mit dem mutmaßlichen Grab König Davids. Östlich der Altstadt liegt der Ölberg mit dem Garten Getsemani. Wichtige christliche Stätten sind die auf den Grundmauern einer Basilika aus dem 4. Jahrhundert erbaute Grabeskirche und die Via Dolorosa.

Die circa 400 Meter lange, von den Juden „Westliche Mauer“ genannte Klagemauer ist ein Teil der Stützmauer des Plateaus, auf dem der große Tempel Herodes des Großen stand. Wichtige muslimische Bauwerke auf dem Tempelberg sind heute der Felsendom und die Al-Aqsa-Moschee.

Weitere bedeutende Bauwerke in der Altstadt oder ihrer unmittelbaren Umgebung sind der Cardo (Säulengang), die Dormitio-Kirche, die Erlöserkirche, die vier sephardischen Synagogen und die Zitadelle.

Nahe der südwestlichen Ecke der Altstadtmauer befindet sich an der Fußgängerbrücke ein berühmtes Friedensdenkmal, auf dem der bekannte biblische Satz aus Jesaja 2,4 („Schwerter zu Pflugscharen“) modern dargestellt wird.[42]

Im Norden, Westen und Süden der Altstadt breitet sich die Neustadt von Jerusalem aus, die sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt hat. Sie erstreckt sich über die umliegenden Hügel und weiter bis in das wüstenhafte Umland der Stadt. Die modernen Wohn- und Geschäftsgebäude und die breiten Straßen der Neustadt bilden einen starken Kontrast zu den ärmlichen Behausungen und engen Gassen der Altstadt. In der Neustadt befinden sich die Knesset (das israelische Parlament), die Synagoge des Hadassa-Klinikums mit ihren Chagallfenstern und zahlreiche bedeutende staatliche Einrichtungen. Dazu gehören unter anderem das Finanzministerium, das Außenministerium, das Innenministerium und der Sitz des Premierministers.

Musikleben

Jerusalem ist unter anderem Sitz des Jerusalem Symphony Orchestra.

Stadtviertel

Karte von Jerusalem

Wirtschaft und Infrastruktur

Das wirtschaftliche Leben der Stadt Jerusalem basiert zum überwiegenden Teil auf ihrer religiösen und kulturellen Bedeutung sowie auf ihrer Funktion als Verwaltungszentrum. Der Dienstleistungssektor ist dementsprechend gut ausgebaut. Viele Bewohner von Jerusalem sind in der staatlichen und städtischen Verwaltung sowie im Bildungswesen beschäftigt.

Eine eher untergeordnete Rolle spielt demgegenüber das produzierende Gewerbe. Die Industriebetriebe der Stadt stellen unter anderem Glas-, Metall- und Lederwaren, Druckerzeugnisse, Schuhe und Zigaretten her. Die Produktionsbetriebe sind vorwiegend in den äußeren Bezirken von Jerusalem angesiedelt. Der Tourismus ist jedoch der mit Abstand bedeutendste Wirtschaftsfaktor, da die Altstadt ein bedeutendes Ziel für Touristen ist.

Die Entwicklung des jüdisch-israelischen und des arabisch-palästinensischen Teils der Stadt ist sehr unterschiedlich: Obwohl die Palästinenser ein Drittel der Stadtbevölkerung stellen, kommt ihnen nur ein Zehntel der Ausgaben für öffentliche Dienstleistungen zugute, was sich erheblich auf die städtische Infrastruktur auswirkt.[43]

Die Stadt ist der Sitz von etwa 180 Hightech-Firmen mit rund 12.000 Beschäftigten.[44]

Verkehr

IC3-Dreiwagendieseltriebzug-Garnitur der Bahnstrecke Jaffa–Jerusalem im Bahnhof Jerusalem-Malha
Bahnhofsschild: Jerusalem-Malha
Calatrava-Brücke
Ben-Jehuda-Straße

Wegen der Berglage liegt Jerusalem abseits der wichtigsten Verkehrsströme Israels, die vor allem in der Küstenebene und dem dahinter liegenden Landstreifen fließen. Innerhalb der Stadt muss sich die Straßenführung der hügeligen Landschaft anpassen.

Der öffentliche Verkehr von Bussen und Eisenbahn ruht von Freitagmittag bis Samstagabend auf Grund des Schabbat.

Straßenverkehr

Die zentrale Straßenverbindung Jerusalems ist die Autobahn, auf der man in rund einer Stunde nach Tel Aviv gelangt. In andere Richtungen bestehen Landstraßen. Besonders bemerkenswert ist die Straße zum Toten Meer, die auf ihrem Weg durch das Westjordanland 1200 Höhenmeter abfällt.

Busverkehr

Die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt in erster Linie durch die genossenschaftliche Busgesellschaft Egged.

Schienenverkehr

Die Israelische Eisenbahn hat bisher nur untergeordnete Bedeutung. Die historische, gebirgige Bahnstrecke nach Tel Aviv über Bet Schemesch wurde seit Juli 1998 saniert, und nach sieben Jahren Unterbrechung verkehren seit April 2005 wieder Züge bis Jerusalem. Die Fahrzeiten sind im Vergleich zur Straße nicht attraktiv, die beiden noch betriebenen Jerusalemer Bahnhöfe (Biblischer Zoo und Malcha) liegen mehrere Kilometer vom Stadtzentrum entfernt im Süden der Stadt. Der historische, stadtnähere ehemalige Endbahnhof der Strecke wird nicht mehr angefahren. Der Bahnhof Jerusalem Malcha ist die Endstation der Strecke und erhielt eine neue, sehr moderne Anlage. Seit 2001 ist eine neue Strecke zwischen Jerusalem und Tel Aviv im Bau, bei der eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h vorgesehen. Dadurch wird die Reisezeit auf 30 Minuten verkürzt. Die Strecke, deren Bau in die Kritik geraten war, weil sie an zwei Stellen durch die West Bank führt,[45] soll voraussichtlich 2017 eröffnet werden.[46] Der Endbahnhof soll unterirdisch in der Nähe des zentralen Busbahnhofs entstehen.

Stadtbahn

Die Stadtbahn Jerusalem wurde von den Unternehmen Alstom und Connex erbaut und am 19. August 2011 eröffnet. Sie besteht derzeit aus einer einzigen Linie (L1) zwischen Pisgat Ze'ev und Herzlberg, mit einer Länge von 13,8 Kilometern und 23 Haltestellen. Wahrzeichen der Strecke ist die vom spanischen Architekten Santiago Calatrava erbaute 118 Meter hohe Calatrava-Brücke. Diese Hängebrücke, genannt Weiße Harfe, wurde bereits drei Jahre früher, am 25. Juni 2008, eingeweiht und ist für die Straßenbahn und die Fußgänger reserviert.

Flugverkehr

Nördlich der Stadt befindet sich der Flughafen Atarot, der nur für Inlandflüge vorgesehen war und seit 2001 geschlossen ist. Der internationale Flughafen Israels ist der Flughafen Ben Gurion rund 60 Kilometer nordwestlich.

Innerstädtischer Verkehr

Die bedeutendste innerstädtische Straße heißt Jaffastraße. Sie führt vom Jaffator zum zentralen Busbahnhof und ist eine wichtige Einkaufsstraße. Von der Jaffastraße aus zweigen einige Fußgängerzonen ab, darunter die Ben-Jehuda-Straße.

Die Jerusalem Light Rail Transit wurde als erste Straßenbahnlinie in Jerusalem am 19. August 2011 mit 14 Zügen und einem 12-Minuten-Takt in Betrieb genommen.

Erste Versuchsfahrten für diese Linie hatten am 24. Februar 2010 stattgefunden.[47] Die Strecke sollte noch im Jahr 2010 in Betrieb gehen, der Termin wurde wegen des schleppenden Baufortschritts allerdings mehrfach, zuletzt auf den 19. August 2011 verschoben.[48] Obwohl zu diesem Zeitpunkt noch technische Probleme innerhalb der Kontroll- und Steuerungssysteme bestanden, konnte die beschränkte Betriebsaufnahme für die Öffentlichkeit freigegeben werden, die jedoch ohne offizielle Eröffnungsfeierlichkeiten stattfand.[49]

Inwieweit geplante Erweiterungen des Netzes, z.B. zum Mount Scopus (dem Universitätscampus) oder nach Givat Ram (dem Regierungsviertel) stattfinden, ist heute noch nicht absehbar.

Bildung

Zu den bekannten Bildungseinrichtungen in der Stadt gehören die 1918 eröffnete Hebräische Universität von Jerusalem, die 1959 gegründete Israelische Akademie, das Planetarium, das Zionistische Zentralarchiv, die Gulbenkian-Bibliothek und die Jüdische National- und Universitätsbibliothek. In der Stadt befinden sich zahlreiche religiöse Lehr- und Forschungsinstitute. Dazu gehören unter anderem die 1890 eröffnete École Biblique et École Archéologique Française, das 1927 gegründete Päpstliche Bibelinstitut und das 1963 eröffnete Institut der Jüdischen Religion.

Söhne und Töchter der Stadt

Berühmte Persönlichkeiten aus Jerusalem sind unter anderem der israelische Ministerpräsident Jitzchak Rabin, die Schriftsteller Amos Oz und David Grossman, der Bürgermeister Nir Barkat sowie die Schauspielerin Natalie Portman.

Städtepartnerschaften

Galerie

Panorama

Panorámica de Jerusalén desde el Monte de los Olivos.jpg
Tempelberg nachts - Panorama mit Blick vom Ölberg auf Jerusalem und den Tempelberg in der Nacht

Siehe auch

 Portal: Jerusalem – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Jerusalem

Literatur

Weblinks

 Commons: Jerusalem – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikivoyage: Jerusalem – Reiseführer
 Wiktionary: Jerusalem – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  Wikiquote: Jerusalem – Zitate

Einzelnachweise

  1.  Eckart Otto: Das antike Jerusalem: Archäologie und Geschichte. C.H.Beck, 2008, ISBN 978-3-406-56881-7, S. 46 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche, abgerufen am 19. Juni 2015).
  2.  Max Küchler: Jerusalem. In: Manfred Görg, Bernhard Lang (Hrsg.): Neues Bibellexikon. Band II, Benziger, Zürich 1991, S. 294–295.
  3. Werner H. Schmidt: Alttestamentlicher Glaube in seiner Geschichte, 4. Auflage 1982, S. 216
  4. Eckart Otto: Jerusalem. In: Evangelisches Kirchenlexikon, Bd. 2. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1989, Sp. 810
  5. siehe Fritz Rienecker: Lexikon zur Bibel. Brockhaus, Wuppertal 2001, S. 683. ISBN 3-417-36076-5
  6. a b c Shmuel Safrai: Das Zeitalter der Mischna und des Talmuds (70–640). (1969; deutsch 1978/1995) In: Hayim Hillel Ben-Sasson (Hrsg.): Geschichte des jüdischen Volkes: Von den Anfängen bis zur Gegenwart. 5., um ein Nachwort erweiterte Sonderauflage, München 2007, S. 444–446.
  7. Edward Robinson: Palästina und die südlich angrenzenden Länder. Tagebuch einer Reise im Jahre 1838. Band 2, Halle 1841, S. 234
  8. a b Günter Stemberger: Juden und Christen im spätantiken Palästina. Berlin 2007, S. 69f.
  9. Elliott Horowitz: Reckless rites. Purim and the legacy of Jewish violence. Princeton University Press, Princeton 2006, ISBN 0-691-12491-4, S. 213–247; Karl-Leo Noethlichs: Die Juden im christlichen Imperium Romanum: 4.-6. Jahrhundert. Berlin 2001, S. 47−49.
  10. a b c Gil Yoran: Jerusalem: ein historisch-politischer Stadtführer. 2. erweiterte und aktualisierte Auflage, München 2009, S. 44−47
  11.  Claude Cahen: Der Islam. Vom Ursprung bis zu den Anfängen des Osmanenreiches. S. Fischer Verlag, Frankfurt a. M. 1987, ISBN 3-596-60014-6, S. 265.
  12. Dieter H. Wolf: Internationales Templerlexikon. ISBN 978-3-902509-39-0, S. 165
  13. Dieter H. Wolf: Internationales Templerlexikon. ISBN 978-3-902509-39-0, S. 166
  14. Carta's Historical Atlas of Israel. 2.Aufl., Jerusalem 1996 (ISBN 965-220-342-4), S.22.
  15. Michael Krupp: Zionismus und Staat Israel. Ein geschichtlicher Abriss. 3.Auflage, Gütersloh 1992, S.20
  16. Wolfgang Scheel: Lexikon biblischer Ortsbenennungen im modernen Israel. 3. Aufl., Hammerbrücke 2003, ISBN 3-933750-32-6, S. 102.
  17. Israel von A-Z. Daten, Fakten, Hintergründe. Neuhausen-Stuttgart 1993, S.24, und Benny Morris: Righteous Victims - A History of the Zionist - Arab Conflict, 1881–2001. Vintage Books, New York, 2001, S. 6.
  18. Filmsequenz von 1896.
  19. Mordecai Naor: Eretz Israel. Das 20. Jahrhundert. Könemann, Köln, 1998, ISBN 3-89508-594-4, S. 93.
  20. Resolutionen der Generalversammlung der Vereinten Nationen sind im Unterschied zu Resolutionen des Sicherheitsrats nicht verbindlich.
  21. Der Jerusalem-Status; in: HaGalil.com
  22. Johannes Korge: Siedlungsbau: Israel plant tausend neue Wohnungen in Ost-Jerusalem. In: Spiegel online, 25. Dezember 2012, abgerufen am 20. Februar 2013.
  23. Yonatan Mendel: New Jerusalem. In: New Left Review 81 (Mai/Juni 2013), S. 35–56, hier S. 43.
  24. Presseaussendung, The Central Bureau of Statistics, May 2006, PDF
  25. David E. Guinn: Protecting Jerusalem's Holy Sites. A Strategy for Negotiating a Sacred Peace. Cambridge University Press, Cambridge 2006, 142. ISBN 0-521-86662-6.
  26. The Story of the Kotel. What is the Western Wall? In: english.thekotel.org, The Western Wall Heritage Foundation (englisch).
  27. Schechter Institute of Jewish Studies
  28. Anthony H. Cordesman: The Final Settlement Issues. Asymmetric Values & Asymmetric Warfare. in: The Israeli-Palestinian War. Escalating to Nowhere. Praeger Security International, Washington 2005, 62. ISBN 0-275-98758-2.
  29. Model Jerusalems zur Zeit Jesu
  30. Tower of David-Museum of the History of Jerusalem
  31. Ariel-Center for Jerusalem in the First Temple Period
  32. Burnt House
  33. City of David
  34. Jerusalem Archaelogical Park
  35. The Israelite Tower
  36. Herodian Quater (Wohl-Museum)
  37. Ammunition Hill Museum
  38. Herzl Museum
  39. The Last Battle for the Old City-Museum
  40. The Menachem Begin Heritage Center
  41. Mount Zion Cable Car
  42. Der Online-Israelreiseführer mit besonderer Berücksichtigung der biblisch-religiösen Thematik
  43. Juliane von Mittelstadt: Ein privater Dschihad. In: Der Spiegel 30, 21. Juli 2008, S. 107.
  44. Gil Zohar: Bet your bottom dollar?, The Jerusalem Post. 28. Juni 2007. Archiviert vom Original am 3. Februar 2008. Abgerufen am 10. Juli 2007. 
  45. Juliane von Mittelstaedt: Shortcut Through the West Bank: German Rail Under Fire for Controversial Israeli Project, in: Spiegel Online vom 19. November 2010.
  46. Informationen des Transportministeriums, 2012 (engl.), abgerufen am 20. Februar 2013
  47. HaRakevet Nr. 88 (2010), S. 9f; Eisenbahn-Revue International 5/2010, S. 244, gaz: Erste Fahrten bei der Jerusalemer Stadtbahn.
  48. Eisenbahn-Revue International 5/2010, S. 244, gaz: Erste Fahrten bei der Jerusalemer Stadtbahn.
  49. Gerhard Beckendorff: Stadtbahn Jerusalem in Betrieb. In: Stadtverkehr. Fachzeitschrift für den öffentlichen Personennahverkehr auf Schiene und Straße. Heft 10/2011, S. 43.