Englische Sprache
Englisch (English) | ||
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Gesprochen in |
Australien, Irland, Kanada, Neuseeland, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten sowie (als Nebensprache) in über 50 weiteren Ländern weltweit |
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Sprecher | etwa 330 Millionen Muttersprachler[1], mit Zweitsprachlern nach Schätzungen 500 Millionen[2] bis 1,5 Milliarden Sprecher[3] |
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Linguistische Klassifikation |
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Offizieller Status | ||
Amtssprache von | Siehe: Amtssprache | |
Sprachcodes | ||
ISO 639-1: |
en |
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ISO 639-2: |
eng |
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ISO 639-3: |
Die englische Sprache (Eigenbezeichnung: English [ˈɪŋɡlɪʃ]) ist eine ursprünglich in England beheimatete germanische Sprache, die zum westgermanischen Zweig gehört. Sie entwickelte sich ab dem frühen Mittelalter durch Einwanderung nordseegermanischer Völker nach Britannien, darunter der Angeln, von denen der Name „Englisch“ sich herleitet, und der Sachsen. Die Frühformen der Sprache werden daher auch manchmal Angelsächsisch genannt.
Die am nächsten verwandten lebenden Sprachen sind die friesischen Sprachen und das Niederdeutsche auf dem Festland, zu dem anfangs lange ein Dialektkontinuum bestand. Im Verlauf seiner Geschichte hat das Englische dann allerdings starke Sonderentwicklungen ausgebildet: Im Satzbau wechselte das Englische, im Gegensatz zu allen westgermanischen Verwandten auf dem Kontinent, in ein Subjekt-Verb-Objekt-Schema über und verlor die Verbzweiteigenschaft. Die Bildung von Wortformen (Flexion) bei Substantiven, Artikeln, Verben und Adjektiven wurde stark abgebaut. Im Wortschatz wurde das Englische vom Sprachkontakt mit nordgermanischen Sprachen und dem Französischen stark beeinflusst, der sich durch die zeitweilige Besetzung durch die Dänen und Norweger beziehungsweise durch die normannische Eroberung Englands 1066 ergab. Aufgrund der vielfältigen Einflüsse aus westgermanischen und nordgermanischen Sprachen, dem Französischen sowie den klassischen Sprachen besitzt das heutige Englisch einen außergewöhnlich umfangreichen Wortschatz.
Die englische Sprache wird mit dem lateinischen Alphabet geschrieben. Eine wesentliche Fixierung der Rechtschreibung erfolgte mit Aufkommen des Buchdrucks im 15./16. Jahrhundert, trotz gleichzeitig fortlaufenden Lautwandels.[4] Die heutige Schreibung des Englischen stellt daher eine stark historische Orthographie dar, die von der Abbildung der tatsächlichen Lautgestalt vielfältig abweicht.
Ausgehend von seinem Entstehungsort England breitete sich das Englische über die gesamten Britischen Inseln aus und verdrängte allmählich die zuvor dort gesprochenen (v. a. keltischen) Sprachen. In seiner weiteren Geschichte ist das Englische vor allem infolge der Besiedlung Amerikas sowie der Kolonialpolitik Großbritanniens in Australien, Afrika und Indien zu einer Weltsprache geworden, die heute (global) weiter verbreitet ist als jede andere Sprache (die Sprache mit der größten Zahl an Muttersprachlern ist jedoch Mandarin-Chinesisch). Das Englische wird in den Schulen vieler Länder als erste Fremdsprache gelehrt und ist offizielle Sprache der meisten internationalen Organisationen, wobei viele davon daneben noch andere offizielle Sprachen nutzen. In Westdeutschland verständigten sich die Länder 1955 im Düsseldorfer Abkommen darauf, an den Schulen Englisch generell als Pflichtfremdsprache einzuführen.
Inhaltsverzeichnis
Die englischsprachige Welt[Bearbeiten]
Heute sprechen weltweit etwa 330 Millionen Menschen Englisch als Muttersprache[5]. Die Schätzungen zur Zahl der Zweitsprachler schwanken je nach Quelle massiv, da unterschiedliche Grade des Sprachverständnisses herangezogen werden. Hier finden sich Zahlen von unter 200 Millionen[6] bis über 1 Milliarde Menschen[7].
Geografische Verbreitung[Bearbeiten]
Der englische Sprachraum:
Amtssprache[Bearbeiten]
Englisch ist Amtssprache in folgenden Staaten und Territorien:
Englisch ist zudem eine Amtssprache supranationaler Organisationen wie der Afrikanischen Union, der Organisation Amerikanischer Staaten, der UNASUR, der CARICOM, der SAARC, der ECO, der ASEAN, des Pazifischen Inselforums, der Europäischen Union, des Commonwealth of Nations und eine der sechs Amtssprachen der Vereinten Nationen.
Auch die Einführung von Englisch als Verwaltungs- und anschließend als Amtssprache in den Teilstaaten der Europäischen Union wird diskutiert. Einer repräsentativen YouGov-Umfrage von 2013 zufolge würden es 59 Prozent der Deutschen begrüßen, wenn die englische Sprache in der gesamten Europäischen Union den Status einer Amtssprache erlangen würde, in anderen Ländern Europas liegen die Zustimmungsraten teilweise bei über 60 Prozent.[10]
Sonstige Verwendung[Bearbeiten]
Die englische Sprache dient zudem als Verkehrs-, Handels- bzw. Geschäfts- oder Bildungssprache[11] unterschiedlich intensiv in folgenden Ländern und Regionen:
1 Ist de facto ein eigener Staat, wird aber offiziell zu Somalia gezählt.
Sprachwissenschaftliche Einordnung[Bearbeiten]
Das Englische gehört zu den indogermanischen Sprachen, die ursprünglich sehr stark flektierende Merkmale aufwiesen. Alle indogermanischen Sprachen weisen diese Charakteristik bis heute mehr oder weniger auf. Allerdings besteht in allen diesen Sprachen eine mehr oder weniger starke Neigung von flektierenden zu isolierenden Formen. Im Englischen war diese Tendenz bislang besonders stark ausgeprägt. Heute trägt die englische Sprache überwiegend isolierende Züge und ähnelt strukturell teilweise eher isolierenden Sprachen wie dem Chinesischen als den genetisch eng verwandten Sprachen wie dem Deutschen. Ein Beispiel hierfür bildet die Steigerung der Adjektive mit „more“ und „most“ anstelle entsprechender Suffixe bzw. der Flexion im Wortstamm.
Zudem hat sich die englische Sprache heute durch die globale Verbreitung in viele Varianten aufgeteilt. Viele europäische Sprachen bilden auch völlig neue Begriffe auf Basis der englischen Sprache (Anglizismen). Auch in einigen Fachsprachen werden die Termini von Anglizismen geprägt, vor allem in stark globalisierten Bereichen wie z. B. Informatik oder Wirtschaft.
Der Sprachcode ist en
oder eng
(nach ISO 639-1 bzw. 2). Der Code für Altenglisch (etwa die Jahre 450 bis 1100 n. Chr.) ist ang
, jener für Mittelenglisch (etwa 1100 bis 1500) enm
.
Geschichte[Bearbeiten]
Die Sprachstufen des Englischen lassen sich wie folgt bestimmen:[12]
- Altenglisch (Old English oder Anglo-Saxon) von: 450–1150
- Mittelenglisch (Middle English) von: 1150–1500
- Frühneuenglisch (Early Modern English) von: 1500–1700
- Neuenglisch (Modern English) von: 1700–heute
Varietäten der englischen Sprache[Bearbeiten]
Durch die weltweite Verbreitung der englischen Sprache hat diese zahlreiche Varietäten entwickelt oder sich mit anderen Sprachen vermischt.
Folgende Sprachvarietäten werden unterschieden:
Für den raschen Erwerb des Englischen wurden immer wieder vereinfachte Formen konstruiert, so Basic English (vorgestellt 1930, 850 Wörter), Globish (vorgestellt 1998, 1500 Wörter) und Basic Global English (vorgestellt 2006, 750 Wörter). Daneben hat sich eine Reihe von Pidgin- und Kreolsprachen1 auf englischem Substrat (vor allem in der Karibik, Afrika und Ozeanien) entwickelt.
Anglizismen[Bearbeiten]
In andere Sprachen eindringende Anglizismen werden manchmal mit abwertenden Namen wie „Denglisch“ (Deutsch und Englisch) oder „Franglais“ (Französisch und Englisch) belegt. Dabei handelt es sich nicht um Varianten des Englischen, sondern um Erscheinungen in der jeweils betroffenen Sprache. Der scherzhafte Begriff „Engrish“ wiederum bezeichnet keine spezifische Variante der englischen Sprache, sondern bezieht sich allgemein auf das in Ostasien und Teilen von Südostasien anzutreffende Charakteristikum, die Phoneme „l“ und „r“ nicht zu unterscheiden.
Die Entwicklung des Englischen zur lingua franca im 20. Jahrhundert beeinflusst die meisten Sprachen der Welt. Mitunter werden Wörter ersetzt oder bei Neuerscheinungen ohne eigene Übersetzung übernommen. Diese Entwicklung wird von manchen skeptisch betrachtet, insbesondere dann, wenn es genügend Synonyme in der Landessprache gibt. Kritiker merken auch an, es handle sich des Öfteren (beispielsweise bei Handy im Deutschen) um Scheinanglizismen.
Mitunter wird auch eine unzureichende Kenntnis der englischen Sprache für die Vermischung und den Ersatz bestehender Wörter durch Scheinanglizismen verantwortlich gemacht. So sprechen einer Studie der GfK zufolge nur 2,1 Prozent der deutschen Arbeitnehmer verhandlungssicher Englisch. In der Gruppe der Unter-30-Jährigen bewerten jedoch über 54 Prozent ihre Englischkenntnisse als gut bis exzellent.[13] Für bessere Sprachkenntnisse könne demzufolge effizienterer Englischunterricht beitragen, und statt der Ton-Synchronisation von Filmen und Serien solle eine Untertitelung der englischsprachigen Originale mit Text in der Landessprache erfolgen. Dies würde zugleich zu einer besseren Abgrenzung zwischen den Sprachen und einer Wahrung lokaler Sprachqualität beitragen.[14] Im Dezember 2014 forderte der Europapolitiker Alexander Graf Lambsdorff, neben Deutsch die englische Sprache als Verwaltungs- und später als Amtssprache in Deutschland zuzulassen, um die Bedingungen für qualifizierte Zuwanderer zu verbessern, den Fachkräftemangel abzuwenden und Investitionen zu erleichtern.[15]
Grammatik[Bearbeiten]
Phonetik[Bearbeiten]
Ähnliche und verwandte Wörter[Bearbeiten]
Hochdeutsch[Bearbeiten]
Eine große Klasse von Unterschieden zwischen der deutschen und der englischen Sprache sind auf die zweite Lautverschiebung zurückzuführen. Dabei liegt die Neuerung auf Seiten der deutschen Sprache; die englische Sprache bewahrt hier den altertümlichen germanischen Zustand. Beispiele sind:
- engl. t zu hochdeutsch s in water bzw. Wasser (nach Vokal)
- engl. t zu hochdeutsch z in two bzw. zwei (im Anlaut)
- engl. p zu hochdeutsch f in ripe bzw. reif (nach Vokal)
- engl. p zu hochdeutsch pf in plum bzw. Pflaume (im Anlaut)
- engl. k zu hochdeutsch ch in break bzw. brechen (nach Vokal)
- engl. d zu hochdeutsch t in bed bzw. Bett
- engl. th zu hochdeutsch d in three bzw. drei
Es gibt jedoch auch Unterschiede, bei denen die deutsche Sprache konservativer ist:
- Geschwundenes engl. n, zu beobachten in engl. us, goose oder five im Vergleich zu hochdeutsch uns, Gans bzw. fünf
- engl. f oder v anstelle von germanischem und deutschem b, zu beobachten in engl. thief oder have im Vergleich zu hochdeutsch Dieb bzw. haben
- geschwundenes germanisches (und alt- und mittelenglisches) [x] (deutscher Ach-Laut) (mit dem Allophon [ç], deutscher Ich-Laut), teilweise zu [f] gewandelt, im Schriftbild noch an stummem (oder als f ausgesprochenem) gh zu erkennen, zu beobachten in engl. night, right oder laugh im Vergleich zu hochdeutsch Nacht, Recht/richtig bzw. lachen
Textsammlungen[Bearbeiten]
Beim Project Gutenberg stehen zahlreiche Texte frei zur Verfügung.
Sprachfallen: „False friends“[Bearbeiten]
Mit den typischen Fehlern, die beim Erlernen und Übersetzen der englischen Sprache auftreten können, beschäftigen sich folgende Beiträge:
Siehe auch[Bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten]
Allgemeines[Bearbeiten]
- Hans-Dieter Gelfert: Englisch mit Aha. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-57148-0 (gemeinsame Wurzeln des Deutschen und Englischen sowie des Französischen und Englischen; Geschichtliches, Etymologisches).
Literatur über Vokabular, Grammatik und Aussprache[Bearbeiten]
- Wolfgang Viereck, Heinrich Ramisch, Karin Viereck: dtv Atlas Englische Sprache. dtv, 2002, ISBN 3-423-03239-1.
- Michael McCarthy, Felicity O’Dell: English Vocabulary in Use. upper-intermediate and advanced. Cambridge University Press, 1994.
- Frank R. Palmer: Mood and Modality. Cambridge University Press, 1986, ISBN 0-521-31930-7.
- Raymond Murphy: English Grammar in Use. Cambridge University Press, 1985.
- J. C. Wells: Accents of English. Volume I: An Introduction, Cambridge University Press, 1982, ISBN 0-521-29719-2.
- J. C. Wells: Accents of English. Volume II: The British Isles, Cambridge University Press, 1982, ISBN 0-521-28540-2.
- J. C. Wells: Accents of English. Volume III: Beyond the British Isles, Cambridge University Press, 1982, ISBN 0-521-28541-0.
- Ludwig Albert: Neuestes und vollständigstes Taschenwörterbuch der richtigen Aussprache englischer und amerikanischer Eigennamen. Leipzig 1839
Literatur über Englisch als Weltsprache[Bearbeiten]
- Stefan Bauernschuster: Die englische Sprache in Zeiten der Globalisierung. Voraussetzung oder Gefährdung der Völkerverständigung? Tectum Verlag, Marburg 2006, ISBN 3-8288-9062-8.
- Robert Phillipson: Linguistic Imperialism. Oxford University Press, 2000, ISBN 0-19-437146-8.
Weblinks[Bearbeiten]
Sprachwissenschaftliche Datenbanken[Bearbeiten]
- Englisch im Ethnologue
- Englisch in der World Loanword Database
- Englisch im World Atlas of Language Structures Online
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Zahl der Muttersprachler, Zugriff am 17. Mai 2015.
- ↑ Zahl der Muttersprachler, Zugriff am 17. Mai 2015.
- ↑ Zahl der Zweitsprachler, Zugriff am 30. April 2014.
- ↑ Kristin Denham: Linguistics for Everyone: An Introduction. Cengage Learning, 2009. Siehe v. a. S. 89 und S. 439ff.
- ↑ Zahl der Muttersprachler, Zugriff am 17. Mai 2015.
- ↑ Zahl der Muttersprachler, Zugriff am 17. Mai 2015.
- ↑ Zahl der Zweitsprachler, Zugriff am 30. April 2014.
- ↑ Sprecherzahl Belize - Länderdaten, Zugriff am 21. März 2014.
- ↑ Sprecherzahl Puerto Rico - Länderdaten, Zugriff am 21. März 2014.
- ↑ Umfrage: Mehrheit der Deutschen für Englisch als zweite Amtssprache, YouGov Meinungsforschungsinstitut, 9. August 2013
- ↑ Verbreitung als Verkehrssprache, Zugriff am 21. März 2014.
- ↑ Zur Entwicklung des Wortschatzes vgl. man English and General Historical Lexicology (von Joachim Grzega und Marion Schöner) (PDF; 511 kB)
- ↑ Tina Groll: Business-English: Deutsche sprechen schlecht Englisch. In: zeit.de. 18. Juni 2013, abgerufen am 25. Dezember 2014.
- ↑ Jürgen Gerhards und Doris Hess: Sprachen lernen: Fernsehen auf Englisch. In: zeit.de. 9. April 2014, abgerufen am 25. Dezember 2014.
- ↑ Alexander Graf Lambsdorff: Englisch muss unsere Verwaltungssprache werden. In: welt.de. 15. Dezember 2014, abgerufen am 25. Dezember 2014.
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