Frankfurter Rundschau

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Frankfurter Rundschau
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Beschreibung deutsche Tageszeitung
Verlag Frankfurter Rundschau GmbH
Erstausgabe 1. August 1945
Erscheinungsweise täglich außer sonntags
Chefredakteure Arnd Festerling,
Bascha Mika,
Michael Bayer (Ressortleitung Digital)
Geschäftsführer Oliver Rohloff
Weblink www.fr-online.de
Artikelarchiv ca. 2002 ff.
ISSN 0940-6980
Straßenbahn in Frankfurt mit Rundschau-Werbung im Jahr 2003

Die Frankfurter Rundschau (FR) ist eine überregionale deutsche Abonnement-Tageszeitung. Sie erscheint in einer Stadt- und in einer Deutschlandausgabe sowie in drei Regionalausgaben. Darüber hinaus veröffentlicht sie eine Online-Ausgabe und ein E-Paper sowie eine Ausgabe für Tablet-Computer. Die Zeitung erzielte im ersten Quartal 2013 eine verkaufte Auflage (inklusive Tablet-Ausgabe) von 87.136 Exemplare, ein Minus von 55 Prozent gegenüber 1998; die weitere Bekanntgabe der Auflagenhöhe wurde eingestellt.[1]

Von April 2010 an war die Frankfurter Rundschau Teil der DuMont-Redaktionsgemeinschaft, der auch die Berliner Zeitung, der Kölner Stadt-Anzeiger und die Mitteldeutsche Zeitung angehören.[2] Die Selbstbezeichnung der Frankfurter Rundschau als „links-liberal“ bzw. „sozial-liberal“ geht auf die prägende Gestalt der Frankfurter Rundschau, Karl Gerold (1906–1973), zurück.[3]

Der die Frankfurter Rundschau herausgebende Verlag stellte am 13. November 2012 beim Amtsgericht Frankfurt am Main einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.[4] Anschließend teilten die Hauptgesellschafter der Zeitung – das Medienhaus M. DuMont Schauberg und die SPD-Medienholding DDVG – auf einer Betriebsversammlung mit, dass sie „keine Perspektive der Fortführung des Unternehmens“ sähen.[5] Am 27. Februar 2013 meldete die FAZ: Die „Frankfurter Rundschau“ wird es weiterhin geben. Unter dem Dach der Frankfurter Societät, des F.A.Z.-Verlags und der Karl Gerold Stiftung geht die Traditionszeitung als unabhängige Redaktionsgesellschaft in die Zukunft. Das Bundeskartellamt hat der Übernahme im Rahmen einer Sanierungsfusion zugestimmt.[6] Die stark verkleinerte Redaktion besteht aus etwa 80 fest angestellten Journalisten.

Zu den regionalen Hauptkonkurrenten gehören die konservativ-liberale Frankfurter Allgemeine Zeitung und die konservative Frankfurter Neue Presse, aber auch die Regionalausgabe der Bild-Zeitung.

Auflagenentwicklung[Bearbeiten]

Die Frankfurter Rundschau gehört zu den deutschen Tageszeitungen mit den größten Auflagenverlusten der vergangenen Jahre. Zwischen 1998 und 2013 sank die verkaufte Auflage um 55 Prozent.[1] Die Auflage im ersten Quartal 2013 lag bei 87.136 Exemplaren. Das entspricht einem Rückgang von 105.363 Stück. Mit dem zweiten Quartal 2013 stellte die Rundschau die gesonderte Meldung der Auflagenzahlen an die IVW ein.

Entwicklung der verkauften Auflage[7]


Seit diesem Zeitpunkt wird die Auflage des Blatts nur noch gemeinsam mit der Rhein-Main-Zeitung (Frankfurter Regionalteil der F.A.Z.), der Frankfurter Neuen Presse und dem Höchster Kreisblatt ausgewiesen. In den vergangenen Jahren haben diese Zeitungen an Auflage eingebüßt. Die verkaufte Auflage ist seit 2013 um 11,4 Prozent gesunken.[8] Sie beträgt gegenwärtig 56.924 Exemplare.[9] Das entspricht einem Rückgang von 7341 Stück. Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 75,5 Prozent.

Sitz[Bearbeiten]

Ehemaliger Sitz der Frankfurter Rundschau im Sachsenhäuser Depot am Karl-Gerold-Platz
Inzwischen abgerissenes Rundschau-Haus im September 2004

Die Redaktion der Frankfurter Rundschau hatte ihren Sitz mehr als 51 Jahre lang im Rundschau-Haus am Eschenheimer Tor, mitten in der Frankfurter Innenstadt. Am 16. Juli 2005 zogen die Redaktion und ein Teil des Verlages in das Bürogebäude Colosseo am Walther-von-Cronberg-Platz im linksmainischen Stadtteil Sachsenhausen um. Andere Abteilungen wurden an den Druckstandort im benachbarten Neu-Isenburg verlegt. Zu diesem gehört mit dem 'Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main' (DUV) auch eine moderne Großdruckerei. Der Druckbetrieb lebt zu 75 Prozent von Fremdaufträgen der Axel Springer AG: So wird etwa die Frankfurter Ausgabe der Bild-Zeitung dort hergestellt. Das in der Stadtmitte gelegene Rundschau-Haus wurde 2006 abgerissen. Anschließend diente das Grundstück der Baustellenlogistik für das benachbarte Großbauprojekt Palais Quartier und liegt seither brach (2012). Die Ausgabe der Frankfurter Rundschau vom 18. Juli 2005 entstand erstmals in Sachsenhausen. Vom 15. Februar 2009 bis September 2013 war die Redaktion in der westlichen Halle des bis dahin umgebauten Sachsenhäuser Depots in der Nähe des Südbahnhofes.[10] Jetzt ist die Redaktionsadresse in der Mainzer Landstraße 205. Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße, in der Hellerhofstraße, befinden sich die Redaktionsräume der FAZ.

Geschichte[Bearbeiten]

20. Jahrhundert[Bearbeiten]

Die Frankfurter Rundschau ist nach den Aachener Nachrichten und der Berliner Zeitung die dritte deutsche Tageszeitung, die nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurde. Im amerikanischen Sektor war sie die erste Tageszeitung, der die Information Control Division eine Gruppenlizenz zusprach, die Zeitung löste die Frankfurter Presse ab, das Nachrichtenblatt der US-amerikanischen 12. Heeresgruppe. Die Zeitung wurde am 1. August 1945 auf Veranlassung der US-amerikanischen Besatzungsmacht und durch die Überreichung der Zulassungsurkunden durch General Roger McClure, Kommandant der Abteilung für die Nachrichtenkontrolle der US-Armee, gegründet, um den freiheitlich-parlamentarischen Gedanken zu verbreiten. Sie war somit eines der ersten Blätter der Lizenzpresse. Die Frankfurter Rundschau nahm die Arbeit in den Räumen der 1943 von den Nationalsozialisten verbotenen Frankfurter Zeitung auf. Die Lizenz wurde an Emil Carlebach, Hans Etzkorn, Wilhelm Karl Gerst, Otto Grossmann, Wilhelm Knothe, Paul Rodemann und Arno Rudert vergeben; alle außer Rudert schieden schnell wieder aus. Das Gremium setzte sich aus Sozialdemokraten, Kommunisten und einem sozialistischen Vertreter des politischen Katholizismus (Gerst) zusammen. Gerade wegen seiner Diskussionsbereitschaft den Kommunisten gegenüber wurde Gerst bereits 1946 von der amerikanischen Besatzungsverwaltung seines Postens enthoben. Im selben Jahr stieß der Sozialdemokrat Karl Gerold zu den Lizenznehmern. Bis September 1947 wurden alle Kommunisten aus der Redaktion entfernt. In der Endphase der Lizenzpflicht 1949 gab es Bestrebungen, den Verlag zu einer gemeinnützigen Stiftung zu machen, was aber auf Druck der Amerikaner unterblieb.

Vom 1. Oktober 1946 an kam die Frankfurter Rundschau dann dreimal wöchentlich heraus. Bereits im dritten Jahrgang (August 1947) wurde eine Deutschland-Ausgabe ins Leben gerufen. Dabei handelte es sich um eine Abendausgabe mit dem Datum des folgenden Tages, bestimmt für den Versand außerhalb Frankfurts und ins Ausland. Erst vom 21. Juli 1948 an konnte das Blatt täglich erscheinen, jetzt bereits in Konkurrenz zur konservativen Frankfurter Neuen Presse (seit 15. April 1946).

Nach dem Tod Ruderts 1954 war Karl Gerold mit 75 Prozent und die Witwe von Rudert mit 25 Prozent Verleger der Zeitung. Nach dem Tod von Gerold wurde 1973 die gemeinnützige Karl-Gerold-Stiftung gegründet und Ruderts Witwe brachte die 25 Prozent in die Stiftung mit ein. Seinerzeit war die Stiftung 100-prozentige Eigentümerin des Druck- und Verlagshaus Frankfurt, das die Frankfurter Rundschau herausgibt.

Durch Recherchen der Rundschau wurden in den 1960er Jahren u. a. die Auschwitzprozesse in Deutschland initiiert, ferner Ende der 1960er Jahre der HS-30-Skandal aufgedeckt.

21. Jahrhundert[Bearbeiten]

Seit 2004 hält die Karl-Gerold-Stiftung noch einen Stammkapitalanteil von zehn Prozent.[11] Seit Februar 2009 ist die Frankfurter Rundschau an dem regionalen Online-Anzeigenportal kalaydo.de beteiligt.

Krise ab 2003 und DDVG-Übernahme[Bearbeiten]

Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten wurde die Frankfurter Rundschau 2003 vom CDU-regierten Land Hessen durch eine Landesbürgschaft unterstützt. Es wurde ein Investor gesucht. Anfang Mai 2004 übernahm die SPD-eigene Medienholding DDVG 90 Prozent der Anteile am Druck- und Verlagshaus als Herausgeberin der Frankfurter Rundschau. Wegen der Landesbürgschaft gab es Kritik an einer befürchteten Abhängigkeit der Zeitung von der CDU-Regierung. Die darauf folgende DDVG-Übernahme wurde durch eine heftige öffentliche Diskussion begleitet, da die Zeitung nun zu den wichtigsten SPD-Medienbeteiligungen gehörte.[12]

Führende SPD-Politiker betonten, man wolle eine der wenigen linksliberalen Tageszeitungen Deutschlands erhalten und es werde kein Einfluss auf die Redaktion ausgeübt werden. Auch nach der Übernahme bezeichnete sich die Frankfurter Rundschau als „Unabhängige Tageszeitung“. Spätestens 2006 wollten die Sozialdemokraten ihre Beteiligung wieder auf deutlich unter 50 Prozent reduziert haben. Um das Haus vor der drohenden Insolvenz zu retten, fuhr die DDVG mit Hilfe der hanseatischen Unternehmensberatergruppe Schickler & Partner einen drastischen Sparkurs.

Durch Entlassungen und Outsourcing sank die Zahl der Beschäftigten binnen drei Jahren von rund 1700 auf 750 Mitarbeiter. Sie ist inzwischen die einzige noch im Straßenbild und in Gaststätten präsente Tageszeitung in Frankfurt – durch nicht vom Verlag angestellte mobile Verkäufer eines Vertriebspartners. Andere Frankfurter Zeitungen haben diese Art des Vertriebs eingestellt.

Am 16. Mai 2006 gab die Gesellschafterversammlung des Druck- und Verlagshauses Frankfurt bekannt, dass sie sich mit sofortiger Wirkung von dem bisherigen Chefredakteur der Zeitung, Wolfgang Storz, trennen werde. Nach Angaben von Storz war die wesentliche Ursache ein vorheriger inhaltlicher Streit mit der SPD-Schatzmeisterin Wettig-Danielmeier, welche eine negativere Berichterstattung über die Partei Die Linke empfahl. Nach SPD-Angaben hingegen war der Kündigungsgrund die wirtschaftlich schlechte Lage der Zeitung.[13]

Die Redaktion der Frankfurter Rundschau protestierte auch auf der Titelseite gegen die Ablösung ihres Leiters. Am Mittwoch, dem 17. Mai 2006, stand dort: „Die Redaktion nimmt die Entscheidung des Mehrheitsgesellschafters zur Kenntnis, legt aber Wert auf die Feststellung, dass sie die Entlassung des Chefredakteurs nicht billigt.“[14] Als Nachfolger wurde zum 1. Juli 2006 der bisherige Chefredakteur der Berliner Zeitung, Uwe Vorkötter, berufen.[15] Die Auflagenverluste konnten jedoch nicht gestoppt werden.

Übernahme durch DuMont und Zusammenarbeit mit der Berliner Zeitung[Bearbeiten]

Im Juli 2006 verkaufte die DDVG 50 Prozent der Anteile plus eine Aktie an den Kölner Verlag M. DuMont Schauberg; zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Seither hält die DDVG 40 Prozent des Kapitals, 10 Prozent verblieben bei der Karl-Gerold-Stiftung.[16] In einem vorangegangenen Bericht in der SZ (Süddeutsche Zeitung) war von einem Kaufpreis von 35 Millionen Euro die Rede. Auf die linksliberale Ausrichtung des Blatts bleibe der Verkauf ohne Auswirkungen, hieß es.[17]

Die Frankfurter Rundschau stieg am 30. Mai 2007 auf das kompakte Tabloid-Format um. Damit verbunden waren eine Umstrukturierung der lokalen Berichterstattung und die Einstellung der Plus-Beilagen. Erweitert wurde das Ressort Wissen & Bildung (nun an sechs Tagen mit jeweils zwei Seiten). Gleichzeitig wurde die Anzahl der Regionalausgaben von sieben auf drei reduziert. Der European Newspaper Award würdigte das Erscheinungsbild des Tabloid-Fomates mit mehreren Auszeichnungen, darunter mit dem Sonderpreis der Jury für die iPad-Ausgabe (2010).

Betrachtet man die Auflagenentwicklung der neuen Frankfurter Rundschau nach dem Relaunch im Tabloid-Format (Mai 2007 bis Mai 2008), so war zunächst eine Steigerung der verkauften Auflage um 2,46 Prozent (3693 Exemplare) feststellbar. In der gleichen Zeit kam es zu einem Abonnentenrückgang um 5,44 Prozent (5035 Exemplare).

Im Frühjahr 2008 kündigte sich die nächste Krise der Zeitung an: Verleger M. DuMont Schauberg wollte mit Unterstützung des Chefredakteurs, aber gegen den massiven Protest der Belegschaft und der Gewerkschaften, die hausinternen Strukturen des Frankfurter Druck- und Verlagshauses zerschlagen, um die Herstellungskosten des Blattes nachhaltig zu senken. Zuerst sollten die Abteilungen Rechnungswesen und Controlling in die Konzernzentrale nach Köln verlegt werden, wobei 16 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz in Frankfurt verlieren würden. Außerdem sollten der Bereich Infografik, Layout, Bild, technische Redaktion und Produktionssteuerung bereits ab Juli 2008 in eine FR-Design GmbH ausgelagert werden. Ein weiterer Schritt wäre die Ausgliederung der Regionalredaktionen. Auf diese Weise sollen von den noch 750 Stellen ab 2008 nach und nach nochmals 200 entfallen bzw. bei externen Dienstleistern untergebracht werden. Ziel sei es letztlich, die Geltung der Tarifverträge für Journalisten auszuhebeln, die dem Unternehmen zu teuer erschienen. Der frühere Chefredakteur Vorkötter wurde zudem als Verlagsbeauftragter für eine stärkere Kooperation von Berliner Zeitung und Frankfurter Rundschau eingesetzt.[18] Dagegen wehren sich die Redaktionen.[19]

2010 hatte die Frankfurter Rundschau etwa 170 Redakteure, von denen rund drei Dutzend in der nicht tarifgebundenen Tochterfirma „Pressedienst Frankfurt“ beschäftigt sind. Die überregionalen Politik-Berichte werden von der DuMont-Redaktionsgemeinschaft aus Berlin geliefert. Ab dem 19. August 2010 wurde über Maßnahmen des weiteren Stellenabbaus zur Kosteneinsparung mit dem DJV und ver.di verhandelt, obwohl die Beschäftigten seit Jahren auf tarifliches Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld verzichtet hatten, um Kündigungen zu vermeiden.[20]

Bis Ende 2010 schmolz die Zahl der Abonnenten als Rückgrat der Zeitung auf 75.000 (von ursprünglich 92.555).[21] Ende 2010 betrug die verkaufte Auflage laut IVW-Zahlen vom Januar 2011 noch knapp 130.000 Exemplare.[22] Die Frankfurter Rundschau wurde zudem von einem besonders großen Rückgang der Schaltung von Werbeanzeigen betroffen.[23] 2010 machte die Zeitung nach Verlagsangaben 19 Millionen Euro Verlust,[22] 2011 soll das Minus rund 20 Millionen Euro betragen haben.[24]

DuMont Schauberg kündigte im April 2011 an, langfristig 40 der 190 redaktionellen Stellen abbauen zu wollen. In Frankfurt sollten die Lokalredaktionen bleiben und dort auch alle überregionalen digitalen Inhalte erstellt werden. Ab dem Sommer 2011 sollten die überregionalen Mantelseiten in Berlin zusammen mit der Berliner Zeitung produziert werden. Der Deutsche Journalisten-Verband sah seine „schlimmsten Befürchtungen bestätigt“ und erklärte, die Frankfurter Rundschau werde dadurch „zur Lokalausgabe der Berliner Zeitung degradiert“.[25] Der diesbezügliche Sozialplan wurde Anfang Juli 2011 vereinbart. Insgesamt sollte die Redaktion demnach im Zuge der Neustrukturierung um 58 Stellen verkleinert werden. Neben der Lokalredaktion wurde für Frankfurt ein „digitales Redaktionszentrum“ geplant, das sowohl für die Frankfurter Rundschau als auch für die Berliner Zeitung arbeiten sollte.[26]

Seit dem 1. Juli 2012 verfügen beide Zeitungen wieder über einen jeweils eigenen Chefredakteur.[27] Vorkötter wurde bei der Frankfurter Rundschau durch Arnd Festerling ersetzt.[28]

Insolvenz[Bearbeiten]

Am 13. November 2012 wurde beim Amtsgericht Frankfurt wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenzantrag für die Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Frank Schmitt aus der Großkanzlei Schultze & Braun benannt.[29][30] Im Anschluss wurde im Rahmen einer Betriebsversammlung von den Hauptherausgebern bekannt gegeben, dass keine Möglichkeit zur Aufrechterhaltung des Betriebes gesehen werde. Sollte innerhalb des vorläufigen Insolvenzverfahrens von drei Monaten kein Käufer gefunden werden, sei mit der Abwicklung zu rechnen.[5] Am 31. Januar 2013 wurde bekannt, dass das Bundeskartellamt einen Antrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bzw. der Frankfurter Societät auf Erwerb der Frankfurter Rundschau prüfe.[31] Nach Aussagen des Insolvenzverwalters Schmitt bestünden damit für die Redaktion sehr gute Chancen auf Rettung.[32] Für das Druck- und Verlagshaus wurden die Chancen als wesentlich schlechter angegeben, da hier nur ein Angebot eines türkischen Verlegers (Burak Akbay, Verlagsgruppe Estetik Yayıncılık) vorliege, das vom Gläubigerausschuss als „wesentlich zu niedrig“ und „in keiner Weise überzeugend“ angesehen wurde.[32] Der Betrieb der Druckerei sei bis Ende April gesichert, für einen Zeitraum von sechs Monaten danach hätten die Hauptgesellschafter M. DuMont Schauberg und ddvg Mittel für eine Transfergesellschaft bereitgestellt.[32] Anfang Februar wurde bekannt, dass der türkische Interessent sein Angebot aufstocken wolle und Interesse an der Übernahme sowohl des Druckhauses als auch der Zeitung zeige.[33][34] Am 27. Februar 2013 erlaubte das Bundeskartellamt dem Verlag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die Frankfurter Rundschau fortzuführen. Damit konnte die insolvente Tageszeitung weiter fortbestehen, es wurden aber nur einige Redakteure übernommen.[35]

Fortführung[Bearbeiten]

Seit 1. März 2013 wird die Frankfurter Rundschau von der Frankfurter Rundschau GmbH herausgegeben. Deren Gesellschafter sind:

Die Stiftung soll die Ausrichtung des Blattes als „unabhängige linksliberale Tageszeitung“ gewährleisten. Die Redaktion besteht zunächst aus 28 Mitarbeitern für den Regionalteil, unterstützt wie bisher vom Personaldienstleister Pressedienst Frankfurt. Chefredakteur bleibt Arnd Festerling. Der überregionale Teil wurde übergangsweise bis Ende Mai 2013 weiter von der DuMont-Schauberg-Redaktionsgemeinschaft (ReGe) aus Berlin geliefert. Seitdem wird der sogenannte „Mantel“ wieder vollständig von der Redaktion in Frankfurt erstellt.[37] Die Redaktion stellte dazu fest, mit dem Konzept „bestehe die Chance, das linksliberale Profil des Blattes wieder zu schärfen, weil die Frankfurter dann selbst entscheiden können, welche Texte erscheinen“.[38] In einer Kooperation werden weiterhin einzelne Beiträge aus der Berliner Zeitung übernommen. Verlagsaufgaben übernehmen der FAZ-Verlag und Rhein Main Media, das Vermarktungs-Joint-Venture von FAZ-Verlag und Frankfurter Societät. Gedruckt wird in der Societäts-Druckerei, der Vertrieb erfolgt weiterhin überregional.[39] Eigene Korrespondenten außerhalb der Region hat die Zeitung nicht mehr. Die zunehmende Verdichtung der Arbeit hat zu einer erheblichen Belastung bei den Beschäftigten geführt. Das wichtigste Ziel bestehe nun darin, die linksliberale Haltung der Rundschau zu bewahren.[37]

Am 26. März 2013 wurde die Übernahme endgültig von den Gläubigern genehmigt. Für die Druckerei soll weiterhin nach einem Investor gesucht werden.[40]

Ende September 2013 zog die Redaktion um in neue Räumlichkeiten in der Mainzer Landstraße in Frankfurt am Main, die unmittelbar gegenüber den Redaktionen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Frankfurter Neuen Presse gelegen sind.[37]

Erstmals seit vielen Jahren sollte die Frankfurter Rundschau das Geschäftsjahr 2013 wieder mit einem operativen Gewinn abschließen.[41]

Jugendredaktion FRiSCH und Marix Wissen[Bearbeiten]

Logo der Jugendredaktion

Die Frankfurter Rundschau unterhielt bis etwa 2010 eine eigene Jugendredaktion: FRiSCH (FR in der Schule). Sie bestand aus etwa 25 Jugendlichen zwischen 15 und 21 Jahren, die sich wöchentlich zur Redaktionssitzung treffen. Die Jugendlichen recherchierten und schrieben eigene Artikel, führten Interviews und vieles mehr. Die Artikel der jungen Redakteure aus Frankfurt erschienen auf der FRiSCH-Seite in der Zeitung. Außerdem standen sie in der Online-Ausgabe.

Jahrelang wurde das Projekt von Fraport und McDonald’s unterstützt und gefördert; letzterer hat seine Unterstützung jedoch 2008 eingestellt.

Zusammen mit dem Marix-Verlag hatte die Frankfurter Rundschau die Veröffentlichung einer z. T. lexikalischen Reihe von Sachbüchern begonnen. Es sind diverse Bücher über Politik, Geschichte, Kultur und Zeitgeschehen erschienen. Die Zusammenarbeit wurde mit der Insolvenz beendet.[42]

Sonstiges[Bearbeiten]

Zu einem aufsehenerregenden Zwischenfall kam es am 3. August 2004. Die Auslieferung der Tagesausgabe wurde gestoppt, nachdem auf der Titelseite ein Fehler bemerkt worden war. Im Titelkopf stand nicht, wie sonst, „unabhängige“, sondern „abhängige“ Tageszeitung. Die Vorsilbe war von einem Bild des Schauspielers und Regisseurs Woody Allen überdeckt. Die Geschäftsführung ging offen mit dem Problem um und betonte, es habe sich um einen technischen Fehler im Redaktionssystem gehandelt. Eine bewusste Manipulation durch Mitarbeiter sei auszuschließen gewesen. Die Welt zog diese Erklärung jedoch in Zweifel. Die Übernahme der Zeitung durch die SPD-Holding DDVG habe in der Redaktion der Frankfurter Rundschau für „Verwerfungen“ gesorgt. Zudem hätten viele Beschäftigte ohnehin nichts mehr zu verlieren gehabt, da 350 Stellen abgebaut werden sollten. Um einen Imageschaden abzuwenden, wurden bereits ausgelieferte Exemplare wieder eingesammelt. Insgesamt waren 61.450 Exemplare der Lieferungen in die ostdeutschen Bundesländer (einschließlich Berlin) betroffen.

Umfang und Ausgaben[Bearbeiten]

Ehemaliger Newsdesk in der Rundschau-Redaktion (bis Anfang 2009)

Die Frankfurter Rundschau erscheint in fünf unterschiedlichen Ausgaben, wobei der Mantel zumeist einheitlich ist. Der überregionale Mantel umfasst dienstags bis samstags 40 Seiten und montags 32 Seiten plus 16-seitigem herausnehmbaren Sportteil.

Am Mittwoch liegt der Zeitung eine Immobilien-, Automobil- und Stellenanzeigenbeilage, am Samstag zusätzlich ein Reiseteil bei. Die fünf Regionalausgaben umfassen am Montag nur 16 Seiten, der Zeitung liegt dann aber eine acht Seiten umfassende Beilage „Sport Rhein-Main“ bei. Der Hessenteil in der Deutschlandausgabe ist dann im Mantel integriert.

Zu bestimmten Anlässen variiert der Umfang, teilweise werden Sonderbeilagen, etwa nach der Landtagswahl in Hessen 2008,[43] veröffentlicht.

Der Regionalteil der überregionalen Ausgabe umfasst außer montags in der Regel acht, die Regionalteile der Regionalausgaben meist 24 Seiten. Die Regionalausgaben enthalten alle einen Nachrichtenteil „Hessen“, regelmäßig eine „Campus“-Beilage sowie auf der Rückseite einen „Leute“-Teil.

Zurzeit erscheinen die folgenden unterschiedlichen Ausgaben:

Chefredakteure[Bearbeiten]

Rezeption[Bearbeiten]

Eine Untersuchung von Ute Volkmann aus dem Jahr 2005 beurteilte die Frankfurter Rundschau als SPD-nahe Zeitung – „eine Parteiverbundenheit, die sich so in keiner Weise bei den anderen Qualitätszeitungen findet“.[45] Volkmann verglich die Kommentare der Frankfurter Rundschau in den Jahren 1970 und 2000. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass das politische Profil der Zeitung in Grundfragen konstant geblieben war. Die Frankfurter Rundschau habe bei Arbeitskonflikten in der Regel eine gewerkschaftsnahe Position eingenommen.[45] In Verteilungskonflikten hätten die Kommentatoren nicht auf eine Selbstregulierung der Märkte oder einen Interessenausgleich zwischen den gesellschaftlichen Kräften Arbeit und Kapital vertraut, sondern eher vom Staat (Regierung, Parlament, Rechtsprechung) Lösungen erwartet. Während Die Welt und Frankfurter Allgemeine Zeitung in Opposition zur sozialdemokratisch geführten Regierung standen, sei die Frankfurter Rundschau mit der Regierung konform gewesen. Dies sei seit der „Neoliberalisierung“ der Sozialdemokratie im Jahr 2000 genau umgekehrt.[45] Durch ihre Positionierung habe sich in der Frankfurter Rundschau ein Milieu stabilisiert, das sich signifikant von neoliberalen Entwicklungen (z. B. Privatisierungen, Marktorientierung) abgrenzte. Man könne, so Volkmann, zu dem Urteil kommen, dass die Leser der Frankfurter Rundschau in einer „anderen Welt“ lebten als die bürgerlich-konservativen und wirtschaftsliberalen Milieus, wie sie etwa durch die Frankfurter Allgemeine Zeitung oder die Welt repräsentiert seien.[45] Die Frankfurter Rundschau habe dadurch erheblich an der gesellschaftlichen Meinungsbildung mitgewirkt.[45]

Der Journalist Thomas Schmid vermutete 2012 in der Welt, dass ein bequemes Sich-Einrichten in einem schrumpfenden linken Milieu zum Ende der Frankfurter Rundschau beigetragen habe.[46]

Literatur[Bearbeiten]

  • Emil Carlebach: Zensur ohne Schere, Die Gründerjahre der „Frankfurter Rundschau“ 1945/47. Frankfurt 1985, ISBN 3-87682-807-4.
  • Ute Volkmann: Legitime Ungleichheiten. Journalistische Deutungen vom „sozialdemokratischen Konsensus“ zum „Neoliberalismus“, VS Verlag, Wiesbaden 2006.
  • Julia Bornemann: Bild(er) von Mediation in der Presse. Eine inhaltsanalytische Untersuchung der Tageszeitungen FAZ, FR, SZ und Welt von 1997 bis 2006. LIT Verlag, Münster 2010, ISBN 978-3-643-90056-2.
  • Ina Hartwig: Ihr Charme, ihr Drama. Nachruf. Das letzte Rohrpostsystem der Qualitätspresse: Eine Erinnerung an die „Frankfurter Rundschau“, wie sie einmal war. In: Der Freitag, 14. April 2011, Nr. 15, S. 13 (Kultur).
  • Douglas Reynolds: Turkey, Greece, and the „Borders“ of Europe. Images of nations in the West German press 1950–1970. Frank & Timme, Berlin 2013, ISBN 978-3-86596-441-0. (Inhaltsverzeichnis, pdf).
  • Heide Platen: Zeitungssterben in Deutschland. Sie ist Geschichte. Ein Nachruf. In: taz die tageszeitung, 27. Februar 2013 (auch: Fackelträger sollte sie sein, Printausgabe 1. März 2013) ([1]).

Weblinks[Bearbeiten]

 Commons: Frankfurter Rundschau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. a b IVW: Frankfurter Rundschau (Mo-Sa), Abruf am 9. März 2015
  2. Uwe Vorkötter: „In eigener Sache“, in: Berliner Zeitung, 26. April 2010.
  3. FR vom 21. Februar 2009, B 11: „Die Rundschau sollte ‚sozial-liberal, links-liberal‘ sein. Das blieb sein [Karl Gerolds] Vermächtnis“
  4. Matthias Bartsch, Markus Brauck und Isabell Hülsen: "Frankfurter Rundschau" meldet Insolvenz an. Zeitungskrise. Spiegel ONLINE, 13. November 2012, abgerufen am 14. November 2012.
  5. a b Eigentümer sehen „keine Perspektive“. Spiegel ONLINE, 13. November 2012, abgerufen am 14. November 2012.
  6. Die „Frankfurter Rundschau“ bleibt erhalten
  7. laut IVW, jeweils viertes Quartal (Details auf ivw.eu)
  8. laut IVW, (Details auf ivw.eu)
  9. laut IVW, zweites Quartal 2015, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)
  10. Umzug von Redaktion und Verlag. Im laufenden Betrieb In: Frankfurter Rundschau vom 13. Februar 2009
  11. Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich: Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH
  12. „Rundschau“-Chefredakteur: Keine Angst vor der DDVG, FAZ vom 12. März 2004
  13. Die Schatzmeisterin und der Sturz des „FR“-Chefs, Tagesspiegel, 31. August 2007
  14. Das Ende einer Traditionslinie. Deutschlandradio Kultur, 18. Mai 2006, Zugriff am 30. Oktober 2006
  15. Vom 1. Juni 2009 war die Position des Chefredakteurs mit Joachim Frank (vorher Kölner Stadt-Anzeiger) und Rouven Schellenberger (vorher Stellvertretender Chefredakteur der Frankfurter Rundschau) besetzt.
  16. Presseerklärung zur Übernahme durch das Verlagshaus Neven DuMont, Frankfurter Rundschau, 18. Juli 2006
  17. Vgl. Spiegel-Bericht vom 18. Juli 2006 und Deutschlandfunk vom 19. Juli 2006
  18. FR: Schellenberger und Frank folgen auf Vorkötter aus: werben & verkaufen, Mai 2009
  19. Ein Blatt, ein Team. In: Süddeutsche Zeitung vom 15. Januar 2010.
  20. Geld in die Hand. In: Süddeutsche Zeitung vom 24. August 2010, S. 15
  21. „Frankfurter Rundschau“: Auflage sinkt dramatisch In: www.medienmagazin.de
  22. a b Verlag streicht Traditionsblatt zusammen In: Spiegel online, 1. April 2011
  23. Frankfurter Rundschau schrumpft zur Lokalzeitung
  24. Erboster Verleger, sueddeutsche.de, 1. Juni 2012
  25. FR: Radikaler Abbau in Frankfurt. Pressemitteilung des Deutschen Journalisten-Verbands, 1. April 2011
  26. 58 Stellen wurden „sozialverträglich“ abgebaut. FR-Personalabbau: der Sozialplan steht. In: »www.meedia.de« am 5. Juli 2011. Abgerufen am 8. Juli 2011.
  27. Brigitte Fehrle übernimmt „Berliner Zeitung“, Spiegel Online, 1. Juni 2012
  28. Arnd Festerling wird Chefredakteur, Spiegel Online, 27. Juni 2012
  29. Kein Weg aus der Krise: „Frankfurter Rundschau“ ist insolvent, hr-online, abgerufen am 13. November 2012.
  30. Frankfurter Rundschau“ meldet Insolvenz an, Handelsblatt.de, 13. November 2012, abgerufen am 14. November 2012.
  31. Pressemitteilung des Bundeskartellamtes vom 31. Januar 2013, abgerufen am 13. Februar 2013
  32. a b c Die FR erscheint weiter. In: Frankfurter Rundschau vom 31. Januar 2013, abgerufen am 13. Februar 2013
  33. Hoffnung für insolvente «Frankfurter Rundschau»? fr-online.de, 6. Februar 2013, abgerufen am 13. Februar 2013
  34. „Frankfurter Rundschau“: Türkischer Verleger Akbay plant Übernahme. Deutsch-Türkisches Journal, 7. Februar 2013, abgerufen am 13. Februar 2013
  35. Unternehmen Zeitungen: FAZ darf Frankfurter Rundschau übernehmen (tst), Zeit online vom 27. Februar 2013, abgerufen am 27. Februar 2013
  36. Unter Vorbehalt der Genehmigung durch die Stiftungsaufsicht
  37. a b c Daniel Bouhs: Redaktionsbesuch bei der FR. Klitzeklein mit Haltung. Der „Frankfurter Rundschau“ machen die Sparzwänge nach der Übernahme durch die FAZ-Gruppe zu schaffen. Doch der alte Anspruch ist geblieben. In: taz. 20. September 2013. Abgerufen am 20. September 2013.
  38. „Frankfurter Rundschau“: Gerettet, aber künftig nur noch eine Mini-Redaktion, Spiegel online, 28. April 2013.
  39. Unabhängige Redaktionsgesellschaft: Die „Frankfurter Rundschau“ bleibt erhalten, FAZ.NET, 27. Februar 2013.
  40. „FR“-Gläubiger genehmigen Übernahme durch „FAZ“, DWDL.de, 27. März 2013
  41. In eigener Sache: FR schreibt schwarze Zahlen, fr-online.de, 10. Februar 2014
  42. Marix Wissen – die Wissensreihe der Frankfurter Rundschau
  43. Frankfurter Rundschau, Ausgabe 23, 28. Januar 2008 „Hessenwahl“
  44. http://meedia.de/2014/02/19/bascha-mika-und-arnd-festerling-fuehren-gemeinsam-die-fr/
  45. a b c d e Ute Volkmann: Legitime Ungleichheiten. Journalistische Deutungen vom „sozialdemokratischen Konsensus“ zum „Neoliberalismus“, VS Verlag, Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-531-15170-0, S. 262
  46. Insolvenz. Wie sich die „FR“ zum Linksspießerblatt schrumpfte, Die Welt, 14. November 2012, abgerufen am 29. November 2012