Jonathan Hill, Baron Hill of Oareford

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Lord Hill in London (2013).

Jonathan Hopkin Hill, Baron Hill von Oareford, CBE, PC (* 24. Juli 1960), ein britischer Wirtschaftsmanager und Politiker der Konservativen Partei und der seit 2010 als Life Peer („Oberhausmitglied auf Lebenszeit”) ist.

Von 2013 bis 2014 er zum Kabinettsmitglieder des Vereinigten Königreichs als Führer des Oberhauses und Kanzler des Herzogtums Lancaster war.

September 2014 wurde Lord Hill durch Jean-Claude Juncker als EU-Kommissar für Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und Union der Kapitalmärkte designiert.[1]

Biografie[Bearbeiten]

Hill wurde am 24. Juli 1960 im Highgate, Nord-Londons, als zweiter Sohn von Rowland Hill und Paddy (Henwood) geboren.

Ausbildung[Bearbeiten]

Die Highgate-Schule, London, N6

Hill besuchte die private „Highgate School”, damals eine reine Jungenschule in Highgate im Norden Londons. Er studierte Geschichte am Trinity College der Cambridge und begann seine berufliche Tätigkeit 1983 bei RIT & Northern. Danach war er zwischen 1984 und 1985 beim Verlag „Hamish Hamilton” tätig, ehe er von 1985 bis 1986 Mitarbeiter in der Forschungsabteilung der Konservativen Partei war.

Politische und berufliche Karriere[Bearbeiten]

Im Anschluss war er von 1986 bis 1989 Sonderberater von Kenneth Clarke, der in dieser Zeit Paymaster-General, Kanzler des Herzogtums Lancaster und schließlich Gesundheitsminister im Kabinett von Premierministerin Margaret Thatcher war.

1988 kehrte er zunächst in die Privatwirtschaft zurück und war bis 1991 Mitarbeiter bei „Lowe Bell Communications”, ehe er 1991 zunächst Mitarbeiter im Politikstab in 10 Downing Street wurde und danach zwischen 1992 und 1994 Politischer Sekretär von Premierminister John Major war. 1994 ging Hill, der 1995 Commander des Order of the British Empire wurde, als Leitender Berater zu dem aus „Lowe Bell” entstandenen Unternehmen „Bell Pottinger Communications” und war im Anschluss zwischen 1998 und 2010 Direktor zur PR-Agentur „Quiller Consultants”.

Durch ein Letters Patent vom 27. Mai 2010 wurde Hill als „Life Peer” mit dem Titel Baron Hill of Oareford, of Oareford in the County of Somerset in den Adelsstand erhoben. Kurz darauf erfolgte seine Einführung als Mitglied des House of Lords. Im Oberhaus gehört er zur Fraktion der Konservativen („Tories”). Kurz darauf erfolgte seine Berufung zum Parlamentarischen Unterstaatssekretär im Bildungsministerium, wo er für Schulen zuständig war.

Am 7. Januar 2013 übernahm er, nach dem Rücktritt von Lord Strathclyde seine Ämter als „Leader” des House of Lords und Chancellor of the Duchy of Lancaster.[2]

EU-Kommissar für Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und Kapitalmarktunion[Bearbeiten]

Im Juli 2014 wurde Lord Hill durch Premierminister David Cameron für den Posten des britischen EU-Kommissars vorgeschlagen.[3] Am 10. September schlug ihn der designierte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker als Kommissar für Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und Union der Kapitalmärkte vor.[4] Er wurde (wie die gesamte neue Kommission) vom Europäischen Parlament bestätigt.[5][6] Im House of Lords wurde ihm daraufhin ein Leave of Absence gewährt und er von seiner Mitgliedschaft dort am 30. Oktober 2014 beurlaubt.[7]

Hill hat im September 2015 vorgeschlagen die Eigenkapitalvorschriften bei Banken diversifiziert zu sehen, da Banken in der EU derzeit für sämtliche Geschäfte die gleichen Eigenkapitalquoten aufweisen müssen, dies soll laut Hill die Kreditvergabe vor allem in Südeuropa anregen, da die betreffenden Staaten trotz sehr niedriger Leitzinsen weiterhin unter einer Kreditklemme leiden.[8] Diese Äußerung wurde auch von Sparkassenpräsident Fahrenschon begrüßt, der sagte, "Die EU-Kommission hat erkannt, wie wichtig der Mittelstand für Wachstum und Arbeitsplätze ist, Mittelstandskredite müssen nach der Regulierungswelle der letzten Jahre wieder entlastet werden."

Auszeichnungen[Bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. www.nytimes.com
  2. Bericht auf www.bbc.co.uk abgerufen am 8. August 2013 (englisch)
  3. www.europeanvoice.com
  4. www.europa.eu
  5. www.reuters.com
  6. www.bbc.co.uk
  7. Lord Hill of Oareford
  8. Jonathan Hill: Der Bankenfreund. Süddeutsche Zeitung, 2. September 2015, abgerufen am 10. September 2015.

Weblinks[Bearbeiten]