Hanspeter Mössenböck

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Hanspeter Mössenböck (* 20. Januar 1959 in Schwanenstadt, Österreich) ist österreichischer Informatiker. Er ist Professor für Praktische Informatik/Systemsoftware an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz und leitet dort das Institut für Systemsoftware.

Leben[Bearbeiten]

Von 1978 bis 1983 studierte er Informatik an der JKU und promovierte dort 1987 „sub auspiciis Praesidentis“ bei Peter Rechenberg. Von 1987 bis 1988 war er Postdoc an der Universität Zürich und von 1988 bis 1994 Assistenzprofessor an der ETH Zürich. Dort arbeitete er zusammen mit Prof. Niklaus Wirth an der Weiterentwicklung der Programmiersprache Oberon und des Oberon-Systems. Er war auch Gründer und erster Präsident der Fachgruppe CHOOSE (Swiss Group for Object-oriented Software Engineering) der Schweizer Informatikgesellschaft (SI).

1994 wurde er als o.Univ.Prof. für Informatik (Systemsoftware) an die JKU berufen. Im Sommer 2000 absolvierte er ein Sabbatical bei Sun Microsystems (JavaSoft-Gruppe in Kalifornien), aus dem eine langjährige Forschungskooperation mit Sun Microsystems (jetzt Oracle) hervorging. Seit 2002 ist er Vorsitzender der Studienkommission Informatik, seit 2004 Vorstand des Instituts für Systemsoftware und seit 2008 Mitglied des Universitätsrates der Technischen Universität Graz.

2006 wurde ihm ein Ehrendoktorat von der Eötvös Loránd Universität Budapest verliehen. Von 2006 bis 2013 war er außerdem Leiter des Christian Doppler Labors für Automated Software Engineering der JKU.

Arbeits- und Forschungsschwerpunkte[Bearbeiten]

Im Übersetzerbau beschäftigt sich die Forschungsgruppe um Mössenböck mit dynamischer Compilierung (Static Single Assignment Form, Feedback-basierte Übersetzung, dynamische Redefinition von Programmen) sowie mit Registerallokation und diversen dynamischen Codeoptimierungstechniken (Escape-Analyse, Object Inlining). Forschungsergebnisse der Gruppe (z.B. Registerallokation, Static Single Assignment Form, Escape-Analyse) wurden im weltweit benutzten Java-Compiler von Sun Microsystems umgesetzt. Mössenböck ist auch Autor des Compilergenerators Coco/R, der als Open-Source-Software von zahlreichen Universitäten und Firmen eingesetzt wird.

Im Software Engineering liegen die Forschungsschwerpunkte auf objektorientierten und komponentenbasierten Systemen, insbesondere auf dynamischer Softwarekomposition mittels Plug-ins. Weitere Arbeitsgebiete sind domänenspezifische Sprachen und Werkzeuge für die Softwaretechnik.

Preise[Bearbeiten]

  • Ehrendoktorat der Eötvös Loránd Universität Budapest (2006)
  • Unterrichtspreis des Departements Informatik der ETH Zürich (1989)
  • Promotion „sub auspiciis praesidentis rei publicae“ (1987)
  • Richard-Büche-Preis der Sparkasse Oberösterreich (1978)

Weblinks[Bearbeiten]