Kapitalismus

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Kapitalismus bezeichnet zum einen eine spezifische Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, zum anderen eine Epoche der Wirtschaftsgeschichte. Die zentralen Merkmale sind in Anbetracht des historischen Wandels und der zahlreichen Kapitalismusdefinitionen sowie ideologischer Unterschiede umstritten. Allgemein wird unter Kapitalismus eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung verstanden, die auf Privateigentum an den Produktionsmitteln und einer Steuerung von Produktion und Konsum über den Markt beruht.[1] Als weitere konstitutive Merkmale werden genannt: die Akkumulation, für manche das „Herzstück“ und Hauptmerkmal des Kapitalismus,[2] und das „Streben nach Gewinn im kontinuierlichen, rationalen kapitalistischen Betrieb“.[3]

Als Epoche der Wirtschaftsgeschichte versteht man unter Kapitalismus eine wirtschaftsgeschichtliche Periode, die auf die Epochen des Feudalismus bzw. des Merkantilismus folgte und heute noch andauert. In historischer Betrachtung wird dabei die Epoche des Kapitalismus in unterschiedliche Phasen oder Entwicklungsstufen eingeteilt.

Begriff[Bearbeiten]

Etymologie[Bearbeiten]

Etymologisch leitet sich Kapitalismus ab von Kapital, welches sich selbst von lat. „capitalis“ („den Kopf“ oder „das Leben betreffend“) ableitet, dieses selbst geht auf „caput“ − „Kopf“ zurück. Ab dem 16. Jahrhundert[4] findet sich das italienische Lehnwort „capitale“ − „Vermögen“ im Sinne der Kopfzahl eines Viehbestandes, als Gegensatz zu den frisch geworfenen Tieren als „Zinsen“.[5][6] Nach anderen Quellen machte schon im Lateinischen „caput“ und „capitalis“ einen Bedeutungswandel durch, der im deutschen durch „Haupt-“ nachvollzogen wird. „Summa capitalis“ war die Hauptsumme in Wirtschaftsrechnungen, woraus „Kapital“ entstanden sei.

Verbreitung[Bearbeiten]

Ausgehend von diesem Wortstock werden Worte wie „Kapital“ und „kapitalistisch“ bereits im 18. und 19. Jahrhundert gebraucht, jedoch mit vagem und unspezifischem Sinn.[7] Das Wort „capitaliste“ ist erstmals 1753 in Frankreich belegt und meint hier Person, die Güter besitzt.[8] Julius von Soden verwendet in National-Oekonomie (1805) „kapitalistisch“, um einen „Überschuss an Genußstoff, ein[en] Vorrat“ zu bezeichnen.[7] Theodor Mommsen verwendet „Kapital“ in seiner Römischen Geschichte (1854–1856).[7]

In seinem heutigen Sinn wird es erstmals von Richard de Radonvilliers 1842 verwandt. Weitere Belege für sein Auftreten finden sich bei Pierre Leroux 1848 und im Englischen erstmals bei William Thackeray 1854. Im Englischen geht seine weitere Verwendung wesentlich von David Ricardo aus. Zur Beschreibung einer Klassengesellschaft wird er vor Marx bereits 1840 in Louis Blancs Organisation du travail gebraucht; bereits dort ist er negativ wertend.[7] Karl Marx und Friedrich Engels sprechen zunächst von „kapitalistischer Produktionsweise“, später im ersten Bande von Das Kapital (1867) von „Kapitalist“. Das Wort „Kapitalismus“ wird dagegen nur einmal in dem 1885 von Friedrich Engels herausgegebenen zweiten Band von Das Kapital genannt.[9] Häufiger findet sich das Wort Kapitalismus in seiner Korrespondenz und in den späteren Schriften von Friedrich Engels.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts häuft sich seine Verwendung und erlangt Bekanntheit insbesondere durch Werner Sombarts Der moderne Kapitalismus (1902) sowie durch Max Webers Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus (1904).

Wahrnehmung[Bearbeiten]

Kapitalismus ist ein Essentially Contested Concept[10] und wird sehr unterschiedlich wahrgenommen. Bachinger/Matis unterscheiden drei verschiedene Wahrnehmungen.

In der markteuphorischen Wahrnehmung werden Kapitalismus und Marktwirtschaft de facto gleichgesetzt. Kapitalismus wird als entbehrlicher Begriff gesehen, der aus der "sozialistischen Mottenkiste" komme.[11]

In der marktkritischen Wahrnehmung steht Kapitalismus für ein ausschließlich an einer kapitalistischen Rationalität orientiertes Denken, das auf Profit und die optimierte Verwertung der eingesetzten Produktionsmittel abzielt, ohne dabei Aspekte der Nachhaltigkeit, der Ethik und möglicher sozialer Verwerfungen zu berücksichtigen.[12]

In der sozialkritischen Wahrnehmung kommt der Phase des Hochkapitalismus eine besondere Bedeutung zu. Die Durchsetzung des Kapitalismus bewirkte demnach weitreichende Verschiebungen der Wirtschafts- und Gesellschaftsstruktur und einschneidende Brüche in den Lebens- und Arbeitsbedingungen. Es sei der Antagonismus zwischen Kapitaleignern und Kapitallosen (Proletariern) entstanden. Das „industrielle Proletariat“ hätte den Unternehmen als reichliche Reservearmee zur Verfügung gestanden und sei dadurch gezwungen gewesen, niedrige Löhne und materielle Unsicherheit in Kauf zu nehmen. Bei den meisten Industriearbeitern lagen die Löhne damals knapp am Existenzminimum. Frauen und Kinder mussten daher ebenfalls arbeiten gehen, um den Lebensunterhalt der Familie zu sichern. Arbeitszeiten von 16 Stunden pro Tag waren keine Seltenheit. Das rasante Wachstum der städtischen Ballungsräume führte zu einer dramatisch niedrigen Lebenserwartung. Die Polarisierung der Gesellschaft durch die Entstehung der „sozialen Frage“ als Folge des ungehemmten „Manchesterkapitalismus“ ist der soziale und wirtschaftliche Hintergrund der wirkungsmächtigen Kapitalismusanalyse von Karl Marx.[13]

Kapitalismus und Marktwirtschaft[Bearbeiten]

Einige Autoren befürworten anstelle des in Deutschland als wertend verstandenen Begriffs Kapitalismus die neutralere Bezeichnung Marktwirtschaft.[14] Unter angelsächsischen Ökonomen ist der Gebrauch des Begriffs capitalism durchgängig üblich.[15] Nach John Kenneth Galbraith wurde der Begriff „market system“ in den USA nach dem Zweiten Weltkrieg gezielt eingeführt, da „capitalism“ durch die Weltwirtschaftskrise in Misskredit geraten war.[16] Einige Politiker, Journalisten und Wissenschaftler bevorzugten den Begriff "Marktwirtschaft", da die Frage des beherrschenden Einflusses von Unternehmen und allgemein die Frage wirtschaftlicher Macht so nicht thematisiert werden müsse. Lediglich als Bezeichnung für die moderne Finanzwelt habe sich der Begriff Kapitalismus halten können, da hier der Zusammenhang zwischen Vermögen und Macht besonders augenfällig sei.[17]

Andere Autoren unterscheiden zwischen beiden Begriffen. Danach hänge das Vorliegen einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung von den Eigentumsverhältnissen der Produktionsmittel ab, eine Marktwirtschaft zeichne sich durch die Koordination der Wirtschaftsprozesse über den Marktmechanismus aus.[18][19] Beide Merkmale treten im Wirtschaftssystem der kapitalistischen Marktwirtschaft gemeinsam auf. Eine Marktwirtschaft könne theoretisch jedoch ebenso ohne Kapitalismus vorliegen (Beispiel: Sozialistische Marktwirtschaft in Jugoslawien) wie Kapitalismus ohne Marktwirtschaft (was auf die Wirtschaft im nationalsozialistischen Deutschland zutreffe).[20] Gleichwohl treten die beiden letztgenannten Wirtschaftssysteme vergleichsweise selten auf. Mankiw und andere Autoren verstehen Kapitalismus als Marktwirtschaft mit Privateigentum an Produktionsmitteln, bezweifeln jedoch, dass Marktwirtschaft ohne Privateigentum funktionsfähig ist.[21][22]

Theoriegeschichte[Bearbeiten]

Vorklassische Ökonomen[Bearbeiten]

Erste für den Kapitalismus grundlegende Ideen finden sich in der spätscholastischen Schule von Salamanca und bei den Physiokraten.

Klassische Nationalökonomie[Bearbeiten]

Ein bedeutender Theoretiker des Kapitalismus ist der schottische Nationalökonom und Moralphilosoph Adam Smith mit seinem Hauptwerk Der Wohlstand der Nationen (1776). Er begründet den Eigennutz als einen wichtigen Motor für Wohlstand und gerechte Verteilung und meint in Theorie der ethischen Gefühle (1759), dass die Selbstregulation des Marktes durch Gleichgewichtspreise Vertrauen verdient (die „unsichtbare Hand“).

Smith beschreibt im zweiten Buch von Der Wohlstand der Nationen, wie der Einsatz von Kapital zu einem „Ertrag oder Gewinn“ (engl. „revenue or profit“) führen könne. Die Ansammlung von Kapital hält er für notwendig, um durch dessen Einsatz technische Neuerungen zu finanzieren.[23]

Im vierten Buch wendet er sich gegen den vorherrschenden Merkantilismus, der Außenhandel als ein Nullsummenspiel betrachtete. Er entwickelt als Gegenmodell die Theorie vom absoluten Kostenvorteil, bei der durch Arbeitsteilung alle beteiligten Länder profitieren würden. David Ricardo führt Smiths Ideen in der Theorie vom komparativen Kostenvorteil fort.

Die wichtigsten Autoren der klassischen Nationalökonomie neben Smith sind David Ricardo, John Stuart Mill, Thomas Robert Malthus und Jean-Baptiste Say.

Marxismus[Bearbeiten]

Kapitalismus bezeichnet in der marxistischen Tradition „die auf Warenproduktion, Marktwirtschaft, Investition von Kapital, Lohnarbeit und Profit beruhende Produktionsweise“ als auch die „von der Herrschaft des Kapitals bedingten sozialen, politischen, rechtlichen und kulturellen Verhältnisse als Gesellschaftsordnung“.[24]

Marx selber hat den Begriff „Kapitalismus“ in seinen Werken selten benutzt, stattdessen spricht er von „kapitalistischer Produktionsweise“. Nach Marx wird im Kapitalismus die Produktionsweise durch das „Kapital“ bestimmt. Das Kapital kann viele Formen annehmen: Geld, Produktionsmittel, Land, Immobilien, Waren etc. Nach Marx durchläuft es typischerweise die Formen Geld – Ware – (mehr) Geld (als Formel: G-W-G', wobei G' einen größeren Wert darstellt als G). Kapital ist nach Marx ein „sich selbst verwertender (= sich vergrößender) Wert“. Die Anwender des Kapitals (Kapitalisten oder Manager) produzieren Waren, die mehr wert sind als die zu ihrer Herstellung verausgabten Produktionsmittel (Arbeitskraft, Maschinen, Rohstoff). Der in der Produktionsphäre erzielte „Mehrwert“ muss sich in der „Zirkulationsphäre“ durch den Verkauf der produzierten Waren realisieren. Der Mehrwert wird ausschließlich von den Arbeitern geschaffen. Da sie dafür keine Gegenleistung erhalten, nennt Marx dies Ausbeutung, häufig verwendet er dafür auch den englischen Begriff „Exploitation“. Die Mehrwertproduktion setzt voraus, dass es Arbeiter gibt, die ohne Besitz von Produktionsmitteln oder alternativen Subsistenzmitteln (z.B. eigens erzeugten Lebensmittel) gezwungen sind, ihre Arbeitskraft an die kapitalistischen Produktionsmittelbesitzer zu verkaufen. Dadurch entsteht die spezifische Spaltung der Gesellschaft in „Kapitalisten“ und „Arbeiterklasse“. Allerdings ist der „Kapitalist“ nur eine Bezeichnung für eine Funktion im Produktionsprozess (Marx spricht von „Charaktermaske“). Wie er im Vorwort zum „Kapital“ ausführt, handeln die einzelnen Kapitalisten nur als „Personifikationen ökonomischer Kategorien“.

Der Kapitalismus ist nach Marx ferner charakterisiert durch die allgemeine Warenproduktion. Auch die Arbeitskraft wird als Ware gehandelt. Marx' Hauptwerk „Das Kapital“ beginnt mit der Analyse der Ware und ihren Eigenschaften. Im „Wert“ einer Ware drückt sich die für dieses Produkt verausgabte, gesellschaftlich notwendige (Lohn-)Arbeitszeit aus. Im Wert erscheint ein gesellschaftliches Verhältnis als Eigenschaft der Ware. Das Kapitalverhältnis ist „ein durch Sachen vermitteltes gesellschaftliches Verhältnis zwischen Personen“, zwischen Kapitalisten auf der einen und Lohnarbeitern auf der anderen Seite, aber auch zwischen den Kapitalisten selbst, die ja auch untereinander Waren tauschen.

Marx und Engels beschreiben die kapitalistische Gesellschaft als eine Gesellschaft des revolutionären Umbruchs aller traditionellen Verhältnisse, in seinem Kern, dem Produktionsbereich, als eine Gesellschaft der „Ausbeutung“ und der „Entfremdung“.[25]

In seinen Frühschriften, unter anderem in den Ökonomisch-philosophischen Manuskripten (1844), betont Marx den Aspekt der Entfremdung.[26] Die Arbeiter würden dem Produkt ihrer Arbeit entfremdet, weil dieses, von den Kapitalisten angeeignet, die Form des Kapitals annehme, das die Arbeiter beherrsche. Wesentliche Potentiale und Entfaltungsmöglichkeiten des menschlichen „Gattungswesens“, das heißt der menschlichen Schaffensmöglichkeiten, würden so „pervertiert“ und durch eine subtile Form der Knechtschaft ersetzt, auch wenn diese auf einer scheinbaren, jedoch nur juristischen Freiheit beruhe. Arbeit sei im Kapitalismus nicht eine Möglichkeit der Selbstverwirklichung, sondern durch den Lohnarbeiterstatus erzwungene Arbeit.

Den ausbeuterischen Charakter der kapitalistischen Produktionsweise leitet Marx aus der Analyse der kapitalistischen „Warenform“ ab. Jede Ware habe einen Doppelcharakter und besitze sowohl Tauschwert als auch Gebrauchswert (siehe auch Warenfetischismus). Die Vermehrung des Kapitals erfolge über die Ausbeutung fremder Arbeitskraft als Lohnarbeit, wobei die Ausbeutung darin bestehe, dass der Kapitalist dem Arbeiter nicht den ganzen, vom Arbeiter geschaffenen Wert bezahle, sondern lediglich die gesellschaftlich durchschnittlichen Kosten, die der Arbeiter zur „Reproduktion seiner Arbeitskraft“ (sowie zur Aufzucht seiner Nachkommen) benötige. Den restlichen, vom Arbeiter geschaffenen „Neuwert“ streiche der Kapitalist als „Mehrwert“ ein, aus dem er seinen Profit schöpfe. Jedoch sinke die vom Kapitalisten erwirtschaftete Profitrate durch das Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate immer weiter, unter anderem aufgrund der Konkurrenz der Kapitalisten untereinander sowie durch den zunehmenden Ersatz menschlicher Arbeitskraft durch Maschinen, die nach Marx selbst keinen Mehrwert zu schöpfen imstande sind. Dieser Widerspruch zwischen sinkender Profitrate und Verwertungsbedürfnis bestimme den grundsätzlich krisenhaften Charakter der kapitalistischen Produktionsweise, die in regelmäßigen Krisen des Kapitalismus ihren Ausdruck fänden.

Laut Marx findet die Entwicklung zu marktbeherrschenden Oligopolen und Monopolen, die zu überhöhten Preisen bzw. einer Unterversorgung des Marktes führten, zwangsläufig statt. Er bezeichnet dies als die „Zentralisation“ des Kapitals.[27]

Der grenzenlose Ausdehnungsdrang des Kapitals, der die Bourgeoisie „über die ganze Erdkugel jagt“, sei letztlich nichts als eine verzweifelte Flucht nach vorn, um den der kapitalistischen Gesellschaft systematisch inhärenten Widersprüchen durch Eroberung neuer Märkte zu entkommen. Mit dem letztlich unausweichlichen Unerträglichwerden dieser Widersprüche schlage schließlich die weltgeschichtliche Stunde der sozialistischen Revolution durch das Proletariat. Das Kapital, so Marx und Engels im Manifest der Kommunistischen Partei (1848), produziere seine eigenen „Totengräber“.

In marxistischer Tradition wird der Kapitalismus in die Phasen Früh- oder Übergangskapitalismus, Konkurrenzkapitalismus, Monopolkapitalismus, Imperialismus unterteilt. Nach dem Zweiten Weltkrieg spalteten sich die „Schulen“ in Staatsmonopolistischer Kapitalismus (orthodoxer Marxismus) und Spätkapitalismus (westlicher Marxismus).

Neoklassische Theorie[Bearbeiten]

Die Neoklassische Theorie hat wesentliche Grundlagen der modernen Wirtschaftswissenschaft entwickelt. Diese geht davon aus, dass die wirtschaftlichen Akteure sich rational verhalten (Modell des sog. Homo oeconomicus) und versuchen, ihren eigenen Nutzen zu maximieren. Dieser Nutzen muss dabei nicht zwangsläufig monetärer Nutzen, also finanzieller Gewinn sein. Es kann sich ebenso gut um einen Zugewinn an emotionalem Nutzen (also Glück und Fröhlichkeit), Zugewinn an Rechten und Einfluss, an ideellem Nutzen oder Ähnliches sein. Durch diese Ausrichtung am ökonomischen Prinzip kann der Markt - unter sehr restriktiven und oft nicht realistisch vorhandenen Annahmen - für eine optimale Verteilung knapper Ressourcen sorgen. Voraussetzungen für einen Markt, der optimal funktioniert, sind beispielsweise vollständige Information, atomistische Akteure und Freiwilligkeit der Teilnahme am Markt. Sind diese Annahmen nicht erfüllt, so sagt die Neoklassische Theorie ein sogenanntes Marktversagen voraus.

Historische Schule[Bearbeiten]

Ältere Historische Schule[Bearbeiten]

Die ab 1850 in Deutschland aufkommende Historische Schule der Nationalökonomie lehnt die auf die Klassische Nationalökonomie und den Rationalismus zurückgehende Vorstellung von allgemein geltenden Wirtschaftsgesetzen ab, sondern sucht stattdessen ihre – oft auch soziologischen – Erkenntnisse durch die Herausarbeitung von historischen Entwicklungsgesetzen zu untermauern. Die allgemeinen Gesetze der Klassischen Nationalökonomie hätten nur Gültigkeit für das kapitalistische Wirtschaftssystem.

Ihre wichtigsten Vertreter sind Wilhelm Roscher, Bruno Hildebrand und Gustav von Schmoller.

Jüngere Historische Schule[Bearbeiten]

Georg Friedrich Knapp unterscheidet den Kapitalismus durch das Aufkommen von Großbetrieben von früheren Wirtschaftsepochen.

Karl Bücher beschreibt in seiner klassisch gewordenen Entstehung der Volkswirtschaft (1917) Kapitalismus als die Wirtschaftsepoche, bei der alle ökonomischen Verhältnisse über ihre Beziehung zum Kapital definiert werden. Werner Sombart wandte sich in der zweiten Auflage von Der moderne Kapitalismus entschieden gegen diese Charakterisierung. Richard Passow wandte ein, dass dies dem üblichen wirtschaftswissenschaftlichen Gebrauch zuwiderlaufe.[7]

Jüngste oder Dritte Historische Schule[Bearbeiten]

Max Weber 1917

Die sogenannte Jüngste Historische Schule charakterisiert den Kapitalismus über eine auftretende kapitalistische Gesinnung und begründete die soziologische Untersuchung des Kapitalismus.

Werner Sombart sah diese Gesinnung in Erwerbsprinzip, Rationalität und Individualismus manifestiert. Er entwarf in Der moderne Kapitalismus (1902) die verbreitete Einteilung des Kapitalismus in die Entwicklungsphasen Früh-, Hoch- und Spätkapitalismus. Im Spätkapitalismus sah er in den zunehmenden Staatseingriffen erste Anzeichen eines Entwicklungsgesetzes hin zur Vergesellschaftung der Produktionsmittel. Von ihm stammt der später von Joseph Schumpeter verbreitete Begriff der „schöpferischen Zerstörung“.[28]

Max Weber versteht und erklärt den Kapitalismus als okzidentalen Rationalismus und stellt das in allen Gesellschaftsebenen umgreifende Rationalitätsstreben in den Mittelpunkt.[29] Alle Entscheidungen im kapitalistischen System basieren auf Nutzen- bzw. Gewinnmaximierung. Dabei kann ein soziales Handeln unterstellt werden, das zweckrational orientiert ist. „Kapitalistische Wirtschaftsakte“ sind bestimmt durch „Erwartung von Gewinn durch Ausnützung von Tausch-Chancen“.[30]

Der Staat, die Bürokratie und das Recht geben dem aufkommenden (Früh-)Kapitalismus für seine Entfaltung eine gefestigte gesellschaftliche Form. Religion in Gestalt von Kultur als soziales Handeln ist dabei die stärkste Macht hinsichtlich rational-methodischer Lebensführung.

Weber stellt in seinem Buch Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus die These auf, dass der Kapitalismus in Nordwesteuropa und den USA aus religiösen Gründen entstanden sei und eine – im geistigen Sinne – Weiterentwicklung der Reformationsbewegung darstelle (vgl. das protestantische Arbeitsethos und die protestantische Ethik allgemein). Da dies für Japan nicht haltbar war, untersuchte Weber die (funktional entsprechende) Rolle der Samurai.

Arthur Spiethoff bezog eine vermittelnde Position („anschauliche Theorie“) zwischen der historisierenden Charakterisierung des Kapitalismus in der Historischen Schule und der reinen Theorie der klassischen und neoklassischen Nationalökonomie.

Österreichische Schule[Bearbeiten]

Ältere und jüngere Österreichische Schule[Bearbeiten]

Ludwig von Mises

Ende des 19. Jahrhunderts bildete sich in Wien um Carl Menger die Österreichische Schule. Diese lehnte geschichtsrelativistische und geschichtsdeterministische Kapitalismustheorien ab. Ökonomische Gesetze gelten für sie immer und überall und ergeben sich aus der Knappheit der Güter und der subjektiven Beziehung der Menschen zu jenen.

Die Österreichische Schule lehnt den Homo oeconomicus der Klassischen Nationalökonomie als unrealistisch ab und bezieht auch außerwirtschaftliche Ziele in ihre Theorie ein.[31] Staatsinterventionismus in das Wirtschaftssystem wird generell abgelehnt (Ölflecktheorem).

Ludwig von Mises hielt den Kapitalismus für das einzig logisch mögliche Wirtschaftssystem. Der Sozialismus sei nicht funktionsfähig aufgrund der Unmöglichkeit der Wirtschaftsrechnung im Sozialismus. Mises schreibt: „Die Wirtschaftsforschung hat den Beweis erbracht, dass keine andere denkbare Wirtschaftsordnung den gleichen Grad von Prosperität erreichen könnte wie der Kapitalismus. Sie hat alle zugunsten von Sozialismus und Interventionismus vorgebrachten Beweisgründe völlig zu entkräften gewußt.“[32]

Für Österreichische Ökonomen ist das Gewinnstreben der kapitalistischen Gesellschaft kein charakteristisches Merkmal, da auch für die Produktion zur Bedürfnisbefriedigung eine Wertsteigerung der entsprechenden Güter angestrebt werden muss, d. h. zwischen der „kapitalistischen“ Produktion für Profit und der „sozialistischen“ Produktion für Bedürfnisse gibt es keinen Unterschied.[33] Der Unterschied bestehe nur darin, dass im Kapitalismus „Gewinn“ durch sinnvolle Kostenrechnung erst rational erzielbar wird.

Nach Mises ergibt sich der Gewinn der Unternehmers daraus, dass er die zukünftigen Bedürfnisse der Verbraucher besser vorhersieht als seine Konkurrenten und sein Kapital dementsprechend einsetzt.[34] Zur Monopolbildung vertrat Mises, dass Monopole in einer freien Marktwirtschaft nicht entstehen können bzw. nicht von Dauer seien. Monopole entstünden immer nur durch staatliche Intervention.[35]

Die bedeutendsten Vertreter der Österreichischen Schule sind Ludwig von Mises (Human Action (1949)) und der Nobelpreisträger Friedrich von Hayek. Der Thatcherismus beruht in Teilen auf Hayeks Analyse (The Road to Serfdom (1944)).

Joseph Schumpeter[Bearbeiten]

Joseph Schumpeter definierte einen funktionierenden Kapitalismus als das „liberale Modell einer interventionsfreien Wirtschaft, in der nur die Gesetze des freien Marktes gelten und in der keine monopolistischen Strukturen bestehen, denen es möglich ist, mithilfe der Staatsmacht partielle Interessen auf Kosten der Allgemeinheit durchzusetzen.“[36]

Schumpeter urteilte, die „Maschine Kapitalismus“ funktioniere nicht schlecht. Ihr Antrieb sei das freie Unternehmertum; gerade der Erfolg, der sich auch in Monopolen zeige, bringe es jedoch mit sich, dass der Kapitalismus seine eigene soziale Struktur, die ihn schützt und stützt, immer wieder zerstört. Schumpeter sah zwar die Möglichkeit zur ständigen Erneuerung, ging aber in Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie (1942) davon aus, dass der Kapitalismus letztendlich an seinen Erfolgen zugrunde ginge.[37]

Er sah ihn zunächst als Motor der gesellschaftlichen Entwicklung. Jedoch produziere er zunehmend einen Wasserkopf bürokratischer Strukturen und eine „Krise des Steuerstaats“ (indem er den Staat zu schwächen unternehme). Die Automatisierung des technischen Fortschritts führe zu immer größerer Kapitalkonzentration und diese schließlich zur Aushöhlung der Vertragsfreiheit durch kollektive Absprachen.

Ordoliberalismus[Bearbeiten]

Der Ordoliberalismus fordert eine Wirtschaftsordnung, in der ein durch den Staat geschaffener Ordnungsrahmen den ökonomischen Wettbewerb und die Freiheit der Bürger auf dem Markt gewährleisten soll.[38] Durch die Einbettung der historisierenden Betrachtungsweise in eine allgemein geltende Ordnungstheorie erscheint für Walter Eucken der analytische Nutzen des Begriff „Kapitalismus“ für die Wirtschaftswissenschaften zweifelhaft.[39] Er nennt die marxistische Verwendung des Begriffs „Hypostase“ und „säkularisierte Gnosis“.[40] Wirtschaftsordnungen bestehen vielmehr zeitlos nebeneinander zur Lösung von Knappheitsproblemen und sozialen Interessenskonflikten. Kapitalismus und Sozialismus sind demnach mit ihren historischen und wertenden Konnotationen überflüssig. Auf diese Ordnungstheorie geht die heutige Verwendung von Marktwirtschaft und Zentralverwaltungswirtschaft zurück.

Keynesianismus[Bearbeiten]

Der Keynesianismus geht auf das 1937 erschienene Werk Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes von John Maynard Keynes zurück, das den Grundstein für einen Paradigmen-Wechsel in der Nationalökonomie legte. Das Werk ist in erster Linie eine Kritik der Theorie des allgemeinen Gleichgewichts der Neoklassik und der von ihr geforderten minimalistischen Rolle des Staates im Wirtschaftsprozess. Es wird bis heute kontrovers diskutiert, unbestritten ist aber, dass Keynes sich darum verdient gemacht hat, das Denken in gesamtwirtschaftlichen Größen wie Konsum, Sparen, Investition und Einkommen auf eine neue Grundlage zu stellen.

Keynesianer halten den Kapitalismus für inhärent instabil. Schwankungen der gesamtwirtschaftlichen Endnachfrage (u. a. der Investitionen) bergen demnach die Gefahr eines anhaltenden gesamtwirtschaftlichen Ungleichgewichts mit hoher Arbeitslosigkeit, aus dem sich die Wirtschaft allein aufgrund der von den (Neo-)Klassikern betonten „Selbstheilungskräfte” des Marktes nicht befreien könne. Keynesianer fordern daher durch konjunkturpolitische Maßnahmen das reale Wirtschaftswachstum anzukurbeln.[41]

Monetarismus[Bearbeiten]

Im Gegensatz zu Keynesianern, die den gesamten Instrumentenkasten staatlicher Wirtschaftspolitik fordern (insbesondere eine antizyklische Finanzpolitik), setzt der Monetarismus den Schwerpunkt auf die stabilisierende Wirkungen einer mittelfristig orientierten Geldpolitik.[42] Nach monetaristischer Analyse tendiert der Kapitalismus bei flexiblen Preisen zu einem stabilen Gleichgewicht. Es wird daher lediglich empfohlen, eine kontinuierliche trendorientierte Geldmengenpolitik zu betreiben, die für die monetäre Alimentierung des realen Wachstums sorgt. Das Ziel der Preisniveaustabilität genießt Vorrang, weil diese als Voraussetzung für das Funktionieren des marktwirtschaftlichen Anpassungsprozesses angesehen wird. Dagegen werde das Beschäftigungsziel von selbst erreicht, wenn dem freien Spiel des Marktes Raum geschaffen wird. Der Staat solle sich im Wesentlichen auf ordnungs- und wettbewerbspolitische Aufgaben beschränken. Interventionen können z. B. beim Vorliegen von externen Effekten angezeigt sein, müssen aber in jedem Einzelfall begründet werden.[43] Milton Friedman vertritt unter Verweis auf die demokratischen Entwicklungen in Europa, Amerika und Teilen von Asien, dass kapitalistische Gesellschaften langfristig zu Rechtsstaat und Demokratie tendieren.[44]

Sonstiger Libertarismus und Anarchokapitalismus[Bearbeiten]

Libertäre und anarchokapitalistische Theoretiker verweigern den europäischen Staaten und den USA seit Mitte des 20. Jahrhunderts überhaupt die Bezeichnung „kapitalistisch“ und sehen fortschreitende sozialistische Tendenzen: Der Kapitalismus sei zugunsten eines Mischsystems aufgegeben worden; alle von Kapitalismuskritikern gerügten ökologischen und sozialen Mängel seien in Wahrheit durch staatliche Intervention entstanden und nicht das Ergebnis des freien Marktes.[45] So auch David D. Friedman, der mit The Machinery of Freedom (1971) eine anarchokapitalistische Theorie entwarf.

Neuere Ansätze[Bearbeiten]

Auf Basis neoklassischer Theorie argumentierend[46] führt Thomas Piketty in seinem 2013 erschienenen Werk Le capital au XXIe siecle aus, dass Ungleichheit kein zufälliges, sondern ein notwendiges Merkmal des Kapitalismus sei.[47] Piketty plädiert dafür, die Ungleichheit bspw. durch eine progressive Einkommensbesteuerung bzw. Vermögenssteuern zu begrenzen.

Soziologie[Bearbeiten]

Einschlägige Lexika der Soziologie definieren den Kapitalismus als Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung mit den Merkmalen: Güterproduktion unter Bedingungen des Privateigentums an den Produktionsmitteln, über das eine Minderheit verfügt, während die Mehrheit ein Lohnarbeitsverhältnis eingehen muss. Triebkraft der wirtschaftlichen Prozesse ist das Interesse der Produktionsmittelbesitzer an der Vermehrung des eingesetzten Kapitals, d. h. an Profitmaximierung und Akkumulation.[48]

Max Weber betrachtete den Kapitalismus als „die schicksalsvollste Macht unseres modernen Lebens“.[49] Keineswegs sei er gleichzusetzen mit dem „Streben nach maximalen Gewinn“,[50] vielmehr trage er zur Bändigung des irrationalen Triebes schrankenloser Erwerbsgier bei. Ihm zufolge beruhe ein kapitalistischer Wirtschaftsakt auf der Erwartung von Gewinn durch die Wahrnehmung von friedlichen Erwerbschancen. Allerdings sei Kapitalismus identisch „mit dem Streben nach Gewinn, im kontinuierlichen, rationalen kapitalistischen Betrieb: nach immer erneutem Gewinn: nach Rentabilität.“[51][52] Weber unterscheidet zwischen rationalem Kapitalismus, Politischem Kapitalismus und traditionellem Handelskapitalismus.[53] Der rationale Kapitalismus (= „bürgerlicher Betriebskapitalismus“[54]), der um den modernen Typ des Marktes konzentriert ist, habe sich nur im Westen entwickelt.[55]

Die Kritische Theorie sah in der Ideologie des gerechten Tausches die zentrale Rechtfertigungsstrategie des kapitalistischen Ausbeutungssystems.[56] Walter Benjamin charakterisiert den Kapitalismus als eine „essentiell religiöse Erscheinung“ zur „Befriedigung derselben Sorgen, Qualen, Unruhen, auf die ehemals die sogenannten Religionen Antwort gaben“.[57] Die Soziologen Dirk Baecker und Christoph Deutschmann haben den Benjaminschen Gedanken aufgegriffen und ihn in den Kontext der sozioökonomischen Situation der Jahrtausendwende unter den Bedingungen des globalisierten Kapitalismus ohne gesellschaftspolitische Alternative gestellt. Laut Dirk Baecker „glaubt diese Gesellschaft an den Kapitalismus“, seit „die soziologische Alternative nicht mehr verfügbar ist und damit die Form der Gesellschaft nicht mehr Gegenstand einer ideologisch begründeten politischen Entscheidung ist“.[58] Der Sozialhistoriker Jürgen Kocka teilt die Ansicht, dass gegenwärtig „überlegene Alternativen zum Kapitalismus nicht erkennbar“ sind.[59]

Wirtschaftswissenschaften[Bearbeiten]

Laut Duden Wirtschaft ist „Kapitalismus“ ein unter den Produktions- und Arbeitsbedingungen des ausgehenden 18. Jahrhunderts und des beginnenden 19. Jahrhunderts geprägter Begriff. Er beschreibe eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, in der Privateigentum an Produktionsmitteln, das Prinzip der Gewinnmaximierung und Marktwirtschaft typisch sind, wobei Kapitalbesitz die Voraussetzung für die Verfügungsgewalt über die Produktionsmittel und das Weisungsrecht über die Arbeitskräfte ist. Die Arbeiter waren typischerweise besitzlos und von den wenigen Kapitalbesitzern wirtschaftlich abhängig. Die Gesellschafts- und Wirtschaftsverhältnisse der damaligen Zeit seien mit den gegenwärtigen Produktionsbedingungen nicht zu vergleichen. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Wirtschaftsordnungen der westlichen Industrieländer durch eine große Anzahl von Sozial- und Wirtschaftsgesetzen reformiert und starke Gewerkschaften sorgten für einen Kräfteausgleich zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Auch habe der wirtschaftlich-technische Fortschritt gerade in marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnungen zu erheblichen sozialen Fortschritten geführt und für große Teile der Bevölkerung seien solide Wohlstandsverhältnisse entstanden. Der Begriff Kapitalismus beschreibe deshalb die heute existierende marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung der westlichen Industrieländer nicht richtig.[60]

Nach Ansicht des Gabler Wirtschaftslexikons ist „Kapitalismus“ eine „historisierende und, v. a. durch die Vertreter des Marxismus, wertende Bezeichnung für die neuzeitlichen kapitalistischen Marktwirtschaften mit dominierendem Privateigentum an den Produktionsmitteln und dezentraler Planung des Wirtschaftsprozesses.“ Versuche zur Periodisierung der Wirtschaftsgeschichte beruhten auf individuellen Wertungen und es werde nicht beachtet, dass es Grundprobleme des Wirtschaftens gebe, die in jeder Wirtschaftsordnung gelöst werden müssten. Der Kapitalismus werde unterschiedlich charakterisiert und die Unterteilung in unterschiedliche Phasen sei nicht einheitlich. Die prinzipiell übereinstimmende Auffassung in den einzelnen Theorien sei, dass der Kapitalismus eine Übergangserscheinung sei und sich mit systemimmanenter Zwangsläufigkeit selbst zerstöre: Die marxistische Theorie leite aus dem historischen Materialismus den Übergangscharakter des Kapitalismus ab. Demgegenüber sahen Ökonomen wie Werner Sombart und Joseph Schumpeter zunehmende Machtkonzentration, immer größer werdende Unternehmen und zunehmender Zurückdrängung der Vertragsfreiheit durch kollektive Absprachen und zunehmende Bürokratisierung und Staatseingriffe Indizien für die zukünftige zwangsläufige Vorherrschaft des Sozialismus. Da laut Gabler jedoch wissenschaftslogisch keine zwingenden Aussagen über die zukünftige geschichtliche Entwicklung abgeleitet werden könnten, sei die im Kapitalismus-Begriff implizierte Annahme des Übergangscharakters nicht zu beweisen.[61]

Die Vielfalt der Versuche, den Begriff „Kapitalismus“ zu definieren, bestätige nach Meinung des Handwörterbuchs der Wirtschaftswissenschaft die Meinung derer, die ihn für den wissenschaftlichen Gebrauch untauglich halten. Auch Komposita wie Früh-, Hoch-, Spät-, Staats-, Finanzkapitalismus oder viele mehr legten den Verdacht nahe, dass diese Komposita mittels völlig unterschiedlicher Merkmale definiert wurden. Anstelle der Nutzung des Begriffs Kapitalismus wird eine Schärfung und Erweiterung der Ordnungstheorie vorgeschlagen.[62]

Für Franz Oppenheimer und seinen Schüler Ludwig Erhard[63] war Kapitalismus ein Wirtschaftssystem, das Ungleichheit geradezu statuiere:

„Etwas hat mich so tief beeindruckt, daß es für mich unverlierbar ist, nämlich die Auseinandersetzung mit den gesellschaftspolitischen Fragen unserer Zeit. Er erkannte den »Kapitalismus« als das Prinzip, das zur Ungleichheit führt, ja das die Ungleichheit geradezu statuiert, obwohl ihm gewiß nichts ferner lag als eine öde Gleichmacherei. Auf der anderen Seite verabscheute er den Kommunismus, weil er zwangsläufig zur Unfreiheit führt. Es müsse einen Weg geben - einen dritten Weg -, der eine glückliche Synthese, einen Ausweg bedeutet. Ich habe es, fast seinem Auftrag gemäß, versucht, in der Sozialen Marktwirtschaft versucht, einen nicht sentimentalen, sondern einen realistischen Weg aufzuzeigen.“

Ludwig Erhard, Franz Oppenheimer, dem Lehrer und Freund[64]

Für Ludwig Erhard und Alfred Müller-Armack ging es dabei um die Frage der Sozialen Gerechtigkeit, darüber hinaus sahen sie Reallohnsteigerungen in Höhe des Produktivitätsvortschritts aber auch als notwendig an, damit Angebot und Nachfrage zum Ausgleich kommen.[65]

Thomas Piketty analysierte in seinem vieldiskutierten Buch Le capital au XXIe siecle 2013, dass Ungleichheit ein notwendiges Merkmal des Kapitalismus sei, wenn der Staat nicht korrigierend eingreife.[47]

Unter angelsächsischen Ökonomen wie z. B. die Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman, Joseph E. Stiglitz etc. ist der Gebrauch des Begriffs capitalism durchgängig üblich als Bezeichnung der westlichen Wirtschaftssysteme.[15]

Geschichte[Bearbeiten]

Vorgeschichte[Bearbeiten]

Privateigentum und verschiedene andere Merkmale des Kapitalismus finden sich in unterschiedlich starker Ausprägung bereits ab der neolithischen Revolution.[66] Der Autor Peter Temin vertritt die Meinung, dass bereits im Römischen Reich eine Marktwirtschaft existierte.[67] Andere sehen im Kalifat vom 9. bis zum 12. Jahrhundert bereits wesentliche Merkmale des Kapitalismus: Geldwirtschaft, Marktwirtschaft, Frühformen der Gesellschaft („mufawada“ und „mudaraba“) und Kapital („al-mal“).[68][69][70] Jürgen Kocka geht davon aus, dass mit der Existenz von individuellen Eigentumsrechten, Märkten und Kapital Frühformen des Kapitalismus im mittelalterlichen China, der arabischen Welt und im Europa der Renaissance gegeben waren.[71].

Demgegenüber vertreten marxistische Historiker die Auffassung, dass von Kapitalismus erst mit der verallgemeinerten Produktion für den Markt, die sich zum ersten Mal in England ausgebreitet hat, zu sprechen ist.

Handelskapitalismus[Bearbeiten]

In Europa entstanden der Fernhandel und mit ihm erste Institutionen, die wesentliche Merkmale des Kapitalismus trugen, wesentlich später als der florierende Fernhandel der islamischen Großkaufleute, nämlich ab dem 13. Jahrhundert. Diese Verspätung war maßgeblich bedingt durch die territoriale Zersplitterung und die kleinräumlichen Gerichtsbarkeiten. Das Aufkommen des Fernhandels[72] in Oberitalien (Venedig, Pisa, Genua, Florenz) und in Portugal, sodann ausgeprägt im 15. Jahrhundert im Gebiet des heutigen Belgien und der Niederlande mit den Zentren Brügge und Antwerpen und noch später in den deutschen Hansestädten war erst möglich, nachdem die Kaufleute selbst das Stadtregiment übernahmen und eine eigene Rechtsordnung mit eigenen Streitkräften aufbauten.[73]

Industrialisierung[Bearbeiten]

Der Industriekapitalismus nahm seinen Ausgang in dem Ende des 18. Jahrhunderts entstehenden Fabriksystem, und zwar in den Baumwollspinnereien Englands.[74] Die gleichzeitig mit der Industriellen Revolution entstandenen Fabriken konnten dank der mechanischen Spinnmaschine (Spinning Jenny) den Engpass in der Nachfrage nach zu Garn gesponnener Baumwolle beseitigen und vollends mit der weiteren Erfindung des mechanischen Webstuhls eine gewaltige Produktionssteigerung bei der Erzeugung von gewebten Textilien herbeiführen, für die es auf den Binnen- und Außenmärkten eine große Nachfrage gab. Auch in Branchen der Metallerzeugung und anderen Gewerben wurden Fabriken für eine neue Klasse „industrieller Kapitalisten“[75] zu Profit generierenden Anlageobjekten. In ihnen erstellten Lohnarbeiter in einer neuen, maschinenvermittelten Arbeitsteilung ein „gesellschaftliches“ Produkt.

Während Marx (wie die Klassiker) noch davon ausging, dass unter dem Regime der kapitalistischen Produktionsweise den Lohnarbeitern nur ein Lohn gezahlt würde, der zur Reproduktion ihrer Arbeitskraft erforderlich sei, zwangen die Arbeiter durch ihre kollektive Organisierung in Gewerkschaften und Arbeiterparteien die ökonomischen Eliten, sie an den erzielten Produktionsfortschritten und Wohlstandsgewinnen des sich entfaltenden Industriekapitalismus zu beteiligen. Deshalb traten prognostizierte Verelendungstendenzen der Arbeiterklasse - ebenso wie die sich zuspitzenden Klassenkämpfe mit einem proletarischen Umsturz der kapitalistischen Produktionsweise (Weltrevolution) - bisher nicht in dem von Marxisten erwarteten Ausmaß ein. Stattdessen wurde der Industriekapitalismus im 19. und 20. Jahrhundert zur weltweit dominierenden Gesellschaftsformation, obwohl zeitweilig auch nichtkapitalistische Industriegesellschaften im sowjetischen Herrschaftsbereich und nach nationalen Revolutionen in ehemaligen Kolonialgebieten entstanden.

Die Ungleichheit des Reichtums und der Entwicklungschancen war das große Thema der klassischen Ökonomen Thomas Malthus, David Ricardo sowie Karl Marx[76], von denen jeder argumentiert hat, dass die wirtschaftliche Entwicklung letztlich die gesellschaftlichen Gegensätze verschärfen müssten. Doch haben sie den technologischen Wandel unterschätzt, der letztlich allen Schichten eine deutliche Wohlstandszunahme beschert hat.

In den vergangenen 300 Jahren ist die Weltwirtschaft inflationsbereinigt im Schnitt um 1,6 Prozent jährlich gewachsen. Die Vermögen wuchsen schneller. Historisch gesehen liegt deren Wachstumsrate eher bei vier Prozent, wenn man die Erträge vor Abzug der Steuern betrachtet. Laut Thomas Piketty war die Vermögenswachstumsrate bis zum 19. Jahrhundert in der Geschichte tatsächlich meist größer als die der Wirtschaft und damit des Gesamteinkommens und wird es seiner Ansicht nach auch im 21. Jahrhundert bleiben. Die größere Gleichheit in dieser Beziehung im 20. Jahrhundert bis nach dessen Mitte erklärt sich Piketty mit den großen politischen Umwälzungen, den Weltkriegen und den schweren Wirtschaftskrisen dieser Zeit, die den hergebrachten Vermögen deutlich zugesetzt haben.[77]

Spätes 19. und frühes 20. Jahrhundert[Bearbeiten]

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Rolle von Bankiers und Financiers zunehmend bedeutender. Monopole und Kartelle häufen sich; die Unternehmenseigentümer delegieren den Produktionsprozess an Manager. Das Bankensystem, die Unternehmensverflechtungen und der Aktienmarkt werden zunehmend komplexer.[78] In marxistischer Diktion wird diese Phase auch als Zeit des „Finanzkapitalismus“, „Monopolkapitalismus“ oder „Staatsmonopolkapitalismus“ bezeichnet.[79] Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts werden Boom und Depressionen (1857/58, 1873) zum sich häufenden Problem. Auch außerhalb der marxistischen Geschichtsdeutung wird auf die enorme Zahl von Monopolen und Trusts hingewiesen.

Weltwirtschaftskrise und Stabilisierung[Bearbeiten]

Hauptartikel: Weltwirtschaftskrise

Schon vor dem ersten Weltkrieg hatte sich ein Finanzkapitalismus entwickelt, der keiner Kontrolle unterlag. Dieser brach in der Weltwirtschaftskrise beginnend ab 1929 zusammen. Es entwickelte sich eine schwere weltweite Rezession zu einer Phase der Depression. Der Staat musste eingreifen und schuf Institutionen der Stabilisierung. In den USA erfolgten im Rahmen des New Deal unter Präsident Franklin D. Roosevelt bedeutende Wirtschafts- und Sozialreformen.[80]

Auch die Soziale Marktwirtschaft war das Resultat eines gesellschaftlichen Lernprozesses, der durch die Weltwirtschaftskrise angestoßen worden war.[81] Die ordnungspolitische Alternative hatte sich in Deutschland bereits Mitte der 1930er Jahre auf die Alternativen zwischen „gelenkter Marktwirtschaft“ ordoliberalen Typs und der „marktwirtschaftlichen Lenkungswirtschaft“ keynesianischen Typs verengt.[82] Nach dem Zweiten Weltkrieg begründeten vor allem Ludwig Erhard und Alfred Müller-Armack in Regierungsverantwortung die Soziale Marktwirtschaft. Anstelle eines reinen bzw. ungezügelten Kapitalismus sollte staatliche Rahmensetzung das funktionieren der Marktwirtschaft absichert. Diese Idee beruhte auf ordoliberalen Theorien. Die Soziale Marktwirtschaft sollte der Verwirklichung von sozialer Sicherheit und sozialer Gerechtigkeit dienen.[83] Nach Erhards Vorstellung sollte eine gut funktionierende, weil gelenkte Marktwirtschaft Wohlstand für alle bringen. Eine breite Vermögensbildung aller Gesellschaftsschichten sollte als Volkskapitalismus gefördert werden.[84] Seine Zielvorstellung war die Utopie einer entproletarisierten Gesellschaft von Eigentumsbürgern die staatlicher Sozialpolitik nicht mehr bedürften.[85] In der Praxis kam der Volkskapitalismus jedoch nicht voran, es wuchs vielmehr die Einsicht in die Unzulänglichkeit der sich aus dem Marktmechanismus ergebenden Verteilung von Einkommen und Vermögen. Bereits in den 1950er Jahren war der Trend zur Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen mit Händen greifbar. Trotz relativ niedriger Beiträge waren die Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung für die Altersvorsorge der Arbeitnehmer wichtiger als jede andere Einkunftsquelle und das Volumen der gesetzlichen Rentenversicherung übertraf bei weitem das Volumen der Vermögensbildung der privaten Haushalte.[86][87] Die bismarcksche Sozialstaatlichkeit wurde deshalb nicht nur beibehalten, sondern ausgebaut. Die Formel Soziale Marktwirtschaft wurde seit 1957 von der Erhardschen Auslegung als Volkskapitalismus zu einer Marktwirtschaft mit eigenständiger Sozialstaatlichkeit umgedeutet. Erst dadurch wurde der Begriff Soziale Marktwirtschaft zur zentralen Konsens- und Friedensformel des mittleren Weges.[88]

Das so entstandene deutsche Kapitalismusmodell wird auch als Rheinischer Kapitalismus bezeichnet.[89]

Globalisierung und Zerfall des Realsozialismus[Bearbeiten]

Die Geschichte des Kapitalismus war stets eng mit der Internationalisierung des Handels verknüpft. Der Prozess des Abbaus von Handelsschranken (GATT 1948) und die daraus folgende internationale Verflechtung des Handels und Kapitalverkehrs, insbesondere seit Abschaffung des Bretton-Woods-Systems, werden als Globalisierung bezeichnet. Einige Autoren bestreiten jedoch, dass die Globalisierung im 20. Jahrhundert stärker ist als in früheren Epochen.[90]

Die Folgen dieser Entwicklung sind umstritten: Globalisierungskritiker machen den Kapitalismus für die Fortdauer oder Verschärfung der weltweiten Kluft zwischen Arm und Reich verantwortlich.[91] Globalisierungsbefürworter machen dagegen geltend, dass die Übernahme des westlichen Wirtschaftssystems und der Abbau von Handelsschranken die einzige Möglichkeit sei, Armut einzudämmen, und sprechen angesichts des globalen Bevölkerungswachstums von der „Unvermeidlichkeit des Kapitalismus“.[15]

Nach dem Untergang der Sowjetunion und des Realsozialismus sprachen einige Beobachter vom Ende der Geschichte,[92] bei dem Kapitalismus und Demokratie als einzige Regierungs- und Wirtschaftssysteme überlebt hätten.

Nach Ende des Globalisierungsoptimismus nimmt seit einigen Jahren die Diskussion darüber an Intensität zu, ob Kapitalismus und Demokratie langfristig vereinbar sind.[93]

Varianten des Kapitalismus in der Diskussion[Bearbeiten]

Karl Marx verwendet selbst kaum den Begriff Kapitalismus.[94] In der marxistischen Tradition fand er indessen nicht nur eine breite Rezeption, sondern erfuhr auch eine Auffächerung in Varianten wie Organisierter Kapitalismus, Neo- und Spätkapitalismus, Finanz- und Konkurrenzkapitalismus oder auch Monopol- und Staatsmonopolistischer Kapitalismus. In den jüngeren Diskussionen der Wirtschaftswissenschaft und der Soziologie wurden weitere neue Komposita geprägt, die zum Teil große Resonanz in der Öffentlichkeit erfahren haben, wie etwa Rheinischer Kapitalismus, Kasino-Kapitalismus, Finanzmarkt-Kapitalismus und Turbokapitalismus sowie die politischen Schlagwörter wie Killerkapitalismus, Raubtierkapitalismus oder Heuschreckenkapitalismus.

Zudem wurden realsozialistische Wirtschaftssysteme innerhalb der Linken kritisch auch als Staatskapitalismus beschrieben.[95]

Kritik[Bearbeiten]

Hauptartikel: Kapitalismuskritik

Siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

Primärliteratur[Bearbeiten]

Klassische Nationalökonomie

Marxismus

  •  Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politische Ökonomie. 1867 ([1] Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung II. „Das Kapital“ und Vorarbeiten., abgerufen am 23. August 2014).
  •  Ernest Mandel: Der Spätkapitalismus. Versuch einer marxistischen Erklärung. Suhrkamp, 1973, ISBN 978-3518105214.

Historische Schule

Joseph Schumpeter

Österreichische Schule

Soziologie

  •  Karin Claessens/Dieter Claessens: Kapitalismus als Kultur. Entstehung und Grundlagen der bürgerlichen Gesellschaft. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1979.
  •  Werner Sombart: Krieg und Kapitalismus. München 1913.
  •  Werner Sombart: Luxus und Kapitalismus. Duncker & Humblot, München 1922.
  •  Ferdinand Tönnies: Geist der Neuzeit. Buske, Leipzig 1935.

Keynesianismus

  •  John Maynard Keynes: Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes. 9. Auflage. Duncker & Humblot, Berlin 2000 (Originaltitel: The General Theory of Employment, Interest and Money (1936), übersetzt von Fritz Waeger), ISBN 978-3428079858.

Ordoliberalismus, Neoliberalismus

Sekundärliteratur[Bearbeiten]

Einführungen

Geschichte

  •  Elmar Altvater: Kapitalismus – Zur Bestimmung, Abgrenzung und Dynamik einer geschichtlichen Formation. In: Erwägen Wissen Ethik. Heft 3, 2002, S. 281−291 (online).
  • Sven Beckert: „King Cotton“. Eine Geschichte des globalen Kapitalismus. Beck, München 2014.
  •  Eric Hobsbawm: Die Blütezeit des Kapitals. Eine Kulturgeschichte der Jahre 1848−1875 (engl. Originaltitel: The Age of Capital 1848-1875). Fischer TB 26404, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-596-26404-9.
  • Jürgen Kocka: Geschichte des Kapitalismus. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-65492-3.

Zeitgenössische Analysen[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

 Wiktionary: Kapitalismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Kapitalismus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  Wikiquote: Kapitalismus – Zitate

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. # Karl Bachinger, Herbert Matis: Sozioökonomische Entwicklung: Konzeptionen und Analysen von Adam Smith bis Amartya K. Sen. Band 3074, UTB 2008, ISBN 978-3-8252-3074-6, Seite 75-76
  2. Herzstück: Gerhard Willke: Kapitalismus. Campus, Frankfurt am Main 2006, S. 16. Hauptmerkmal: Luc Boltanski und Ève Chiapello: Der neue Geist des Kapitalismus. UKV, Konstanz 1999, S. 39.
  3. Für Max Weber ist das Streben nach Gewinn und immer erneutem Gewinn im kapitalistischen Einzelbetrieb mit dem Kapitalismus identisch, während das bloße „Streben nach Gewinn, nach Geldgewinn, nach möglichst hohem Geldgewinn" mit Kapitalismus an sich nichts zu schaffen habe. Vgl. Max Weber: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie. Mohr, Tübingen 1963, S. 4. Die Webersche Definition korrespondiert mit der Marxschen Definition der kapitalistischen Produktionsweise, der zufolge Gewinne in der Produktion (Mehrwertproduktion) entstehen.
  4.  Wolfgang Schweicker: Zwifach Buchhalten. Petreius, Nürnberg 1549.
  5.  Gerhard Köbler: Deutsches Etymologisches Wörterbuch. 1995 (online (PDF; 191 kB)).
  6.  Friedrich Kluge, Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 22. Auflage. Walter de Gruyter, 2002, ISBN ISBN 978-3-11-017473-1 (online).
  7. a b c d e  Ingomar Bog: Kapitalismus. In: Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaften. Band IV, Gustav Fischer u. a., Stuttgart/New York u. a. 1978, S. 419–432.
  8.  Alain Rey (Hrsg.): Dictionnaire historique de la langue française. Dictionnaire Le Robert, Paris 1992, ISBN 978-2849022368.
  9. Karl Marx:Das Kapital II, MEW, Berlin 1968, Bd. 24, S. 123
  10. Robert D. Johnston, The Radical Middle Class, Princeton University Press, 2003, ISBN 978-0-691-09668-1, Seite 81
  11. Karl Bachinger, Herbert Matis: Sozioökonomische Entwicklung: Konzeptionen und Analysen von Adam Smith bis Amartya K. Sen. Band 3074, UTB 2008, ISBN 978-3-8252-3074-6, Seite 76
  12. Karl Bachinger, Herbert Matis: Sozioökonomische Entwicklung: Konzeptionen und Analysen von Adam Smith bis Amartya K. Sen. Band 3074, UTB 2008, ISBN 978-3-8252-3074-6, Seite 77
  13. Karl Bachinger, Herbert Matis: Sozioökonomische Entwicklung: Konzeptionen und Analysen von Adam Smith bis Amartya K. Sen. Band 3074, UTB 2008, ISBN 978-3-8252-3074-6, Seite 78, 79
  14.  Kapitalismus. In: Gabler Wirtschaftslexikon. 16. Auflage. Band III, K–R, 2004, S. 1643 sq..
  15. a b c  Artur Woll: Kapitalismus. In: Hermann May (Hrsg.): Lexikon der ökonomischen Bildung. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006, ISBN 978-3486580426.
  16.  John Kenneth Galbraith: Free Market Fraud. In: The Progressive magazine. Januar 1999 (online).
  17. Karl Bachinger, Herbert Matis: Sozioökonomische Entwicklung: Konzeptionen und Analysen von Adam Smith bis Amartya K. Sen. Band 3074, UTB 2008, ISBN 978-3-8252-3074-6, Seite 76
  18.  Ulrich Baßeler, Jürgen Heinrich: Wirtschaftssysteme. Kapitalistische Marktwirtschaft und sozialistische Zentralplanwirtschaft. Würzburg 1984, S. 13–19.
  19.  Erich Weede: Mensch und Gesellschaft. Mohr Siebeck, 1992, ISBN 978-3161458996, S. 249 (online).
  20.  Jürgen Pätzold: Soziale Marktwirtschaft. Konzeption – Entwicklung – Zukunftsaufgaben. 6. Auflage. Ludwigsburg, Berlin 1994 (online, abgerufen am 29. Juni 2008).
  21.  Nicholas Gregory Mankiw: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. 3. Auflage. Stuttgart 2004, S. 255.
  22.  Ludwig von Mises: Human Action – A Treatise on Economics. 1. Auflage. Ludwig von Mises Institute, Auburn (Alabama) 1948/2007, ISBN 978-0945466246, S. 678 (online (PDF; 55,7 MB)).
  23.  Adam Smith: Der Wohlstand der Nationen. (http://en.wikisource.org/wiki/The_Wealth_of_Nations/Book_II/Chapter_1).
  24. Historisch-Kritisches Wörterbuch des Marxismus, Band 7/I, Argument, Hamburg 2008, S. 238.
  25.  Karl Marx, Friedrich Engels: Manifest der Kommunistischen Partei. In: Karl Marx – Friedrich Engels – Werke. 4, Dietz Verlag, Berlin/DDR 1972, S. passim (online).
  26.  Karl Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844. In: Karl Marx – Friedrich Engels – Werke. Ergänzungsband I, Dietz Verlag, Berlin/DDR 1968, S. 465-590 (online).
  27.  Karl Marx: Das Kapital. In: Karl Marx – Friedrich Engels – Werke. 23.1, Dietz Verlag, Berlin/DDR 1968, S. 799 sqq (online).
  28.  Werner Sombart: Krieg und Kapitalismus. München 1913, S. 207.
  29. In: Hans-Peter Müller, Max Weber. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2007.
  30. Hans-Peter Müller: Max Weber: eine Einführung in sein Werk. UTB 2007. ISBN 3-8252-2952-1. S. 79
  31.  Ludwig von Mises: Human Action – A Treatise on Economics. 1. Auflage. Ludwig von Mises Institute, Auburn (Alabama) 1948/2007, ISBN 978-0945466246, S. 62−64 (online (PDF; 55,7 MB)).
  32. Mises, Ludwig von. 1957. „Die Wahrheit über den Interventionismus“. Monatsblätter für freiheitliche Wirtschaftspolitik, 3:10 (Okt. 1957) 599-607. S.600. Siehe new.mises.de/public_home/article/287
  33. Pohle, Ludwig und Georg Halm, Kapitalismus und Sozialismus, Berlin: Julius Springer, 1931, pp. 12 ff., Mises, Socialism: An Economic and Sociological Analysis, 5: Profitability and Productivity, Indianapolis: Liberty Fund, 1981
  34.  Ludwig von Mises: Human Action – A Treatise on Economics. 1. Auflage. Ludwig von Mises Institute, Auburn (Alabama) 1948/2007, ISBN 978-0945466246, S. 292, 536 (online (PDF; 55,7 MB)).
  35.  Ludwig von Mises: Liberalismus. 1927, S. 80ff.
  36.  Joseph Schumpeter: Aufsätze zur Soziologie. Tübingen 1953.
  37.  Joseph Schumpeter: Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie. 1942.
  38. Hans-Rudolf Peters: Wirtschaftspolitik. Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2000, ISBN 3-486-25502-9, S. 150.
  39.  Walter Eucken: Die Grundlagen der Nationalökonomie. 9. Auflage. 1990, S. 87.
  40.  Walter Eucken: Grundsätze der Wirtschaftspolitik. 6. Auflage. UTB Mohr/Siebeck, Tübingen 1990, S. 206 sq..
  41. Gabler Wirtschaftslexikon, Keynesianismus
  42. Gabler Wirtschaftslexikon, Keynesianismus
  43. Gabler Wirtschaftslexikon, Monetarismus
  44.  Milton Friedman: Kapitalismus und Freiheit. ISBN 3821839600.
  45. Beispielhaft  Ludwig von Mises: Human Action – A Treatise on Economics. 1. Auflage. Ludwig von Mises Institute, Auburn (Alabama) 1948/2007, ISBN 978-0945466246, S. 829 (online (PDF; 55,7 MB)).
  46. Michel Husson: Le capital au XXIe siècle. Richesse des données, pauvreté de la théorie
  47. a b http://theweek.com/article/index/258666/why-everyone-is-talking-about-thomas-pikettys-capital-in-the-twenty-first-century
  48. Beispielsweise Werner Fuchs-Heinritz/Rüdiger Lautmann/Otthein Rammstedt/Hanns Wienold (Hg.): Lexikon zur Soziologie. 4. Auflage, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2007, S. 323 ff. Ähnlich auch in Karl-Heinz Hillmann: Wörterbuch der Soziologie, Kröner, Stuttgart, ³1994, S. 403 und in Günter Endruweit/Gisela Trommsdorf (Hg.): Wörterbuch der Soziologie. Lucius & Lucius, Stuttgart ²2002, S. 264.
  49. Max Weber: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie I. Mohr Siebeck, Tübingen 1963, Vorbemerkung, S. 4.
  50. Max Weber: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie I. Mohr Siebeck, Tübingen 1963, Vorbemerkung, S. 10.
  51. Dirk Käsler, Max Weber: eine Einführung in Leben, Werk und Wirkung, Campus Verlag, 2003, ISBN 3-593-37360-2, S. 179
  52. Richard Swedberg: Grundlagen der Wirtschaftssoziologie, hrsg. von Andrea Maurer, VS Verlag, Wiesbaden 2009, S. 92
  53. Richard Swedberg: Grundlagen der Wirtschaftssoziologie, hrsg. von Andrea Maurer, VS Verlag, Wiesbaden 2009, S. 50.
  54. Max Weber: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie I. Mohr Siebeck, Tübingen 1963, Vorbemerkung, S. 10.
  55. Richard Swedberg: Grundlagen der Wirtschaftssoziologie, hrsg. von Andrea Maurer, VS Verlag, Wiesbaden 2009, S. 50.
  56. Theodor W. Adorno: Soziologie und empirische Forschung. In: ders: Gesammelte Schriften, Band 8: Soziologische Schriften I. 3. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1990, S. 209. - Jürgen Habermas: Technik und Wissenschaft als ‚Ideologie‘. Suhrkamp 1969, S. 71f.
  57. Walter Benjamin: Kapitalismus als Religion. In: Dirk Baecker (Hrsg.): Kapitalismus als Religion. Kulturverlag Kadmos, Berlin 2003, S. 16.
  58. Dirk Baecker (Hrsg): Einleitung zu Kapitalismus als Religion. Berlin 2003, S. 3.
  59. Jürgen Kocka: Geschichte des Kapitalismus. Beck, München 2013, S. 128.
  60. Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 5. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut 2013, Stichwort: Kapitalismus, online.
  61. Gabler Wirtschaftslexikon, Gabler Verlag (Herausgeber), Stichwort: Kapitalismus, online
  62. Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaft: Handelsrechtliche Vertretung bis Kreditwesen in der Bundesrepublik Deutschland, Band 4 von Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaft: (HdWW) : zugl. Neuaufl. d. Handwörterbuch der Sozialwissenschaften, Willi Albers (Hrsg.), Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte, Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, 1978, ISBN 3525102542, S. 421-431
  63. Volker Kruse, Geschichte der Soziologie, UTB, 2012, ISBN 9783825238339, S. 172
  64. Ludwig Erhard, Franz Oppenheimer, dem Lehrer und Freund, in: Karl Hohmann, Ludwig Erhard, Gedanken aus fünf Jahrzehnten, Reden und Schriften, p. 858 - 864
  65. Jeremy Leaman, Attiya Waris, Tax Justice and the Political Economy of Global Capitalism, 1945 to the Present, Berghahn Books, 2013, ISBN 9780857458827, S. 47, 48
  66.  Uwe Wesel: Frühformen des Rechts in vorstaatlichen Gesellschaften. Suhrkamp, 1985, ISBN 978-3518577233..
  67.  Peter Temin: A Market Economy in the Early Roman Empire. In: University of Oxford − Discussion Papers in Economic and Social History. Nr. 39, März 2001 (online (PDF; 120 kB)).
  68.  Jairus Banaji: Islam, the Mediterranean and the rise of capitalism. In: Journal Historical Materialism. 15, Brill Publishers, 2007, S. 47-74, doi:10.1163/156920607X171591..
  69.  Maya Shatzmiller: Labour in the Medieval Islamic World. Brill Publishers, 1997, ISBN 978-9004098961, S. 402-403.
  70.  Subhi Y. Labib: Capitalism in Medieval Islam. In: The Journal of Economic History. 29, 1969, S. 79-96.
  71. Jürgen Kocka: Geschichte des Kapitalismus, München: C. H. Beck 2013
  72. Ferdinand Tönnies, Geist der Neuzeit, [1934], in: Ferdinand Tönnies Gesamtausgabe, Bd. 22, Berlin/New York 1998, S. 29 et passim
  73. David Graeber: Schulden. Stuttgart 2012, S. 306f.
  74. James Fulcher: Kapitalismus. Reclam Stuttgart 2007, S. 12.
  75. Karl Marx: Das Kapital. Erster Band. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 777ff.
  76. Marx 1865 in Lohn, Preis und Profit (MEW 16, 101 – 152. Z. B. S. 110: … mache euch auf die wirkliche Lohnsteigerung aufmerksam, die in Großbritannien von 1849 bis 1859 stattfand. Euch allen ist die Zehnstundenbill bekannt, oder vielmehr die Zehneinhalbstundenbill, die seit 1848 in Kraft ist. Dies war eine der größten ökonomischen Veränderungen, die unter unsern Augen vorgegangen. Es war das eine plötzliche und unfreiwillige Lohnsteigerung nicht etwa in einigen lokalen Geschäftszweigen, sondern in den führenden Industriezweigen, durch die England den Weltmarkt beherrscht. Sie brachte eine Lohnsteigerung unter ausnehmend ungünstigen Umständen. und S. 111: Während ebenderselben Periode, in der die Einführung der Zehnstundenbill und die nachfolgende Lohnsteigerung vor sich ging, erfolgte in Großbritannien aus Gründen, die aufzuzählen hier nicht der Ort ist, eine allgemeine Steigerung der Landarbeiterlöhne. sowie S 112: Feststellung, daß von 1849 bis 1859 die Durchschnittsrate der Landarbeiterlöhne Großbritanniens eine Steigerung von ungefähr 40% erfuhr. Aber auch: Ricardo hat richtig bemerkt, daß die Maschinerie ständig mit der Arbeit konkurriert und oft nur eingeführt werden kann, wenn der Preis der Arbeit eine bestimmte Höhe erreicht hat, doch ist die Anwendung von Maschinerie bloß eine der vielen Methoden, die Produktivkraft der Arbeit zu steigern. Genau dieselbe Entwicklung, die die ungelernte Arbeit relativ überflüssig macht, vereinfacht andrerseits die gelernte Arbeit und entwertet sie. Das gleiche Gesetz findet sich noch in andrer Form. Mit der Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit wird die Akkumulation des Kapitals beschleunigt, selbst trotz einer relativ hohen Lohnrate.(150) und: gleichzeitig mit dem Fortschritt der Akkumulation findet eine fortschreitende Veränderung in der Zusammen- <151> setzung des Kapitals statt. Der Teil des Gesamtkapitals, der aus fixem Kapital - Maschinerie, Rohstoffen, Produktionsmitteln in allen erdenklichen Formen - besteht, nimmt stärker zu, verglichen mit dem andern Teil des Kapitals, der in Arbeitslohn oder im Ankauf von Arbeit ausgelegt wird. Dies Gesetz ist mehr oder weniger präzis festgestellt worden von Barton, Ricardo, Sismondi, Professor Richard Jones, Professor Ramsay, Cherbuliez u.a. Diese wenigen Andeutungen werden genügen, um zu zeigen, daß die ganze Entwicklung der modernen Industrie die Waagschale immer mehr zugunsten des Kapitalisten und gegen den Arbeiter neigen muß und daß es folglich die allgemeine Tendenz der kapitalistischen Produktion ist, den durchschnittlichen Lohnstandard nicht zu heben, sondern zu senken oder den Wert der Arbeit mehr oder weniger bis zu seiner Minimalgrenze zu drücken.(151) Gleichzeitig, und ganz unabhängig von der allgemeinen Fron, die das Lohnsystem einschließt, sollte die Arbeiterklasse die endgültige Wirksamkeit dieser tagtäglichen Kämpfe nicht überschätzen. Sie sollte nicht vergessen, dass sie gegen Wirkungen kämpft, nicht aber gegen die Ursachen dieser Wirkungen; daß sie zwar die Abwärtsbewegung verlangsamt, nicht aber ihre Richtung ändert; daß sie Palliativmittel anwendet, die das Übel nicht kurieren. S. 152) belegt allenfalls die Annahme relativer, nicht jedoch absoluter Verelendungstendenz.
  77. Markus Diem Meier im Tages Anzeiger am 26. März 2014
  78.  John Scott: Industrialism. In: A Dictionary of Sociology. Oxford University Press, Oxford 2006, ISBN 978-0415344067.
  79.  Charlene Gannage: E.S. Varga and the Theory of State Monopoly Capitalism. In: Review of Radical Political Economics. 12.3, S. 36–49, doi:10.1177/048661348001200304.
  80. Gerhard Willke, Kapitalismus, Campus Verlag, 2006, ISBN 9783593381992, S. 25
  81. Werner Abelshauser, Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 97.
  82. Werner Abelshauser, Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 93.
  83. Stephan Wirz, Philipp W. Hildmann, Soziale Marktwirtschaft: Zukunfts- oder Auslaufmodell?: ein ökonomischer, soziologischer, politischer und ethischer Diskurs, Theologischer Verlag Zürich, 2010, ISBN 9783290200596, S. 46
  84. Gerhard Kutzenberger: Mitbestimmung der Aktionäre. Duncker & Humblot, 1964, S. 46.
  85. Gerd Habermann, Müssen Utopien sozialistisch sein? ORDO, Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft, Lucius & Lucius, Stuttgart 2004, Band 55, ISBN 3-8282-0275-6, S. 114.
  86. Werner Abelshauser, Deutsche Wirtschaftsgeschichte seit 1945. München 2011, S. 190–192.
  87. so auch Stefan Remke: Gewerkschaften und Sozialgesetzgebung. Band 33 von Veröffentlichungen des Instituts für Soziale Bewegungen: Darstellungen. 2005, ISBN 3-89861-380-1, S. 58.
  88. Lutz Leisering: Der deutsche Nachkriegssozialstaat – Entfaltung und Krise eines zentristischen Sozialmodells. In: Hans-Peter Schwarz (Hrsg.): Die Bundesrepublik Deutschland: eine Bilanz nach 60 Jahren. Böhlau, Köln/Weimar 2008, ISBN 978-3-412-20237-8, S. 425.
  89. Michel Albert Interview mit der Wirtschaftswoche
  90.  Peter Evans: The Eclipse of the State? Reflections on Stateness in an Era of Globalization. In: World Politics. 50.1, 1997, S. 62-87.
  91. Beispielhaft:  Eine andere Welt ist möglich!. In: attac/Publik-Forum. 50, 13. Mai 2002 (http://www.attac.de/fileadmin/user_upload/bundesebene/Webredaktion/themen/Attac-Publik_Forum-Dossier_Globalisierung.pdf).
  92.  Francis Fukuyama: Das Ende der Geschichte. 1992, ISBN 978-3463401324.
  93. Z. B. Christoph Deutschmann: Ist globaler Kapitalismus mit politischer Demokratie vereinbar? In: Leviathan, September 2005, 33. Jg., Heft 3, S. 325-336; Michael Steber: Legitimität und politische Partizipation, in: Mandana Bigi u. a. (Hrsg.): Demokratie, Recht und Legitimität im 21. Jahrhundert, Wiesbaden: VS Verlag 2008, S. 13-27: Elmar Altvater, Ulrich Beck u. a.: Demokratie oder Kapitalismus? Berlin: Blätter Verlag 2013.
  94. Im Kapital taucht der Begriff Kapitalismus nur einmal auf (Band 2, MEW 24, S. 123), im Gegensatz zum häufig verwendeten Adjektiv kapitalistisch.
  95. So insbesondere in den Theorietraditionen des Anarchismus und Rätekommunismus sowie des Trotzkismus. Zu ersteren vgl.  Rudolf Rocker: Wir und die Marxisten. In: Der Syndikalist. 15. Februar 1919 (online). Zum Rätekommunismus vgl.  Gruppe internationaler Kommunisten: 60 Thesen über den Bolschewismus. In: Anton Pannekoek und Paul Mattick (Hrsg.): Marxistischer Anti-Leninismus. 2. Auflage. Ça ira, Freiburg 2007, ISBN 3-924627-22-3 (online). Zum Trotzkismus vgl.  Tony Cliff: Staatskapitalismus in Rußland. Sozialistische Arbeitergruppe, Frankfurt 1975 (online).