Département Haut-Rhin

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Haut-Rhin
Wappen des Departements Haut-Rhin
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Über dieses Bild
Region Elsass
Präfektur Colmar
Unterpräfektur(en) Altkirch
Guebwiller
Mulhouse
Ribeauvillé
Thann
Einwohner 755.202 (1. Jan. 2012)
Bevölkerungsdichte 214 Einw. pro km²
Fläche 3.525 km²
Arrondissements 6
Kantone 31
Gemeinden 377
Präsident des
Départementrats
Eric Straumann[1]
ISO-3166-2-Code FR-68

Das Département Haut-Rhin [oˈʀɛ̃] (Oberelsass, wörtlich Ober-Rhein) ist das französische Département mit der Ordnungsnummer 68. Es liegt in der Region Elsass im Osten des Landes und ist, in Angrenzung zu dem anderen elsässischen Département Bas-Rhin (dt. Nieder-Rhein), benannt nach seiner quellnäheren Lage am Rhein, der die Grenze zu Deutschland bildet. Laut einer Umfrage beherrschen 38 % der Einwohner noch einen indigenen alemannischen Dialekt. Damit ist der Dialekt hier weniger weit verbreitet als im Département Bas-Rhin.[2]

Geographie[Bearbeiten]

Das Département liegt im Süden der Region Elsass. Die östliche Grenze bildet der Rhein, im Westen ziehen sich die Vogesen durch das Land und im Süden die Ausläufer des Schweizer Jura.

Das Département grenzt im Norden an das elsässische Département Bas-Rhin, im Osten an das Bundesland Baden-Württemberg, im Südosten an die Schweizer Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, im Süden an den Kanton Jura, im Südwesten an das Département Territoire de Belfort der Region Franche-Comté sowie im Westen an das Département Vosges der Region Lothringen.

Wappen[Bearbeiten]

Beschreibung: In Rot ein goldener Schrägrechtsbalken mit drei goldenen Lilienkronen beidseitig nach dem Balken gelegt.

Geschichte[Bearbeiten]

Gründung und ältere Geschichte[Bearbeiten]

Das Département wurde während der französischen Revolution am 4. März 1790 aus dem südlichen Teil der bis dahin bestehenden Provinz Alsace gebildet. Es gliederte sich in die drei Distrikte (frz.: district) Altkirch, Belfort und Colmar, den Vorläufern der Arrondissements. Das Département und die Distrikte gliederten sich wiederum in 32 Kantone und hatten ca. 290.000 Einwohner. Hauptstadt war bereits damals Colmar.

Die Arrondissements Altkirch, Belfort, Colmar, Delémont (Delsberg) und Porrentruy (Pruntrut, ehemaliges Département du Mont Terrible) wurden am 17. Februar 1800 eingerichtet. Am 30. Mai 1814 wurden die Arrondissements Delémont und Porrentruy aufgelöst, da der Wiener Kongress deren Gebiet dem Schweizer Kanton Bern zugesprochen hatte. 1857 wurde das Arrondissement Altkirch durch Mulhouse ersetzt.

Bezirk Oberelsass[Bearbeiten]

Bezirk Oberelsass 1890
Hauptartikel: Bezirk Oberelsass

Vom 10. Mai 1871 (Friede von Frankfurt) bis zum 28. Juni 1919 (Friedensvertrag von Versailles) war das Département ein Teil des Deutschen Reiches. Als Bezirk Oberelsass gehörte es zum Reichsland Elsass-Lothringen. Der Bezirk gliederte sich in die sechs Kreise: Altkirch (wie gehabt), Gebweiler, Colmar (wie gehabt), Mülhausen (wie gehabt), Rappoltsweiler und Thann. Das Arrondissement Belfort mit seiner französischsprachigen Bevölkerung blieb als Territoire de Belfort bei Frankreich. Der Bezirk Oberelsass umfasste damals 3.508 km² und zählte 1885: 462.549 Einwohner.

An der Spitze des Bezirks stand ein Bezirkspräsident, Bezirkspräsidenten waren[3]:

Präsident Amtszeit
Robert Freiherr von der Heydt 1871–1875
Karl Adolph Ernst von Ernsthausen 1875–1879
Ludwig Ferdinand Timme 1880–1888
Gustav von Jordan 1888–1898
Alexander Prinz zu Hohenlohe-Schillingsfürst 1898–1906
Albert August Wilhelm von Puttkamer 1906–1918

Die Volksvertretung im Bezirk war der Bezirkstag. Dieser wählte zehn Mitglieder in den Landesausschuss des Reichslandes Elsaß-Lothringen bis 1911 mit der Verfassung der Landtag eingerichtet wurde.

Seit Ende des Ersten Weltkriegs[Bearbeiten]

Mit der Wiedereingliederung des Départements nach Frankreich 1919 wurde die Gliederung der Kreise nahezu komplett in Arrondissements übernommen. Gebweiler wurde wieder zu Guebwiller, Mülhausen wurde zu Mulhouse, Rappoltsweiler zu Ribeauvillé, lediglich Colmar wurde in Colmar-Ville und Colmar-Campagne aufgeteilt, die jedoch 1934 wieder zusammengelegt wurden. Das Territoire de Belfort wurde nicht wieder in das Département Haut-Rhin integriert, sondern 1922 ein eigenständiges Département Frankreichs, welchem 1941 die Nummer 90 zugeteilt wurde[4].

Städte[Bearbeiten]

Landschaft nahe Haut-Rhin mit Blick auf Sainte-Marie-aux-Mines
Lac Blanc bei Orbey

Die bevölkerungsreichsten Gemeinden des Départements Haut-Rhin sind:

Stadt Einwohner
(2012)
Arrondissement
Mulhouse (Mülhausen) 110.755 Mulhouse
Colmar 67.257 Colmar
Saint-Louis (Sankt Ludwig) 19.990 Mulhouse
Illzach 14.812 Mulhouse
Wittenheim 14.512 Mulhouse
Rixheim 13.632 Mulhouse
Kingersheim 12.954 Mulhouse
Riedisheim 12.012 Mulhouse
Guebwiller (Gebweiler) 11.440 Guebwiller
Cernay (Sennheim) 11.398 Thann

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten]

Karte von Haut-Rhin mit Verwaltungsgliederung

Das Département Haut-Rhin untergliedert sich in 6 Arrondissements 31 Kantone und 377 Gemeinden:

Arrondissement Einwohner
(2012)
Fläche
(km)
Bev.Dichte
(Einw./km²)
Kantone Gemeinden
Altkirch 68.697 655 104,9 4 111
Colmar 148.444 666 222,9 6 62
Guebwiller 84.231 584 144,2 4 47
Mulhouse 322.211 634 508,2 9 73
Ribeauvillé 50.005 462 108,2 4 32
Thann 81.614 525 155,5 4 52

Siehe auch:

Weblinks[Bearbeiten]

 Commons: Département Haut-Rhin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. http://www.haut-rhin.fr/lassemblee-departementale-et-ses-commissions-2015.html abgerufen am 1. Mai 2015
  2. Etude sur le dialecte alsacien Aufgerufen am 4. Februar 2014
  3. Verwaltungsgeschichte
  4. Gérard Lang: Le Code officiel géographique. (PDF; 1,9 MB) In: Courrier des statistiques 108 (2003), S. 53–62, hier S. 55

47.9088888888897.3386111111111Koordinaten: 47° 55′ N, 7° 20′ O