Natalie Portman

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Natalie Portman 2010 auf dem Toronto International Film Festival

Natalie Portman (* 9. Juni 1981 in Jerusalem; hebräisch ‏נטלי פורטמן‎, eigentlich Natalie Hershlag, hebräisch נטלי הרשלג) ist eine israelisch-US-amerikanische Schauspielerin. Sie nahm zu Beginn ihrer Karriere den Geburtsnamen ihrer Großmutter als Künstlernamen an. Bekannt wurde die damals 13-Jährige durch den Film Léon – Der Profi. Es folgten Filme wie Heat, Star Wars und V wie Vendetta. 2011 erhielt sie für die Hauptrolle in Black Swan den Oscar und den Golden Globe Award.

Leben[Bearbeiten]

Portman ist das einzige Kind ihres israelischen Vaters, des Arztes Avner Hershlag, und ihrer jüdischen[1] US-amerikanischen Mutter, geborene Shelley Stevens, die ihre Agentin wurde. Ihre jüdischen Großeltern wanderten in den 1930er Jahren aus Europa nach Palästina aus. Ihre Urgroßeltern wurden in das KZ Auschwitz deportiert.[2] Nachdem ihr Vater eine Anstellung in den USA gefunden hatte, zogen die Eltern mit der dreijährigen Tochter nach Maryland. In den folgenden Jahren wechselte die Familie, bedingt durch den Beruf des Vaters, mehrmals den Wohnort, unter anderem lebte sie in Washington, D.C., New Haven und New York, wo Portman im Viertel SoHo, einem Stadtteil von Manhattan, eine Wohnung besitzt. Seit ihrem achten Lebensjahr ist Portman Vegetarierin (seit 2009 ernährt sie sich vegan, was sie lediglich für die Zeit ihrer Schwangerschaft aufgab[3]). Aufgrund ihrer zweisprachigen Erziehung spricht sie fließend Englisch und Neuhebräisch, außerdem Französisch.[4]

Als Schülerin an der Highschool erreichte Portman das Halbfinale der Intel International Science and Engineering Fair und die Publikation ihrer Arbeit im Journal of Chemical Education.[5][6] Zum Studium wählte Portman die Harvard University und wurde dort Assistentin von Alan M. Dershowitz.[7] Zu seinem Buch The Case for Israel trug sie erheblich bei.[8] Sie wirkte auch an einer Publikation der Neuropsychologie und der vorangegangenen Forschung mit.[9] Ein Ertrag dieses Studiums ist Portmans akademischer Grad in Psychologie.[10]

Im Alter von elf Jahren wurde Portman in einer Pizzeria entdeckt. Man bot ihr unter anderem einen Model-Job für Revlon an, den sie in Hinblick auf eine Schauspielkarriere ablehnte. Für die Rolle der Mathilda im 1994 erschienenen Film Léon – Der Profi setzte sie sich unter 2000 Bewerberinnen durch. Mit dieser Hauptrolle gelang ihr der Durchbruch. Als erfolgreiche Jungschauspielerin spielte sie daraufhin unter anderem in Tim Burtons Mars Attacks! und Woody Allens Musicalfilm Alle sagen: I love you mit. Für Letzteren wurde sie für einen YoungStar Award nominiert.

Um bei dem Theaterstück Das Tagebuch der Anne Frank am Broadway mitzuwirken, zog sie sich 1997 kurzzeitig vom Film zurück (gab die Rolle im Mai 1998 aber wieder auf). Es folgte das unter der Regie von Wayne Wang entstandene Filmdrama Überall, nur nicht hier, in dem sie an der Seite von Susan Sarandon spielte; für die Rolle wurde sie im Jahr 2000 für den Golden Globe Award als Beste Nebendarstellerin und für den Young Artist Award nominiert.

Portman bei der Berlinale 2006

Zu ihren bekanntesten Rollen gehört die der Padmé Amidala, der Frau des Jedi-Ritters Anakin Skywalker, in der international erfolgreichen Star-Wars-Filmreihe. Im Mai 1999 wurde der erste Teil, Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung, veröffentlicht. Die zwei anderen Teile folgten 2002 mit Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger und 2005 mit Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith.

Von Juni bis August 2001 war Portman erneut am Theater zu sehen. Die Produktion Die Möwe nach einem Bühnenstück von Anton Tschechow, in der auch Meryl Streep und Kevin Kline mitspielten, wurde ein Publikumserfolg.

Von 2003 bis 2004 war sie mit dem mexikanischen Schauspieler Gael García Bernal liiert.

2005 erschien Mike Nichols’ Film Hautnah, in dem sie neben Julia Roberts, Jude Law und Clive Owen eine junge Frau spielt, die ihren Platz im Leben sucht. Für diesen Film gewann sie den Golden Globe Award und war bei der Oscarverleihung 2005 als Beste Nebendarstellerin nominiert. Ebenfalls 2005 verkörperte sie die aufgedrehte und unordentliche Sam in der Independentproduktion Garden State und spielte die Hauptrolle in der Comicverfilmung V wie Vendetta, für die sie sich den Kopf kahlrasieren ließ. 2008 besuchte sie die Berlinale, um ihren Film Die Schwester der Königin zu präsentieren.

2008 wurde Portman in die Wettbewerbsjury der 61. Filmfestspiele von Cannes berufen.[11]

Abseits der Leinwand versuchte sich Portman als Designerin von ökologisch einwandfreien Schuhen ohne Leder und andere tierische Materialien. Doch Anfang Dezember 2008 meldete ihr Vertriebspartner Té Casan Insolvenz an.

Außerdem rappt Portman auf dem Track Natalie’s Rap des am 10. Februar 2009 erschienenen Debütalbums Incredibad der amerikanischen Comedy-Gruppe The Lonely Island. In dem Track gibt sie ein fiktives Interview und beantwortet die Fragen mit exzessivem Gebrauch von Schimpfwörtern.

2009 gab Portman bekannt, dass das Buch Tiere essen (Eating Animals) von Jonathan Safran Foer sie dazu brachte, vom Vegetarismus zum Veganismus zu wechseln und von nun an auf jegliche Art tierischer Produkte zu verzichten. Für die Zeit ihrer Schwangerschaft gab sie ihre vegane Ernährungsweise auf.[12]

2010 begannen die Dreharbeiten zu Darren Aronofskys Black Swan (2010). In dem Psychothriller war Portman in der Titelrolle einer ehrgeizigen Balletttänzerin zu sehen, die ihr zahlreiche Filmpreise sowie ihren zweiten Golden Globe Award und ihren ersten Oscar einbrachte.

2015 wurde ihre Verfilmung des autobiografischen Romans Eine Geschichte von Liebe und Finsternis von Amos Oz bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes erstmals gezeigt.[13]

Portman ist mit dem Balletttänzer Benjamin Millepied verheiratet, den sie bei den Dreharbeiten zu Black Swan kennengelernt hat. Das Paar hat einen Sohn, der am 14. Juni 2011 geboren wurde. Seit Oktober 2014 lebt Natalie Portman zusammen mit ihrem Mann in Paris.[14] [15]

Filmografie[Bearbeiten]

Für das deutsche Kino wird Portman in den meisten Filmen von Manja Doering synchronisiert.

Als Darstellerin[Bearbeiten]

Natalie Portman beim Toronto International Film Festival (2009)

Als Regisseurin[Bearbeiten]

Theaterauftritte[Bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten]

  • 2000: YoungStar Award für Wo dein Herz schlägt (Kategorie: Beste jugendliche Darstellerin in einer Filmkomödie)
  • 2002: Teen Choice Award für Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger (Beste Darstellerin in einem Drama- bzw. Action-Abenteuerfilm)
  • 2004: National Board of Review Award für Hautnah (Bestes Schauspielensemble gemeinsam mit Jude Law, Clive Owen und Julia Roberts)
  • 2005: Golden Globe Award für Hautnah (Beste Nebendarstellerin)
  • 2005: San Diego Film Critics Society Award für Hautnah (Beste Nebendarstellerin)
  • 2006: ShoWest Award („Female Star of the Year“)
  • 2007: Saturn Award für V wie Vendetta (Beste Hauptdarstellerin)
  • 2009: Gotham Award („Tribute Award“)
  • 2010: Austin Film Critics Award für Black Swan (Beste Hauptdarstellerin)
  • 2010: Boston Society of Film Critics Award für Black Swan (Beste Hauptdarstellerin)
  • 2010: Chicago Film Critics Association Award für Black Swan (Beste Hauptdarstellerin)
  • 2010: Dallas-Fort Worth Film Critics Association Award für Black Swan (Beste Hauptdarstellerin)
  • 2010: Florida Film Critics Circle Award für Black Swan (Beste Hauptdarstellerin)
  • 2010: Las Vegas Film Critics Society Award für Black Swan (Beste Hauptdarstellerin)
  • 2010: Phoenix Film Critics Society Award für Black Swan (Beste Hauptdarstellerin)
  • 2010: Southeastern Film Critics Association Award für Black Swan (Beste Hauptdarstellerin)
  • 2011: Broadcast Film Critics Association Award für Black Swan (Beste Hauptdarstellerin)
  • 2011: Central Ohio Film Critics Association für Black Swan (Beste Hauptdarstellerin)
  • 2011: Kansas City Film Critics Circle Award für Black Swan (Beste Hauptdarstellerin)
  • 2011: Desert Palm Achievement Award des Palm Springs International Film Festival
  • 2011: Online Film Critics Society Award für Black Swan (Beste Hauptdarstellerin)
  • 2011: Golden Globe Award für Black Swan (Beste Hauptdarstellerin – Drama)
  • 2011: British Academy Film Award für Black Swan (Beste Hauptdarstellerin)
  • 2011: Screen Actors Guild Award für Black Swan (Beste Hauptdarstellerin)
  • 2011: Independent Spirit Award für Black Swan (Beste Hauptdarstellerin)
  • 2011: Oscar für Black Swan (Beste Hauptdarstellerin)
  • 2011: Scream Award für Black Swan (Beste Fantasy-Darstellerin)

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

 Commons: Natalie Portman – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. s. Interview zusammen mit Scarlett Johansson im stern, Ausgabe Nr. 11/2008
  2. Chris Heath: The Private Life of Natalie Portman. Rolling Stone, S. 4, abgerufen am 3. Dezember 2012 (deutsche Übersetzung).
  3. Natalie Portman ist keine Veganerin mehr. Gala, 12. April 2011, abgerufen am 3. Dezember 2012.
  4. Natalie „Natalie Portman will keine Mutti-Fragen hören“. Interview mit Natalie Portman. Berliner Morgenpost, 31. Oktober 2013, abgerufen am 1. Juni 2015.
  5. Portman’s Prowess, ‘Star Trek’ Chemistry, Cell Phone Signals. In: Chemical & Engineering News, Volume 89, Issue 10. American Chemical Society. 7. März 2011. Abgerufen am 5. August 2012.
  6. Natalie Hershlag, Ian Hurley, Jonathan Woodwoard A simple method to demonstrate the enzymic production of hydrogen from sugar, Journal of Chemical Education, Band 75, 1998, S. 1270-1274
  7. Professors Reflect on Natalie Portman. The Harvard Crimson. 1. März 2011. Abgerufen am 5. August 2012.
  8. The Case for Israel – Acknowledgments. Google. Abgerufen am 5. August 2012.
  9. Natalie Hershlag u.a.: Frontal Lobe Activation during Object Permanence: Data from Near-Infrared Spectroscopy (PDF; 189 KB) Nuclear Magnetic Resonance Center – Massachusetts General Hospital. 13. November 2001. Abgerufen am 5. August 2012. (veröffentlicht in NeuroImage, Band 16, 2002, S. 1120–1126)
  10. Norbert J. Pienta: Celebrating Excellence: A Lesson from the 2011 Oscars. In: Journal of Chemical Education. 88, 2011, S. 523–523, doi:10.1021/ed200159m.
  11. Pressemitteilung des Festivals, PDF
  12. 15 Vegan Celebrities Who've Given Up Animal Products For A Healthier Lifestyle - The Huffington Post. 1. Dezember 2013, abgerufen am 8. Dezember 2013 (englisch).
  13. Hanns-Georg Rodek: Bis in die Gaskammer, in: Die Welt, 16. Mai 2015, S. 26
  14. Portman in Paris
  15. A wie Aleph: Natalie Portmans Baby heißt wie ein Buchstabe in Stern vom 7. Juli 2011