Zeitzeuge

Kieke, die Kiekstadt-Esche

Ort und Gestalt

Kieke direkt an der Sparrenburg, ca. 10 m vor der Mauer des Kiekstadt-Rondells und östlich der Nordostmauer. Ihr Stamm ist recht hoch aufgeschossen. Die Krone befindet sich in Höhe der Rondellplattform, und die Sparrenburgbesucher können ihr in die etwas unregelmäßig wachsenden Kronenäste schauen – ein Blick, den sonst nur Vögel haben. Kieke ist weithin sichtbar: Vom Nebelswall oder Kunsthallenpark aus sieht man sie links bzw. direkt vor dem Turm der Sparrenburg stehen. Ihre Aussicht von oben ist phantastisch: Sie kann die gesamte Altstadt und die Oststadt überblicken, den Bielefelder Pass und den Johannisberg auf der anderen Seite.

Baumart

Die Gemeine Esche, Gewöhnliche Esche oder Hohe Esche (Fraxinus excelsior) ist eine in Europa heimische Baumart, die mit einer Wuchshöhe von etwa 40 Metern zu den höchsten Laubbäumen Europas zählt. Sie besiedelt sowohl feuchte als auch zeitweise trockene Standorte. An anderen Standorten kann sie sich nicht gegen die Buche durchsetzen und wird von ihr verdrängt. (Quelle: Wikipedia)

Geschichte

Die ursprüngliche Sparrenburg wurde um 1250 erbaut und gehörte den Grafen von Ravensberg. Das Kiekstadt-Rondell (auch Kiekstatt-Rondell geschrieben) wurde um 1540 erbaut und bildete zusammen mit Windmühlen-, Schuster- und Marienrondell eine wuchtige Festungsanlage. 1614 fiel die Burg an Brandenburg-Preußen und war im Dreißigjährigen Krieg umkämpft. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, baute sie ab 1648 zu einem bevorzugten Sitz aus. Um 1700 wurde sie zum Gefängnis degradiert und ab 1770 zu großen Teilen abgerissen. 1842/43 wurde im Zuge der Burgenromantik der Bergfried (Turm) wieder neu errichtet. 1879 kaufte die Stadt Bielefeld das Gelände vom preußischen Staat und ließ 1886-88 ein neues Festgebäude (Palas) erbauen. 1900 wurde im Innenhof in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. ein Denkmal für den Großen Kurfürsten aufgestellt. Das Hauptgebäude wurde 1944 weitgehend zerstört und 1948 wieder aufgebaut. 1955-1982 war dort das Deutsche Spielkartenmuseum unter¬gebracht. Seit 1979 findet im Juli ein Sparrenburgfest statt. 2007 begann die Restaurierung der Festungsanlagen. Dabei fand man auf dem Kiekstadtrondell eine alte Geschützplattform. 2008 legten Archäologen auf dem Gelände zwischen Rondell und Bergfried die Grundmauern eines großen, um 1500 errichteten Gebäudes frei.

Status und Pflege

Kieke ist ein städtischer Baum und Teil einer städtischen Grünanlage. Sie ist durch die Baumerhaltungsrichtlinie von 2009 geschützt und wird von den Umweltbetrieben gepflegt.