Per Hupfkästchen durch die Galaxis

Auf die Wegplatten neben dem neuen Spielplatz hat jemand von den Kindern Hupfkästchen gemalt. Allerdings Hupfkästchen für jemanden der wirklich, richtig weit werfen kann. Für die, die dieses Spiel nicht kennen (was nicht viele sein dürften, das wird von Kindern auf der ganzen Welt gespielt): es besteht aus einem auf den Boden gemalten Spielfeld aus abwechselnd einzeln und paarweise numerierten Kästchen und einem mittelgroßen flachen Stein oder einem kleinen Spielzeug. Nacheinander werfen die spielenden Kinder den Gegenstand auf das Spielfeld und hüpfen anschließend abwechselnd auf einem und auf zwei Beinen der Reihe nach durch die Kästchen. Der Witz dabei ist es, mitten im hupfen das Trumm auf einem Bein stehend aufzusammeln, ohne dabei den zweiten Fuß auf den Boden zu setzen oder die Kästchen zu verlassen, und anschließend ins Ziel zu tragen. Wer das am schnellsten schafft, hat gewonnen. Weshalb es sinnvoll ist, zu versuchen den Gegenstand gleich ins Ziel zu werfen, damit das aufsammeln entfällt und nur noch gehüpft werden muß. Weshalb die meisten Hupfkästen so zehn oder zwölf Felder haben, damit das überhaupt möglich ist.

Dieses Spielfeld hatte mehr Kästchen. Erheblich. Wer auch immer kein olympischer Hammerwerfer ist, hätte keine Freude dran. Douglas Adams hätte die schon gehabt: es ging bis 42:

Auch eine Frage, deren Antwort 42 ist.

Bleibt die andere Frage: ein Kind, das bis 42 zählen kann (und den Witz um die Zahl kennt), aber offensichtlich noch nicht wirklich lesen und schreiben (nach dem „Ziehl“)? – ein künftiges Mathegenie! 🙂

Blumen am Wasser

Diese Bilder habe ich zwar schon im März aufgenommen, aber gerade auf meiner Festplatte gefunden.

Sind ganz nett anzugucken, es folgen ergo völlig sinnbefreit ein paar Botanikfotos:

Anemonen

Blausterne

Dotterblumen

Primeln, natürlich

und das hier, keine Ahnung was das ist (und für Bestimmungsschlüssel war ich zu faul).

Aber wo geht sie hin, die Macht?

Das hier wird so eine Art Gegenentwurf zu den ganzen Wahlempfehlungen, die im Zuge der anstehenden Bundestagswahl allerorten herumtönen: wählt die hier! oder: nein, wählt die anderen! oder: nein, wir sind die Besten und gehören gewählt. Hier also auch eine Art Wahlempfehlung:

Ist echt empfehlenswert, so eine Wahl. Nein, wirklich:

„Steinmeier ist der Präsident von 80% der Deutschen.“
habe ich als Kommentar in einem anderen Blog gelesen. Und zwischen den Zeilen mit, was daran eindeutig ist: der kann, sanktioniert von vier Fünfteln des Landes, machen was er will, und wem das nicht passt, der kann garnichts machen. Das gleiche gilt natürlich für das Duo Merkel/Schulz und den ganzen Rest der Politikerdarsteller.
Dann habe ich allerdings angefangen zu rechnen, und bin fast vom Stuhl gefallen: Der 80-Prozent-Präsident heißt, die restlichen 20%, die nichts gegen ihn tun können sollen, sind 16 Millionen Leute. Wenn er direkt (ab)gewählt werden könnte, die ihm alle sauer und sich einig wären, hingingen, sagten: „den aber nicht!“, und die Wahlbeteiligung so ausfiele wie üblicherweise bei der Bundestagswahl, dann sind das sogar eine absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Wie in: mehr als 50% der üblicherweise etwas weniger als 30 Millionen eintreffenden Wahlzettel. Eine ganze Menge dafür, um ihnen zu sagen, sie sollen einfach die Klappe halten.

Papierkorbstimmen der anderen Art: Wahlurnen in München

Ich bin selbstredend nicht die einzige, der das auffällt: einigermaßen seriöse Wahlumfragen zeigen, daß Leute die nicht wählen gehen weder zu faul noch zu blöd dazu sind, oder gar in der Schule in Sozialkunde gepennt hätten; sondern schlicht die Schnauze voll vom Politikbetrieb und nicht das Gefühl haben, daß sie gehört werden. Dementsprechend werden je höher die Wahlbeteiligung ist, im Verhältnis um so weniger die etablierten Parteien gewählt. Kein einzelner Regentropfen löst für sich allein eine Flut aus… wenn es stark regnet, sieht die Sache aber ganz anders aus. Das Gesicht der Von-Oben-Herabkümmerer-Politiker jedweder Couleur, die jahrzehntelang die Leute mit Sprüchen wie „der Tropfen auf den heißen Stein kann der Anfang eines Regens sein“, äh, „motiviert“ haben ihre ungerecht(fertigt)erweise als „bürgerliches Engagement“ etikettierte Arbeit für sie zu tun, deren Gesicht würde ich gern sehen, wenn die Flut aller Tropfen die alle Fässer zum überlaufen brachten stattdessen sie überrollt.
Übrigens muß für Martin Schulz ja alles was mit Wasser, und besonders Wassermengen, zu tun hat nochmal genau erläutert werden, also: Sechzehn Millionen Tropfen sind ziemlich genau ein Kubikmeter (ein Milliliter Regenwasser sind je nach Tropfengröße, sprich Gewitterheftigkeit, so Pi mal Daumen zwischen 15 und 20 Tropfen). Wie in: tausend Litern, oder dem Wasserverbrauch von einer Woche. Er wiegt eine Tonne: eine metrische Tonne symbolischer Volkszorn. Doch, das fällt ins Gewicht [/zynismus].

(Einschub: was wäre wenn alle Tropfen eines Gewitters als einziger Tropfen herunterkämen, von xkcd: https://what-if.xkcd.com/12/ )

Das über die Wahlbeteiligung sollte viel mehr weitergesagt werden, und zwar genau so, mit der Ergänzung, wer da vielleicht doch kommt, und nicht ohne.
Ich vermute nämlich fast, die etablierten Politikgurus und Leuteerziehwoller machen so dusselige Werbespots für mehr Wahlbeteiligung in denen sie die Nichtwähler als blöd und faul und demokratienachhilfsbedürftig darstellen, weil die Chance dann größer ist daß niemand auf sie hört: sowohl die Leute denen der Politikzirkus zu blöd und arrogant und bevormundend ist nicht auf die Pseudostaatstragenachhilfespots, als auch die Politiker auf diejenigen die das was sie tun nicht in Ordnung finden.

Deswegen also doch eine Wahlempfehlung, für die die eine lesen wollen: hört nicht auf die blödgekrampften Werbespots, wählt was auch immer Ihr wollt. Aber wählt, was auch immer ihr wollt. Und damit das was Ihr nicht wollt: ab! Geht hin und sagt den Politikclowns, wo der Frosch die Locken hat. Sonst merken die es nie, wenn sie es nicht dann gesagt bekommen, wenn sie zuhören müssen: die haben nämlich keine Wahl, ob sie auf das Ergebnis auch hören.

 

Und was passiert wenn was herauskommt, das „denen da oben“ nicht passt; das kann man sich bei Pat Condell über das Brexit-Referendum anhören, das den Regierenden auch überhaupt nicht gepasst hat:

… ein kleines P.S. habe ich noch, wo es gerade um Wahlen und die EU geht. In der Verfassung – die ist nicht nur dazu da, um Trolle vor Trolljägern, Atomkraftbefürworter vor Energiegewendeten, Minirockträger vor Grapschern, Fleischliebhaber vor Veganern, und Umweltsäue vor Kohlrabiaposteln zu schützen, sondern auch explizit die Regierten vor der Regierung und die Bürger vor den Politikern; immer gut also wenn man deren vollen Wumms kennt, falls jemand einen in ein „Wir“ zwingen will, in das man nicht möchte – steht über Wahlen was von: allgemein, unmittelbar, frei, gleich, geheim.
Die EU tut in allem so ziemlich das Gegenteil. Wer dort was zu sagen hat, bestimmen diejenigen, die die Kommissare entsenden (nix unmittelbar, und schon garnicht allgemein). Jemanden in die EU schicken zu wollen, der auch tatsächlich die regionalen Interessen derer vertritt die ihn geschickt haben, gilt (auch wenn es das nicht ist, sondern ein völlig legitimes Gehörtwerdenwollen) automatisch als nationalistisch, rechts und böse an sich (manche Entscheidungen sind eben gleicher als andere: hat sich was mit frei). Die Griechen etwa dürfen nicht mal jemanden in ihre eigene Regierung wählen, der den Eurokraten sagt: so aber nicht; und die Briten dürfen das der EU auch nicht selbst sagen. Am gleichesten ist hier immer noch Martin Schulz, nicht die Briten oder die Griechen oder selbst die Leute die er nominell vertreten sollte – und die von ihm aber nicht vertreten werden wollen.
Bleibt noch als einziges: keiner braucht den Politokraten zu sagen, wem welche Stimme gehört, wenn er das nicht will.
Es ist was die EU betrifft höchste Zeit, sich die Frage zu stellen: alle Macht geht vom Volke aus – aber wo geht sie hin?

Wo geht sie hin? Gute Frage, nicht nur was die EU betrifft.

Ich drücke den Leuten in NRW die Daumen, daß ihre Stimmen heute gehört werden. Das müssen sie schließlich.

Beh Ih Geh

Auf die Frage, was denn im September noch gewählt werden kann (liegt zur Zeit in der Luft und jeder schreibt drüber), schrub Anti3anti: BIG!

Woraufhin Ari gefragt hat, wer das denn ist mit: Bartei Igeltreuer Gristen?

Was könnte BIG noch heißen? Bislang ist gesagt (worden):

Berlin ist großartig?
Butterfahrt ins Grüne?
Borgen immer großkotzig?
Bananenrepublik inklusive, gratis?
Bonität invalide, großmannssuchtshalber?
Begangen in Größenwahn?
Beendet irre Greueltaten?
Bäh, Igitt, Graus?
Bessermenschen im Glück?
Boccia im Garten?
Beton in grau?
Begonien, Immergrün, Geranien?
Beharrlich insinuierte Gegendarstellung?
Bekomme ich Garantien?
Bedanken impliziert Gelassenheit?
Blumentopf ist gewonnen?
Besser ist garnichts?

Außerdem fallen mir noch ein:

Der Slogan für die Partei oben: beten ist genug

bald ist gewählt

Beständigkeit ist garantiert

Bäh, ich gehe

Bundestag in Gönnerlaune

Buhrufe immer garantiert

 

 

In diesem Sinne: Allen die kommentieren wollen viel Spaß beim mitspielen 🙂

 

Nachklapp: im anderen Thread hat Ari noch geantwortet: Braktisch immer gewinnen Blödsinnigkeiten im Gewöhnlichen, besonderes im Großbollittischen, banalerweise im Gemeinbollittischen.

Besser kann man unsere Bananenrepublik-ist-garantiert-Regierung nicht zusammenfassen. 😈

(Un)moderne Unmöglichkeiten

Es gibt Kombinationen von Kleidungsstücken, die zieht man einfach nicht zusammen an.

Komischerweise sind das jeweils andere Kombinationen, je nachdem, wann und wo und wen man fragt. Manche Sachen gehen einfach garnicht, da sind sich alle einig; nur was speziell darunter fällt, da sagt jeder was anderes.

Was in Amerika überhaupt nicht geht, ist Mustermix. Plaids and Stripes ist dort ein Synonym für: fürchterlich angezogen. Sowas hier:

Den Bayern dagegen stößt eine bestimmte Farbkombination sauer auf: Grün und Blau wia am Kasperl sei Frau. So sieht das dann aus:

Auch die Norddeutschen finden, daß bestimmte Farben sich einfach nicht vertragen – bei denen sind das allerdings besonders Rot und Rosa – oder Komplementärfarben (wie rot und grün). Case to point:

Ach ja, und blaue Strümpfe zum schwarzen Rock (oder umgekehrt) sehen auch, natürlich, einfach bescheiden aus:

Meine Oma fand auch noch, daß man unterschiedliche Edelsteine nicht zu kombinieren habe, das sei irgendwie billig-protzig. Obwohl mir das eigentlich ganz gut gefällt. Ein Beispiel mit – wieder – blau und grün, und ja, auch blaugrün gefällt es mir trotzdem:

Wahrscheinlich wird das, was man nicht anzieht, einfach genauso modern und wieder unmodern, wie das, was man anzieht. Nu, oder umgekehrt, gerade zwiebele ich mir einen Knoten ins Hirn, wie ich das nennen soll, wenn es aus der Mode kommt, Kleidungsstile als unmöglich zu bezeichnen; und man sie somit wieder anziehen könnte, auch wenn das nicht unbedingt heißt, daß sie so modern werden daß jeder das auch tut.