Forschungsbericht

Internationale Reaktionen auf Südafrikas Apartheid. Neuere Literatur zu einem globalen Konflikt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Die Auseinandersetzung um die südafrikanische Apartheid gehörte zu jenen Konflikten mit globaler Reichweite, die im Streit um eine erstrebenswerte gesellschaftliche Ordnung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle spielten. Der Protest gegen die systematische Ausgrenzung der nicht-weißen Bevölkerungsmehrheit wurde zu einem Katalysator der Menschenrechtspolitik der Vereinten Nationen, sie hat viele Länder der „Dritten Welt“ mobilisiert und manifestierte sich in der „westlichen Welt“ durch massive Konflikte über die Legitimität von Kompromissen beim Postulat der „Rassen“-Gleichheit zugunsten strategischer Vorteile im Kalten Krieg.

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Von Detlef Siegfried, Department of English, Germanic and Romance Studies, University of Copenhagen

Diskussionsforum: Historische Grundwissenschaften und die digitale Herausforderung

Liebe Leserinnen und Leser von H-Soz-Kult,

Unter Federführung von Eva Schlotheuber (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; VHD-Unterausschuss "Geschichte in der digitalen Welt") und Frank Bösch (Zentrum für die Zeithistorische Forschungen Potsdam; VHD-Unterausschuss "Audiovisuelle Quellen") verabschiedete der VHD ein Grundsatzpapier zum Status der Historischen Grundwissenschaften mit dem Titel "Quellenkritik im digitalen Zeitalter: Die Historischen Grundwissenschaften als zentrale Kompetenz der Geschichtswissenschaft und benachbarter Fächer".

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Von Redaktion H-Soz-Kult

Forschungsbericht

Tales of the Market: New Perspectives on Consumer Society in the 20th Century

1. Introduction[1]
The recent economic crisis was accompanied by a boom of literature on the history of the consumer society. The turn towards cultural history since the 1980s had resulted in a neglect of the economic dimension outside the specialized realm of economic history. The current rediscovery of economic issues has produced a flood of new publications about how consumers have shaped markets and a broader consumer society, and vice versa.

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Von Peter Van Dam, Niederländische Geschichte, Universität von Amsterdam

Buchrezensionen

Mittelalterliche Geschichte
Seibert, Hubertus; Bomm, Werner; Türck, Verena (Hrsg.): Autorität und Akzeptanz, Ostfildern 2013
Rez. von Gerhard Lubich, Lehrstuhl für Geschichte des Frühmittelalters, Ruhr-Universität Bochum

Es dürfte niemanden erstaunen: Die Welt des Mittelalters, wie wir sie kennen, war weder gerecht noch fair. Die für diesen Zustand verantwortliche Grundgegebenheit, dass wie auch immer zustande gekommene kleinere Kreise über den größeren Rest der Gesellschaft bestimmten, erfordert sowohl die Autoritätsbehauptung der Herrschenden als auch deren Akzeptanz durch die Beherrschten.

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Zeitgeschichte (nach 1945)
Helms, Elissa: Innocence and Victimhood, Madison 2013
Rez. von Kathleen Zeidler, Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig

Die meisten Leser, die den Bosnienkrieg Ende des letzten Jahrhunderts bewusst miterlebt haben, werden sich an die Fernsehbilder von älteren, meist bäuerlich gekleideten und Kopftuch tragenden Frauen in endlosen Flüchtlingstrecks und Flüchtlingslagern, und an verstörende Berichte von massenhaft vergewaltigten und zwangsgeschwängerten muslimischen Mädchen und Frauen erinnern.

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Europäische Geschichte
Elenius, Lars; Tjelmeland, Hallvard; Lähteenmäki, Maria; Golubev, Alexey (Hrsg.): The Barents Region, Oslo 2015
Rez. von Anna Derksen, Münster

Die Barentsregion (Barents Euro-Arctic Region – BEAR) ist eine junge und politisch einzigartige Region, die nach dem Ende des Kalten Krieges dazu dienen sollte, die internationale Zusammenarbeit und Integration im Gebiet der Barentssee sowie ihrer Anrainerstaaten Russland, Schweden, Finnland und Norwegen zu befördern. Sie umfasst 13 Subregionen in den nördlichen Landesteilen ihrer Mitgliedsstaaten mit mehr als fünf Millionen Einwohnern unterschiedlichster Nationalitäten und Ethnien, darunter die indigenen Völker der Sami, Nenzen und Wepsen.

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Zeitgeschichte (nach 1945)
Lovell, Stephen: Russia in the Microphone Age, Oxford 2015
Rez. von Simo Mikkonen, Department of History and Ethnology, University of Jyväskylä, Finland

In his “Russia in the Microphone Age”, Stephen Lovell claims to have written no less than “the first full history of Soviet radio in English”(p. 7). Indeed, despite the importance of radio for the development (political, social and cultural) of the Soviet state, before Lovell’s, not a single comprehensive English-language work has been written about the Soviet radio.

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Tagungsberichte

26.11.2015 - 28.11.2015 AG Landesgeschichte des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD)
Von Tjark Wegner, Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften, Eberhard Karls Universität Tübingen

Wo steht die deutsche Landesgeschichte im europäischen Vergleich? Dieser Frage nachzugehen war Kern der vom 26. bis zum 28. November 2015 in Tübingen stattfindenden Tagung der Arbeitsgemeinschaft Landesgeschichte im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD). Bereits in ihrer Einleitung machte SIGRID HIRBODIAN (Tübingen) deutlich, dass dieses Zusammentreffen europäischer Historiker/innen die Fortsetzung der 2013 ebenfalls in Tübingen veranstalteten Tagung „Methoden und Wege der Landesgeschichte“[1] sei, die eine Standortbestimmung des Faches innerhalb Deutschlands zum Ziel hatte.

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25.07.2015 - 27.07.2015 Franziska Seraphim, Boston College; Kerstin von Lingen, University of Heidelberg; Wolfgang Form, ICWC Marburg; Barak Kushner, University of Cambridge
Von Lisette Schouten / Valentyna Polunina, University of Heidelberg

Dr. Franziska Seraphim (Boston College), Dr. Kerstin von Lingen (University of Heidelberg), Dr. Wolfgang Form (ICWC Marburg), and Dr. Barak Kushner (University of Cambridge) organised a conference on Allied War Crimes Trials in Global Perspective that took place between September 25th and September 27th 2015 in Dublin at Boston College Ireland’s Conference Centre.

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18.02.2016 - 20.02.2016 Hans-Ulrich Wiemer, Department Geschichte, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Von Henning Börm, Fachbereich Geschichte und Soziologie, Universität Konstanz

Die sechs Jahrzehnte währende Herrschaft ostgotischer reges über Italien (493 bis 553) wird heute zumeist zur Antike gezählt, wobei nicht wenige Phänomene bereits auf das Mittelalter vorausweisen und über die Rechtsstellung Theoderichs und seiner Nachfolger nach wie vor keine Einigkeit besteht. Daran allerdings, dass die Ostgoten nicht zuletzt deshalb besondere Beachtung verdienen, weil die Amaler nicht wie andere reges an der Peripherie agierten, sondern vielmehr die Kontrolle über das (einstige) Kernland des Imperium Romanum, über den Senat in Rom, über den comitatus in Ravenna und über den Rumpf der weströmischen Zentralregierung übernommen hatten und daher fraglos unter eigentümlichen Bedingungen agierten, kann kaum ein Zweifel bestehen.

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04.12.2015 - 05.12.2015 Rüdiger Graf / Annelie Ramsbrock, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Von Christopher Kirchberg, Historisches Institut, Ruhr-Universität Bochum

Hat das „Verhalten“ eine Geschichte und wenn ja, wie kann man sie schreiben? Diese auf den ersten Blick gerade für Historikerinnen und Historiker ungewöhnliche Frage stand im Mittelpunkt eines von Rüdiger Graf und Annelie Ramsbrock am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam organisierten Workshops mit dem Titel „Leben im Paradigma des Verhaltens.

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Termine

Summerschools, Kurse u.ä.
28.08.2016 - 02.09.2016 Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten; Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin und der Lehrstuhl Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt im Nationalsozialismus der Humboldt Universität zu Berlin in Kooperation mit dem College der Leuphana Universität Lüneburg

---Please note english version below---

Das Bild des Lagers ist in der öffentlichen Wahrnehmung nachhaltig durch die nationalsozialistischen Konzentrationslager geprägt. Demgegenüber ist die jüngere historische Forschung darum bemüht, Zwangslager politisch und gesellschaftlich zu kontextualisieren und in eine globalgeschichtliche Perspektive zu stellen.

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Summerschools, Kurse u.ä.
14.09.2016 - 18.09.2016 Promotionsprogramm "Kulturen der Partizipation" Universität Oldenburg

Mit dem Begriff der Partizipation beschreiben sich moderne westliche Gesellschaften als Gesellschaften, in denen die Teilnahme und Teilhabe aller (oder möglichst vieler) nicht nur gewährleistet, sondern zugleich auch eingefordert wird. Diese Bezugnahme auf Partizipation als Kategorie der Selbstbeschreibung erfolgt auf ganz unterschiedliche Weise und in ganz verschiedenen Kontexten und findet sich etwa in Verfassungstexten, im Rahmen von Inklusionskonzepten in Bildungsdebatten oder in der Rhetorik sozialer Bewegungen.

In diesen Kontexten wird in der Regel auf positiv normative Weise auf den Begriff der Partizipation Bezug genommen.

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Summerschools, Kurse u.ä.
29.08.2016 - 02.09.2016 Humboldt-Universität zu Berlin, Theologische Fakultät, Ernst-Troeltsch-Honorarprofessur, Prof. Dr. Hans Joas

Der religionshistorische Meisterkurs "Die Verzauberung der Welt" mit Prof. Dr. Jörg Lauster (LMU München) findet in Anlehnung an sein 2014 erschienenes Buch zum Thema statt.

Eingeladen sind akademische Nachwuchskräfte, die im Rahmen des Meisterkurses ein eigenes wissenschaftliches Projekt vorstellen.

"Ziel des Meisterkurses ist es, an ausgewählten Beispielen zu erörtern, wie das Christentum die Kunst, die Architektur, die Musik und die Literatur einsetzt, um seine Überzeugungen auszudrücken und so innere Haltungen und Weltgestimmtheiten auszuprägen, die den Umgang mit anderen Menschen, mit der Natur und mit den je eigenen Plänen und Wünschen ausrichten." Jörg Lauster

Der Meisterkurs wird begleitet vom Ernst-Troeltsch-Honorarprofessor der Humboldt-Universität zu Berlin, Prof.

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Konferenzen, Tagungen
21.04.2016 - 22.04.2016 Frank Bösch (ZZF Potsdam); Caroline Moine (Versailles); Stefanie Senger (ZZF Potsdam)

Im letzten Jahr überraschten die Deutschen die Welt mit einer großen Solidarität mit Flüchtlingen. Dieses zivilgesellschaftliche Engagement knüpft in mancher Hinsicht an Bewegungen der 1970er/80er Jahre an. In der Bundesrepublik entstanden damals zahlreiche Initiativen, die sich für politische Verfolgte in Diktaturen einsetzten, gegen den Rassismus in Südafrika oder für den Aufbau revolutionärer Staaten wie Nicaragua.

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Ausstellungsrezensionen

Lüdtke, Hartwig # 25 Jahre TECHNOSEUM
TECHNOSEUM Landesmuseum für Technik und Arbeit
Rez. von Michael Braun, Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte

Er ist und bleibt das unbestrittene Wahrzeichen der Quadratestadt Mannheim: der von einer der schönsten Jugendstilanlagen Deutschlands umgebene Wasserturm. Seit 1990 ist diese Stadt um ein Wahrzeichen reicher: Der steil aufragende 135-Millionen-Bau (in DM gerechnet) des TECHNOSEUM – bis 2009 „Landesmuseum für Technik und Arbeit“ (LTA) – hat mit seinen schiefen Ebenen neben dem Gebäude des Südwestrundfunks einen eigenen Akzent gesetzt.

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Enwezor, Okwui; Wolfs, Rein (Hrsg.) Hanne Darboven – Zeitgeschichten
11.09.2015 - 17.01.2016 Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland
Rez. von Ulli Seegers, Institut für Kunstgeschichte, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Der in die zentrale Ausstellungsrotunde der Bundeskunsthalle eintretende Besucher wird von einer launig-selbstbewusst dreinblickenden Künstlerin in betont männlich-lässiger Geste begrüßt: Hanne Darboven schaut den Betrachter in Lebensgröße unerschrocken frontal und mit leicht geneigtem Kopf an, eine Zigarette in der Rechten, die linke Hand locker in der Hosentasche vergraben.

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Zeitschriften

*L'Homme. Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft
26, 2 (2015)*

VISUELLE KULTUREN
Hg. von Maria Fritsche (Trondheim) und Anelia Kassabova (Sofia)

Die Interdependenzen zwischen Geschlecht und fotografischem und filmischem Bild bilden das Leitthema dieser Ausgabe von "L'Homme". Ausgehend von der Kamera als Instrument zur visuellen Konstruktion von geschlechtlichen, aber auch nationalen, sozialen, kulturellen oder ethnischen Identitäten gehen die Beiträge der Frage nach, wie Geschlechternormen und -vorstellungen durch die Kamera erzeugt und durch ihre Reproduktion und Verbreitung in illustrierten Zeitschriften, in Film und Fernsehen gesellschaftlichen Einfluss entfalten.

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Liebe Leserinnen und Leser,

parallel zur Publikation unserer aktuellen Ausgabe (1/2016) sind jetzt die Beiträge des »offenen« Hefts vom Vorjahr (1/2015) als pdf-Dateien im Layout der Druckausgabe auf der Website frei verfügbar (<http://www.zeithistorische-forschungen.de/1-2015>).

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Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

erschienen ist ein Sonderheft der »Zeitschrift für Genozidforschung« zum Thema »Holocaust Education«. Gastherausgeber des Bandes sind Anna Brod (Freiburg i.Br.) und Nils Vollert (Bochum). Das Sonderheft (277 Seiten) kann zu einem Preis von EUR 40,90 über den Buchhandel oder direkt über den Verlag (<www.schoeningh.de>) bezogen werden.

Die Zeitschrift für Genozidforschung erscheint halbjährlich.

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Die März-Ausgabe 2016 des "Rundbrief Fotografie" (Vol. 23 [2016], No. 1) ist erschienen. Unter <URL:http://www.rundbrief-fotografie.de> sind der Index, die Abstracts und Links online eingestellt.

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Miscellaneous

Web-Nachrichten

Neue Artikel auf Docupedia-Zeitgeschichte

Saskia Richter, Zivilgesellschaft – Überlegungen zu einem interdisziplinären Konzept, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 8.3.2016, URL: http://docupedia.de/zg/Zivilgesellschaft?oldid=108890

Zivilgesellschaft gilt als schillernder Projektionsbegriff. Das Konzept wird seit den 1980er-Jahren in den Geistes- und Sozialwissenschaften verwendet und ist fest in der politischen Theorie verankert.

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Web-Nachrichten

Liebe Leserinnen und Leser von H-Soz-Kult,

nachfolgend finden Sie eine Aufstellung der im Februar 2016 neu ins Themenportal Europäische Geschichte eingestellten Artikel, Essays, Materialen und Quellenauszüge.

Essays und Artikel:

*Türk, Henning: Weichenstellung für den EWG-Agrarmarkt. Der Beschluss über die Einrichtung des Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft vom 14.

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Projekte

We would like to introduce you to our newly founded H-Net group focused on the study of Europe and the Black Diaspora: H-Black-Europe (https://networks.h-net.org/h-black-europe). H-Black-Europe provides a discussion forum for scholars, intellectuals, and activists who are interested in studying the Black Diaspora to Europe and Black European culture and history.

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