Hilfe für James - verstümmelter Junge aus Kenia (5 Jahre)

Hilfe für 5 jährigen fußverstümmelten Jungen aus Kenia. Man mag es eigentlich gar nicht glauben, dass ein kleiner Junge in einem winzigen Dorf in Kenia durch das Zusammenwirken von vielen begeiserten Menschen, den Weg nach Bad Kreuznach gefunden hat, um hier Hilfe im Diakonie-Krankenhaus zu erfahren.

James - ein lachendes Glück auf Erden

James war alles Kleinkind mit beiden Füßen in das Feuer geraten, was zu einer grausamen Verstümmlung beider Beine geführt hatte. Seither lernte er nur auf den Knien zu rutschen, an Gehen war gar nicht zu denken. Nun begab es sich just, dass die Hilfsorganisation Ubuntu e.V. aus Bayern gerade in diesem Dorf aktiv war und sie gemeinsam mit dem begleitenden Fernsehteam von dem Schicksal des Kleinen so erschüttert waren, dass sie unbedingt Hilfe für James in Deutschland organisieren wollten.

So erreichten die Bilder des goldigen Jungen mit den verkrüppelten Füßen Dr.André Borsche von INTERPLAST in Bad Kreuznach, der sofort an seinen befreundeten Kinderorthopäden Dr. Jochen Jung dachte: Hier können wir Spezialisten gemeinsam dem Jungen optimal helfen. Mit im Boot war auch sogleich Dr. Christoph von Buch, der als Chef der Kinderabteilung, die medizinische Betreuung übernehmen wollte.

Natürlich gilt es viele bürokratische Hürden zu überwinden bis es endlich Wirklichkeit wurde und James im Diakonie Krankenhaus landete. Auf den Knien rutschend strahlte uns ein kleiner Kerl an, der voll Hoffnung und Vertrauen sich uns, den fremden weißen Menschen, anvertraute. Als Gastmutter hatte sich Martina Grössl angeboten, die James gleich in ihr Herz geschlossen hatte.

Zweimal wurde dann James operiert, erst der linke Fuß, dann der rechte und beide Male wurde es ein Riesenerfolg. Wie schon im CT zu erkennen, konnten die in dem vernarbten Klumpen verborgenen Mittelfußknochen aufgerichtet, orthopädisch stabilisiert und plastisch-chirurgisch mit Hauttransplantaten gedeckt werden. Im Endeffekt resultierten daraus zwei Füße, zwar ohne Zehen, aber stabil genug, dass der Junge jetzt darauf laufen kann.

So erlebten wir unter großem Beifall aller beteiligten Schwestern, Pflegern und Ärzten wie James auf zwei Beinen große Fortschritte machte und das Laufen balancierend trainierte.

Inzwischen ist er in die Betreuung seiner Wohltäter Tobias und Brenda Lutz nach Bayern gereist, von wo er im Oktober seine Heimreise wieder in sein Dorf nach Kenia antreten wird. Seine Familie erwartet ihn sehnsüchtig und für die Nachbetreuung ist auch schon gesorgt.

Die Kosten für die Behandlung teilen sich INTERPLAST Sektion Bad Kreuznach und Ubuntu e.V.. Das fröhliche Lachen von James ist der Dank an die vielen ehrenamtlich Beteiligten und Spendern. Die drei Chefärzte des Diakonie-Krankenhauses sind sich jedenfalls sicher, dass James nicht das letzte Kind sein wird, dem sie gemeinsam helfen wollen.

André Borsche