Einziger Sohn des Markgrafen
Otakar III. von Steiermark und der Kunigunde
von Vohburg, Tochter von Markgraf Diepold III.
GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN GESCHICHTE
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Prof. Dr. Otto Dungern: Seite 65
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25. Otakar III.
Geboren 19.VIII.1163, + 9.5.1192. Markgraf 1164-1180, dann Herzog (vgl. Pirchegger w. o. S.159-172).
Otakar IV. folgte unter der Vormundschaft
der Mutter, war Gegner der kaiserlichen Gegenpäpste und unterstützte
Alexander III. Er war schroffer Gegner der Herzöge von Spanheim-Kärnten
und wurde 1180 von seinem Onkel BARBAROSSA
zum Herzog ernannt, wurde aussätzig und starb aber schon wenig später
kinderlos. Sein Land fiel infolge eines Erbvertrages mit Herzog Leopold
V. von Österreich an diesen.
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Karl Lechner: Seite 167,168,172,174,175
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"Die Babenberger"
Nach dem Tode seines Vaters auf einem Kreuzzug kam der 1-jährige
Sohn Otakar IV.
in die Obhut der steierischen Edlen und Ministerialen. Doch
das Aneinanderstoßen des Herzogtums Österreich mit den beiden
otakarischen Herrschaftsgebieten
im Traungau und an der österreichisch-steierischen Grenze (an der
Piesting) verschärfte, besonders nach dem Aussterben der FORMBACHER
1158, die Gegensätze. Schließlich war der SPANHEIMER Hermann,
als Herzog von Kärnten Nachfolger der einstigen Oberherren über
die Karantanische Mark der Traungauer,
Schwiegersohn Herzog Heinrichs von Österreich geworden. Da entschloss
sich der junge steierische Markgraf, der feindlichen Koalition gegen den
österreichischen Herzog beizutreten.
Auf dem Gelnhausener Reichstag 1180 wurde die Steiermark, die alte
karantanische Mark, von Bayern abgetrennt und zu einem selbständigen
Herzogtum erhoben, das der junge Markgraf Otakar
IV., der im gleichen Jahr mündig geworden war, erhielt.
Gewiss ließ der österreichische Herzog Leopold V. schon
1180 seinen Wunsch im Gesamtterritorium des steierischen Herzogs nachzufolgen
erkennen: das mag sich zunächst auf die Eigengüter des neuen
Herzogs bezogen haben. Vielleicht ist auch damals schon eine Abmachung
zwischen Leopold V. von Österreich und Otakar
IV. von Steiermark mit Zustimmung des Kaisers erfolgt; sicherlich
aber wohl 1184. Vermutlich im August 1186 trafen sich auf dem St. Georgenberg
bei Enns Herzog Otakar IV.
und Herzog Leopold V. von Österreich samt dessen ältesten
Sohn Friedrich. Sie waren begleitet von Grafen und hochfreien Herren sowie
Ministerialen beider Länder, aber auch aus Bayern, Kärnten und
Krain. Hier wurde ein Erbvertrag beschlossen, nach dem Otakar
seinen Verwandten (nepos) Herzog Leopold und dessen Sohn Friedrich
als Erben über das Land und Herzogtum Steiermark, sowie über
seine Ministerialen und Eigenleute einsetzte und ihm für den Fall
seines kinderlosen Todes, die Nachfolge im Herzogtum zusicherte. Eine Urkunde
darüber besteht nicht, es handelte sich wohl nur um eine mündliche
Absprache, die jedoch nicht ohne vorherige Zustimmung des Kaisers getroffen
worden sein kann. Wie in der Georgenberger Handfeste ausdrücklich
gesagt wird, vermachte Herzog Otakar
seinen großen Eigenbesitz an Grund und Boden, an fürstlichen
Gütern und Burgen, an Dienstmannen, ebenso die Patronate der Kirchen
und Vogteien über die Landesklöster an den BABENBERGER. Im Jahre
1187 wurde der Georgenberger Vertrag, vermutlich auf dem Reichstag zu Regensburg,
vom Kaiser genehmigt. Der BABENBERGER konnte getrost auf das Ableben des
schwerkranken kinderlosen steierischen Herzogs warten. Am 8.
Mai 1192 starb Herzog Otakar IV.,
der letzte Traungauer.
Urkunden-Regesten zur Geschichte Kärntens:
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DXIII. 17. August 1186
Vertrag zwischen Herzog Ottokar von Steiermark
und Herzog Leopold von Österreich in Betreff des Anfalles der Steiermark
an Österreich. Herzog Ottokar
gestattete hierin seinen Leuten in die Klöster Viktring
(Vitringe) St. Paul und Ossiach einzutreten und selben Vergabungen zu tun.
DXX. 1. Oktober 1187
Herzog Ottokar von Steiermark bestätigt
dem Kloster Göß das Patronatsrecht über die Kirche St.
Veit in Prelap und St. Dionisen.
DXXVIIII. 20. Mai 1189
Herzog Ottokar von Steier erteilt
den Kolonen der Milstäter Kirche in seiner Herrschaft Naun dasselbe
Recht auf Holzschlag und Weide, wie es seine Untertanen genossen.
DXXXIX. 1190
Ottokar, Herzog von Steier,
verkündet, dass sein seliger Vater die Kapelle St. Jakob, welche in
der Provinz, die Rase genannt wird, gelegen, dem Kloster Ossiach in Gegenwart
des seligen Patriarchen Pilgrim von Aquileja mit dessen Einwilligung und
über dessen Bitte gegeben und er diese Schenkung in allen Punkten
aufrecht erhalten haben wolle und durch sein Siegel bestätigt habe.
DLI. Nach 14. April 1191 oder 1192
Herzog Ottokar von Steier
verleiht den Chorherren von Seckau von seinen Herrschaftsgütern
Güter in Waltendorf und die Seealpe.
Literatur:
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Jordan, Karl: Heinrich der Löwe, Deutscher Taschenbuch Verlag
München, Seite 115,206 - Walter Pohl: Die Welt der Babenberger. Schleier,
Kreuz und Schwert, hg. von Brigitta Vacha, Verlag Styria, Seite 154,161,171,175,269
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