Mittwoch, 27. Juli 2016

ARGENTINIEN – Wer öffentlich stillt, macht sich strafbar

Letzte Woche wurde in Argentinien eine Frau verhaftet, weil sie ihr Baby in der Öffentlichkeit gestillt hatte. Da sind wir doch froh, dass es in Argentinien keine anderen Probleme gibt. Raub und Mord kennt man wohl nur aus Erzählungen und nicht einmal ein Falschparker gibt den Beamten die Möglichkeit „amtszuhandeln“. Aber was geschieht denn dort? Eine Frau erdreistet sich ihre von der Milch gefüllten Brüste zu entblößen und ihr Baby damit zu versorgen. Was für ein schreckliches Verbrechen! Die Dame wurde selbstverständlich sofort verhaftet! Wo kämen wir da hin, wenn das jede Frau machen würde!


Es hat nicht lange gedauert und die Frauen Argentiniens haben eine Demonstration organisiert, welche es weltweit vermutlich noch nicht einmal ansatzweise gegeben hat. In mehreren Städten Argentiniens trafen sich die Frauen zum gemeinsamen öffentlichen Stillen! Es war ihre Form des Protests um damit kundzutun, dass ihre Babys ein Recht darauf haben auch in der Öffentlichkeit versorgt zu werden.

Die Mütter hatten Spruchbänder dabei auf denen „Meine Brust, meine Rechte“ und/oder „Stillen steht nicht zur Debatte“ zu lesen war. Der Friedensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel unterstützte das Anliegen der Frauen und forderte die Polizei dazu auf, für die Öffentlichkeit und nicht dagegen zu arbeiten.

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