Pokern gegen Schach mit Damokles Schwert

Während der Präsidentendarsteller der amis mit der Hoffnung zu siegen wieder zunehmend auf den Hauptaustragungsort der vermeintlichen Pokerrunde, das Klo der Irrenanstalt eu-ropa und auf seine Trümpfe blickt, ein Pärchen von Sanktionen und Brandherden, sowie auf sein vermeintliches Ass im Ärmel, die verhasste Blockwartin und mehrjährige Dauergewinnerin des lokalen “Wer ist der gestörteste Psychopath?” Wettbewerbs (m.e.r.k.e.l), reinigt der Präsident Russlands das nun hervorgeholte Schwert des Damokles für das Schachmatt der Irrenanstalt und deren washingtoner Inhaberkonzern.

Fairerweise sei angemerkt, dass einige russische Quellen, die auf wundersame Weise zeitgleich (sorgsam koordiniertes Kreml “leak”?) das Auftauchen des Damoklesschwertes bemerkten und alsogleich erfreut darüber sprachen, in vaterländischer Vorfreude ein wenig übertreiben, wenn sie “von einem Drittel” türkisistans sprechen. Ganz so viel ist es nicht; es sind “nur” rund 100.000 km², also ungefähr die Fläche von Ungarn oder Bulgarien (oder zwei mal georgien), aber dieses große Gebiet hat’s in sich.

Doch der Reihe nach. Wie bekannt neigt Russland sehr stark dazu, Kriege und Leichenberge zu vermeiden und rechtlich saubere Lösungen zu bevorzugen. Natürlich meinen viele, keineswegs zu Unrecht, dass das wieder und wieder betrogene, drangsalierte und angegriffene Russland, zumal nach der perfiden und vorbereiteten Ermordung zweier russischer Soldaten, endlich Gebrauch machen sollte von seiner für Menschen mit Resten von Realitätswahrnehmung und Intelligenz kaum zu bezweifelnden militärischen Übermacht. Aber, wie gesagt, Russen türmen nicht gerne Leichenberge auf, auch dann nicht, wenn es um zu Lebzeiten sehr dreiste und bösartige Leichen in spe geht.

Während Frankreich, vermutlich mehr zu Russland hingezogen und Sorge denn von den usa getrieben, sich nun wohl am wirklichen Kampf gegen den isis/daesh Terror beteiligt; während Deutschland in einer Mischung aus Gehorsam, Größenwahn und akutem Irrsinn gepaart mit hoher krimineller Energie von der militärischen Unterstützung des “Freundes” Frankreich schwadroniert, in Wirklichkeit aber im Auftrag washingtons wohl eher seinen Nachbarn und “Freund” überwachen und nötigenfalls (wie üblich) hintergehen will; während der ganz offenkundig dem Wahnsinn anheim gefallene Mord und Öl Möchtegernsultan Panzerchen und Trüppchen und sogar elektrönüsch Süpersüstem einsetzen will und während die usa weitere bewaffnete “Militärberater” in den Brandherd Syrien schicken, scheint nun auch Russland sich für eine kraftvolle Antwort entschieden zu haben, um all den verstörten Kötern beim Erkennen ihrer tatsächlichen Position behilflich zu sein.

Was allgemein bekannt sein dürfte ist, dass das, was heute türkisistan ist ist, vor ungefähr 100 Jahren Millionen von unschuldigen armenischen Zivilisten massakriert hat. Weniger bekannt dürfte sein, dass damals auch ein Vertrag mit Russland gemacht wurde; ein äusserst brisanter Vertrag – jedenfalls aus heutiger Sicht. Dieser Vertrag spricht nämlich im Osten türkisistans quasi “leihweise” ein großes russisches Gebiet türkisistan zu. Verlängerbar um jeweils 25 Jahre. Das nächste mal also demnächst (2021).
Natürlich bietet es sich für einen stark am Recht orientierten russischen Präsidenten geradezu drängend an, eben diese anstehende Verlängerung penibel zu überprüfen und zu einem (für türkisistan) negativen Ergebnis zu kommen.

Wie gesagt, das Gebiet, um das es geht, hat es in sich. Hier eine Karte zur Orientierung:

1921-Region
(Einige Grenzen und Abschnitte hervorgehoben. Die grüne Linie zeigt die Grenze des “1921” Gebiets zu türkisistan.)

Erste Äusserungen dazu betonen hauptsächlich, wie unwirtlich und nie richtig erschlossen das Gebiet ist. Das ist immerhin halb richtig. Immerhin gibt es in der Region aber mehrere Großstädte und durch eine davon, Erzurum, laufen die beiden Pipelines vom kaspischen Meer. Nicht zuletzt entspringen sowohl Eufrat wie auch Tigris, die beiden für weite Teile des Nahen Ostens unerhört wichtigen Flüsse, in der Region. Viel wichtiger aber sind andere Faktoren, als da sind:

Russland bekäme damit etwa 300 km mehr Schwarzmeerküste (nicht ganz eine Verdoppelung, ohne Krim), die auch strategisch sehr bedeutsam ist. Das Gebiet hat eine längere direkte Grenze mit dem Iran (ebenfalls strategisch sehr bedeutsam). Das Gebiet trennt türkisien von georgien, das damit eingekesselt wäre und wohl eilig bestrebt, seine Giftzähne zu verlieren, eine innige und unverbrüchliche “Freundschaft” mit Russland herzustellen und ausschließlich durch einer eher kleinen Ratte angemessene Wohlartigkeit aufzufallen; zugleich wäre den kaukasischen daesh Freunden der Weg Richtung Syrien abgeschnitten. A propos “abschneiden”:

Die anglozionisten haben sehr stark auf zwei Karten gesetzt als Alternative für eu-ropa. Zum einen auf Öl und Gas aus dem Bereich um das kaspische Meer und zum anderen aus den Golf-Ländern via Syrien. Und beide Pipeline-Systeme sollten in türkisistan zusammenlaufen und von dort aus nach eu-ropa (turkstream war ein attraktives Alternativ-Angebot an türkisistan eben hierzu). Mit der “1921” Region wäre nach Syrien auch noch die andere Route abgeschnitten. Ganz nebenbei lägen auch ankara, incirlik (ami Basis bei adana) und Bagdad in bequemer Mig und Suchoi Einsatzreichweite (ohne Zwischentanken) ebenso wie Latakia und natürlich alles dazwischen, von Kalibr und Raduga gar nicht zu sprechen. Zugleich wäre das gesamte schwarze Meer ausser einem kleinen südwestlichen Teil in landgestützter Jachont Reichweite (sprich, Todeszone für feindliche Schiffe).

Hier eine Karte zur Veranschaulichung:
Schwarzmeer Jachonts
Nur das rot schraffierte Gebiet wäre noch sicher vor landgestützten Jachont Systemen (Bastion). Bemerkenswert auch, dass sich die Kriegsschiffe (soweit denn einsatzfähig) faschistans auf die eigene 12 Meilen Zone beschränken müssten, während Russland ungestört Erdöl aus dem Meer pumpen kann.

Aber es gibt noch andere hübsche Aspekte, von denen ich zwei ansprechen möchte. Es gibt nur 1 Eisenbahnverbindung von türkisistan in den Iran und diese geht durch das “1921”er Gebiet. Zum anderen und für türkisistan weitaus schmerzhafter das Thema “kurden”. Wenn man an Tschetschien um die Jahrtausendwende und heute denkt, so wird offensichtlich, dass zwar kein eigener Staat aber eine autonome Republik mit vielen Freiheiten (wie Tschetschenien) eine durchaus machbare und sehr akzeptable Lösung für die kurden sein dürfte, zumal jeder Überfall auf dieses Gebiet zugleich ein Angriff auf Russland wäre. Dass Angriffe auf Russland eine extrem schlechte und masochistische Idee sind, bekommt türkisistan gerade nachhaltig vermittelt. Nun erstreckt sich das kurdische Gebiet aber noch deutlich nach Westen und etwas nach Süden. Es könnte durchaus im Interesse türkisistans liegen, dort eine eigene kurdische Autonomiezone einzurichten statt ständig Ärger mit Rebellen zu haben. Für Russland wäre das eine durchaus elegante Lösung; kurden, die einfach in Frieden und Ruhe und mit reichlich Autonomie (z.B. Schulen und Behörden mit kurdischer Sprache) leben wollen, wären in “russisch kurdistan” gut aufgehoben und sicher und zugleich wäre die wirre Idee eines Groß-kurdistan wohl ziemlich erledigt.

Und noch ein Punkt ist sehr interessant: Wenn Russland in Syrien aufgeräumt hat, dann dürfte der Irak sich nahezu sicher dem Club der an Russland orientierten Länder anschließen (es gibt bereits klare Tendenzen), so dass es einen stabilen Gürtel und Wall vom östlichen Mittelmeer (Ägypten) über Syrien bis zum Iran gäbe, inkl. Kontrolle der beiden extrem wichtigen Schiffahrtstraßen Persischer Golf und Suez Kanal.
Auch, ich schrieb es schon gelegentlich im praktischen Aufgreifen des von Ischtschenko so klug erklärten Themas “Verbündete”, gewinnen Bündnisse gerade in kritischen Zeiten enorm an Zuverlässigkeit und Stabilität, wenn die Verbündeten auch gut geschützt werden können. Eine Luftwaffenbasis etwas südlich des Van Sees würde eben dies sehr gut leisten und türkisistan jeder Möglichkeit berauben, seine Nachbarn mit Kriegsdönern jeder Art zu belästigen.

Nebenbei bemerkt sollten sich mit dem Gegenstand dieses Artikel auch die aktuellsten Fragen mancher zu russischem Militärzuwachs in Armenien erledigt haben. Sicher hat Armenien angesichts der wieder einmal als unzurechnungsfähig und bösartig erwiesenen türkisistanis freundlich ausgeholfen. Und wenn man schon in der Gegend ist …

Einer letzter und wichtiger Aspekt ist die Bosporusfrage. Russland hätte im Zusammenhang mit der “1921” reichlich an der Hand, um türkisistan zu erheblichen Zugeständnissen in Sachen Bosporus zu bewegen. Als Beispiele seien eine Sonderregelung für Trabzon oder Gas aus der kaspischen Region für den türkisistanischen Eigenverbrauch genannt. Kurz, Russland könnte türkisistan allerhand sehr Interessantes bieten für Zusatzklauseln zur Bosporuszufahrt, sei es günstige für Russland oder sei es ungünstige für nicht-Schwarzmeeranrainer. Alleine die Frage der Abwicklung der Übergabe böte allerlei Spielraum.

Im Überblick aus russischer Sicht lässt sich sagen, dass damit der vorletzte größere – und oft drohend gegend Russland ausgespielte – geographische Block dicht wäre. türkisistan ist militärisch belanglos für Russland und eventuelle Raketenstellungen der amis wären leicht zu neutralisieren, falls türkisistan so selbstmörderisch blöde wie polen sein sollte. Als einzige Schwachstelle bliebe das eu-ropäische Klo, faschistan (ukraine). Dort dürften sich allerdings ziemlich bald sehr erhebliche Veränderungen ergeben und man müsste in kiew sehr froh sein, wenn die Arbeitslosigkeit nicht ausgerechnet durch einen hohen Bedarf im Bestattungsbereich sinken müsste.
Es liegt nahe, polen und faschistan (abzüglich den Osten und einen südlichen Küstenstreifen, die sich nach gründlicher Ungezieferentseuchung Russland anschließen) in nicht allzu ferner Zukunft als ansonsten bedeutungslosen Trennblock und große Müllhalde zwischen eu-ropa und Russland zu sehen. Ursprünglich übrigens eine Idee der usa. Wenn auch nun mit einigen Änderungen durch Russland. Aber das macht nichts, da die usa ohnehin aufdringlich darum betteln, ihren Niedergang und damit einhergehende Verluste zu beschleunigen.

Was ich da beschrieb, ist übrigens die freundliche Variante. Möglicherweise haben sich türkisistan und faschistan mit den überaus bösartigen Aktionen dieser Tage eine Zwischenphase verdient. Jemand sagte es dieser Tage bereits: Wer nicht auf Lavrov hören will, der wird von Shoigu hören. Die Einrichtungen der deutschen diktatura sind übrigens alle in bequemer Kalibr-Reichweite vom russischen Mutterland aus. Noch ein Schlückchen Blut, Fr. merkel, auch wenn’s diesmal das eigene ist?

(Anmerkung: Ich danke ausdrücklich unserem Teilnehmer Thomas, der mich neben anderen (z.B. Uwe) auf dieses wichtige und interessante Thema aufmerksam gemacht und auch mit guten Informationen veöstrsorgt hat.)