Karten schenken!

Was fällt an folgenden Sätzen auf?

“In Mariupol könnte es zum Schwur kommen. Seit Monaten gilt die Stadt als nächstes strategisches Ziel der Separatisten. Hätten sie Mariupol, wäre der Landweg zur besetzten Krim frei. Viele Experten gehen davon aus, dass die Ukraine in diesem Fall mit internationalen Waffenlieferungen rechnen können.”

Sie stammen aus einem heutigen Artikel auf N24. Allerdings wurde die selbe Behauptung auch von Tagesschau, FAZ und weiteren aufgestellt – von Mariupol aus führt der Landweg zur Krim…

Mal sehen, was Google-Maps zu dieser Behauptung sagt:

Unbenannt

Auf der bundesdeutschen Karte entspricht das ziemlich genau der Strecke Berlin-Hamburg.

Nun ist man ja, was Propaganda angeht, einiges gewöhnt, und die großen Freunde in Washington setzen da ohnehin eigene Maßstäbe (man denke nur an Frau Psaki und die 6.US-Flotte auf dem Weg nach Minsk), aber einen, einen einzigen Blick auf eine Landkarte sollte man doch erwarten dürfen.

Ehe uns also demnächst, sollte das Thema Mariupol akuter werden, die Ohren abgekaut werden mit der Behauptung, hier ginge es direkt auf die Krim, sollten die bundesdeutschen Redaktionen ein wenig Nachhilfe in Geografie erhalten. Vor allem, weil an dieser völlig haltlosen Behauptung nicht nur in dem zitierten Artikel auf N24 die Schlussfolgerung hängt, dann bräuchte die Ukraine wohl ganz dringend westliche Waffenhilfe….

Abgeordnete des deutschen Bundestages wären vermutlich auch geeignete Ziele einer entsprechenden Bildungsoffensive.