»Russia Leaves the European Commissioner for Energy Union out in the Cold«
zuerst erschienen am 15.01.2015 — aus dem Englischen von James B.
von Alexei Kettunen
Gazprom — EU 6:0!
Am gestrigen Mittwoch verhandelten in Moskau Vertreter von Gazprom und der EU. Letztere hatten drei Ziele:
- Rußland solle seine »Winter-Sonderpreise« für die Ukraine bis Ende März verlängern;
- Rußland weitere unilaterale Zugeständnisse aufzuzwingen, wonach alle Energieeinkäufe der EU durch eine neue »Europäische Energie-Union« abgewickelt würden;
- Rußland zur Wiederauferstehung der abgebrochenen South Stream-Pipeline bewegen und sie entsprechend der einschränkenden neuen Regeln des Dritten Energiepakets bauen.
Die russische Antwort kam einem kalten Schauer gleich. Erstens unterstrich Gazprom, daß ein spezielles Sommer-Abkommen für ukrainische Gaseinkäufe nicht nötig ist, da es bereits einen gültigen Vertrag gibt. Konkret heißt das: Alle Zugeständnisse an Kiew sind vorübergehend und es gibt keinerlei Verhandlungsspielraum. Sollte die EU auf ihrem Gas-Transit durch die Ukraine bestehen, muß sie erst dafür sorgen, daß Kiew sich an die bestehenden Verträge hält — auch durch Druck auf Kiew. Sollte Kiew Gas benötigen, dessen Zahlung es sich nicht leisten kann (wodurch erfahrungsgemäß der Gas-Transit in die EU gefährdet wird), ist das nicht länger Rußlands Problem. Das gleiche gilt für die Kiewer Gasschulden: Die EU müßte nicht nur die bislang aufgelaufenen, sondern auch künftige Gaseinkäufe tragen.
Zweitens betonte Gazprom: Die South Stream-Pipeline ist tot. Sie wird nicht realisiert. Das Projekt kollabierte unter dem Druck von den USA und der EU. Dabei entpuppte sich das Dritte Energiepaket der EU als größtes Hindernis. Es hätte starke Einschränkungen bedeutet, wie Gazprom seine eigenhändig erbaute Pipeline hätte nutzen dürfen: Gazprom sollten nur 50 Prozent der South Stream-Leitungskapazität zur Verfügung stehen. Gazprom wäre gezwungen, die restlichen 50 Prozent Wettbewerbern auf dem freien Markt zu überlassen. Obwohl alle Übereinkünfte zwischen Gazprom und den verschiedenen beteiligten Transit- und Verbraucherstaaten längst getroffen worden sind, ehe das Dritte Energiepaket in Kraft trat, besteht die EU-Kommission darauf, es rückwirkend anzuwenden.
Rußlands Lösung: Gazprom baut die Pipeline bis in die Türkei und von dort an die türkisch-griechische Grenze. Dort wird sie an einem Gasverteilungsknoten nahe der EU-Grenze enden. Will die EU weiterhin russisches Gas kaufen, muß sie selbst und auf eigene Rechnung eine Pipeline bis zur türkischen Grenze bauen. Sie wird auch für größere Transportkapazitäten in den Netzen der südeuropäischen Mitgliedsstaaten sorgen müssen — und das mit den Einschränkungen, die sie sich mit dem eigenen Dritten Energiepaket selbst auferlegt hat.
Der letzte Schlag gegen die Überheblichkeit der EU war Gazproms Ankündigung, nach der Fertigstellung der russisch-türkischen Pipeline (samt Gasverteilungsknoten) jeglichen Gas-Transit durch die Ukraine einzustellen. Russisches Gas würde es also nur noch über die Türkei geben. Das ukrainische Pipeline-Netz wird dann nur noch für die ausschließliche Belieferung der Ukraine benötigt. Gazprom begründete diese Entscheidung mit der Instabilität in der Ukraine und den damit verbundenen hohen Risiken für den Transit.
Maroš Šefčovič, EU-Energiekommissar, gerade einmal eine Woche im Amt, hatte wahrscheinlich den schlechtesten Tag seines Lebens. EU-eigene Überheblichkeit prallte auf eine Betonwand. Ein großartiger Skandal braut sich zusammen, da Deutschland rücksichtslos seine eigene Versorgung mit der Nord Stream-Pipeline gesichert hatte und jedes Mittel nutzte, South Stream zu sabotieren. Es gibt kaum potenteren Sprengstoff, der den anhaltenden Nord-Süd-Konflikt innerhalb der EU stärker manifestieren könnte. Die einstigen Anrainer der South Stream-Pipeline wähnen sich garantiert in »ewigwährender Dankbarkeit« gegenüber den USA [und den EU-Vasallen – d. Ü.], dieses Projekt zu töten.
Die Türkei, immerwährender EU-Beitrittskandidat, wird Schadenfreude verspüren, das Ungemach innerhalb der EU genießen, während sie sich zugleich die künftigen Erlöse durch den Gas-Transit ausrechnet. Die Türkei wird gleichwohl zum zweitgrößten Kunden Gazproms nach der Bundesrepublik Deutschland. Der größte Verlierer wird die Ukraine sein, der zweitgrößte Gasverbraucher Europas (pro Kopf) und der weltgrößte Gaserpresser.
Allem überheblichen Geschwafel der EU zum Trotz hat sie keine echte Alternative zu russischem Erdgas. Brüssel muß die Kröte des eigenen Stolz’ schlucken und wieder zur Besinnung kommen.
Und nun erwarten wir mit Spannung, wie die westlichen Mainstream-Medien diese Geschichte verdrehen.
* * *
Quellen:
- ЕК: Россия решила перенаправить идущий через Украину газ на новую трубу в Турцию
- Миллер: Снять риски транзита через Украину ЕС поможет только «Турецкий поток»
Siehe auch:
…….mit Verlaub……Der EU-Kommissar für die Energieunion, Maroš Šefčovič, hat den Beschluss Russlands zum Bau der Gaspipeline Türkischer Strom als einen schweren Schlag auf das Ansehen des Gazprom-Konzerns bezeichnet. „Das stellt das Image von Gazprom als eines zuverlässigen Gaslieferanten infrage“, sagte Šefčovič am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Moskau. ……..
Marosch Tscheftschovitsch
…ist ein Arschloch.
Ja, es ist geradezu ein Treppenwitz, so die Tatsachen zu verdrehen. Aber das kennen wir generell von unseren Regierenden: Wenn etwas nicht klappt, waren es *immer* die anderen. Wäre ja zu schön, sich selbst zum eigenen Versagen zu bekennen.
Auf Rußland als zuverlässiger und fairer Gaslieferant war über Jahrzehnte hinweg stets Verlaß, selbst in den Wirren des Untergangs der UdSSR. Diese Zuverlässigkeit ist auch heute gegeben, trotz aller Sanktionen — siehe Nord Stream.
na ja, wird schon nicht so kalt werden…. bald wird sich der herr “eu-kommissarowitsch” mit einer neuen “banderole” nach moskau schleichen, die besagt, dass die eu auf eigene kosten eine pipeline bauen wird, um diese dann an gasprom abzutreten, damit diese nebst gaspreis auch die transportkosten verrechnen kann…..
oder glaubt jemand, dass bruessel schon reif ist “den bevorstehenden buergerkrieg fuer eroeffnet zu erklaeren”.
….Olivenbauer Barroso und Naßlappen van Rompuy waren unfähige US Vasallen….wie sollte sich das EU Bild denn mit diesen neuen Kommissaren verbessern, die von Herkunft und Ausbildung nicht annähernd den russschen Profis ! gewachsen sind. Die EU braucht Topleute wie Putin , Lawrow , Medvedew, Miller und keine neuen Waschlappen a la van Rompuy….
Der größte Verlierer wird Deutschland sein. Genau wie beim Euro werden die bankrotten EU-Staaten Gas aus Deutschland einfordern und felsenfest schwören, dieses -irgendwann- zu bezahlen.
Damit haben deutsche Bürger noch einen “Solidaritäts”-Betonklotz um den Hals, der sie einmal mehr zu Sklaven des EUSA-Regimes macht.
Sehr interessanter Gedanke. Angesichts der millionenschweren »Solidaritätsbekundung« gegenüber der ukrainischen Junta ist das unserer Mutti-Junta ohne Zweifel zuzutrauen. Aber da sie ja bekanntermaßen »alternativlos« ist, wird unsere Wahlbevölkerung sich mit der nächsten Bundestagswahl wieder erkenntlich zeigen und ihr eine weitere Amtszeit bescheren. Wie war das doch gleich in Deutschland mit Revolutionen und dem Betreten des Rasens?
Ich tippe deshalb darauf, daß es erst in UK und FR krachen und der Euro an Draghi zerbrechen muß, ehe sich bei uns richtig was tut. Die Chancen stehen nicht schlecht: Der Euro dürfte weiter gegen den US-Dollar an Wert verlieren, wenn die EZB ihre Ankäufe von Schrott-Staatsanleihen fortsetzt. Deutschland wird das als Export-Nation zunächst nicht großartig schaden, aber der Verlust an realem Einkommen wird sich nicht nur zunächst in den Pleitestaaten, sondern irgendwann auch bei uns bemerkbar machen…
[…] saker: Rußland eiskalt zum EU-Energiekommissar […]
Sollen sie mal machen, die Russen. Gerade wurde erst vermeldet, dass der Gasverkauf rückläufig ist und die Europäer sich von Gas aus Russland unabhängiger machen. Die investieren jetzt lieber in Flüssiggas. Da kommen solche vertriebsschädigende Sprüche des Herrn Miller zur rechten Zeit.
@ Jason,SIE können uns jetzt auch bestimmt mitteilen wo die Flüssiggasterminals stehen und mit wie viel Schiffen befördert wird.
@Jason, man sagt das Flüßiggas wird uns 80-150% mehr Kosten.
Ist es nicht rückläufig weil Russland nur noch max die bezahlte Menge liefert und somit die rücklieferung zur UK unterbindet?
@Bernd: auch, weil insgesamt weniger Energie verbraucht wird. vermutlich auch, weil wir einen milden Winter haben.
@Bernd
Das spielt sicherlich auch eine große Rolle.
@ Jason
Um Deinen Endsiegschwall mal zu unterbrechen. Dir ist schon klar dass das von Dir postulierte ein paar kleine Problemchen aufwirft?
1. Es gibt keine Infrstruktur, dass dauert Jahre. Den Flüssiggas muss über Schiffe befördert warden sowie entsprechende Verdichterstationen gebaut warden.Bezahlt wer? Die Soth Stream wollte Gasprom zahlen.
2. Flüssiggas soll ja in der entsprechenden Theorie aus den USA anlanden. Das da gerade die Fracker in Massen auf die Pleite zueeilen, ist Dir noch nicht zu Ohren gekommen?
3. Flüssiggas sowie die Frackingquellen werden immer wesentlich teurer sein, als per Pipeline herangeführtges Gas aus konventionellen Quellen. Muss Dich aber nicht stören, weil für Deine Endsiegphantasien zahlt ohnehin der Steuerzahler. DU hingegen, da bin ich sicher, lebst von Steuergeld.
@ Wolf: Endlich mal ein Experte. Aber ich antworte Dir gerne auf Deine Punkte:
1. Da hast Du Recht. Dies gibt es zurzeit nicht. Weil es bisher auch nicht notwendig war, da Russland ein zuverlässiger Lieferant war. Es zeichnet sich jedoch ab (siehe Miller), dass die Russen Gas als politisches Druckmittel einsetzen. Und Druck erzeugt bekanntlich Gegendruck oder Ausweichen, sprich Flüssiggas. Ist dies strategisch erst einmal erkannt, dann wird es auch Massnahmen geben, dies in politisches Handels umzusetzen. Soll heißen, die Verdichterstationen werden gebaut. Seit ist genug da, da die Erdgasverträge bis 2035 laufen. Entsprechende Financiers werden sich auch finden, da bin ich mir sicher. Vielleicht springt Katar ein. Die wollen ja schließlich auch jede Menge Flüssiggas absetzen.
2. Sind sie schon Pleite? Da gibt es auch ganz unterschiedliche Aussagen. Außerdem kann es auch andere Lieferanten geben. Die Zeit wird es zeigen.
3. Die Aussage “immer” ist sehr gewagt. Das ökonomische Prinzip besagt, dass alles eine Frage von Angebot und Nachfrage ist. Sieht man zum Beispiel aktuell jetzt.
4. Sei mal unbesorgt, dass ich Dir nicht auf der Tasche liege. Auch wenn es so wäre, da bin ich mir sicher, würde ich mich mit vielen hier im Forum im Einklang befinden.
@ Wolf: Endlich mal ein Experte. Aber ich antworte Dir gerne auf Deine Punkte:
1. Da hast Du Recht. Dies gibt es zurzeit nicht. Weil es bisher auch nicht notwendig war, da Russland ein zuverlässiger Lieferant war. Es zeichnet sich jedoch ab (siehe Miller), dass die Russen Gas als politisches Druckmittel einsetzen. Und Druck erzeugt bekanntlich Gegendruck oder Ausweichen, sprich Richtung Flüssiggas. Ist dies strategisch erst einmal erkannt, dann wird es auch Massnahmen geben, dies in politisches und reales Handels umzusetzen. Soll heißen, die Verdichterstationen werden gebaut. Zeit ist genug da, da die Erdgasverträge bis 2035 laufen. Entsprechende Financiers werden sich auch finden, da bin ich mir sicher. Vielleicht springt Katar ein. Die wollen ja schließlich auch jede Menge Flüssiggas absetzen.
2. Sind sie schon Pleite? Da gibt es auch ganz unterschiedliche Aussagen. Außerdem kann es auch andere Lieferanten geben. Die Zeit wird es zeigen.
3. Die Aussage “immer” ist sehr gewagt. Das ökonomische Prinzip besagt, dass alles eine Frage von Angebot und Nachfrage ist. Sieht man zum Beispiel aktuell jetzt. In einem kannst natürlich Recht behalten. Gas aus Russland wird billig werden/bleiben mangels Nachfrage. Und um den Einspruch gleich vorwegzunehmen. Nein, nach China kann nicht ausgewichen werden. Sind dies doch unterschiedliche Fördergebiete.
4. Sei mal unbesorgt, dass ich Dir nicht auf der Tasche liege. Auch wenn es so wäre, da bin ich mir sicher, würde ich mich mit vielen hier im Forum im Einklang befinden.
@Jason: Ich weiss, dass man Trolle nicht füttern soll…
@alle anderen: Schaut mal bei Sputniknews nach. Der Original- Link funzt hier im Blog nicht. Deshalb der Umweg über Google:
https://www.google.de/search?q=http://+sputniknews.com/wirtschaft/20150115/300626254.html&ie=utf-8&oe=utf-8&gws_rd=cr&ei=y-q4VNWzMsj6UrKPgJgK
Sollte er auch machen, wenn er seine alten Abnehmer vergrault. Sonst stehen seine gesamten teuren Förderanlagen nutzlos im Westen rum. Die Frage ist nur, wieviel will China zahlen. Soviel wie der Westen zahlen diese ausgemachten Geschäftsleute mit Sicherheit nicht. Aber ich denke mal, früher oder später werden die Russen einsehen, dass man Politik und Geschäft nicht vermengen sollte.
@ Jason
Lektion 1: Nicht die Tatsachen und den Sachverhalt verdrehen, denn korrekt muss Ihr Satz wie folgt lauten: Früher oder später werden die Amerikaner und die EU einsehen, dass man Politik und Geschäft nicht vermengen sollte.
Eine von Russland quasi auf dem Silbertablett angebotene Intensivierung einer jahrzehntelang bestehenden und alle Blockgrenzen sowie politischen Differenzen überdauernde kontinentaleuropäische Partnerschaft, u.a. auf der Basis Rohstoffe gegen (Halb-) Fertigwaren und (Finanz-) Dienstleistungen, wird aufgrund eines offensichtlichen Drucks von außen, welcher nicht im gesamteuropäischen Interesse liegen kann – gewaltige realwirtschaftliche Potenziale eingeschlossen -, innerhalb kürzester Zeit zur Disposition gestellt, gar einem anhaltend selbstschädigendem Sanktionsdiktat unterworfen. Die EU hat auf Druck von Washington ihr Bestes getan, um den South-Stream zu torpedieren und zu verhindern, also hat sie jetzt die finanzielle Belastung zu tragen und Auswege zu suchen, denn sie hat mit ihrem überheblichen Taktieren den Bogen überspannt.
Lektion 2: Bestandsschutz: Änderung von Verträgen und Gesetzen finden rückwirkend keine Anwendung. Das gilt auch für das 3. Energiepaket der EU.
Das vorgeschobene Argument eines Verstoßes gegen EU-Recht ist exakt das, was es ist: ein vorgeschobenes Argument. [Als ob die EU sich seit neuestem an Recht und Gesetze hält.] Denn v.a. die USA wollen ihr Fracking-Gas nach Europa verschiffen, aber nur zu den horrenden Preisen, die sie für den Gas-Export nach Asien anstreben. Dabei werden sie von den transatlantischen Netzwerken in Politik und Wirtschaft unterstützt. Deshalb gibt sich Washington hinsichtlich der Schiefergas-Wünsche der EU derzeit auch zurückhaltend. US-Außenminister Kerry hat kürzlich die Bitte der EU-Außenbeauftragten Mogherini abgelehnt, in das geplante TTIP ein Energie-Kapitel aufzunehmen.
……wieso vertriebsschädigend? Miller ist Putins bester Mann!
Als ich Miller das erste Mal sah, hatte ich das Gefühl, der Junge ist goldrichtig!!!!!
So ist es, der handelt ausschließlich in Russlands Interesse. Das ärgert ja auch die Natoleuten so
haha , da lacht mein Herz !!
Unsere kurzsichtigen Papiertiger in Bruessel kommen jetzt ordentlich ins schwitzen , auch wenn die MSM das Thema als nicht existent betrachten ,das werden sie nicht unter den Teppich kehren koennen . Natuerlich werden sie das als Erpressung von Seiten der Russen breit treten und alles versuchen Putin den schwarzen Peter in die Schuhe zu schieben . Aber der Mittelstand im Gewerbe und die Industrie hoeren gerade die Alarmglocken in voller staerke leuten . Jetzt geht’s an die weiche Stelle im empfindlichen Nervensystem der Energieversorgung . Von tuerkischen Unterhaendlern bei so einer heiklen Sache abhaengig zu sein wird wohl manchen CSU/CDU/OVP treuen Unternehmer die Hutschnur reissen lassen . Da gehts dann , Kaftan gegen Lederhosen .
ich lach mich schlapp. Wer Anderen eine Grube gräbt….
Nur noch test, wegen e-mail….. in Donezk, ist das Postamt noch offen…
Denke „Smersch“, hatte die Richtige Vermutung…. ???
Grade der Export in D basiert auf möglichst günstiger Energiezufuhr um die Produkte attraktiv zu halten. Ich muss zugeben, dass ich nicht wenig schadenfroh bin. An der Stelle trifft es die Richtigen und zwar die dicken Unternehmen wie Autohersteller, chemische Industrie und co. – also geht es mitunter den Lobbyinhabern an die Wäsche
na, da bin ich mir nicht so sicher. Es trifft wohl eher den Endverbraucher.
Ich kenne auch nicht den Anteil der Gaskosten von Produktionskosten, ich könnte mir vorstellen, das der gar nicht mal so hoch ist. Deutsche Stahlwerke heizen normalerweise mit Kohle.
Das verteuert einfach den gesamten Energiemarkt hier. Ist doch klar weil dann entsprechend andere Energieträger her müssen. Und die Produktion besteht mit nichten nur aus einer Rohstahlproduktion. Einfach immer ein bischen weiter denken. Und nun mache ich hier auch nicht mehr weiter, bevor das wieder von Ar***backe zu Pobacke geht.
Wie es kommt weiß keiner. Letztendlich ist alles eine Frage der Substitution. Wird die eine Energie zu teuer, bekommen andere Energieträger einen Wettbewerbsvorteil. In Deutschland liegt der Anteil von Gas bei 25%. Der russische Anteil dabei ca. 40%. Heißt letztendlich 10% kann Russland politisch bewegen. Wobei dieses Gas ja auch schon überwiegend über Northstream kommt.
Anbei ein interessante Grafik.
https://d28wbuch0jlv7v.cloudfront.net/images/infografik/normal/infografik_1969_Anteil_am_Pipeline-Gasexport_Russlands_n.jpg
55% des russischen Gases wird nach Westeuropa exportiert. 15% trägt Gas zum russischen Haushalt bei. Ich glaube nicht, dass Miller/Russland sich die Hand abhackt, die ihn füttert.
Richtig mit dem Wettbewerbsvorteil und Gas war bis jetzt einer der billigsten Energieträger. Dank Frackinggas oder Verflüssigung in Gasstationen wird sich dies ändern. Aber deswegen bleiben die Preise der anderen nicht unten. Das ist tendenziell eher anders rum weil die Nachfrage dann bei den anderen steigt. Also wird alles teurer.
@Kaffeetrinker: Ja, es wird unter Umständen teurer (Keiner weiß, wie sich Russland und Deutschland dann doch einigen).
Aber vermutlich stimmst Du mir zu, das es eher den Endverbraucher trifft, da dieser Preissteigerungen immer mit macht, nur bei Preissenkungen (Energiemarkt), nicht oder nur abgeschwächt, wesentlich später…
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Die Stahlwerke waren nur ein Beispiel als Großverbraucher gedacht, klar gibt es da noch jede Menge andere. Doch auch dort ist der Gesamtanteil an russischem Gas was Deutschland importiert „nur“ 30 %, das betrifft dann ebenfalls die Auswirkungen auf den Kostenanteil von Gas bei jeglichen Produkten (nur 30%). Und Russland hat ja nicht einen super EU-Rabatt gegeben, sondern einen Standard-Preis, den man auch überall woanders bekommt. Klar, müssten für andere Quellen erst einmal die logistischen Voraussetzungen getroffen werden. Das sind natürlich auch Kosten… die sich irgendwo niederschlagen.
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Ansonsten hör ich auch auf. Wir sind uns in dem Fall so glaube ich auch grob einer Meinung.
Ich erinnere auch mal wieder an der Stelle gern, dass es nicht nur um Gas geht. Da gibt es noch Öl, und alle Grundrohstoffe – vor allem Erze (Hauptkostenfaktor in der Autoindustrie) jeder Art die auch am günstigsten von dort kommen – bis jetzt, außer wir sauen weiter so arrogant mit den Russen rum und ignorieren deren Bedürfnisse.
@Kaffeetrinker: Ich bin aber eher der Meinung, das es sich so ähnlich verhält wie mit China und den „seltenen Erden“. Ein Großteil kommt aus China. Günstig und schmutzig. Sind wir daran Schuld? Oder ist es China? Vorher gab es auf der ganzen Welt Minen dafür. Nachdem China am günstigsten ist, haben die alle dicht gemacht. Es rentiert sich nicht. Würde China den Preis anheben, würde man ab einem bestimmten Preis wieder andere Minen aktivieren. Das macht China nicht. Haben wir Schuld? Ich glaube nicht. Und genauso ist es mit Russlands anderen Rohstoffen. Russland selbst entscheidet über den Preis. Ist er zu hoch, holt man sich die Rohstoffe von wo anders.
Nun das einzige was China wirklich viel hat ist seltene Erde. Daraus werden aber keine Autos Gebaut Und nun ists wirklich gut hier.
Bin gespannt, wann die europäischen Südstaaten Merkel/Deutschland angiften. Sie ist mitverantwortlich für den Ausstieg aus South Stream und verfügt aber selbst völlig unabhängig über genügend Gas via North Stream. Aber sie schlägt ja z.Zt. etwas sanftere Töne an.
Ich hatte jetzt eigentlich einen Militärschlag die Kiever Nazi-Junta im Donbass erwartet. Ich würde mal Russlands Stop der Gaslieferung via Ukraine auch als einen Joker Putins werten, diesen Schlag dadurch verhindert zu haben.
Den gab es erst vorgestern auf Donezk im großen Stil und heute ist Gorlowka dran. Richtig flächendeckender Aribeschuss der Ortschaft.
@wolfwal: Dir ist schon bekannt, das der Lieferstopp erst in minimal drei Jahren stattfindet? Zunächst einmal muss man ja die Pipelines bauen…
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Ansonsten diente die South-Stream ja auch dazu neue Märkte für Russland zu erschließen. Ich bin mir nicht sicher, wieviel Platz dort noch drin ist, wenn man den jetzigen EU-Anteil da durch laufen lässt.
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Nur Spaß: Da ist Putin aber gemein, der Türkei so in den Rücken zu fallen. Denn wenn – aus welchen Gründen auch immer – die Türkei ein Fail State wird, dann wird das auch nichts mit South-Stream im neuen Gewand… drei Jahre Zeit… ach, das ist sooo lang.
[…] http://vineyardsaker.de/ukraine/russland-eiskalt-zum-eu-energiekommissar/ […]
Unsere Helden in Bruessel sollten langsam munter werden , die Amis haben gerade Raketentriebwerke fuer mehr als 1mrd in Russland bestellt .
http://www.tarifometer24.com/allgemeines/usa-profitieren-von-den-diktierten-eu-sanktionen-gegen-russland/58024/
http://h-s-entress.de/2015/01/16/milliardendeal-usa-kaufen-raketentriebwerke-von-russland/
upps , da ist der richtige link :
[…] Rußland eiskalt zum EU-Energiekommissar | The Vineyard Saker – Deutsche Version. […]