Situation im Donbass zum 24. August

Übersetzung von Ситуация на Донбассе к 24 августа.


Übersucht über die Situation im Donbass zum 24. August.

1. Erstmal zu den Kampfhandlungen in der Nähe der Küste. Vor kurzem wäre das einigen lächerlich vorgekommen, aber heute haben Kämpfe im Gebiet Nowoasowsk begonnen, wo seit April ein gewaltiger Knoten der Luftabwehr geschaffen wurde und wo eine Gemüsesuppe von verschiedenen Teilen zweifelhafter Kampfkraft die Grenze zu Russland sichert. Nach der Schaffung des Südkessels 2.0 haben die Milizen begonnen, auch andere Grenzposten südwestlich von Marinowka anzusehen, und mit Verwunderung festgestellt, dass dort praktisch keine Sicherung vorhanden ist, alles wurde an die Hauptlinie der Front gezogen, und zum Süden von Amwrosijewka deutete sich ein Loch an, welches nur teilweise abgesichert war. Natürlich begannen anfangs Diversantengruppen der Milizen in den Südwesten einzudringen, was zur Säuberung des Grenzkontrollpunkts “Uspenka” führte. Wonach sich vor der Miliz eine operative Leere bis zur Küste öffnete, weil es hier keine ernsthaften Kräfte gab. Im Ergebnis drangen einige Diversantengruppen fast bis Nowoasowsk und den Orten Cholodnoje und Sedowo vor und führten einige beunruhigende Angriffe und Beschüsse von Kontrollpunkten durch.

Es ist klar, dass die Kräfte der Miliz für eine Einnahme von Orten hier nicht vorhanden sind (von der Einnahme von Nowoasowsk und Mariupol ganz zu schweigen). Aber nach Erklärungen zu urteilen, dass man in Mariupol einen Luftschutzbunker geöffnet hat, hat das Kommando der Junta in diesem Teil die Selbstbeherrschung verloren. Nicht nur dass sich das Loch in der Grenze weiter vergrößert, es zeichnete sich eine wenn auch entfernte Bedrohung von Nowoasowsk und Mariupol ab, da die Junta hier nicht besonders viele Kräfte hat, und wer weiß schon was da über die Grenze kommen könnte, und dann noch das Loch in der Front südlich von Amwrosijewka, welches auch nicht gerade optimistischer macht. Im Ganzen ist das was hier vorgeht noch kein Schlag mit bestimmten Zielen, sondern einfach ein beunruhigender Streifzug durch das Hinterland des Gegners, der sich für die Junta als unangenehme Überraschung erwies. Und warum sollte man es verschweigen, kaum einer von uns hat erwartet, dass Kampfhandlungen an der Küste sich so schnell entwickeln könnten. Insgesamt eine positive Tendenz für uns.

2. Vor Ilowaisk hat die Junta heute die Versuche, mit dem Kopf durch die Wand zu rennen, fortgesetzt, indem sie praktisch alle kampffähigen Teile in eine Attacke auf Ilowaisk schickte. Die Attacke brach schneller zusammen als die Sprecher der Junta erklären konnten, sie hätten Ilowaisk wieder einmal eingenommen. Diese höchst seltsame Sturheit, wenn man perspektivreichere Pläne einer Einkesselung und Einnahme von Mospino und das Loch in der Front südlich von Amwrosijewka bedenkt. Eine strategische Bedeutung hat dies schon lange nicht mehr, es ist ein Versuch, die Situation mit untauglichen Mitteln umzukehren, denn sogar wenn durch irgendein Wunder die Junta das halbzerstörte Ilowaisk einnimmt und die Miliz daraus vertreibt, geht dies nicht über den Rahmen eines taktischen Erfolgs vor dem Hintergrund einer freudlosen operativen Lage hinaus.

3. Im Gebiet Saur-Mogila, Schachtjorsk und Tores setzten sich heute Positionskämpfe fort. Die Junta versuchte mit mechanisierten Einheiten eine Bewegung in Richtung Schachtjorsk und Tores, aber dieser Angriff kam nicht weit.

Für die Milizen sind solche Kämpfe im Prinzip nützlich. Die Junta erschöpf hier ziemlich ziellos ihre Reserven, was in den Strafbataillonen den Verdacht erweckt, dass das Kommando der Strafoperation gezielt Teile der Südgruppierung in den Fleischwolf schickt (in einer Version machen das Agenten des Kreml, nach einer anderen Agenten Poroschenkos der die radikalen Elemente beseitigen will). Zusammengefasst, noch eine Woche solcher Kämpfe und die Junta kann hier neue unangenehme Überraschungen erleben. Der Südkessel 2.0 hält sich noch, aber die Verluste und Trophäen dort werden nicht gering sein – die Milizen attackieren Djakowo und schlagen den Eingekesselten dieselben Bedingungen vor wie früher – nach Russland gehen und die Ausrüstung den Milizen überlassen.

4. Nördlich von Donezk ist die Junta heute erschöpft, nur durch Diversantengruppen und Beschüsse setzt sie die schon gescheiterte Offensive fort, während die Miliz schon Kräfte für einen Angriff auf Uglegorsk gefunden hat, welches, auch wenn es nicht eingenommen wurde, so doch nicht mehr wie ein Platzdarm für den Angriff auf Jenakijewo aussieht. Die Milizen werden versuchen, es in den nächsten Tagen einzunehmen, um Gorlowka und Jenakijewo abzusichern und keine Trennung der Donezk-Gorlowka-Gruppierung zuzulassen. Schon jetzt kann man zusammenfassend sagen, dass der Angriff auf Donezk gescheitert ist und es keine direkte Bedrohung der Stadt gibt. Dabei wurde der Gegner nicht nur von Jasinowataja und nach Uglegorsk zurückgeworfen. Im Gebiet Shdanowka entstand der nächste Mini-Kessel, der Vorsprung im Gebiet Werchnaja und Nizhnaja Krynka ist liquidiert, die Milizen nahmen Gefangene und Trophäen. Die Front bewegt sich in Richtung Debalzewo, welches eines der Hauptziele der Milizen ist.

5. Nördlich von Debalzewo haben die Milizen heute einen für die Junta unerwarteten Schlag nach Nordwesten geführt, bei dem die vorderen Teile bis zu den Zugängen von Sewerodonezk vordrangen. Es gab gleich Siegesmeldungen, dass gleich Sewerodonezk und Lisitschansk befreit werden, aber in der Realität ist es wegen des Kräftemangels der Milizen ziemlich problematisch, zwei Städte auf einmal einzunehmen, noch dazu nur mit den Kräften von Vorausabteilungen. Zwar bietet die Schwäche der Junta in diesem Abschnitt verschiedene Möglichkeiten für Angriffsoperationen. Das liegt daran, dass der Großteil der Kräfte, die den Lisitschansker Vorsprung abgeschnitten haben, an andere Abschnitte verlegt worden sind – einige nach Debalzewo und Jasinowataja, andere nach Stschastje und Staniza Luganskaja. Die Milizen bemerkten eine Schwäche und haben einen unangenehmen Schlag durchgeführt, der zum Durchbruch der Front führte. Das Wichtigste ist, dass dieser Durchbruch wie auch die Spaziergänge der Diversantengruppen an der Küste zeigen, dass die operative Tiefe der Aufstellung des Gegners gering ist, und dass die Milizen nach Durchbrüchen auf schlecht verteidigten Abschnitten die Möglichkeit bekommen, in operativer Leere zu agieren, wo der Gegner praktisch keine Reserven hat. Aber aufgrund der fehlenden Kräfte führen diese für die Junta unangenehmen Durchbrüche nicht zu entscheidenden Ergebnissen. Klar, wenn die Milizen in solche Lücken 15-20 Panzer, genauso viele BMP und 200-300 Infantristen schicken könnten, dann könnte man auch Städte im Hinterland des Gegners einnehmen. Aber augenblicklich ist es so wie es ist.

6. Der Sturm von Lugansk ist gescheitert, von Chrjaschtschewatoje wurde der Gegner zurückgeworfen, bei Nowoswetlowka hält er sich noch, aber das sind schon deutlich Verteidigungsaktionen. Dabei führen die Milizen Angriffsoperationen gegen Lutugino und Stschastje durch. Deren Verlust würde die volle Katastrophe für die Belagerer von Lugansk bedeuten, die in mehrere Teile aufgespalten werden würden, obwohl ein Teil von ihnen sich auch so schon faktisch im Zustand operativer Umzingelung befinden. Heute wurde voraussagbar ein Schlag von Süden im Gebiet Wolnuchino geführt, in dessen Ergebnis eine direkte Gefahr für Lutugino entstand, an dessen Rand Diversantengruppen der Miliz kamen. Der Sinn dieser Kämpfe besteht darin, dass die Milizen, wenn sie Lutugino erobern, die ganze Trasse Lugansk-Krasny Lutsch entblockieren können, was den Zusammenhang des Territoriums von Neurussland erhöht und die Koordinierung ihrer bewaffneten Kräfte erleichtert. In dieser Hinsicht sind Lutugino und Debalzewo die Schlüsselpunkte des Transportnetzes und die Kontrolle über sie ist Teil des Kampfes der Seiten über die strategische Initiative.

Obwohl die Situation insgesamt noch kompliziert ist, hat die eine deutliche Tendenz zur Verbesserung. An einer ganzen Reihe von Abschnitten führt die Miliz Angriffsoperationen durch, während der Angriff der Junta fast überall abgebrochen wurde.