Waffenstillstand. Erster Tag.

Übersetzung von Перемирие. День первый von yurasumy.


Heute ersetze ich die Übersicht über die Situation an den Fronten durch eine allgemeine Übersicht über die Situation im Südosten. Die Situation werden wir durch das Prisma “Waffenstillstand” betrachten.

Die zwei wichtigsten Fragen, die jetzt alle stellen, die sich für die Situaiton im Südosten interessieren, sind: Wem “nutzt” der Waffenstillstand, der gestern in Minsk geschlossen wurde, und ….. wann wird er beendet?

Schon heute erschienen im Netz genügend Informationen, nach der man die Perspektiven und Zeiten des zeitweiligen Waffenstillstands beurteilen kann. Die Perspektiven sind, sage ich gleich, nicht “erfreulich”. Die heutigen Erklärungen von Poroschenko und Sachartschenko, diametral entgegengesetzt in der Einschätzung der Zukunft, lassen darauf schließen, dass die “zeitweilige Feuerpause” wirklich nur zeitweilig ist. Und das geht nicht darum, dass hier jemand “gut” oder “böse” ist. Die Feuerpause hatte für beide Seiten ihre Vorteile. Eine lange Fortsetzung des “Friedens” hätte für alle an den Kämpfen beteiligten Seiten viele Minusse, die sehr schnell die Plusse überwiegen werden. Sofort wenn dies passiert ist, ist die Fortsetzung der Kämpfe unausweichlich (möglicherweise mit Varianten mit Zeiten von plus-minus einigen Tagen).

Der Hauptgrund, warum der Waffenstillstand geschlossen wude, ist militärisch. Beide Seiten brauchten eine Atempause (ja, beide). Und eine Umgruppierung der Kräfte. Sobald die Umgruppierung abgeschlossen ist, ist es logisch, den Beginn der Kampfhandlungen zu erwarten.

Der Plan der Junta ist offensichtlich. Im Norden schützt sie sich durch die Linie des Sewerny Donez, und die befestigte Region Artjomowsk-Slawjansk-Kramatorsk. Dies erlaubt es ihr, von dort kampffähige Teile abzuziehen und nach Süden zu verlegen. Analog wird die Richtung Perekop und Pridnestrowje völlig nackt gelassen. Sogar das aus den Resten der 72. Brigade formierte Bataillon ist schon in der Kampfzone eingetroffen. Es wird also eine starke manövrierfähige Schlagkraft formiert. Damit will die Junta, gedeckt durch Absperrungen im Gebiet Wolnowacha-Telmanowo, entlang der Grenze einen Schlag gege die Gruppierung Nowoasow-Mariupol der NA führen. Diese Operation gestattet es, nach den Pländen der Kiewer Führung, die Initiative zu übernehmen und den stark gefallenen Kampfgeist zu heben.

Der Plan scheint irgendwie gut. Aber … er ist leicht zu erraten. Es gibt schon jetzt im Netz genügend Information, um die Vorbereitung der NA auf diese Entwicklung anzunehmen. Weiter schweige ich. Weil, ohne die Pläne auszuplaudern kann man über sie nichts erzählen. Ich sage nur, dass ich mich nicht sehr wundere, wenn es gleich ZWEI Überraschungen gibt. Jetzt dazu wann das passieren kann. Hier beunruhigt mich diese Meldung:

Ungeachtet der erreichten Einigung über den Friedensplan im Donbass und die Feuerpause hat die EU am Freitag die Entscheidung für neue Sanktionen gegen Russland getroffen. Das teilte der außenpolitische Dienst der EU mit. Es wird mitgeteilt, dass die neuen Sanktionen gegen Russland vom 9. September an in Kraft treten können.
(http://rusvesna.su/news/1410001154)

Von der heutigen Situation ausgehend hört sich dies, mild ausgedrückt, “unlogisch” an. Daher kann ich annehmen, dass die Situation sich zum 9. ändern dürfte, so dass die Sanktionen der EU dann sinnvoller erscheinen.

Aber augenblicklich ist die Aufgabe der Republiken, diese wenigen Tage für die Wiederherstellung der Elektro- und Wasserversorgung der Städte zu nutzen. Die Reinigung des Territoriums von verwesenden Leichen und verschiedenen gefährlichen “Sachen”. Die Lieferung humanitärer Güter an die friedliche Bevölkerung. Nach dem “Bild” zu urteilen beschäftigt man sich augenblicklich damit.

PS.: Leider eine solch traurige Information (obwohl ich überzeugt bin, dass viele froh sein werden. Für mich ist das seltsam, aber so sind die Realitäten der heutigen Zeit). Ich wäre froh, mich zu irren in diesem Fall, aber augenblicklich sieht die Situation genau so aus. Ich wiederhole, ausgehend von der Information, die ich aus dem Netz “rausholen” konnte.