Zentralafrikanische Republik
Die Zentralafrikanische Republik (Sango Ködörösêse tî Bêafrîka) ist ein Binnenstaat in Zentralafrika. Sie grenzt (im Uhrzeigersinn von Norden) an den Tschad, den Sudan, den Südsudan, die Demokratische Republik Kongo, die Republik Kongo und Kamerun. Die Hauptstadt ist Bangui.
Inhaltsverzeichnis
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Land liegt hauptsächlich auf dem Plateau der Nordäquatorialschwelle, welche im Durchschnitt eine Höhe von 600 Meter über dem Meeresspiegel hat. Im Norden des Landes liegen 216.000 km² im Tschadbecken. Das Bongo-Massiv an der Grenze zum Sudan erhebt sich bis zu einer Höhe von 1330 m, im Yade-Massiv entlang der Grenze zu Kamerun liegt der Ngaoui, mit 1420 m höchster Berg des Landes.
Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Klima entspricht größtenteils dem der wechselfeuchten Tropen und im Süden der immerfeuchten Tropen. Das heißt, es gibt eine feuchte und eine trockene Jahreszeit. Im Norden, an der Grenze zur Trockensavanne, ist die Regenzeit rund vier Monate lang, während sie sich im Süden über acht bis zehn Monate erstreckt. Im Norden ist es vor allem in der Trockenzeit enorm heiß, teilweise bis 40 °C. Nachts hingegen kühlt es teilweise auf unter 10 °C ab. In der Hauptstadt sind die jahreszeitlichen Temperaturunterschiede wegen der Nähe zum tropischen Regenwald hingegen gering.
Flora und Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der dichte tropische Regenwald im Süden ist eine der letzten Zufluchtsstätten für Flachlandgorillas und Waldelefanten. Hier liegt auch das Dzanga-Sangha-Schutzgebiet, in dem beide Arten geschützt sind. Der größte Teil des Landes besteht aber aus Baumsavanne (Feuchtsavanne) und lichtem Wald, die im Norden allmählich in die baumärmere Trockensavanne übergeht. Zum Tierbestand zählen Elefanten, Affen, Antilopen, Büffel, seltene Vögel sowie Warane und Flusspferde in den Gewässern.
Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit 5,0 Kindern pro Frau (Stand: 2008) hat die Zentralafrikanische Republik eine hohe Geburtenrate. Diese ist unter anderem auch dadurch bedingt, dass nur 7 % der verheirateten Frauen moderne Verhütungsmittel zur Verfügung stehen. 43 % der Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt, nur 4 % der Bevölkerung älter als 65. Die Lebenserwartung der Frauen liegt bei 44, die der Männer bei 43 Jahren.[6]
Während die Regenwaldgebiete und die Trockensavanne fast menschenleer sind, siedelt der größte Teil der Bevölkerung entlang der wichtigsten Wasserwege des Landes.
Volksgruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die ursprüngliche Bevölkerungsgruppe, die Pygmäen, zählt heute wenige Angehörige und lebt nur noch in den südwestlichen Regenwäldern. Die als Bewohner der südlichen Flusslandschaften lebenden Bantuvölker der Ngala-Gruppe bilden ebenfalls eine Minderheit: Von ihnen sind die Yakoma mit 4 % Anteil an der Bevölkerung das größte Volk, daneben gibt es auch die G'bakka mit ebenfalls 4 %, Lissongo, Bamda und Banziri.[7]
Hinzu kommen im Norden sahelo-sudanische Völker – zumeist Savannenbewohner, von denen die Baya mit 33 % der Bevölkerung die größte Volksgruppe des Landes stellen, neben den Banda mit 27 %. Weiterhin sind unter den sahelosudanischen Völkern die Mandschia mit 13 %, die Sara mit 10 %, die Mboum mit 7 % und die Ngbandi stärker vertreten.[8]
Ferner gibt es Niloten – v. a. Runga – sowie im Osten Azande-Völker. Einige Tausend Europäer, zumeist Franzosen, leben in den Städten.[9]
Sprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Amtssprachen sind Sango (seit 1991) und Französisch (seit der Unabhängigkeit). Darüber hinaus werden zahlreiche weitere indigene Sprachen gesprochen, vor allem Ubangi-Sprachen, zu denen auch das Sango gehört. Sango hat zudem auch den Status einer Nationalsprache. Insgesamt werden 72 verschiedene Sprachen und Idiome gesprochen.
Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemäß der Volkszählung 2003 sind nur noch rund 9,6 % der Einwohner offiziell Anhänger der indigenen Glaubensrichtungen.[10] Christen bilden etwa 50 % der Bevölkerung; sie sind etwa zur Hälfte evangelisch und katholisch[11] und besonders stark vertreten an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo. Der sunnitische Islam wird von 10,1 % der Bevölkerung praktiziert (mit zunehmender Tendenz) und ist vor allem im Norden, Osten und Nordwesten verbreitet.[12]
Seit der Kolonialzeit agieren viele Missionarsgruppen im Land, vor allem Lutheraner und Katholiken, aber auch Baptisten, Grace Brethren und Zeugen Jehovas. Während diese Missionare vorherrschend aus Frankreich, den Vereinigten Staaten, Italien und Spanien kommen, stammen viele Missionare auch aus Nigeria, der Demokratischen Republik Kongo und anderen schwarzafrikanischen Ländern. Viele westliche Missionare verließen das Land in den Jahren 2002/2003 aufgrund von Kämpfen zwischen Rebellen und Regierungstruppen.[13]
Soziales[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Trotz Schulpflicht liegt die Analphabetenrate noch bei fast 50 %. Die Schulbildung ist zwar kostenlos, aber immer noch nur einer kleinen Minderheit zugänglich. Seit 1969 besitzt das Land in Bangui eine Universität.[14] 2008 kam die internationale Euclid-Universität hinzu.[15]
Krankheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Gesundheitswesen ist der Schlafkrankheit, Malaria, der Lepra, AIDS und anderen Krankheiten nicht gewachsen. Ein hoher Anteil der Bevölkerung ist HIV-infiziert. Je nach Quelle wird von einer Prävalenz von 6,3 %[6] bis 13,5 %[16] ausgegangen. Eine soziale Versorgung gibt es kaum.
Nur 54 % der Geburten können medizinisch betreut werden. Die Säuglingssterblichkeit liegt bei 102 pro 1000 Geburten, die Müttersterblichkeit bei 9,8 pro 1000 Geburten.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Geschichte der Zentralafrikanischen Republik, beziehungsweise Französisch-Äquatorialafrika (Ubangi-Schari oder Oubangui-Chari)
Nach dem vom Sudan aus betriebenen Sklavenhandel siedelten hier später Bantu und Azande. Letztere gründeten die Königreiche Rafai und Bang Assou.
Das Land erlangte im „Afrikanischen Jahr“ 1960 seine volle Unabhängigkeit von der französischen Kolonialherrschaft. Barthélemy Boganda wurde bereits vor Unabhängigkeit Ende 1958 zum Premierminister ernannt, verunglückte aber 1959 bei einem Flugzeugabsturz. David Dacko wurde 1960 zum Präsidenten gewählt. 1966 setzte Jean-Bédel Bokassa Dacko durch einen Putsch ab und verwandelte 1976 bis 1979 das Land in eine Monarchie, das Zentralafrikanische Kaiserreich, das er als Kaiser despotisch regierte. 1979 wurde Bokassa von Général André Kolingba abgesetzt, der als Präsident bis 1993 regierte. 1991 wurden politische Parteien wieder zugelassen. Bei Freien Wahlen verlor Kolingba 1993 gegen Ange-Félix Patassé, der am 19. September 1993 neuer Präsident wurde. Seitdem gab es verschiedene Versuche zur Demokratie zurückzukehren, aber bis 1997 auch Militärrevolten, Umstürze und Umsturzversuche, an denen zum Teil die frühere Kolonialmacht Frankreich beteiligt war.
Patassé wurde nach zwischenzeitlichen Umstürzen am 22. Oktober 1999 wiedergewählt und am 15. März 2003 durch François Bozizé gestürzt. Die Präsidentschaftswahlen 2005 gewann Bozizé im zweiten Wahlgang am 24. Mai 2005 mit 64,6 % der registrierten Stimmen. Seit Mitte 2006 litt der Norden des Landes unter Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen. Nach Angaben der humanitären Organisationen im Land waren millionen Menschen von den gewaltsamen Auseinandersetzungen betroffen, mehr als 212.000 Menschen aus ihren Dörfern geflüchtet. 78.000 Flüchtlinge hatten das Land verlassen. Die bewaffneten Konflikte in Tschad und Darfur (→ Darfur-Konflikt) begannen auf die Zentralafrikanische Republik überzugreifen.[17] Die Regierung wurde beim Kampf gegen Rebellen von der ehemaligen französischen Kolonialmacht unterstützt.[18]
Am 27. Dezember 2012 flogen die USA aus Angst vor Übergriffen ihren Botschafter, das Botschaftspersonal und andere Ausländer aus dem Land aus.[19] Begründet wurde dies mit seit Mitte Dezember 2012 andauernden Gefechten der Regierung mit den islamisch dominierten Rebellen der Séléka. Unterdessen kam es zu Protesten vor der Botschaft Frankreichs. Die Demonstranten forderten ein Eingreifen der rund 250 Soldaten, welche zum Schutz französischer Staatsbürger am Flughafen der Hauptstadt stationiert sind. Frankreichs Präsident Hollande lehnte jede Intervention seitens Frankreichs ohne UN-Mandat ab.[20]
Am 24. März 2013 nahm die Rebellenkoalition Séléka den Präsidentenpalast in der Hauptstadt Bangui ein und übernahm die Macht. Präsident François Bozizé floh offenbar unmittelbar darauf ins Ausland.[21] Der Rebellenführer Michel Djotodia ließ sich im August zum Präsidenten küren. Obwohl er im September die Séléka auflöste, kam es im November zunehmend zu Gewalttätigkeiten größeren Ausmaßes zwischen Kämpfern der ehemaligen Rebellen und den Anhängern Bozizés – gleichzeitig auch ein Konflikt zwischen Moslems und Christen –, sowie gegen Zivilisten. Die staatliche Ordnung brach zusammen, mehrere tausend Menschen wurden vor allem im Nordwesten des Landes vertrieben. Sowohl die französische Regierung als auch die Mission der Afrikanischen Union (MISCA) kündigten angesicht der eskalierenden Gewalt die Entsendung weiterer Truppen an.[22] Bislang waren rund 2500 Soldaten der MISCA in der Zentralafrikanischen Republik stationiert, hinzu kamen 650 französische Soldaten, die vor allem den internationalen Flughafen Bangui M’Poko International Airport sowie diplomatische Einrichtungen in der Hauptstadt sicherten.[23] Am 5. Dezember 2013 stimmte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einstimmig einer Ausweitung des französischen Militäreinsatzes zu.[24] Der französische Staatspräsident François Hollande kündigte daraufhin die unverzügliche Entsendung weiterer Truppen an.[25]
Nach einem Treffen mit Vertretern der Zentralafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (CEEAC) kündigten Djotodia und Premierminister Nicolas Tiangaye am 10. Januar 2014 ihren Rücktritt an.[26]
Am 14. Dezember 2015 rief die Séléka im Norden des Landes die Republik Dar el Kuti aus. Man wolle zuerst nur Autonomie, strebe aber für die Zukunft die völlige Unabhängigkeit an.[27]
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach der Verfassung, die am 14. Januar 1995 in Kraft trat, ist die Zentralafrikanische Republik eine präsidiale Republik mit Mehrparteiensystem. Oberbefehlshaber der Streitkräfte und Staatsoberhaupt ist der mit umfassenden Vollmachten ausgestattete Präsident, welcher für eine Amtszeit von sechs Jahren direkt gewählt wird. Er kann das Parlament auflösen, verfügt über weitreichende Notstandsbefugnisse, ernennt den Ministerpräsidenten und auf dessen Vorschlag die übrigen Mitglieder des Kabinetts. Die Legislative liegt bei der Nationalversammlung mit 109 Abgeordneten, die für fünf Jahre gewählt werden.
Die wichtigsten Parteien sind:
- Alliance pour la Démocratie et le Progrès (ADP)
- Front Patriotique pour le Progrès (FPP)
- Mouvement pour la Démocratie et le Développement (MDD)
- Mouvement pour la Libération du Peuple Centralafricain (MLPC)
- Rassemblement Démocratique Centralafricain (RDC)
Im Demokratieindex 2014 lag die Zentralafrikanische Republik auf dem vorletzten Rang unter 167 untersuchten Staaten. Die Medien unterliegen einer staatlichen Zensur.
Menschenrechte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Allgemeinen werden die Bemühungen der Regierung zur Einhaltung der Menschenrechte als sehr gering eingestuft. Bewaffnete Gruppen töten, schlagen und vergewaltigen Zivilisten, plündern und brennen Dörfer im Norden des Landes nieder. Die lokale Bevölkerung wird von den bewaffneten Gruppen erpresst, bedroht und misshandelt. Berichten zufolge sind auch 12-jährige Kinder Mitglieder dieser bewaffneten Gruppen.
Die Lage der Presse- und Meinungsfreiheit wird als kritisch beurteilt. Journalisten werden eingeschüchtert und bedroht und die Gefängnisbedingungen sind sehr hart.[28][29]
Zahlreiche Zivilisten wurden 2009 während kriegerischen Auseinandersetzungen von Kämpfern verletzt oder ermordet. Angehörige der Sicherheitskräfte, die Menschenrechtsverletzungen begangen hatten, blieben straffrei. Durch die allgemein kritische Sicherheitslage war es für Menschenrechtsgruppen und humanitäre Hilfsorganisationen äußerst schwierig, die genaue Zahl der Verletzten und Getöteten zu bestimmen. Der "Amnesty Report 2010" von Amnesty International gibt an, dass der Glaube an Hexerei weit verbreitet sei. Der Hexerei verdächtigte Menschen würden demnach häufig gefoltert, auf andere Weise grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung ausgesetzt und in einigen Fällen sogar umgebracht.[30] Die Kinderarbeit stellt eine Herausforderung für das Land dar. Laut dem Kinderhilfswerk UNICEF mussten ca. 47 % der Kinder im Alter zwischen fünf und 14 Jahren zwischen 1999 und 2007 Arbeit verrichten. Aufgrund der Immunschwächekrankheit AIDS gibt es schätzungsweise 100.000 Aids-Waisen im Land, die größtenteils selbst für ihren Lebensunterhalt aufkommen müssen. Aufgrund der großen Armut sind zudem viele Familien auf das Einkommen der Kinder angewiesen. Die Zentralafrikanische Republik ist sowohl Ausgangs- als auch Zielland von Kinderhandel.[31] UNICEF unterhält ein Projekt zur Reintegrierung ehemaliger Kindersoldaten zurück in die Gesellschaft.[32]
Das Strafgesetzbuch kriminalisiert homosexuelles Verhalten. Die Strafe für das "öffentliche Zeigen der Liebe" zwischen Personen des gleichen Geschlechts wird mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe zwischen 150.000 und 600.000 CFA-Francs (230 bis 900 Euro) bestraft. Jedoch gibt es keine Anhaltspunkte für entsprechende polizeiliche Verfolgungen.[33]
Militär[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Forces Armées Centrafricaines (FACA) gliedern sich in Heer (ca. 2000 Mann), Luftstreitkräfte (Force Aérienne Centrafricaine, 150 Mann) und Gendarmerie (ca. 1000 Mann). Für junge Männer besteht eine Wehrpflicht von zwei Jahren, aber nur ein geringer Teil eines Jahrgangs wird eingezogen.[34]
Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Staat gliedert sich in 14 Präfekturen, zwei Wirtschaftspräfekturen (Préfectures économiques) und eine autonome Stadt (Commune autonome):
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Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wirtschaftsstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Binnenlage, eine unzureichende Verkehrsinfrastruktur und Mangel an qualifizierten Arbeitskräften erschwerten die wirtschaftliche Entwicklung des Landes bereits während der Kolonialzeit, mit der Unabhängigkeit kamen noch Korruption und politische Instabilität hinzu.[1]
60 % der Bevölkerung lebt bis heute auf dem Land, daher ist die Landwirtschaft der wichtigste Wirtschaftszweig. Obwohl nur gut drei Prozent des Staatsgebietes landwirtschaftlich genutzt werden, trägt der Agrarsektor zu mehr als der Hälfte des Bruttoinlandsprodukt bei. Subsistenzwirtschaft ist weit verbreitet, eine Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln ist nicht möglich. Angebaut werden etwa Yams, Maniok, Hirse und Mais für den Eigenbedarf und Baumwolle, Kaffee und Tabak für den Export. Holz und Diamanten stellen die wichtigsten Exportgüter dar, die zusammen zwei Drittel des Exports ausmachen.[1]
Die Industrie des Landes ist kaum entwickelt und trägt zu etwa 15 % des BIP bei. Hergestellt werden einfache Konsumgüter und Gebrauchsgegenstände wie Textilien, Schuhe oder auch Fahrräder, neben der Verarbeitung von Holz und Diamanten. Energieträger, Maschinen, Fahrzeuge und chemische Erzeugnisse müssen importiert werden, wodurch das Land ein hohes Handelsbilanzdefizit aufweist, welches durch internationale Hilfsleistungen nur unzureichend ausgeglichen wird.[1] Der Tourismus ist unbedeutend, etwa 12.000 Touristen bereisten 2005 das Land, welches damit etwa 4 Mio. USD einnahm.[35] Es existieren bedeutende Uranlagerstätten welche zu 90 % im Besitz von Uramin, einem Tochterunternehmen des französischen Nukleartechnikkonzerns Areva, sind.[36]
Staatshaushalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Staatshaushalt umfasste 2010 Ausgaben von umgerechnet 335 Mio. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 325 Mio. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 0,5 % des BIP.[1]
Die Staatsverschuldung betrug 2009 583 Mio. US-Dollar oder 29,1 % des BIP.[37]
2009 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Verkehrsinfrastruktur ist sowohl in Umfang als auch im Zustand unzureichend. Es besteht ein Straßennetz mit einer Länge von ca. 24.000 km, von dem aber nur etwa drei Prozent asphaltiert ist, sodass ein beträchtlicher Teil davon während der Regenzeit (Juli-Oktober) nicht befahrbar ist. Ein Abschnitt des Trans-African Highway 8 verläuft durch das Land.
Eine Eisenbahn besteht nicht, es gibt jedoch Vorschläge, das Land an die Eisenbahnen von Kamerun und Sudan anzuschließen.
Schiffsverkehr ist in der Regenzeit auf einer Länge von 2800 Kilometern auf den Flüssen Ubangi und Sangha bzw. auf dem Kongo möglich. Binnenhäfen befinden sich in Bangui und Salo.
Einziger internationaler Flughafen ist der Bangui M’Poko International Airport, daneben sind 37 kleinere Flugplätze in Betrieb.[38]
Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die zentralafrikanischen Pygmäen sind bekannt für ihre Trommelspiele und ihre rituellen Tänze. Mittlerweile sind allerdings viele Traditionen aus den Wäldern der Zentralafrikanischen Republik nicht mehr präsent.
Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Musik der Aka-Pygmäen zeichnet sich durch einen mehrstimmigen Gesang aus, welcher von Flöten, Harfen und Händeklatschen rhythmisch unterlegt wird. Die Instrumente sind meist aus Holz angefertigt. Die einseitige Harfe der Aka-Pygmäen kann auch mit dem Mund gespielt werden. Allgemein ist die Musik der Pygmäen in der Zentralafrikanischen Republik mit der Zwölftonmusik vergleichbar: Die zunächst vermeintlich unabhängigen Gesänge finden nach jedem zwölften Ton wieder zueinander.[9]
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Rundfunkberichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Bettina Rühl: Zentralafrikanische Republik – Gewalt zwischen Muslimen und Christen eskaliert. In: Deutschlandfunk – „Hintergrund“. 15. Februar 2014.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b c d e f g h i j k l m The World Factbook
- ↑ Zentralafrikanische Republik - FRENDY.de
- ↑ Human Development Reports, Table 1: Human Development Index and its components United Nations Development Programme (UNDP), Abgerufen am 9. Februar 2016
- ↑ http://plaque.free.fr/
- ↑ Statoids.com
- ↑ a b Länderdatenbank der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung: „Zentralafrikanische Republik“
- ↑ Auswärtiges Amt - Zentralafrikanische Republik. Abgerufen am 6. Mai 2011.
- ↑ CIA World Fact Book - Zentralafrikanische Republik. Abgerufen am 15. August 2011.
- ↑ a b Meyers Großes Länderlexikon. Meyers Lexikonverlag, Mannheim 2005.
- ↑ Ministère du Plan et de l'Economie (Memento vom 25. Februar 2008 im Internet Archive)
- ↑ Angaben des Fact Book der CIA, abgerufen am 26. März 2013
- ↑ Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu der Zentralafrikanischen Republik
- ↑ U.S. Department of State. State.gov. 20. September 2005. Abgerufen am 27. Juni 2010.
- ↑ Homepage der Universität Bangui
- ↑ Homepage der Euclid-Universität
- ↑ CIA: The world Factbook"
- ↑ Humanitarian and Development Partners Central African Republic
- ↑ The Independent: 'Inside France's secret war', 6. Oktober 2007
- ↑ 'U.S. Department of State', 28. Dezember 2012
- ↑ 'Artikel der NY TIMES', 28. Dezember 2012
- ↑ Thomas Scheen: Putsch in der Zentralafrikanischen Republik. Frankfurter Allgemeine, 24. März 2013 (faz.net).
- ↑ Frankreich schickt neue Soldaten in Konflikt Handelsblatt, 26. November 2013, abgerufen am 27. November 2013.
- ↑ Johannes Dieterich: Schlachtfeld für alle Frankfurter Rundschau, 26. November 2013, abgerufen am 27. November 2013.
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung: UN–Sicherheitsrat billigt Intervention, 5. Dezember 2013.
- ↑ BBC News: France takes 'immediate' military action amid CAR clashes, 5. Dezember 2013.
- ↑ Krise in Zentralafrika: Präsident Djotodia tritt zurück, Spiegel Online vom 10. Januar 2014. Abgerufen am 11. Januar 2014.
- ↑ The Africa Report: The Republic of Logone: Self-determination and CAR's territorial integrity, abgerufen am 19. Dezember 2015.
- ↑ http://www.state.gov/r/pa/ei/bgn/4007.htm#political
- ↑ http://www.state.gov/g/drl/rls/hrrpt/2009/af/135944.htm
- ↑ Amnesty International Länderbericht 2010
- ↑ http://aktiv-gegen-kinderarbeit.de/welt/afrika/zentralafrikanische_republik
- ↑ Child Soldiers Demobilized in the Central African Republic UNICEF (in englischer Sprache)
- ↑ 2009 Human Rights Report: Central African Republic BUREAU OF DEMOCRACY, HUMAN RIGHTS, AND LABOR (in englischer Sprache)
- ↑ Europa Publications: The Europa World Year Book 2008 Routledge, New York 2008, ISBN 978-1-85743-452-1 S. 1142
- ↑ Europa Publications: The Europa World Year Book 2008 Routledge, New York 2008, ISBN 978-1-85743-452-1 S. 1152
- ↑ Nanjala Nyabola "Chasing ghosts in the Central African Republic" AlJazeera, 14. Feb 2014
- ↑ Central African Republic to receive full multilateral debt relief
- ↑ Europa Publications: The Europa World Year Book 2008 Routledge, New York 2008, ISBN 978-1-85743-452-1 S. 1151f
Ägypten1 | Algerien | Angola | Äquatorialguinea | Äthiopien | Benin | Botswana | Burkina Faso | Burundi | Dschibuti | Elfenbeinküste | Eritrea | Gabun | Gambia | Ghana | Guinea | Guinea-Bissau | Kamerun | Kap Verde | Kenia | Komoren | Kongo (Dem. Rep.) | Kongo (Rep.) | Lesotho | Liberia | Libyen | Madagaskar | Malawi | Mali | Marokko | Mauretanien | Mauritius | Mosambik | Namibia | Niger | Nigeria | Ruanda | Sambia | São Tomé und Príncipe | Senegal | Seychellen | Sierra Leone | Simbabwe | Somalia | Südafrika | Sudan | Südsudan | Swasiland | Tansania | Togo | Tschad | Tunesien | Uganda | Zentralafrikanische Republik Andere Gebiete: Umstrittene Gebiete: 1 Liegt zum Teil auch in Asien. |
Ägypten | Algerien | Angola | Äquatorialguinea | Äthiopien | Benin | Botswana | Burkina Faso | Burundi | Dschibuti | Elfenbeinküste | Eritrea | Gabun | Gambia | Ghana | Guinea | Kamerun | Kap Verde | Kenia | Komoren | Kongo, Demokratische Republik | Kongo, Republik | Lesotho | Liberia | Libyen | Madagaskar | Malawi | Mali | Mauretanien | Mauritius | Mosambik | Namibia | Niger | Nigeria | Ruanda | Sambia | São Tomé und Príncipe | Senegal | Seychellen | Sierra Leone | Simbabwe | Somalia | Südafrika | Sudan | Südsudan | Swasiland | Tansania | Togo | Tschad | Tunesien | Uganda | International nicht anerkannte Mitglieder: Demokratische Arabische Republik Sahara Suspendierte Mitglieder: Guinea-Bissau, Zentralafrikanische Republik Ehemaliges Mitglied: Marokko |
Koordinaten: 7° N, 21° O