Gelenkuntersuchung mit Kontrastmittel

Die Arthrografie ist die Röntgenuntersuchung eines Gelenks nach der Injektion von Kontrastmittel ins Gelenk. Diese Untersuchung liefert Aufnahmen des Inneren von Gelenken.

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Was ist die Arthrografie?

Die Arthrografie ist die Röntgenuntersuchung eines Gelenks nach der Injektion von Kontrastmittel ins Gelenk. Diese Untersuchung liefert Aufnahmen des Inneren von Gelenken. Die Arthrografie wird vor allem zur Untersuchung von Kniegelenken, Schultergelenken, Hüftgelenken, Ellbogengelenken, Handgelenken und Kiefergelenken eingesetzt.

Wann wird die Arthrografie eingesetzt?

Die Untersuchung erfolgt zur Abklärung dauerhafter, unklarer Gelenkschmerzen. Man will damit herausfinden, was mit dem Gelenk nicht in Ordnung ist. Diese Untersuchung wurde jedoch in zunehmendem Maße durch die MRT ersetzt, in der Gelenke ohne Kontrastmittelinjektion dargestellt werden können.

Bei einem normalen Befund ergibt sich nach der Injektion des Kontrastmittels ins Gelenk eine normale Darstellung der Strukturen innerhalb der Gelenkkapsel: Gelenkspalt, Schleimbeutel, möglicherweise Menisken (Knie), Bänder und Knorpel.

Die Untersuchung

Da Kontrastmittel in ein Gelenk injiziert werden muss, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Untersuchung unter sterilen Bedingungen durchgeführt wird, sodass es im Gelenk später nicht zu einer Entzündung kommt. Die Haut um die Einstichstelle wird daher gereinigt (aseptisch) und die umgebende Haut mit sterilen Tüchern abgedeckt. Ins Gewebe um das Gelenk wird ein Lokalanästhetikum injiziert. Falls das Gelenk aufgrund einer erhöhten Menge an Gelenkflüssigkeit geschwollen ist, wird ein Teil der Gelenkflüssigkeit mit einer Spritze abgesaugt. Die Kontrastflüssigkeit wird ins Gelenk injiziert. Nach dem Herausziehen der Nadel wird das Gelenk ein wenig gebeugt und gedreht, damit sich das Kontrastmittel gleichmäßig verteilt. Manchmal wird der Patient gebeten, ein wenig zu gehen oder das Gelenk einige Minuten zu bewegen. Dann werden Röntgenbilder in unterschiedlichen Richtungen aufgenommen.

In seltenen Fällen kann es nach der Untersuchung zu einer bakteriellen Entzündung des Gelenks kommen.

Patientenvorbereitungen

Die Untersuchung erfordert keine speziellen Vorbereitungen. Falls Sie allergisch auf Jod reagieren, müssen Sie das erwähnen, da dann kein jodhaltiges Kontrastmittel verwendet werden kann. Im Zusammenhang mit der Injektion des Kontrastmittels und der geführten Bewegung des Gelenks spüren Sie möglicherweise ein leichtes Unbehagen. Nach der Untersuchung darf das Gelenk 12 Stunden lang nicht belastet werden. Dass es in den ersten 1–2 Tagen nach der Untersuchung zu einem gewissen Knacken im Gelenk kommen kann, ist normal.

Welche Befunde sind möglich?

Die häufigsten Befunde sind Veränderungen, die mit Gelenkentzündungen (Arthritis), Bänderverletzungen, Meniskusverletzungen des Kniegelenks, Veränderungen der Gelenkinnenhaut (Synovitis), einer Verengung des Gelenkspalts und Zysten einhergehen.

Autoren

  • Philipp Ollenschläger, Medizinjournalist, Köln

Literatur

Dieser Artikel basiert auf dem Fachartikel Artrografi. Nachfolgend finden Sie die Literaturliste aus diesem Dokument.

  1. Johns Hopkins Medicine. Joint X-ray with Contrast Dye. Accessed July 3, 2014.