CT der Wirbelsäule

Eine CT der Wirbelsäule wird oft durchgeführt, wenn der Verdacht besteht, dass eine Erkrankung im Rücken Druck auf das Nervengewebe ausübt, insbesondere wenn ein operativer Eingriff in Betracht gezogen wird. Am häufigsten erfolgt die Untersuchung bei Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall im Rücken.

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Was ist eine CT?

CT ist die Abkürzung für Computertomografie. Die CT-Bilder entstehen durch den gleichen Strahlentyp wie konventionelle Röntgenbilder. Die CT-Technik unterscheidet sich vom Röntgen dadurch, dass man ein fortschrittlicheres Verfahren zur Aufzeichnung der Strahlen verwendet. Per Computer werden die Daten zu einem Bild zusammengefügt, welches man untersuchen kann. Die Röntgenquellen und die Röntgendetektoren bewegen sich um die Körperregion, die abgebildet wird. Dadurch ist eine Darstellung im Querschnitt und dreidimensional möglich. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie bereits sehr kleine Veränderungen nachweisen kann. Außerdem können Bilder vom Weichteilgewebe dargestellt werden, im Gegensatz zum Röntgen, das in erster Linie Knochengewebe abbildet.

CT-Bilder sind schwarz-weiß. Die Organe werden in verschiedenen Grautönen dargestellt. Gewebe mit niedriger Dichte, z. B. luftgefüllte Hohlräume, erscheinen als dunkle oder schwarze Abschnitte. Gewebe mit höherer Dichte erscheint in helleren Grautönen. Je höher die Gewebedichte, desto heller ihr Abbild. Knochengewebe wird weiß dargestellt.

Die Strahlenbelastung ist höher als bei herkömmlichen Röntgenuntersuchungen, doch dieser Nachteil wird dadurch ausgeglichen, dass der Arzt aufgrund von mehr Informationen wesentlich stärker von der CT profitiert. Man erhält einfach bessere Bilder.

Indikationen

Eine CT der Wirbelsäule wird durchgeführt, wenn der Verdacht besteht, dass eine Erkrankung im Rücken Druck auf das Nervengewebe ausübt, insbesondere wenn ein operativer Eingriff in Betracht gezogen wird. Am häufigsten erfolgt die Untersuchung bei Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall im Rücken. Auch bei ungeklärten Rückenschmerzen wird eine CT gemacht, wenn z. B. durch Röntgen kein aufschlussreiches Ergebnis erzielt werden konnte. Die MRT ist in vielerlei Hinsicht eine bessere Untersuchung als die CT. Dennoch ist die CT in vielen Fällen eine ausreichende Alternative – vor allem, wenn eine MRT z. B. mit langer Wartezeit verbunden ist. Eine CT der Wirbelsäule wird auch zur Untersuchung von Knochenbrüchen durchgeführt. Bei der Untersuchung von Tumoren und der Streuung von Krebs in den Rücken wird jedoch die MRT und ggf. die Szintigrafie bevorzugt.

Untersuchung

Eine CT kann auf zwei verschiedene Arten durchgeführt werden: Als eine Reihe von Einzelbildern oder als zusammenhängende Bildaufzeichnung durch die sogenannte Spiral-CT.

Serie von Einzelbildern

Die zu untersuchenden Organe werden in vielen horizontalen Scheiben abgebildet, sogenannte Querschnittsbilder. Ein Querschnittsbild nach dem anderen wird aufgenommen. Während beim herkömmlichen Röntgen eine „flache“ zweidimensionale Abbildung entsteht, bei der die Organe im vorderen Teil des Körpers über denen des hinteren Teils liegen, produziert die CT Bilder, auf denen hinten liegende Organe nicht überlagert werden. Durch die Verarbeitung der Bildsignale per Computer werden die Schnitte zu einem dreidimensionalen Bild zusammengesetzt. Mithilfe einer zusätzlichen Kontrastmittelinjektion können Tumoren und entzündliche Erkrankungen durch das Sichtbarmachen der Blutversorgung dargestellt werden.

Spiral-CT

Bei der Spiral-CT wird der Patient kontinuierlich durch das Strahlenfeld bewegt, so dass in der Umlaufbewegung von Röntgenquelle und Detektor Aufzeichnungen in einer Spirale gemacht werden. Dies bedeutet, dass größere Bereiche in einer Sitzung und in kürzerer Zeit abgebildet werden können. Diese Informationen werden im Computer gespeichert und verarbeitet. Er wandelt sie dann in Querschnittsbilder und evtl. dreidimensionale Bilder um.

Wie läuft die Untersuchung ab?

Dies kann je nach Radiologieabteilung etwas variieren. Die Informationen, die Sie aus der Radiologieabteilung erhalten, in der Sie untersucht werden, sind für Sie gültig. In den meisten Fällen verläuft die Untersuchung so, wie unten erklärt.

Sie werden liegend auf einem motorisierten Tisch untersucht, der Sie in eine ringförmige Öffnung schiebt. Damit die Bilder nicht unscharf werden, müssen Sie während der Untersuchung ganz ruhig liegen.

Die Apparatur im Ringtunnel, Röntgenquellen und Röntgenempfänger, bewegt sich um Sie herum, während die Bilder gemacht werden. Gleichzeitig werden die Bilder auf einem Monitor angezeigt. Bei einer CT des Rückens wird meist kein Kontrastmittel verabreicht. Sollte dies dennoch notwendig sein, haben die Patienten das Gefühl von Wärme im Körper, wenn das Kontrastmittel injiziert wird. Einige reagieren darauf mit Unwohlsein, Übelkeit und evtl. Erbrechen. Durch langsames und tiefes Atmen können diese Beschwerden gemildert werden.

Patientenvorbereitungen

Sofern ein Kontrastmittel verabreicht werden soll, werden Sie in der Regel gebeten, vier Stunden vor der Untersuchung nichts mehr zu essen. Dies soll möglichem Unwohlsein vorbeugen.

Informieren Sie die Ärzte, wenn Sie schwanger sind. Um eine Strahlenbelastung für das Kind zu vermeiden, ist man mit einer CT während der Schwangerschaft vorsichtig. Sowohl der überweisende Arzt als auch die Radiologie werden dann die Notwendigkeit der Untersuchung beurteilen.

Klaustrophobische Reaktionen können vorkommen, aber bei den meisten Patienten verläuft die Untersuchung ohne große Probleme. Patienten, die sehr ängstlich sind, können eine Beruhigungsspritze bekommen. Patienten mit starken Schmerzen bekommen Schmerzmittel.

Metallgegenstände wie Knöpfe, Reißverschlüsse, Gürtel, Schmuck etc. müssen aus dem Untersuchungsbereich entfernt werden, da sie die Bildqualität beeinträchtigen können.

Welche Befunde sind möglich?

Verschleißveränderungen gehören zu den häufigsten Befunden. Diese zeigen sich am deutlichsten als Veränderungen in den Bandscheiben, oft mit Verkalkungen, aber auch als kleine knöchrige Wucherungen an den Rückenwirbeln.

Eine Höhenreduktion der Bandscheiben ist vorwiegend auf Verschleiß oder Schäden an der Bandscheibe zurückzuführen. Ein Bandscheibenvorfall liegt vor, wenn die Bandscheibe gebrochen ist und ein Teil ihres Inneren durch den Spalt herausgedrückt wird. Mithilfe einer CT kann ein solcher Vorfall erkannt werden und der Arzt kann sehen, ob der Prolaps auf Nerven oder das Rückenmark drückt. Erwiesenermaßen liefert eine MRT bessere Bilder eines Prolaps, und diese Untersuchung wird heutzutage, sofern möglich, bevorzugt.

Ein anderer Befund ist ein Zusammensacken der Rückenwirbel. Die Höhe der Rückenwirbel ist reduziert. Die Ursache dafür können Verletzungen, Osteoporose, Entzündungen oder die Streuung von Tumoren sein. Derartige Befunde können eine weitere Untersuchung per MRT erfordern, welche auch eventuelle Verletzungen des Nervengewebes besser darstellen kann.

Rückenverletzungen werden in der Regel zunächst per Röntgen untersucht, um Frakturen im Rücken zu erkennen. Eine CT ist hilfreich bei großen Verletzungen und macht den Verlauf eventueller Frakturen sichtbar. Mit ihr können auch Frakturen nachgewiesen werden, die zu einer Instabilität der Wirbelsäule führen. Schließlich können mit einer CT Knochenfragmente im Spinalkanal erkannt werden, die operativ entfernt werden müssen. Die MRT ist bei akuten Rückenverletzungen weniger gut geeignet als die CT, kann jedoch Blutungen und Prellungen im Rückenmark aufdecken.

Beispiele für andere nachweisbare Erkrankungen und Anomalien sind: Infektion der Bandscheibe; Spinalkanalstenose, eine Verengung des Wirbelkanals, die zu Druck auf das Rückenmark führen kann; Veränderungen, die typisch für Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) sind; angeborene Anomalien, z. B. Spina bifida; Frakturen und Verschiebungen von Wirbeln (Spondylolyse und Spondylolisthesis); Rückenmarksverletzungen.

Weiterführende Informationen

Autoren

  • Philipp Ollenschläger, Medizinjournalist, Köln

Literatur

Dieser Artikel basiert auf dem Fachartikel CT av rygg. Nachfolgend finden Sie die Literaturliste aus diesem Dokument.

  • Fischbach, F. A manual of laboratory & diagnostic tests. Philadelphia: Lippincott, 2000.
  • Armstrong P, Wastie ML. Diagnostic imaging. Oxford: Blackwell Science, 1998.