Bugatti Automobiles

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Bugatti Automobiles S.A.S.

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Rechtsform Société par actions simplifiée
Gründung 1998
Sitz Molsheim, Frankreich
Leitung Stephan Winkelman
Branche Automobilhersteller
Website www.bugatti.com

Bugatti Automobiles S.A.S. ist ein französischer Automobilhersteller in Molsheim im Elsass.

1998 übernahm die Volkswagen AG die Design- und Namensrechte. Seitdem existiert Bugatti als Bugatti Automobiles S.A.S. Vorher gab es die Bugatti Automobili SpA in Italien, gegründet 1987 von Romano Artioli. Den ursprünglichen Betrieb Bugatti hatte Ettore Bugatti 1909 gegründet, 1963 wurde er aufgelöst.

Unternehmensgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fabrikgebäude der Bugatti Automobiles von Gunter Henn im elsässischen Molsheim
EB 218 auf der IAA 1999

Die Volkswagen AG kaufte 1998 die Rechte, Autos unter dem Markenzeichen Bugatti zu bauen. Sie beauftragte Italdesign, das Bugatti-EB-118-Konzept zu bauen, einen Reisewagen mit 414-kW–Maschine (555 PS) und dem ersten 18-Zylinder-Motor als Autoantrieb. Die Vorstellung war auf der Mondial de l’Automobile in Paris.

1999 wurde die Studie Bugatti EB 218 auf dem Genfer Auto-Salon vorgestellt und im selben Jahr auf der IAA in Frankfurt am Main der Bugatti 18.3 Chiron. Auf der Tokyo Motor Show wurde schließlich der Bugatti Veyron EB 18.4 gezeigt. Alle genannten Modelle hatten 18-Zylinder-Motoren.

Veyron 16.4 Konzeptstudie

2000 gründete Volkswagen die Bugatti Automobiles S.A.S. und führte auf den Autosalons in Paris, Genf und Detroit das EB-16/4-Veyron-Konzept ein, einen allradgetriebenen 16-Zylinder-Wagen mit einer Leistung von 736 kW (1001 PS) aus 8,0 Liter Hubraum mit vier Turboladern mit einer anvisierten Höchstgeschwindigkeit von 407 km/h. Zu dieser Zeit war der Veyron der leistungsstärkste und schnellste Supersportwagen, der jemals gebaut wurde. Bei Beschleunigungstests erreichte er nach 2,5 s eine Geschwindigkeit von 100 km/h, nach 7,3 s 200 km/h und nach 16,8 s 300 km/h.

Die Entwicklung dauerte zunächst bis 2001, und der EB 16/4 Veyron wurde in der Werbung mit einem „Advanced-Concept“-Status belegt. Ende des Jahres 2001 kündigte Bugatti Automobiles S.A.S. an, dass der Wagen nun offiziell Bugatti Veyron 16.4 genannt werde. Zunächst war der Produktionsstart für 2003 vorgesehen. Finanzielle und insbesondere technische Schwierigkeiten mit dem Schaltgetriebe und den ungewöhnlichen, extremen Anforderungen bei Geschwindigkeiten über 300 km/h führten jedoch zu mehreren Verzögerungen und Wechseln der Projektleiter. Schließlich begann die Produktion im September 2005. Bei inoffiziellen Messungen übertraf der Veyron seine vorgesehene Höchstgeschwindigkeit um 1 km/h.

Die Jahresproduktion wurde wegen der langen Wartezeiten auf 70 Einheiten aufgestockt.

Am 26. Juni 2010 wurde der Geschwindigkeitsweltrekord für straßenzugelassene Seriensportwagen mit einer Spitzengeschwindigkeit von 431,072 km/h mit einem Bugatti Veyron 16.4 Super Sport eingestellt. Im August desselben Jahres wurde dieses Fahrzeug mit 882 kW (1200 PS) in Pebble Beach (USA) erstmals der Weltöffentlichkeit präsentiert.

Im April 2013 fuhr der Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport Vitesse, ein Roadster, mit 408,84 km/h die schnellste jemals gemessene Geschwindigkeit mit einem Roadster. Die auf lediglich acht Stück limitierte Vitesse World Record Car Edition wurde anschließend auf der Auto Shanghai erstmals der Weltöffentlichkeit präsentiert und war kurz danach ausverkauft.

Auf der IAA 2015 enthüllte das Unternehmen ein Show Car seines Vision Gran Turismo-Projektes. Mit dem Bugatti Vision Gran Turismo präsentiert das Unternehmen, nach dem Verkauf aller 450 Veyron, einen möglichen neuen Supersportwagen. Das Design des Bugatti Vision Gran Turismo soll an die große Rennsport-Tradition der 1920er und 1930er Jahre erinnern. Die Farbgebung erinnert an die Siege der Marke beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans.

Am 6. November 2015 wurde gleichzeitig die weltweit ersten Showrooms im neuen CI-Auftritt von Bugatti eröffnet. Weitere Händlerstandorte mit dem neuen Markendesign sind geplant und sollen rasch folgen. Insgesamt ist Bugatti derzeit mit 27 Händlern in 13 Ländern präsent.

Modelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Typ Bauzeit Produzierte Anzahl Motoreinbaulage Motorbauart Anmerkungen Bild
EB 118 1998 mindestens 1 Front-Mittelmotor W18 Studie, 414 kW (555 PS), 6,25-l-W18-Motor, permanenter Allradantrieb Bugatti EB 118 1.jpg
EB 218 1999 mindestens 1 Front-Mittelmotor W18 Limousine (Studie), 414 kW (555 PS), 6,25-l-W18-Motor, permanenter Allradantrieb BugattiEB218.JPG
18.3 Chiron 1999 1 Mittelmotor W18 Studie, 414 kW (555 PS), 6,25-l-W18-Motor, permanenter Allradantrieb Bugatti Chiron (8162).jpg
Veyron 16.4 2005–2015 450 Mittelmotor W16(1) Erstes Serienmodell unter VW-Regie, 736 kW

2010 übertraf die S-Version den „normalen“ Veyron mit 882 kW und 431 km/h

Bugatti veyron in Tokyo.jpg
16C Galibier 2009 1 Front-Mittelmotor W16 Studie anlässlich des 100. Jubiläum der Marke[1](2)
Vision Gran Turismo 2015 1 Front-Mittelmotor W16 Studie, die in Zusammenarbeit mit Gran Turismo entwickelt wurde[2] Frankfurt Motor Show 2015 (30).JPG
Chiron seit 2016 geplant: 500 Mittelmotor W16 Nachfolger des Veyron, benannt nach dem Rennfahrer Louis Chiron[3], 1103 kW Bugatti Chiron 0-400-0 IMG 0719.jpg
Divo seit 2018 geplant: 40 Mittelmotor W16 Variante auf Basis der Chiron, auf eine höhere Querbeschleunigung ausgelegt, benannt nach dem Rennfahrer Albert Divo, 1103 kW Bugatti Divo Genf 2019 1Y7A5418.jpg
La Voiture Noire 2019 1 Mittelmotor W16 Einzelstück als Hommage an den Bugatti Type 57 SC Atlantic zum 110-jährigen Jubiläum der Marke, 1103 kW Bugatti La Voiture Noire Genf 2019 1Y7A5873.jpg
(1) Doppel-V-Form (kein echter W-Motor)
(2) Aktuell (Stand 2015) wurde die Entwicklung jedoch zugunsten des Chiron eingestellt. Nach Aussage von Dürheimer ist ein solches Modell jedoch weiterhin interessant[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joachim Kurz: Bugatti. Der Mythos – Die Familie – Das Unternehmen, Econ, 2005, ISBN 3-43015-809-5
  • Jürgen Lewandowski, Martin A. Voß, Eugen Eslage: Ettore Bugatti & Jean Bugatti – Art, Forme et Technique (dreisprachig), ISBN 3-00-011516-1 (nicht mehr erhältlich)
  • Motorbuch Verlag: Auto & Technik Museum Sinsheim, Das große Museumsbuch, ISBN 3-9809437-2-0
  • Michael Ulrich: The Race, Bugatti missed, Monsenstein und Vannerdat, 2005, ISBN 3-86582-085-9
  • Peter Vann: Bugatti: Marque – Legend – Renaissance (dt. und engl. Ausgabe), Rindlisbacher & Co., La Punt Chamues, 1999, nicht im Handel erhältlich
  • Volkswagen: Bugatti at Pebble Beach, Monsenstein und Vannerdat, 2004, nicht im Handel erhältlich

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: Bugatti Automobiles – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. HandelsblattThomas Lang: Bugatti Galibier: Die ultimative Luxuslimousine kommt, 13. Januar 2013
  2. bugatti.com – Weltpremiere auf der IAA 2015: „Das ist für die Fans“ Bugatti enthüllt Show Car seines Vision Gran Turismo-Projekts, 14. September 2015 abgerufen am 20. Januar 2016
  3. bugatti.com – Der neue Bugatti heißt Chiron – Weltpremiere in Genf 2016, 30. November 2015 abgerufen am 20. Januar 2016
  4. Interview auto motor und sport am 04/2015