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02.07.2009

Wetterübersicht Juni 2009: Rekordniederschläge im Norden

Der Juni 2009 war geprägt von Starkregenereignissen. In St. Pölten wurde mit 311 Liter/m² ein neuer Stationsrekord aufgestellt. Von Oberösterreich bis ins Nordburgenland fielen verbreitet 200-300% der durchschnittlichen Monatsniederschlagssummen. Aufgrund der häufigen Tiefdrucklagen und intensiven Regenfälle erreicht die Sonnenscheindauer verbreitet nur 70 bis 90% der langjährigen Mittelwerte, die Monatsmittel der Temperatur liegen aber im Bereich des langjährigen Durchschnitts.

Bis zu 390% der durchschnittlichen Regenmengen

Vom Salzkammergut über das ober- und niederösterreichische Alpenvorland bis in den Raum um Eisenstadt erreichten die Regenmengen 220 bis 380%. Somit war der Juni 2009 im Norden Österreichs der feuchteste seit mindestens 50 Jahren. Die 311 Liter/m² in St. Pölten stellen für diese Station einen neuen Rekordwert aller Monate dar. Auch in Eisenstadt wurde mit bisher 205 Liter/m² ein neuer Junihöchstwert in der 70-jährigen Messreihe aufgestellt. Mit 501 Liter/m² war Lunz am See der absolut niederschlagsreichste Ort Österreichs. Die einzelnen Niederschlagsereignisse brachten innerhalb kurzer Zeit verbreitet sehr große Regenmengen. So wurden innerhalb von 14 Stunden in Feldbach am 24. d.M. 114 Liter/m² oder in Lienz am 19. Juni 77 Liter/m²gemessen. Als Folge dieser teils extrem kräftigen Niederschlägen kam es von Oberösterreich bis in die östliche Steiermark zu zahlreichen Hangrutschungen und Überflutungen. Neben den regenreichen Gebieten finden sich aber entlang und südlich des Alpenhauptkammes vereinzelt auch Regionen, in denen der Juni 2009 zu trocken verlaufen ist. So fielen im Bereich der Ötztaler Alpen und in den westlichen Teilen Osttirols nur rund 70-75% des zu erwartenden Niederschlags.

Klimawerte für den Juni 2009 der Landeshauptstädte

STATION
Tm
D
RR
RR%
So
So%
BREGENZ
17.4
1.0
309
165
204
95
INNSBRUCK-FLUGPLATZ
16.4
0.3
102
94
154
72
SALZBURG-FLUGHAFEN
16.1
-0.6
341
232
118
61
LINZ-HOERSCHING
16.6
-0.2
248
267
173
81
ST.POELTEN/LANDHAUS
17.4
0.2
311
388
195
85
WIEN-HOHE WARTE
18.2
0.1
141
201
192
83
EISENSTADT-NORDOST
18.3
-0.1
205
287
237
98
GRAZ-FLUGHAFEN
18.1
-0.8
179
141
211
94
KLAGENFURT
17.4
0.3
148
132
196
87


Tm Monatsmittel der Lufttemperatur in Grad Celsius
D Abweichung vom Mittelwert 1971-2000 in Grad Celsius
RR Niederschlagshöhe in mm
RR% Abweichung der Niederschlagshöhe vom Mittelwert 1971-2000 in Prozent
So Sonnenscheindauer in Stunden
So% Abweichung der Sonnenscheindauer vom Mittelwert 1971-2000 in Prozent
Legende


Zu wenig Sonne

Die Sonne zeigte sich im Juni 2009 deutlich kürzer als im langjährigen Durchschnitt. Besonders sonnenarm präsentierten sich hierbei die östlichen Teile Tirols sowie weite Bereiche Salzburgs. In Krimml zeigte sich die Sonne nur 97h (60%) in Mayrhofen 109h (62%) und in Salzburg 117h (61%), womit Salzburg im Juni 2009 die sonnenärmste Landeshauptstadt Österreichs war. Die sonnigsten Orte finden sich im äußersten Westen sowie an der Alpensüdseite bzw. am Alpenostrand. Mit 112% des Erwartungswertes war der Schöckl bisher der relativ gesehen sonnigste Ort Österreichs. Die meisten Sonnenstunden wurden im Juni 2009 mit 237h (ca. 100%) im Burgenland gemessen.

Verbreitet durchschnittliche Junitemperaturen

Trotz der geringen Anzahl an Sonnenstunden sowie der überdurchschnittlich großen Niederschlagsmengen werden die Durchschnittstemperaturen im Juni verbreitet den langjährigen Mittelwerten entsprechen. Während die erste Monatshälfte meist überdurchschnittliche Temperaturen brachte, verlief die zweite Monatshälfte deutlich zu kühl. Von Osttirol über Kärnten bis in den Lungau werden Abweichungen von bis zu +1°C erreicht. Etwas zu kühl verlief dieser Juni im Tiroler Außerfern, stellenweise entlang der Alpennordseite und im Großraum Graz. In den übrigen Regionen liegen die Temperaturen im Erwartungsbereich. Abgesehen von den Bergstationen wurde der tiefste Wert am 1. d.M. mit -0,4°C in St. Jakob im Defereggen Tal gemessen. Der absolute Monatshöchstwert stammt mit 32,4°C am 19. Juni aus Güssing. Der Kaltlufteinbruch um den 20. Juni hat in den Nordalpen oberhalb von 2000m nochmals für kräftige Schneefälle gesorgt, wobei die Schneefallgrenze zwischenzeitlich bis auf 1500m abgesunken ist. So wurde die absolut tiefste Temperatur erst am 22. des Monats mit -9,1°C am Brunnenkogel (3440m) gemessen.

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