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Wenn Sie daran denken, in die digitale Videoproduktion einzusteigen, sollten Sie dieses Seminar besuchen. Das Seminar "Digitaler Videoschnitt" wird mit Sicherheit Ihre Fragen beantworten und Ihnen bei der Entscheidung, ob die digitale Videotechnik das Richtige fuer Sie ist, helfen.
Mit diesen vielversprechenden Worten lud die Fa. DataTranslation aus dem schwaebischen Bietigheim letzten Donnerstag ins Frankfurter Ramada Caravelle Hotel ein.
DataTranslation ist fuer Eingeweihte keine Unbekannte mehr. Seit Anfang letzten Jahres hat sie sich mit ihrem Produkt Media 100 daran gemacht, das Monopol von AVID auf dem Gebiet des digitalen Videoschnitts zu brechen.
Ich durfte also gespannt sein, was sich seit dem getan hatte.
Im praechtigen Salon "Eifel" des Ramada Hotels versuchten die in drei Raumecken aufgebauten technischen Installationen mit der glanzvollen Umgebung zu konkurrieren. Nachdem ich am Eingang meine Visitenkarte abgegeben hatte, empfing mich eine Mischung aus poliertem Marmor, dunklem Holz und getruebten Spiegeln. In der Kassettendecke waren Kristalleuchter angebracht. dem Eingang verlieh ein Epitaph eine besondere Note.
Nach kurzem Warten begruesste dann Herr Klas von der Fa. DataTranslation mit unverwecheslbarem schwaebischen Akzent die anwesenden Besucher, unter den zahlreiche Vertreter der oertlichen Video-Studio-Szene zu erkennen waren. Links neben Herrn Kerrn Klas sass sein Adlatus Herr Oisele (o.s.ae.), der hinter einem Aufbau mehrerer Monitore, Rechner- und Festplattengehaeuse sass, einer Installation, deren Output offensichtlich ueber einen Datenbeamer auf eine zwischen Herrn Klas und Herrn Oisele befindliche Leinwand geworfen wurde.
Nach Abdunklung des Saals verlieh die Leselampe des Rednerpults der Figur von Herrn Klas eine durchaus theatralische Anmutung.
Im ersten Teil des Vormittags erklaerte Herr Klas die Besonderheiten des digitalen Videos, sowie im besonderen den Schnitt von auf Festplatten digitalisiertem Videomaterial mittels spezieller Hard- und Software. Dabei fielem dem Laien vielleicht nicht gleich verständliche Begriffe wie: non-lineares Editing, a/d-Wandlung, digitales Video, on-line Bearbeitung, real-time preview, QuickTime, Betacam-Qualitaet, Kompatibilität, all-on-one-mastering u. a., die aber von Herrn Klas in einfachen Worten eingedeutscht wurden.
Danach gab es eine kleine Kaffeepause im Foyer, die schon mal den Austausch des soeben gehoerten ermoeglichen.
Der zweite Teil des Seminars war dann der Vorstellung und praktischen Demonstration des von DataTranslation hergestellten Media 100 Systems. Hierbei handelt es sich um ein Komplettsystem bestehend aus Hardware und Software zum Digitalisieren, Schneiden und Ausspielen von analogem (herkoemmlichen) Videomaterial. Um es einzusetzen ist ein Apple Macintosh Computer der hoeheren Leistungsklasse sowie genuegend grosse, aber herkoemmliche Festplatten notwendig. DataTranslation legt viel Wert auf die Feststellung, dass ihr System im Gegensatz zur Konkurrenz keine speziell formattierten und konfigurierten Festplatten benoetigt. Wer mehr Kapazitaet braucht, kann sich auf dem freien
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Die Demonstration der Herstellung eines einfachen Videoclips ging einfach und fluessig vonstatten. Unter der Moderation von Herrn Klas brachte Herr Oisele verschiedene Quellmaterialien, analoges Video von einer Betacam SP, Computeranimation von einem QuickTime-Movie, Standgrafik und Ton (von CD digitalisiert) auf seinem Rechner zusammen. Dieses konnte dann fast beliebig editiert und bearbeitet werden, wobei angemerkt werden muss, dass nur einfache Cuts von Media 100 in Echtzeit dargestellt werden koennen. Von Dissolves (Blenden) angefangen muss jeder Spezial-Effekt erst vom Computer errechnet werden, wobei dabei die Geschwindigkeit seines Hauptprozessors entscheidend ist. Die Reaktion der Teilnehmer liess erkennen, dass dies offenbar nicht als grosses Handicap des Systems angesehen wurde. Auch die im Anschluss dargestellte Preispolitik von DataTranslation schien nicht weiter in Frage gestellt zu werden. Die Grundversion von Media 100 kostet 18.450 DM, die Komponenten-Option (fuer Betacam SP) 25.450. Darueber hinaus gibt es Spezial-Pakete fuer Effekte, Titelgeneration, Batch-Digitalisierung und bessere Bildqualitatet (5:1 Komprimierung) extra zu erwerben, so dass eine voll ausgestattete Media 100 ungefaehr 60.000 DM kostet. Hinzuzu rechnen sind dabei die eventl. Anschaffung eines Macintosh Rechners, der bei empfohlenen 64MB Ram und mehreren Gigabyte-Festplatte gerne nochmals 25.000 DM kosten kann. Leider versaeumte es Herr Klas diese Preise in Gegensatz zu seiner Konkurrenz zu stellen, wodurch manche Details ungeklaert blieben. So ist nicht ganz einzusehen, warum die, eigentlich sehr noetige Komponenten-Option (wer gibt schon 18.000 DM zur Bearbeitung von S-VHS aus?) mit zusaetzlichen 7.000 DM zu Buche schlaegt, wo, wie ich in Erfahrung bringen konnte alle notwendigen technischen Voraussetzungen schon auf der Karte enthalten sind, ich also 7.000 DM nur fuer deren Freischaltung auszugeben habe. Unterrepraesentiert war auch die Darstellung der sogenannten HDR-Option, die eigentlich erst Betacam SP ermoeglicht (es gibt tatsaechlich einen Unterschied zwischen Betacam und Betacam SP!), diese verlangt von Anwender zusaetzliche 8.000 DM ab. Mildern muss gesagt werden, dass Herr Klas das System nie als "billig" angepriesen hat. Ihm ging es immer um eine, so weit als moeglich, "sachliche" Darstellung.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass dieser Vormittag durchaus gehalten, was er versprochen hat. Der Neuling auf diesem Thema kam sicher auf seine Kosten, waehrend dem Experten manchmal einige Details gefehlt haben: welche QuickTime-Kompression wird eigentlich angewendet, oder, warum samplet das System PAL mit 29MHz und nicht mit 27MHz, wie es die internationale CCIR 601 Norm eigentlich vorschreibt.
DataTranslation hat hier eine ordentliche Show abgeliefert, die sicher ihren Erfolg zeigen wird. Digitales Video ist sicher auf dem Vormarsch, noch nicht universell einsetzbar und preislich noch im gehobenen Level. Es haette daher gut getan, im Rahmen dieser Werbeveranstaltung staerker auf die Unterschiede der einzelnen Systeme, die letztlich die Kaufentscheidung ausmachen werden, hinzuwesisen. Ein Hinweis auf die grosse Flexibilitaet des Macintosh-Systems (das auch auch vom Hauptkonkurrenten Avid eingesetzt wird) genuegte hier nicht.