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Im August letzten Jahres
fuhren wir zum 3.mal nach 1996 zum Fischen nach
Norwegen! Wir, das waren Heiner, Wilfried, Uwe
und ich. Unsere Fahrt begann von Goch, über
Hamburg, Flensburg, quer durch Dänemark nach
Hirthals, wo wir die Fähre nach Kristiansand in
Norwegen nahmen. Da wir die erste beiden Touren
immer mit der Fähre von Hansholm nach Bergen
genommen hatten, wollten wir dieses mal quer
durch Norwegen mit dem Auto reisen, um die
wunderschöne norwegische Landschaft zu genießen.
Unsere Fahrt führte uns durch eine wunderschöne
Landschaft, welche sich hinter jeder Kurve neu
präsentierte.
Über das berühmte Hardangerfield, über den
Hardangerfjord, vorbei an Wasserfällen, tiefe
Schluchten, über Berge, welche selbst um diese
Zeit noch schneebedeckt waren, vorbei am
berühmten Vossegat, einer der wohl schönsten
Wasserfälle zu unserem Reiseziel Risnes am
Sognefjord. Risnes liegt am Ausgang des
Sognefjordes zur Meermündung. In den Sognefjord
geht noch ein Nebenfjord ab, der Lifjord, unser
Angelziel. Der Lifjord ist mit dem Sognefjord
durch 2 enge Straumen verbunden, durch welche
bei Ebbe oder Flut das Wasser mit großer Gewalt
hindurchfließt. Dort liegt einer der
Hauptfangplätze des Fjordes. da dort immer Fisch
anzutreffen ist.
In Risnes wurden wir von unsrem
Vermieter Oddvar Haddlem, den wir schon als
Freund betrachten, nach Landessitte herzlich
Begrüßt. Den ersten Tag begannen wir mit dem
Versuch Köder zu fangen, Leider machten sich die
Heringe zu diesem Zeitpunkt noch sehr rar, doch
mit dem Fang von Makrelen hatten wir keine
Probleme, die konnten wir sogar vom Bootsteg aus
erwischen!
Im Lifjord existiert ein eigener
Heringsstamm, der den Fjord in 3 Tagen
regelmäßig umkreist, will man also Heringe
haben, heißt es aufpassen!! Es kann sein, das
die Fische mitten in der Nacht vor dem Bootssteg
erscheinen, also Rute immer parat halten.
Nachmittags des ersten Tages, fuhren wir mit
unserem Boot, einer Dieselschnecke erneut zum
Fischen. Unser Ziel war der Eingang des großen
Straumens.
Dort fällt der Grund stufenweise
von 16,bis auf 100 Meter ab. Also ideale
Verhältnisse für große Fische. Wilfried und Uwe
versuchten ihr Glück mit 200gr Pilkern in
Heringsfarben, während Heiner und ich mit
Naturködern, also Makrelenfetzen fischten. Da
wir aus den Jahren davor wussten, dass sich dort
immer große Köhler und Pollacks aufhielten,
nahmen wir nicht zu schwere Bleie, damit der
Köder langsam durch alle Wasserschichten
absinken konnte. Und wir sollten Recht behalten.
Schon nach dem ersten Einwurf konnte ich einen
Pollack von 8 Pfund erbeuten, Als nächstes war
Heiner mit einem gleich großen Fisch an der
Reihe. Während sich bei Uwe und Wilfried bis auf
ein paar kleine Köhler nichts tat (beide waren
Neulinge) fingen Heiner und ich bei fast jedem
runterlassen unsere Fische. Umbauen wollte die 2
nicht, also sagte ich ihnen, sie sollten Pilker
von 80-100 gr nehmen, damit sie nicht zu schnell
durch den im Mittelwasser liegenden Schwarm
durch wären, und siehe da, nun fingen auch sie
gute Fische.
Nach 1 ½ Stunden hörten wir für diesen Tag
auf, denn der Fisch musste ja auch noch
filetiert werden. Mit ein paar Bierchen ließen
wir dann den Tag gemütlich ausklingen!!
Am nächsten Tag setzte die Flut schon um 6 Uhr
morgens ein, also früh aufstehen war angesagt,
da die besten Fangzeiten nun mal bei
auflaufendem Wasser, also Flut sind.
Heute wollten wir eine Stelle
befischen, wo noch vor 3 Jahren eine
Lachszuchtfarm gelegen hatte. Wir hatten dort
vor 2 Jahren schon gute Köhler, Dorsche und auch
Seewölfe gefangen. Uwe hatte mit einem 250gr
Pilker, bestückt mit Makrelenfleisch, das
Sprichwörtliche Anfängerglück, und konnte gleich
2 Seewölfe von 6 und 7,5 Kilo erbeuten (kostete
ihm am Abend dann auch eine Palette Bier grins).
Wir anderen mussten uns mit mittleren Dorschen
bis 3 kg, kleineren Köhlern, die wieder ins
Wasser kamen, und ein paar guten Schellfischen
zu frieden geben.
Für den dritten Tag war angeln auf dem
Hauptfjord, dem Sognefjord angesagt. Die Fahrt
durch den Straumen bei Ebbe, eine andere Chance
hat man bei der Strömung nicht, ist nicht ganz
ungefährlich, deshalb sollte man die zur
Verfügung gestellten Schwimmwesten unbedingt
anlegen!!!!!Gestaltete sich mit der ruhig im
Wasser liegenden Schnecke ziemlich einfach,
Neulinge sollten aber das erste mal nicht ohne
ortskundigen Führer fahren.
Auf dem Hauptfjord fischten wir
in ca 80m Wassertiefe mit Fetzen einer Makrele
auf Lengfisch (dünne schwarze Linie) Fische
zwischen 4 und 12 Pfund waren unsere Ausbeute,
dazu fingen wir viele Schellfische um die 5
Pfund. Die Ausbeute an Dorschen war diese Jahr
sehr gering, warum sie nicht im Fjord waren,
weiß niemand!
Tag 4 kam mit Sturm und Regen, so dass an ein
Rausfahren zum Fischen nicht zu denken war. Ich
konnte aber mit meinen beiden Brandungsruten vom
Bootsteg aus, ein paar schöne Plattfische, und
sogar 4 Aale erbeuten.
Das Wochenende nutzen wir, um uns noch mehr von
Norwegen anzuschauen, so fuhren wir ca 200km zum
Breegsdalsbreen, einem der größten Gletscher
Norwegens, und an den Geirangerfjord. Beides
werde ich nie mehr vergessen, so schön war es!!
Der Montag begann mit einem
Knaller. Vor dem großen Straumen, konnte ich mit
einer 40-80 gr Rute in 100 m Tiefe (ich hatte
auf der kleinen Rolle höchstens noch 10 Ringe
Schnur drauf) einen Seewolf von 9kg erbeuten,
Der Witz dabei war, das ich mit der leichten
Rute auf Heringe mit Heringspaternoster gefischt
habe, welche laut Echolot am Grund standen. Ein
herrlicher Drill kann ich euch sagen!!5 mal ging
es rauf und runter, bis ich den Fisch, der sich
im Paternoster verwickelt hatte landen konnte.
Die kleine Stationärrolle war danach Schrott.
Die Tage danach gestalteten sich
wechselreich.mal gut mal schlecht, wie es beim
Fischen nun mal so ist. An den Stellen mit
Kreuzen fingen wir noch etliche Wittlinge und
Plattfische. Heiner konnte noch einen schönen
Lump in 60m erbeuten, dazu noch einen kleinen
Heilbutt von 60cm.
Doch dann kam mein großer Tag!!!
Vorletzter Tag unseres Urlaubes. Während meine
Angelkollegen schon ihr Angelzeug reinigten, und
die letzten Bierreserven in Angriff nahmen,
nutzte ich das herrliche Wetter, um vom Bootsteg
noch ein weinig zu fischen. Bis auf meine beiden
Brandungsruten hatte ich auch schon bis auf eine
Flasche Bacardi alles verpackt (grins).Um 18 Uhr
bekam ich den ersten Biss, kein großer
Widerstand, und ich konnte den ersten Seeteufel
meiner Laufbahn erbeuten, und das 10 Meter vom
Ufer!!
Es begann eine Beißphase, wie ich sie dort noch
nicht erlebt hatte.
Plattfische, Dorsche bis 5 kg,
Wittlinge, Köhler und Pollacks. Alles gab sich
ein Stelldichein. Die Ursache konnte ich dann
mit meiner Taschenlampe sehen Ein riesiger
Schwarm kleiner Heringe stand genau vor unserem
Bootshaus, und alles wollte seinen Anteil daran
haben. Nach 2 Stunden war der Spuk dann vorbei,
und ich wollte zusammen packen, als wie von
Urgewalt die eine Rolle zu Kreischen anfing.
Anhieb gesetzt, und ab ging die Post!!
Ca. 100m Schur zog mir der Fisch von der Rolle,
bevor ich ihn zu stehen bekam, danach eigentlich
wenig Widerstand, bis auf das Gewicht des
Fisches.
Im Schein meiner Kopflampe wäre ich fast zu Tode
erschrocken, als ich das riesige Maul mit den
Kuhzähnen sah. Lautes rufen um Hilfe blieb bei
meinen mit Bier und andren Sachen beschäftigten
Angelkollegen ungehört, also versuchte ich den
Fisch alleine zu gaffen.
Der erste Versuch durch die Lederhaut zu
kommen ging total daneben, und der Fisch zog
wieder ab, diesmal durch die Ketten des
Bootssteges. Ich zog die Bremse bis zum
absoluten Nullpunkt an, und bekam den Fisch zum
stehen! Aber was nun? Er wollte nicht nachgeben,
und ich auch nicht, also die 20ger Fireline auf
Biegen und Brechen beansprucht und mit dem
Risiko, das die Schnur sich an den Ketten und
Drahtseilen durchrieb.Und er kam!!!!Nach 1.5
Stunden konnte ich den Seewolf durch endlich
landen!!!
24 Kilo/1.35m,laut meines Vermieters der größte
je im Fjord mit einer Handangel gefangene
Seewolf!!
Puls 200,Fisch in den Vorraum gezogen, und
Angelfreunde geweckt war eins!! Bei Wilfried
riesiges Entsetzen, bei den anderen Staunen, und
die Frage, warum ich nicht gerufen hätte
(grummel)
Am nächsten Tag beim Verarbeiten des Fisches
waren alle anderen Angler, welche bei Oddvar auf
Urlaub waren versammelt, um sich den Fisch aus
der Nähe anzusehen!!!
So ging dann wieder ein wunderbarer Urlaub am
Lif-Sognefjord zu Ende!!!
Euer Klaus (Supplysandy)
Copyright: Klaus Vogel
-Moderator im Bereich Meeresangeln im Forum von
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