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Geburtstagsgedichte ( Gedichte zum Geburtstag ): Die auf dieser Seite
aufbereiteten Gedichte entstammen den letzten 400 Jahren. Die Texte wurden
antiquarischen Büchern entnommen. Die Sammlung wird fortlaufend
ergänzt.
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Zum siebzigsten Geburtstag
Wer die Körner wollte zählen,
die dem Stundenglas entrinnen,
würde Zeit und Ziel verfehlen,
solchem Strome nachzusinnen.
Auch vergehen uns die Gedanken,
wenn wir in dein Leben schauen,
freien Geist in Erdeschranken,
freies Handeln und Vertrauen.
So entrinnen jeder Stunde
fügsam glückliche Geschäfte.
Segen dir von Mund zu Munde!
Neuen Mut und frische Kräfte!
(dem Fürsten Hardenberg)
von Johann Wolfgang
von Goethe, 1749 - 1832
An Auguste
Drei holde Schwestern aus des Himmels Kreise,
sie schwören dir den heilgen Göttereid.
Sie führen dich auf deiner Lebensreise
durch alle Stürme der Bedrängten Zeit;
daß sich dein schönes Auge nicht betrübe:
Dich schirmt die Kunst, die Anmut und die Liebe!
Die Kunst.
Ich schlinge mich mit zarten Liebesarmen,
in stiller Lust um dein begeistert Herz,
an meine Mutterbrust darfst du erwarmen,
mit heilger Kraft reiß ich dich himmelwärts.
Und freundlich, wie des Klanges Harmonien,
soll dich der Erde schönstes Glück umblühen.
Die Anmut.
Ich wohne nur bei einer reinen Seele,
nur in der Brust, wo stille Zartheit quillt;
und wo ich mich mit hohem Geist vermähle,
da ist des Lebens Rätselspruch erfüllt.
Die Schönheit strahlt nur aus dem innern Leben,
drum will ich ewig schirmend dich umschweben.
Die Liebe.
Die Hand der Götter wirft die Erdenlose
und ohne Wahl verteilt sie Schmerz und Lust.
Das höchste Glück blüht nur in meinem Schoße,
das höchste Glück blüht nur in meiner Brust.
Da soll es in der Jugend süßem Prangen,
da soll es rein und göttlich dich empfangen
So nahn sie freundlich dir, die heilgen Gäste;
und froh im Sonnenlichte ihrer Gunst
begrüßen sie dich einst beim spätsten Wiegenfeste
im heilgen Bunde, Anmut, Liebe und Kunst.
Und was aus ihrem Munde dir erklungen,
ein treues Herz hat dir das Lied gesungen.
von Theodor
Körner, 1791 - 1813
Der liebenden Vergeßlichen zum Geburtstag
Dem schönen Tag sei es geschrieben!
Oft glänze dir dein heitres Licht!
Uns hörest du nicht auf zu lieben,
doch bitten wir: Vergiß uns nicht!
von Johann Wolfgang
von Goethe, 1749 - 1832
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