Brunnengeschichten

Laufbrunnen sorgten vor 200 Jahren für die Wasserversorgung

Aus hygienischen Gründen installierte die Gemeinde Dahn Anfang des 19. Jahrhunderts unter Verwendung der ortnahen Quellen Laufbrunnen. Diese waren damals, vor zweihundert Jahren, das absolut Fortschrittlichste, was die moderne Wasserversorgung zu bieten hatte. Aufgestellt an zentralen Orten in der Gemeinde sorgten die Laufbrunnen für die Wasserversorgung und dienten so der „Bequemlichkeit“ der Bürger, was einer Generation, die es gewohnt ist in Häusern mit fließendem Wasser zu wohnen, kaum glauben mag. Doch damals wurde diese Neuerung von den Menschen, schon aus praktischen Gründen heraus, sehr begrüßt. 
Mit der Verlegung einer modernen Wasserleitung in den Jahren 1905/06 verloren die Laufbrunnen in Dahn ihre eigentlich Bedeutung.
Der 1836 erbaute Laufbrunnen vor dem Ingbert-Naab-Haus, früher „am Gefängnis“, war aus Stein. Er wurde 1971 entfernt.
1834 errichtete man auf dem Friedensplatz, damals noch Zimmerplatz, einen Laufbrunnen. Ende der zwanziger Jahre wurde er umgestaltet. Bis zum Bau der Wasserleitung Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Brunnen am Friedensplatz vom Gähnborn, der heute noch die Kneipp-Anlage in der Schillerstraße versorgt, gespeist. „Das Wasser kam durch eine hölzerne Wasserleitung, die unter der Wieslauter hindurch zum Brunnen am Friedensplatz verlegt war“, so der Ingenieur Rolf Vatter. 1970 wurde der steinerne Brunnen ganz entfernt.
Ein weiterer Laufbrunnen befand sich in der Kirchgasse in der Nähe des Pfarrhauses. Da er dort zu wenig Wasser bekam, versetzte man ihn weiter nach unten. Kurz nach dem zweiten Weltkrieg entfernte man diesen Laufbrunnen, der zuerst aus Holz, ab 1894 aus Eisen gefertigt war, ganz.
Der Brunnen am Denkmal hatte einen Vorgänger, der aber 1906 mit dem Bau der Wasserleitung entfernt wurde.
Im Jahre 1900 wurde auf dem leeren Platz vor dem Volksbankgebäude ein neuer Laufbrunnen installiert. Er diente in erster Linie der Versorgung der Schule, die sich im Haus der heutigen Kreisgalerie befand. Bereits Anfang der zwanziger Jahre wurde er entfernt.
Der Laufbrunnen in der Kanalstraße beim Rathaus wurde bereits 1929 aus dem Verkehr gezogen. 1894 hatte man den Brunnen noch einmal völlig saniert und die Holzkonstruktion durch eine aus Eisen ersetzt.
1893 errichtete man in der Hasenbergstraße am Bahnübergang einen Laufbrunnen, der aber bereits 1906 wieder entfernt wurde.
Zur Versorgung der Brunnen am Ingbert-Naab-Haus, am Denkmal und dem vom Friedensplatz wurde 1836 in der oberen Hohlgasse eine Brunnenstube gebaut. Aus dieser Brunnenstube wurde auch der Brunnen am Schulhaus gespeist und das  1910 in Betrieb genommene Elektrizitätswerk mit Wasser versorgt. Beim Ausbau der Hohlgasse wurde die Brunnenstube 1959 zerstört.
Ein großer Teil der Dorfbewohner bezog das Wasser aus dem Gähnborn unterhalb des Schillerfelsens, der aus einer Vielzahl von Quellen besteht. In früheren Zeiten lag diese Quelle weit außerhalb der Ortsgrenze. Dennoch scheuten die Menschen den Weg zum Gähnborn nicht, da dieser Quell für seine hervorragende Wasserqualität bekannt war.
Nach dem Bau der Wasserleitung wurde der Gähnborn-Brunnen, der schon immer auf Kosten der Gemeinde gehegt und gepflegt worden war, neu gefasst und der Schillerplatz angelegt. 1967 entstand hier die erste Dahner Kneipp-Anlage. Unverständlich erscheint es dem Chronisten Karl Kissel, dass man den offenen Brunnen damals zugemacht hat. „Eine Notwendigkeit hierzu bestand nicht, auch nicht für die Verrohrung des abfließenden Wassers“, so Kissel.
 
 

Der Elwetritsche-Brunnen

Weit über die Grenzen der Region ist inzwischen der Dahner Elwetritsche-Brunnen bekannt. Mitte der fünfziger Jahre entstand er am südlichen Ortsausgang linker Hand Richtung Busenberg. Die künstlerische Gestaltung oblag dem Dahner Künstler Richard Lenhard, der mit der Figur des Elwetritschejägers der Stadt damit wohl eines seiner ureigensten Werke hinterlassen hat. Der Brunnenaufbau besteht aus zwei Figuren, dominierend dabei ist der mit Sack und Laterne ausgerüstete Jäger, der kniend auf die Elwetritsche wartet, die ihm diagonal gegenübersitzt und die aus ihrem Schnabel einen Wasserstrahl in einen wuchtigen Monolithen schießen lässt.
Heute steht der Elwetritsche-Brunnen im Kurpark und komplettiert so den später entstandenen Elwetritsche-Lehrpfad. Gespeist wird der Brunnen vom Bruderborn, einer Quelle die im Mittelalter den Eremiten auf der Michaelskapelle mit Trinkwasser versorgte.
Die mutwillig zerstörte Elwetritsche von Richard Lenhard wurde 1995 durch eine bronzene von Walter Bauer aus Horterhof ersetzt.

Der Brunnen am Denkmal

Heute heißt er einfach „Brunnen am Denkmal“, der Laufbrunnen in der 1926/27 entstandenen „Klagemauer“, der damals den Namen Neu-Brunnen trug, weil er am Anfang der Neustraße, der heutigen Schulstraße, stand.
Bis 1905 befand sich an der Stelle des Kriegerdenkmals das Anwesen des Anton Forler, das den nördlichen Abschluss des Marktplatzes bildete. Nach Abriss des Gebäudes bot sich dieser Platz für die Errichtung eines Denkmals an, wie es sich der Kriegerverein Dahn schon lange gewünscht hatte. Doch das Vorhaben verzögerte sich, dann kam der 1. Weltkrieg und so gestaltete die Gemeinde in den Jahren 1926/27 den Platz ohne das Denkmal neu. Man mauerte ein offenes  Viereck mit steinernen Sitzbänken an den Seiten und schuf eine Treppenverbindung zur heutigen Schulstraße. In der Längstmauer wurde ein Laufbrunnen mit Auffangbecken installiert, Die Marienfigur am Brunnen stammt von dem Bildhauer Rudolf Henn aus Kaiserslautern. Eine kleine Anekdote dazu findet sich im Archiv der Verbandsgemeinde. So hatte der Künstler etwa 300 bis 400 Mark für seine Arbeit veranschlagt, am Ende aber 500 Mark in Rechnung gestellt. „Wir erachten den von Ihnen angesetzten Betrag als bedeutend übersetzt und sind nicht in der Lage, eine Anweisung ihn dieser Höhe zu erteilen“, schrieb ihm darauf am 22. Oktober 1926 der damalige Bürgermeister Peter Zwick. Offensichtlich hatte der Bürgermeister vergessen, dass er den Künstler beauftragt hatte, noch einen zusätzlichen figürlichen Schmuck anzubringen. Als es dem Künstler nach längerem Briefwechsel gelang, das Erinnerungsvermögen des Bürgermeisters zu aktivieren, wurde die Rechnung anstandslos beglichen.  
Man gab dem neuen Brunnen den Namen „Neu-Brunnen“, weil er am Anfang der Neustraße stand. Der Chronist Karl Kissel hat herausgefunden, dass in den Akten auch der Name „Marien-Brunnen“ verwendet wurde. 
Dass der Brunnen einmal „Neu-Brunnen“ geheißen hat, ist fast in Vergessenheit geraten. Das liegt auch daran, dass man aus der Neustraße, die in der Nazizeit in „Adolf-Hitler-Straße“ umbenannt wurde, nach dem Krieg blitzschnell eine „Regenbogenstraße“ machte und ihr später dann den Namen „Schulstraße“ gab.
Der mit der Erstellung eines Sachstandsberichtes zu den Dahner Brunnen beauftragte Ingenieur hat festgestellt, dass das unterirdische Vorratsbecken undicht ist und erneuert werden muss, bevor der Brunnen wieder in Betrieb genommen werden kann. Für die dazu nötigen Planungsarbeiten sollte ein Fachbüro beauftragt werden, so die Expertenmeinung. Der Brunnen, der bis 1999 in Betrieb war, kostete die Stadt in der Vergangenheit jährlich rund 300 Mark an Strom und Wasser. Lediglich 1996 erlebte man eine böse Überraschung: verursacht durch einen Schwimmerfehler im Verratsbehälter verbrauchte der Brunnen in diesem Jahr über 900.000 Liter Wasser, wofür die Stadt mit voller Abwassergebühr und Umsatzsteuer zur Kasse gebeten wurde, was das Stadtsäckel am Ende um 5200 Mark leichter machte.

Der Ritter-Brunnen

Der erste der drei künstlerisch gestalteten Laufbrunnen die in Dahn nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind, war der in der Umfriedung des protestantischen Pfarrhauses, der 1952 nach Plänen der Architekten Kohwagner und Schrank aus München und Dahn gebaut wurde.
Die künstlerische Ausgestaltung oblag dem Dahner Künstler Richard Lenhard, der den Brunnen mit einem Flachrelief zierte, das Ritter zu Pferde zeigt. Die Kosten für die bildhauerischen Arbeiten übernahm, der Schuhfabrikant Jakob Weibel. Die übrigen Kosten die Gemeinde. Der Chronist Karl Kissel fordert in seiner Dahner Chronik, den seit vielen Jahren wasserlosen Brunnen zu aktivieren und schlägt vor, den bisher Namenlosen „Ritter-Brunnen“ zu nennen.  
Dieser aus dem Wasserleitungsnetz versorgte Laufbrunnen wurde bereits vor Jahren aus Kostengründen trocken gelegt. Der erst kürzlich erstellte Sachstandsbericht ergibt, dass dieser Brunnen als Trinkwasserbrunnen wieder voll funktionsfähig gemacht werden kann. Aus Kostengründen schlagen die Experten jedoch vor, dass Wasser nur über ein durch Knopfdruck zu steuerndes Ventil freizugeben. „Wenn die Finanzierung des notwendigen Umbaus gesichert werden kann, soll dieser Brunnen mit großer Priorität wieder in Betrieb genommen werden“, so Stadtchef Manfred Schreiner.
 

Der Springbrunnen am Friedensplatz

Als einziger der Dahner Brunnen wurde der am Friedensplatz, gegenüber des Straßenprojektamtes, von einem Fachmann geplant. Damit schuf der Ingenieur Frauenberger Ersatz für die von einem Sturm umgeworfene Friedenslinde.
1834 wurde an dieser Stelle bereits ein Laufbrunnen aus Stein errichtet, den man Ende der zwanziger Jahre umgestaltete. Den Auftrag für die Umgestaltung von Platz und Brunnen erhielt nach einem Ratsbeschluss vom 13. August 1927 der ortsansässige Bauunternehmer Peter Zwick, der gleichzeitig auch der Bürgermeister der Gemeinde war.
Autofahren war auch damals keine ganz einfache Sache. So beschädigte ein Omnibus der Autovermietung Jäger aus Pirmasens am 19. Dezember 1936 die Umfassungsmauer des gemeindlichen Platzes zwischen Pirmasenser Straße und Vogelsbergstraße, wofür 100 Mark in Rechnung gestellt wurden.
Der Brunnen ist an die öffentliche Wasserversorgung und an den Kanal angeschlossen, doch handelt es sich bei dem Wasser des mit einer Umwälzpumpe betriebenen Brunnen nicht um Trinkwasser.
1999 verbrauchte der Brunnen 98 Kubikmeter Wasser. Der Sachstandsbericht der Stadt ergibt, dass lediglich einige Ventile undicht sind, der Brunnen aber noch voll funktionsfähig ist.

Der Springbrunnen am Schulacker

Der Brunnen wurde Anfang der siebziger Jahre mit der Parkanlage unterhalb der Kreisgalerie angelegt und ist an die öffentliche Wasserversorgung und den Kanal angeschlossen.
1999 verbrauchte der Brunnen 15 Kubikmeter Wasser, wofür die Stadt 118 Mark zahlen musste. Die Stromkosten beliefen sich auf 65 Mark.
Der Brunnen musste stillgelegt werden, nachdem man festgestellt hatte, dass das Auffangbecken gerissen und undicht ist. Selbst wenn alles noch funktionsfähig wäre, ist ein Betrieb des Brunnens in einer öffentlichen Anlage wegen der möglichen Wassertiefe nicht mehr zulässig.
Doch auch der Park am Schulacker ist in die Jahre gekommen. Seit Mai des vergangenen Jahres liege nicht nur ein Vorschlag zum Umbau des Springbrunnens, sondern auch für die Sanierung des Parkes vor, so Stadtchef Manfred Schreiner. „Geschätzte Kosten: 75.000 Euro, die Realisierung dieser Maßnahme ist von der Haushaltslage abhängig“, sagt er.
 

Der Brunnen im Gerstelpark

Der Gerstelpark war bereits bei der Erstellung des Bebauungsplanes vorgesehen und wurde Mitte der 70 Jahre angelegt. Altbürgermeister Willi Kissel erinnert sich, dass man damals die alte Quelle, die einst am Ende des Gersteltales einen Fischweiher speiste, zur Versorgung des Brunnens und der Kneippanlage anzapfte.
Diese versorgt heute beide Anlagen, die etwa zur gleichen Zeit mit der Gestaltung des Parkes entstanden sind. Bemerkenswert daran ist, dass Brunnen und Kneippbecken nicht in Reihe geschaltet sind, sondern dass Wasser mit Schiebern vorher getrennt wird und beide Anlagen unabhängig voneinander versorgt. Der  kürzlich erstellte Sachstandsbericht der Stadt Dahn gibt Auskunft, dass das Becken des Brunnens undicht ist. (lhv)
 

Der Walthari-Brunnen

1980 wurde der Walthari-Brunnen am Schulzentrum eingeweiht. Der Chronist Karl Kissel urteilt diplomatisch: „Er sprengt den Rahmen dessen, was auf diesem Sektor bisher in Dahn verwirklicht wurde“.
Der ausführende Künstler, Professor Eberhard Linke aus Saulheim, hatte sich der  Walthari Sage angenommen und verarbeitete das für die Region wohl bedeutenste Ereignis aus dieser Geschichte, den Kampf am Wasigenstein zwischen dem Frankenkönig Gunther von Worms, an seiner Seite der durch das Nibelungenlied berühmt gewordene Hagen von Tronje,  und dem Königsohn Walther von Aquetanien. Gunther verlor bei diesem Kampf ein Bein, Walther die rechte Hand und Hagen ein Auge.

 
Nicht alle waren bereit, sich mit dem Werk des Saulheimer Künstlers anzufreunden.  So schreibt Matthias Schwarz in der Sonderausgabe der Schülerzeitung des Otfried-von-Weißenburg-Gymnasiums „ceterum censeo“ zur Einweihung des Brunnens: „Angenommen man ist guten Willens und unterstellt den Bronzefiguren eine gewisse Ausstrahlungskraft, was sich angesichts der undifferenzierbaren Knäuel als kleines Problem erweist, so erkennt man keinen Walther, keinen Hagen, weder Gunther noch Hildegund“. Schwarz trug es mit Humor: „Ganz im Gegenteil zum Künstler und zu offiziellen Kreisen sehe ich einen stärkeren Gegenwartsbezug. Zwei sich keilende Schülergruppen etwa, dem einen Raufbold schwillt schon der Kamm, ein lässig herumliegender Korpus, ein MSS-Schüler in einer Zwischenstunde, oder die Hand, die verzweifelt nach etwas Ergreifbarem sucht“, so Schwarz. Er hoffte damals, dass mit dem Brunnen auch die Zeiten vorbei seien, in denen sich der „jugendliche Organismus“ am Denkmal mit Straßenlärm, Abgasen und Giften belastet. „Angeregt durch das Flair, das unsere Schule ausstrahlt, von dem Geplätscher des Wassers der Weisheit stimuliert, wird man an Nachmittagen platonische Diskussionen miterleben können. Eine Art ‚speakers corner’ der Pfalz oder gar ganz Deutschlands ist zu erwarten.“ Die Vision erfüllte sich nicht, die undifferenzierbaren Knäuel warten seit über 20 Jahren auf die, die hier platonische Diskussionen führen sollten. 
 Ermöglicht wurde der Brunnen durch das Gesetz “Kunst am Bau“, das die Kommunen verpflichtet, einen bestimmten Prozentsatz der Bausumme in Kunst zu investieren. Nach Meinung des Vorsitzenden des Berufsverbandes bildender Künstler Rheinland-Pfalz, Heinrich R. Gruber, bot sich das vorgesehene Gelände für eine Brunnenanlage an. Der Wettbewerb mit einem Beteiligungshonorar wurde offiziell ausgeschrieben. Eine Jury, bestehend aus  dem damaligen Landrat Klaus-Dieter Uelhoff, Verbandsbürgermeister Hermann Aeckerle, Oberstudiendirektor Wolfgang Schmidt, dem damaligen Schulleiter, Alois Atzberger von der Bezirksregierung und dem Vorsitzenden des Künstler-Berufsverbandes Gruber, wählte aus den Vorschlägen aus. An der Ausschreibung beteiligten sich die Künstler Karl-Heinz Deutsch aus Jockgrim, Hans-Bruno Fay, Heinz Siebert, Georg Vorhauer, dessen Modell mit dem Linke in die engere Wahl kam. Linkes Entwurf überzeugte am Ende, die Jury vertrat einstimmig die Auffassung, die Aufgabenstellung werde vom literarischen gesehen in absoluter Weise gelöst. „Gerade die Geschichtsbezüge, die im Dahner Raum eine außerordentliche Rolle spielen, sind sehr gut gewahrt. Darüber hinaus ist die Lockerung der Anlage sehr gut in die Landschaft einbezogen, so dass die um den Brunnen entstehende Situation zum Verweilen einladen könnte, um die Vielseitigkeit der plastischen Lösungen zu betrachten“, so die Jury, die die Auffassung vertrat, dass die Lösung nicht nur für die Schule, sondern darüber hinaus auch für Spaziergänger und somit für den Fremdenverkehr von großem Interesse sei. „Die Materialfrage scheint bei dieser Lösung ebenfalls überzeugend geklärt zu sein. Der gesamte Beckengrund mit den bestehenden Figurenträgern wird in Beton plastisch verarbeitet und mit hellrötlichem Natursteinpflaster versehen. Die darüber stehenden Bronzeteile bieten zu diesem Farbton einen optischen Reiz, der noch verschönert wird durch die Wasserschicht, die dem Metall auf Dauer einen besonderen Glanz verleiht“, lautete das Urteil.
Unterhalten wird der Brunnen seit damals vom Schulträger, dem Kreis Südwestpfalz
 

Der Brunnen am Penny-Markt

Der Brunnen am Penny-Markt wurde Ende der achtziger Jahre im Rahmen der Förderung der Ortsentwicklung in der Stadt Dahn gebaut und soll der Auflockerung des Gesamtbildes dienen. Ursprünglich hatte man 135.000 Mark für den Brunnen, der am Ende 210.000 Mark kostete, veranschlagt. Dazu gab der Kreis einen Zuschuss von 29.000 Mark, das Land förderte das Projekt mit 50.000 Mark. Geplant hat den Brunnen der Dahner Ingenieur Rolf Vatter, der Brunnen selbst stammt von Hugo Keller und die Pflasterarbeiten führte die Firma Goll aus. 
Wenn es nach dem Chronisten Karl Kissel ginge, müsste man in die Platten, die dafür auch vorgesehen sind, Wappen einarbeiten. Kissel denkt dabei an das Wappen von Dahn, an das der Waldenburger und an das Wappen des Bischofs von Speyer. „So könnte man diesem Brunnen ‚Namenlos’ endlich einen Namen geben und ihn schlicht und einfach Wappenbrunnen nennen“, lacht der alte Herr verschmitzt. Ohne großen Aufwand wäre Dahn um eine Sehenswürdigkeit reicher, meint er.  
Der Brunnen wird von der gleichen Quelle versorgt, die den Brunnen und die Kneipp-Anlage im Gerstelpark speist. Dabei handelt es sich allerdings nicht um Trinkwasser. Unter dem Wappenbrunnen befindet sich ein 14 Kubikmeter großer Wassertank, der mit Hilfe einer Umwälzpumpe den Brunnen versorgt. Bei Bedarf füllt sich der Brunnen aus der vom Gerstelpark kommenden Leitung wieder auf. Die elektrisch betriebene Umwälzpumpe wurde erst vor zwei Jahren erneuert. Allerdings sitzt die Pumpe zu tief im Schacht. Der Brunnen wird erst wieder vollfunktionsfähig sein, wenn die Umwälzpumpe weiter nach oben versetzt und damit eine Überflutung bei Starkregen ausgeschlossenen wird. Der Betrieb der Pumpe kostet die Stadt jährlich rund 700 Mark. 
 

Der Rotsteig-Brunnen

Der Rotsteig-Brunnen liegt weit außerhalb der Stadt in der Waldabteilung Dämershöbel und wurde 1976 aus zwei mächtigen Sandsteinfindlingen errichtet. Gespeist wird er aus der in unmittelbarer Nähe liegenden Hauptwasserleitung, die von der Seibertsbachquelle kommt. Ein Wasserspeier des letzten Friedensbrunnen kam hier zu neuen Ehren.
Der Chronist Karl Kissel berichtet, dass dieser Brunnen einen heute fast vergessenen Vorgänger hat. „Der nach dem Bau der Wasserleitung, 1906, überflüssig gewordene Brunnen in der Hasenbergstraße wurde in der Gewanne Rotsteig nahe bei der schon vor dem Ersten Weltkrieg abgegangenen Dicken Eiche aufgestellt und an die vorbeiführende Hauptwasserleitung angeschlossen“, berichtet er. So schaffte man eine Viehtränke für die vorbeiziehenden Fuhrwerke. Die waren damals in recht beachtlicher Zahl unterwegs, galt es doch Holz und Streuwerk aus den ausgedehnten Waldungen in den Ort zu holen. Auch befanden sich in diesem Teil der Gemarkung ausgedehnte Wiesen, die bewirtschaftet werden mussten. Mit den Viehfuhrwerken verschwand auch der alte Rotsteigbrunnen. 
Mit der Einweihung des neuen Rotsteigbrunnens, wo sich dem Wanderer ein idyllischer Rastplatz erschließt, setzte Dahn ein Zeichen, das Zeugnis ablegt von der ständig wachsenden Bedeutung des Fremdenverkehrs in der kleinen Kurstadt.
   

Noch ein Brunnen

Einen weiteren Brunnen plant die Stadt am Ende des Büttelwoogs, wo Stadtchef Manfred Schreiner mit Hilfe des Dahner Baulandmodells acht Grundstücke baureif machen konnte.  Als ein Felsbrocken am Galgenfelsen hinter der Firma Korbwaren Frank im vergangenen November abzustürzen drohte, konnte dieser wegen des hier entstehenden radweges zum Gewerbepark nicht an Ort und Stelle abgelagert werden. Statt ihn einfach nur wegzubringen, ließ Stadtchef Manfred Schreiner diesen 22 Tonnen schweren Brocken mit einem Tieflader in die natürliche Senke am Ende des Büttelwoogs bringen, in welcher der neue Brunnen entstehen soll. 
In diese Senke endet die von der Seibertsbachquelle kommende Wasserleitung, die früher die Wasserversorgung Dahns sicherte. Der Stadtchef plante schon seit einiger Zeit die Nutzung dieses Wassers zur Freude der Einheimischen und der Feriengäste. Da kam der Fels, der nun den Mittelpunkt eines in dieser Senke geplanten Brunnens bilden wird, gerade recht. Damit das Wasser den Felsen herunterplätschern kann, als Symbol für eine Region, die für ihren Felsen- und Wasserreichtum berühmt ist, soll er nun in der Mitte durchbohrt werden.
Ob es dabei bleibt und der Stadtchef seine Idee durchsetzen kann, steht noch in den Sternen. Bevor man das Projekt „Büttelwoog-Brunnen“ ins Auge fassen kann, wolle man erst einmal die sanierungsbedürftigen Brunnen der Stadt wieder in Gang setzen, so Schreiner.
Die meisten der Dahner Stadträte waren von der Idee Schreiners recht angetan und so dürfte der Brunnen, wenn er denn mal fertig ist, auch ein Symbol sein für die einfache Tatsache, dass weiches Wasser stärker ist als der härteste Stein.