Brunnengeschichten
Laufbrunnen sorgten vor 200
Jahren für die Wasserversorgung
- Aus hygienischen Gründen installierte die
Gemeinde Dahn Anfang des 19. Jahrhunderts unter Verwendung der ortnahen
Quellen Laufbrunnen. Diese waren damals, vor zweihundert Jahren, das absolut
Fortschrittlichste, was die moderne Wasserversorgung zu bieten hatte.
Aufgestellt an zentralen Orten in der Gemeinde sorgten die Laufbrunnen für
die Wasserversorgung und dienten so der „Bequemlichkeit“ der Bürger,
was einer Generation, die es gewohnt ist in Häusern mit fließendem Wasser
zu wohnen, kaum glauben mag. Doch damals wurde diese Neuerung von den
Menschen, schon aus praktischen Gründen heraus, sehr begrüßt.
- Mit der Verlegung einer modernen Wasserleitung
in den Jahren 1905/06 verloren die Laufbrunnen in Dahn ihre eigentlich
Bedeutung.
- Der 1836 erbaute Laufbrunnen vor dem
Ingbert-Naab-Haus, früher „am Gefängnis“, war aus Stein. Er wurde 1971
entfernt.
- 1834 errichtete man auf dem Friedensplatz,
damals noch Zimmerplatz, einen Laufbrunnen. Ende der zwanziger Jahre wurde
er umgestaltet. Bis zum Bau der Wasserleitung Anfang des 20. Jahrhunderts
wurde der Brunnen am Friedensplatz vom Gähnborn, der heute noch die
Kneipp-Anlage in der Schillerstraße versorgt, gespeist. „Das Wasser kam
durch eine hölzerne Wasserleitung, die unter der Wieslauter hindurch zum
Brunnen am Friedensplatz verlegt war“, so der Ingenieur Rolf Vatter. 1970
wurde der steinerne Brunnen ganz entfernt.
- Ein weiterer Laufbrunnen befand sich in der
Kirchgasse in der Nähe des Pfarrhauses. Da er dort zu wenig Wasser bekam,
versetzte man ihn weiter nach unten. Kurz nach dem zweiten Weltkrieg
entfernte man diesen Laufbrunnen, der zuerst aus Holz, ab 1894 aus Eisen
gefertigt war, ganz.
- Der Brunnen am Denkmal hatte einen Vorgänger,
der aber 1906 mit dem Bau der Wasserleitung entfernt wurde.
- Im Jahre 1900 wurde auf dem leeren Platz vor
dem Volksbankgebäude ein neuer Laufbrunnen installiert. Er diente in erster
Linie der Versorgung der Schule, die sich im Haus der heutigen Kreisgalerie
befand. Bereits Anfang der zwanziger Jahre wurde er entfernt.
- Der Laufbrunnen in der Kanalstraße beim
Rathaus wurde bereits 1929 aus dem Verkehr gezogen. 1894 hatte man den
Brunnen noch einmal völlig saniert und die Holzkonstruktion durch eine aus
Eisen ersetzt.
- 1893 errichtete man in der Hasenbergstraße am
Bahnübergang einen Laufbrunnen, der aber bereits 1906 wieder entfernt
wurde.
- Zur Versorgung der Brunnen am
Ingbert-Naab-Haus, am Denkmal und dem vom Friedensplatz wurde 1836 in der
oberen Hohlgasse eine Brunnenstube gebaut. Aus dieser Brunnenstube wurde
auch der Brunnen am Schulhaus gespeist und das
1910 in Betrieb genommene Elektrizitätswerk mit Wasser versorgt.
Beim Ausbau der Hohlgasse wurde die Brunnenstube 1959 zerstört.
- Ein großer Teil der Dorfbewohner bezog das
Wasser aus dem Gähnborn unterhalb des Schillerfelsens, der aus einer
Vielzahl von Quellen besteht. In früheren Zeiten lag diese Quelle weit außerhalb
der Ortsgrenze. Dennoch scheuten die Menschen den Weg zum Gähnborn nicht,
da dieser Quell für seine hervorragende Wasserqualität bekannt war.
- Nach dem Bau der Wasserleitung wurde der Gähnborn-Brunnen,
der schon immer auf Kosten der Gemeinde gehegt und gepflegt worden war, neu
gefasst und der Schillerplatz angelegt. 1967 entstand hier die erste Dahner
Kneipp-Anlage. Unverständlich erscheint es dem Chronisten Karl Kissel, dass
man den offenen Brunnen damals zugemacht hat. „Eine Notwendigkeit hierzu
bestand nicht, auch nicht für die Verrohrung des abfließenden Wassers“,
so Kissel.
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Der Elwetritsche-Brunnen
- Weit über die Grenzen der Region ist
inzwischen der Dahner Elwetritsche-Brunnen bekannt. Mitte der fünfziger
Jahre entstand er am südlichen Ortsausgang linker Hand Richtung Busenberg.
Die künstlerische Gestaltung oblag dem Dahner Künstler Richard Lenhard,
der mit der Figur des Elwetritschejägers der Stadt damit wohl eines seiner
ureigensten Werke hinterlassen hat. Der Brunnenaufbau besteht aus zwei
Figuren, dominierend dabei ist der mit Sack und Laterne ausgerüstete Jäger,
der kniend auf die Elwetritsche wartet, die ihm diagonal gegenübersitzt und
die aus ihrem Schnabel einen Wasserstrahl in einen wuchtigen Monolithen
schießen lässt.
- Heute steht der Elwetritsche-Brunnen im
Kurpark und komplettiert so den später entstandenen Elwetritsche-Lehrpfad.
Gespeist wird der Brunnen vom Bruderborn, einer Quelle die im Mittelalter
den Eremiten auf der Michaelskapelle mit Trinkwasser versorgte.
- Die mutwillig zerstörte Elwetritsche von
Richard Lenhard wurde 1995 durch eine bronzene von Walter Bauer aus
Horterhof ersetzt.
Der Brunnen am Denkmal
- Heute heißt er einfach „Brunnen am
Denkmal“, der Laufbrunnen in der 1926/27 entstandenen „Klagemauer“,
der damals den Namen Neu-Brunnen trug, weil er am Anfang der Neustraße, der
heutigen Schulstraße, stand.
- Bis 1905 befand sich an der Stelle des
Kriegerdenkmals das Anwesen des Anton Forler, das den nördlichen Abschluss
des Marktplatzes bildete. Nach Abriss des Gebäudes bot sich dieser Platz für
die Errichtung eines Denkmals an, wie es sich der Kriegerverein Dahn schon
lange gewünscht hatte. Doch das Vorhaben verzögerte sich, dann kam der 1.
Weltkrieg und so gestaltete die Gemeinde in den Jahren 1926/27 den Platz
ohne das Denkmal neu. Man mauerte ein offenes
Viereck mit steinernen Sitzbänken an den Seiten und schuf eine
Treppenverbindung zur heutigen Schulstraße. In der Längstmauer wurde ein
Laufbrunnen mit Auffangbecken installiert, Die Marienfigur am Brunnen stammt
von dem Bildhauer Rudolf Henn aus Kaiserslautern. Eine kleine Anekdote dazu
findet sich im Archiv der Verbandsgemeinde. So hatte der Künstler etwa 300
bis 400 Mark für seine Arbeit veranschlagt, am Ende aber 500 Mark in
Rechnung gestellt. „Wir erachten den von Ihnen angesetzten Betrag als
bedeutend übersetzt und sind nicht in der Lage, eine Anweisung ihn dieser Höhe
zu erteilen“, schrieb ihm darauf am 22. Oktober 1926 der damalige Bürgermeister
Peter Zwick. Offensichtlich hatte der Bürgermeister vergessen, dass er den
Künstler beauftragt hatte, noch einen zusätzlichen figürlichen Schmuck
anzubringen. Als es dem Künstler nach längerem Briefwechsel gelang, das
Erinnerungsvermögen des Bürgermeisters zu aktivieren, wurde die Rechnung
anstandslos beglichen.
- Man gab dem neuen Brunnen den Namen
„Neu-Brunnen“, weil er am Anfang der Neustraße stand. Der Chronist Karl
Kissel hat herausgefunden, dass in den Akten auch der Name
„Marien-Brunnen“ verwendet wurde.
- Dass der Brunnen einmal „Neu-Brunnen“
geheißen hat, ist fast in Vergessenheit geraten. Das liegt auch daran, dass
man aus der Neustraße, die in der Nazizeit in „Adolf-Hitler-Straße“
umbenannt wurde, nach dem Krieg blitzschnell eine „Regenbogenstraße“
machte und ihr später dann den Namen „Schulstraße“ gab.
- Der mit der Erstellung eines
Sachstandsberichtes zu den Dahner Brunnen beauftragte Ingenieur hat
festgestellt, dass das unterirdische Vorratsbecken undicht ist und erneuert
werden muss, bevor der Brunnen wieder in Betrieb genommen werden kann. Für
die dazu nötigen Planungsarbeiten sollte ein Fachbüro beauftragt werden,
so die Expertenmeinung. Der Brunnen, der bis 1999 in Betrieb war, kostete
die Stadt in der Vergangenheit jährlich rund 300 Mark an Strom und Wasser.
Lediglich 1996 erlebte man eine böse Überraschung: verursacht durch einen
Schwimmerfehler im Verratsbehälter verbrauchte der Brunnen in diesem Jahr
über 900.000 Liter Wasser, wofür die Stadt mit voller Abwassergebühr und
Umsatzsteuer zur Kasse gebeten wurde, was das Stadtsäckel am Ende um 5200
Mark leichter machte.
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Der Ritter-Brunnen
- Der erste der drei künstlerisch gestalteten
Laufbrunnen die in Dahn nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind, war der
in der Umfriedung des protestantischen Pfarrhauses, der 1952 nach Plänen
der Architekten Kohwagner und Schrank aus München und Dahn gebaut wurde.
- Die künstlerische Ausgestaltung oblag dem
Dahner Künstler Richard Lenhard, der den Brunnen mit einem Flachrelief
zierte, das Ritter zu Pferde zeigt. Die Kosten für die bildhauerischen
Arbeiten übernahm, der Schuhfabrikant Jakob Weibel. Die übrigen Kosten die
Gemeinde. Der Chronist Karl Kissel fordert in seiner Dahner Chronik, den
seit vielen Jahren wasserlosen Brunnen zu aktivieren und schlägt vor, den
bisher Namenlosen „Ritter-Brunnen“ zu nennen.
- Dieser aus dem Wasserleitungsnetz versorgte
Laufbrunnen wurde bereits vor Jahren aus Kostengründen trocken gelegt. Der
erst kürzlich erstellte Sachstandsbericht ergibt, dass dieser Brunnen als
Trinkwasserbrunnen wieder voll funktionsfähig gemacht werden kann. Aus
Kostengründen schlagen die Experten jedoch vor, dass Wasser nur über ein
durch Knopfdruck zu steuerndes Ventil freizugeben. „Wenn die Finanzierung
des notwendigen Umbaus gesichert werden kann, soll dieser Brunnen mit großer
Priorität wieder in Betrieb genommen werden“, so Stadtchef Manfred
Schreiner.
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Der Springbrunnen am
Friedensplatz
- Als einziger der Dahner Brunnen wurde der am
Friedensplatz, gegenüber des Straßenprojektamtes, von einem Fachmann
geplant. Damit schuf der Ingenieur Frauenberger Ersatz für die von einem
Sturm umgeworfene Friedenslinde.
- 1834 wurde an dieser Stelle bereits ein
Laufbrunnen aus Stein errichtet, den man Ende der zwanziger Jahre
umgestaltete. Den Auftrag für die Umgestaltung von Platz und Brunnen
erhielt nach einem Ratsbeschluss vom 13. August 1927 der ortsansässige
Bauunternehmer Peter Zwick, der gleichzeitig auch der Bürgermeister der
Gemeinde war.
- Autofahren war auch damals keine ganz einfache
Sache. So beschädigte ein Omnibus der Autovermietung Jäger aus Pirmasens
am 19. Dezember 1936 die Umfassungsmauer des gemeindlichen Platzes zwischen
Pirmasenser Straße und Vogelsbergstraße, wofür 100 Mark in Rechnung
gestellt wurden.
- Der Brunnen ist an die öffentliche
Wasserversorgung und an den Kanal angeschlossen, doch handelt es sich bei
dem Wasser des mit einer Umwälzpumpe betriebenen Brunnen nicht um
Trinkwasser.
- 1999 verbrauchte der Brunnen 98 Kubikmeter
Wasser. Der Sachstandsbericht der Stadt ergibt, dass lediglich einige
Ventile undicht sind, der Brunnen aber noch voll funktionsfähig ist.
Der Springbrunnen am Schulacker
- Der Brunnen wurde Anfang der siebziger Jahre
mit der Parkanlage unterhalb der Kreisgalerie angelegt und ist an die öffentliche
Wasserversorgung und den Kanal angeschlossen.
- 1999 verbrauchte der Brunnen 15 Kubikmeter
Wasser, wofür die Stadt 118 Mark zahlen musste. Die Stromkosten beliefen
sich auf 65 Mark.
- Der Brunnen musste stillgelegt werden, nachdem
man festgestellt hatte, dass das Auffangbecken gerissen und undicht ist.
Selbst wenn alles noch funktionsfähig wäre, ist ein Betrieb des Brunnens
in einer öffentlichen Anlage wegen der möglichen Wassertiefe nicht mehr
zulässig.
- Doch auch der Park am Schulacker ist in die
Jahre gekommen. Seit Mai des vergangenen Jahres liege nicht nur ein
Vorschlag zum Umbau des Springbrunnens, sondern auch für die Sanierung des
Parkes vor, so Stadtchef Manfred Schreiner. „Geschätzte Kosten: 75.000
Euro, die Realisierung dieser Maßnahme ist von der Haushaltslage abhängig“,
sagt er.
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Der Brunnen im Gerstelpark
- Der Gerstelpark war bereits bei der Erstellung
des Bebauungsplanes vorgesehen und wurde Mitte der 70 Jahre angelegt. Altbürgermeister
Willi Kissel erinnert sich, dass man damals die alte Quelle, die einst am
Ende des Gersteltales einen Fischweiher speiste, zur Versorgung des Brunnens
und der Kneippanlage anzapfte.
- Diese versorgt heute beide Anlagen, die etwa
zur gleichen Zeit mit der Gestaltung des Parkes entstanden sind.
Bemerkenswert daran ist, dass Brunnen und Kneippbecken nicht in Reihe
geschaltet sind, sondern dass Wasser mit Schiebern vorher getrennt wird und
beide Anlagen unabhängig voneinander versorgt. Der
kürzlich erstellte Sachstandsbericht der Stadt Dahn gibt Auskunft,
dass das Becken des Brunnens undicht ist. (lhv)
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Der Walthari-Brunnen
- 1980 wurde der Walthari-Brunnen am
Schulzentrum eingeweiht. Der Chronist Karl Kissel urteilt diplomatisch:
„Er sprengt den Rahmen dessen, was auf diesem Sektor bisher in Dahn
verwirklicht wurde“.
- Der ausführende Künstler, Professor Eberhard
Linke aus Saulheim, hatte sich der Walthari
Sage angenommen und verarbeitete das für die Region wohl bedeutenste
Ereignis aus dieser Geschichte, den Kampf am Wasigenstein zwischen dem
Frankenkönig Gunther von Worms, an seiner Seite der durch das
Nibelungenlied berühmt gewordene Hagen von Tronje,
und dem Königsohn Walther von Aquetanien. Gunther verlor bei diesem
Kampf ein Bein, Walther die rechte Hand und Hagen ein Auge.
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- Nicht alle waren bereit, sich mit dem Werk des
Saulheimer Künstlers anzufreunden. So
schreibt Matthias Schwarz in der Sonderausgabe der Schülerzeitung des
Otfried-von-Weißenburg-Gymnasiums „ceterum censeo“ zur Einweihung des
Brunnens: „Angenommen man ist guten Willens und unterstellt den
Bronzefiguren eine gewisse Ausstrahlungskraft, was sich angesichts der
undifferenzierbaren Knäuel als kleines Problem erweist, so erkennt man
keinen Walther, keinen Hagen, weder Gunther noch Hildegund“. Schwarz trug
es mit Humor: „Ganz im Gegenteil zum Künstler und zu offiziellen Kreisen
sehe ich einen stärkeren Gegenwartsbezug. Zwei sich keilende Schülergruppen
etwa, dem einen Raufbold schwillt schon der Kamm, ein lässig herumliegender
Korpus, ein MSS-Schüler in einer Zwischenstunde, oder die Hand, die
verzweifelt nach etwas Ergreifbarem sucht“, so Schwarz. Er hoffte damals,
dass mit dem Brunnen auch die Zeiten vorbei seien, in denen sich der
„jugendliche Organismus“ am Denkmal mit Straßenlärm, Abgasen und
Giften belastet. „Angeregt durch das Flair, das unsere Schule ausstrahlt,
von dem Geplätscher des Wassers der Weisheit stimuliert, wird man an
Nachmittagen platonische Diskussionen miterleben können. Eine Art ‚speakers
corner’ der Pfalz oder gar ganz Deutschlands ist zu erwarten.“ Die
Vision erfüllte sich nicht, die undifferenzierbaren Knäuel warten seit über
20 Jahren auf die, die hier platonische Diskussionen führen sollten.
- Ermöglicht
wurde der Brunnen durch das Gesetz “Kunst am Bau“, das die Kommunen
verpflichtet, einen bestimmten Prozentsatz der Bausumme in Kunst zu
investieren. Nach Meinung des Vorsitzenden des Berufsverbandes bildender Künstler
Rheinland-Pfalz, Heinrich R. Gruber, bot sich das vorgesehene Gelände für
eine Brunnenanlage an. Der Wettbewerb mit einem Beteiligungshonorar wurde
offiziell ausgeschrieben. Eine Jury, bestehend aus
dem damaligen Landrat Klaus-Dieter Uelhoff, Verbandsbürgermeister
Hermann Aeckerle, Oberstudiendirektor Wolfgang Schmidt, dem damaligen
Schulleiter, Alois Atzberger von der Bezirksregierung und dem Vorsitzenden
des Künstler-Berufsverbandes Gruber, wählte aus den Vorschlägen aus. An
der Ausschreibung beteiligten sich die Künstler Karl-Heinz Deutsch aus
Jockgrim, Hans-Bruno Fay, Heinz Siebert, Georg Vorhauer, dessen Modell mit
dem Linke in die engere Wahl kam. Linkes Entwurf überzeugte am Ende, die
Jury vertrat einstimmig die Auffassung, die Aufgabenstellung werde vom
literarischen gesehen in absoluter Weise gelöst. „Gerade die
Geschichtsbezüge, die im Dahner Raum eine außerordentliche Rolle spielen,
sind sehr gut gewahrt. Darüber hinaus ist die Lockerung der Anlage sehr gut
in die Landschaft einbezogen, so dass die um den Brunnen entstehende
Situation zum Verweilen einladen könnte, um die Vielseitigkeit der
plastischen Lösungen zu betrachten“, so die Jury, die die Auffassung
vertrat, dass die Lösung nicht nur für die Schule, sondern darüber hinaus
auch für Spaziergänger und somit für den Fremdenverkehr von großem
Interesse sei. „Die Materialfrage scheint bei dieser Lösung ebenfalls überzeugend
geklärt zu sein. Der gesamte Beckengrund mit den bestehenden Figurenträgern
wird in Beton plastisch verarbeitet und mit hellrötlichem
Natursteinpflaster versehen. Die darüber stehenden Bronzeteile bieten zu
diesem Farbton einen optischen Reiz, der noch verschönert wird durch die
Wasserschicht, die dem Metall auf Dauer einen besonderen Glanz verleiht“,
lautete das Urteil.
- Unterhalten wird der Brunnen seit damals vom
Schulträger, dem Kreis Südwestpfalz
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Der Brunnen am Penny-Markt
- Der Brunnen am Penny-Markt wurde Ende der
achtziger Jahre im Rahmen der Förderung der Ortsentwicklung in der Stadt
Dahn gebaut und soll der Auflockerung des Gesamtbildes dienen. Ursprünglich
hatte man 135.000 Mark für den Brunnen, der am Ende 210.000 Mark kostete,
veranschlagt. Dazu gab der Kreis einen Zuschuss von 29.000 Mark, das Land förderte
das Projekt mit 50.000 Mark. Geplant hat den Brunnen der Dahner Ingenieur
Rolf Vatter, der Brunnen selbst stammt von Hugo Keller und die
Pflasterarbeiten führte die Firma Goll aus.
- Wenn es nach dem Chronisten Karl Kissel ginge,
müsste man in die Platten, die dafür auch vorgesehen sind, Wappen
einarbeiten. Kissel denkt dabei an das Wappen von Dahn, an das der
Waldenburger und an das Wappen des Bischofs von Speyer. „So könnte man
diesem Brunnen ‚Namenlos’ endlich einen Namen geben und ihn schlicht und
einfach Wappenbrunnen nennen“, lacht der alte Herr verschmitzt. Ohne großen
Aufwand wäre Dahn um eine Sehenswürdigkeit reicher, meint er.
- Der Brunnen wird von der gleichen Quelle
versorgt, die den Brunnen und die Kneipp-Anlage im Gerstelpark speist. Dabei
handelt es sich allerdings nicht um Trinkwasser. Unter dem Wappenbrunnen
befindet sich ein 14 Kubikmeter großer Wassertank, der mit Hilfe einer Umwälzpumpe
den Brunnen versorgt. Bei Bedarf füllt sich der Brunnen aus der vom
Gerstelpark kommenden Leitung wieder auf. Die elektrisch betriebene Umwälzpumpe
wurde erst vor zwei Jahren erneuert. Allerdings sitzt die Pumpe zu tief im
Schacht. Der Brunnen wird erst wieder vollfunktionsfähig sein, wenn die Umwälzpumpe
weiter nach oben versetzt und damit eine Überflutung bei Starkregen
ausgeschlossenen wird. Der Betrieb der Pumpe kostet die Stadt jährlich rund
700 Mark.
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Der Rotsteig-Brunnen
- Der Rotsteig-Brunnen liegt weit außerhalb der
Stadt in der Waldabteilung Dämershöbel und wurde 1976 aus zwei mächtigen
Sandsteinfindlingen errichtet. Gespeist wird er aus der in unmittelbarer Nähe
liegenden Hauptwasserleitung, die von der Seibertsbachquelle kommt. Ein
Wasserspeier des letzten Friedensbrunnen kam hier zu neuen Ehren.
- Der Chronist Karl
Kissel berichtet, dass dieser Brunnen einen heute fast vergessenen Vorgänger
hat. „Der nach dem Bau der Wasserleitung, 1906, überflüssig gewordene
Brunnen in der Hasenbergstraße wurde in der Gewanne Rotsteig nahe bei der
schon vor dem Ersten Weltkrieg abgegangenen Dicken Eiche aufgestellt und an
die vorbeiführende Hauptwasserleitung angeschlossen“, berichtet er. So
schaffte man eine Viehtränke für die vorbeiziehenden Fuhrwerke. Die waren
damals in recht beachtlicher Zahl unterwegs, galt es doch Holz und Streuwerk
aus den ausgedehnten Waldungen in den Ort zu holen. Auch befanden sich in
diesem Teil der Gemarkung ausgedehnte Wiesen, die bewirtschaftet werden
mussten. Mit den Viehfuhrwerken verschwand auch der alte Rotsteigbrunnen.
- Mit der Einweihung
des neuen Rotsteigbrunnens, wo sich dem Wanderer ein idyllischer Rastplatz
erschließt, setzte Dahn ein Zeichen, das Zeugnis ablegt von der ständig
wachsenden Bedeutung des Fremdenverkehrs in der kleinen Kurstadt.
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Noch ein Brunnen
- Einen weiteren Brunnen plant die Stadt am Ende
des Büttelwoogs, wo Stadtchef Manfred Schreiner mit Hilfe des Dahner
Baulandmodells acht Grundstücke baureif machen konnte.
Als ein Felsbrocken am Galgenfelsen hinter der Firma Korbwaren Frank
im vergangenen November abzustürzen drohte, konnte dieser wegen des hier
entstehenden radweges zum Gewerbepark nicht an Ort und Stelle abgelagert
werden. Statt ihn einfach nur wegzubringen, ließ Stadtchef Manfred
Schreiner diesen 22 Tonnen schweren Brocken mit einem Tieflader in die natürliche
Senke am Ende des Büttelwoogs bringen, in welcher der neue Brunnen
entstehen soll.
- In diese Senke endet die von der
Seibertsbachquelle kommende Wasserleitung, die früher die Wasserversorgung
Dahns sicherte. Der Stadtchef plante schon seit einiger Zeit die Nutzung
dieses Wassers zur Freude der Einheimischen und der Feriengäste. Da kam der
Fels, der nun den Mittelpunkt eines in dieser Senke geplanten Brunnens
bilden wird, gerade recht. Damit das Wasser den Felsen herunterplätschern
kann, als Symbol für eine Region, die für ihren Felsen- und Wasserreichtum
berühmt ist, soll er nun in der Mitte durchbohrt werden.
- Ob es dabei bleibt und der Stadtchef seine
Idee durchsetzen kann, steht noch in den Sternen. Bevor man das Projekt „Büttelwoog-Brunnen“
ins Auge fassen kann, wolle man erst einmal die sanierungsbedürftigen
Brunnen der Stadt wieder in Gang setzen, so Schreiner.
- Die meisten der Dahner Stadträte waren von
der Idee Schreiners recht angetan und so dürfte der Brunnen, wenn er denn
mal fertig ist, auch ein Symbol sein für die einfache Tatsache, dass
weiches Wasser stärker ist als der härteste Stein.