Zur Veröffentlichung eingereicht im Januar 2004 bei der Zeitschrift Sächsische Heimatblätter.


Das Geheimnis vom Schlossberg zu Lichtenwalde


Einführung

Unterirdische Hohlräume haben sei jeher eine besondere Wirkung auf den Menschen. Sie prägen förmlich die deutsche Mythologie 1, und es mag an den Schätzen liegen, die der Mensch, seine Götter und anderen Fabelwesen der Unterwelt sowie vor allem die Natur hin und wieder darin verbracht haben. Denken wir an die natürlichen Tropfsteingebilde oder an die steinzeitlichen Felsmalereien. Auch die Hinterlassenschaften des Bergbaus, der ja z.B. in Sachsen den eigentlichen „Schatz der Wettiner“ ausmachte, mögen entsprechend nachwirken. So mancher Sammler wagt Kopf und Kragen, um dort noch fündig zu werden. Andere Höhlenforscher folgen magisch angezogen ganz einfach dem Ruf dieser wilden Unterwelt oder suchen als allgemein sehr beachtete „Schatzsucher“ genau dort das sagenhafte Bernsteinzimmer. Dabei spielen Gefahren so gut wie keine Rolle. Immerhin meinte bereits Georgius Agricola in seinem Buch „De animantibus subterraneis“ im Jahr 1549, also in seiner Chemnitzer Zeit, dass zu den unter Tage lebenden Wesen auch die Geister gehören, von denen leider nicht alle dem Menschen zugetan sind: „Es gibt zweierlei Arten. Die einen bieten einen wilden und schreckenerregenden Anblick und sind meist zu den Bergleuten unfreundlich und feindlich gesinnt.“ Das seien die „bösen Geister“, deren Hauch tödlich wirke. Noch früher glaubte man bekanntlich, die Unterwelt sei das Reich der Toten, der Zwerge und Riesen, des Teufels und seines Gefolges, woraus der Geisterglaube reichlich Nahrung bezog. Dies wiederum dürfte auch heute noch bei so Manchem das eigentlich Geheimnisvolle des Unterirdischen ausmachen.

Die guten Geister seien zwergenhafte Kobolde; „sie schaffen nichts, graben aber Gänge.“ Dazu wären im übrigen auch die „Guttel“ zu zählen, also die einstigen Heinzelmännchen des Erzgebirges, meinte aber auch G. Agricola. An alles dies glauben wir nicht mehr so recht. So stellt sich für uns alternativ die wissenschaftliche Frage nach dem Ursprung der unterirdischen Gangsysteme und deren Geheimnisse im sächsischen Raum, die eindeutig nicht vom Bergbau stammen, im Umfang des Bestands jedoch mit diesem konkurrieren.

Und es will nicht in den Kopf, dass nach Lehrmeinung alles dem Bier geschuldet sein soll. Vielmehr entsteht eher der Eindruck von darin verstrickten Wirkungen der Geister, die aus dem Inhalt gewisser Flaschen entkommen sind. Bezeichnend für den Stand der fachlichen Einstufung dieser unterirdischen Hohlraumsysteme mögen Auszüge aus zwei Briefen sein, die der Autor auf entsprechende Anfrage erhielt. So teilte T. Schuler 2 u.a. folgende Einzelheiten mit:

a) „Dazu müssen wir leider sagen, wir wissen gar nichts von solchen Gangsystemen ...

b) „ In Chemnitz gibt es wirklich einen seit 1960 bekannten langen unterirdischen Gang: einen echten Stollen, der, wie auf Grund unserer jüngsten Untersuchungen mit dem Bleichprivileg von 1357 in Zusammenhang zu sehen ist. Das muss dazu vorerst genügen; zu gegebener Zeit werden wir das veröffentlichen...

c) „ Andere Chemnitzer Gänge (gewöhnlich Lagerkeller für das Nahrungsbier), z.B. am Kaßberg oder an der Stollberger Str. usw. sind längst aufgeklärt worden. Sie sind allesamt ´unlange´ Bierkeller (am Kaßberg steht der Begriff Bierbrücke damit in Verbindung!).“

In einem Antwortschreiben von J. Oexle 3 lautete es strikt zum gleichen Thema:

d) Unterirdische Hohlräume und Gänge in der von Ihnen benannten Region sind weitgehend bekannte Objekte aus wesentlich jüngerer Zeit, wie ... die Kelleranlagen in Chemnitz, Penig, Waldenburg und in anderen Orten.

Damit wäre die Frage nach dem Ursprung eigentlich grundsätzlich geklärt. Der Autor bezeichnet demgegenüber diese fachliche Stellungnahme aufgrund weiter gehender Erkenntnisse zweifelnd als „Bierthese“ 4.

Im übrigen wird unter a) die Systemeigenschaft abgesprochen, was im Bestand auf eklatanten Widerspruch stößt. Auszüge aus historischen Chemnitzer Lageplänen, s. Bild 1, und weiter unten abgebildete alte Bestandsrisse anderer Siedlungsstandorte mögen dies unterstreichen. Wie das Beispiel beim Bau des Inneren Stadtringes am Kapellenberg zu Chemnitz zeigt (s. auch weiter unten: Scherberg zu Glauchau, Kellerberg zu Penig), waren die Gangsysteme ursprünglich dreidimensional aufgefahren worden. Erst später, bei Überformungen zur Umnutzung als Lagerraum, versuchte man - mit wechselndem Erfolg, weil der Bestand wie z.B. auch im Kaßberg zu Chemnitz 4 oft nichts anderes hergab - insbesondere in städtischen Lagen annähernd nur eine Ebene zu erschließen.





1 Zusammenstellung historischer Lagepläne von einem Abschnitt des bis zu 3 km ausgedehnten Gangsystems im Chemnitzer Kapellenberg im Bereich verschiedener späterer Bauwerke. Beim Abtrag der ca. 10 m Gebirge für die Straßenschneise Innerer Stadtring konnte der Autor in den Jahren 2001/2002 zudem baubegleitend die schwarz eingetragenen Gangfragmente nachweisen 4, die in bis zu 4 Ebenen übereinander lagen.


Zu b) wurde inzwischen veröffentlicht 5, allerdings sind dabei acht bei Baumaßnahmen zufällig erfolgte Aufschlüsse im Stadtgebiet auf ca. 600 m Länge in unzulässiger Weise zu einem geschlossenen Gangverlauf vereinigt worden. Dieser wurde zudem gegenüber dem lt. Zitat verwendeten, sich am Originalbestand 6 orientierenden Lageplan verfälscht dargestellt 4, s. auch weiter unten. Der unter c) erwähnte Begriff „Nahrungsbier“, auch „Nahrungsmittel7, „Biernahrung“ oder gar „Babynahrung“ nach U. Fiedler 8 ist eine typische Irreführung, bezieht er sich doch im gegebenen Fall nachvollziehbar auf folgende Formulierung aus 1538 in der Chemnitzer Bergkeller-„Acta“ 9: „Nachdem etzliche unser Mittburger zu sonderlichem Nutz und Uffnehmen ihrer Narung etzliche Keller an die Seyten des Kasperges obendigk der Bleichen gebawet haben,...“.
Keiner der zitierten Autoren beachtet, dass bereits G. von Below 10 in seinem Buch über „Probleme der Wirtschaftsgeschichte“ (1920) mit dieser Fehlinterpretation ins Gericht ging. Man hat den „Nutz“ des „Bir“ oder z.B. auch des „Saltz“ als „Narung“ in seiner wirtschaftlichen Bedeutung zu erkennen. Wenn eine Stadt u.a. Bannmeilen in Bier- und Salz- oder Bleichrechten besaß, so hatte sie eben die nötigen Einnahmequellen, und die Bevölkerung hatte ihr Auskommen.

In entsprechenden Chemnitzer Annalen, von denen es bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts einige und bis ins 18. Jahrhundert bereits relativ viele gibt, findet sich übrigens bis zum Jahr 1544 niemals der Begriff „Bierkeller“. Stets beschränkt sich der historische Wortschatz auf „Keller“. Erst zu 1633 tauchen auch einmal „Gewölbe“ auf, während „Bierkeller“ erstmals im Jahr 1742 bei A. D. Richter 11 und „Bergkeller“ zu 1761 bei J. P. Trenckmann 12 Erwähnung finden. Die erste Bennennung unterirdischer Hohlräume in Chemnitz - und zwar überraschend mit „Saltzkammern“ - findet sich jedoch zu 1494 13, worauf weiter unten einzugehen ist.

Unter c) wird zudem der sogenannten „Bierbrücke“ eine Schlüsselrolle unterstellt. Fatalerweise lautet es aber in der historischen Quelle zum Jahr 1531, nämlich im Ausgabenbuch des Chemnitzer Rates, anlässlich einer Reparatur nur „uff dy keller Bruck“. Niemand bezweifelt, dass die heutige Bierbrücke auf die entsprechend genutzten Hohlräume auf der anderen Seite der Chemnitz zurück geht, doch bleibt T. Schuler auch an dieser Stelle die wissenschaftliche Korrektheit schuldig. Selbst die merkwürdige „unlang“-Einstufung des Bestands verliert an Schlagkraft, wenn man zugleich unter b) einen vermeintlichen 600 m-Stolln 5, als „langen unterirdischen Gang“ bezeichnet und der damals noch berechtigte Autor sämtliche Feuerwehrleute von Chemnitz zur 1,5 km (!) langen „Wanderung im Kaßberg“ 4 einladen konnte.

Die Einladung (jetzt freilich ohne Erlaubnis der Begehung) gilt auch weiterhin. Insbesondere empfiehlt der Autor unter Bezug auf d) J. Oexle einen Besuch der Unterwelt im Peniger Kellerberg. Dort sollen die ehemaligen brauberechtigten Bürger - so wird man jedenfalls vor Ort belehrt - weil ob der Enge des angeblich selbst zu diesem Zweck erstellten Gangsystems Fässer keinen Platz fanden, das untergärige Bier in Tonflaschen umgefüllt haben, um es dann zur Reifung in den zusätzlich in den Fels gehauenen Nischen abzulegen. Man sollte (aber bitte mit Originalrezept und wirklich zeitgemäßen Flaschen!) das Experiment wiederholen, um dann die Flüssigkeit samt Gasen und Feststoffen Freiwilligen zum Kosten zu geben. Hoffentlich nicht, aber möglicherweise doch häufen sich dann wieder solche Einstufungen wie „krank machend“, „in Verachtung gefallen“, „hesslich gestunken“, „unpässlich“, „Ursache verschiedener Krankheiten“, „beynahe ... zu einer Jauche herabgewürdigt“. Gerechterweise sei jedoch für Chemnitz betont, das von dieser, tatsächlich stattgefundenen vernichtenden Kritik das „Lagerbier“ im frühen 19. Jahrhundert betroffen war, das man eben nicht mehr in den Bergkellern gelagert hatte 4.


Die Grenzen der „Bierthese“

Die sogenannte Bierthese besagt also, dass die betreffenden unterirdischen Hohlräume ursprünglich und ausschließlich für die Reifung und Lagerung des untergärigen Bieres hergestellt worden sind. Nun, niemand bestreitet das Aufkommen dieses Bieres zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Sachsen und damit einen plötzlich steigenden Bedarf an Bergkellern, die nun einmal zu jener Zeit der einzige Ort für dauerhaft niedrige Lagertemperaturen waren.

Der Autor hat sich in seinem im Jahr 2002 erschienenen Buch „Die Schatzkammern von Chemnitz“, s. auch eine Rezension 14, mit diesem Thema eingehend auseinandergesetzt. Dabei dienten ihm Archivalien aus 600 (!) Jahren Chemnitzer Geschichte und ein immenser Hohlraumbestand als unumstößliche Grundlage.





2 Entwicklung der historischen Bierproduktion in Chemnitz


Das vom Autor aufgrund historischer Recherchen 15, 16, 17 erstellte Computer-Diagramm in Bild 2 zeigt die Anzahl der in der Stadt „ausgeschroteten Fässer“ des Lagerbieres. Eine andere, teilweise ergänzende Übersicht zur Bierproduktion, die Anzahl der sogenannten „Gebräude“, wurde ebenfalls im Diagramm verarbeitet. Ferner ist die Anzahl der „brauberechtigten Bürger“ als dritte historische Kenngröße über den Jahren aufgetragen worden. Der Vergleich - soweit das bei drei verschiedenen, doch miteinander korrelierten Kenngrößen qualitativ zulässig ist - schließt nicht alle Lücken. Trotzdem sind folgende Aussagen erkennbar:

1. Die Anzahl der brauberechtigten Bürger ist lange Zeit relativ konstant und glücklicherweise zum Jahr 1523 quasi bereits vor dem eigentlichen Aufkommen des Lagerbieres dokumentiert.

2. Die Produktion stieg extrem schnell auf den Höchststand um 1550.

3. Setzt man die Anzahl der Fässer proportional zum Bedarf an Bergkellerflächen, so ging dieser anschließend bis 1780 (im Mittel entsprechend der eingezeichneten gestrichelten Hilfsgeraden) auf Null zurück.

4. Der Gebräuderückgang nach 1630 (zeitweise über 50%) ist klar dem 30jährigen Krieg geschuldet.

5. Ein erneuter Produktionsanstieg zeichnet sich für kurze Zeit gegen Ende des 17. Jahrhunderts ab, doch hier wird der überlagerte allgemeine Rückgang des Bedarfs besonders deutlich.

6. Da sich die Anzahl der Brauberechtigten nach 1780 wieder einpegelte, wird ihre verstärkte Hinwendung zu Bieren signalisiert, die keiner Lagerung in Bergkellern bedurfte. Es setzte sich der zum Lagerbier schon immer konkurrierende Prozess durch.

7. Wir wissen, dass die Bergkeller erst nach 1830 wieder Bedeutung erlangten. Die historische Kenngröße „Anzahl der brauberechtigten Bürger“ verlor aber durch die Gründung der Brausyndikate, später Braugesellschaften dann ihren Sinn. An ihre Stelle trat schließlich die „Anzahl der Brauereien“.

Die ersten drei Punkte sind allerdings am besten vereinbar mit dem Ausbau vorhandener Lagerkapazitäten (alte vorhandene Hohlräume umnutzen) und nicht mit Neubau. Wenn man nämlich die umfänglichen Chemnitzer Ratsakten des 16. Jahrhunderts im Stadtarchiv recherchiert, die insbesondere peinlich genau geführte Ausgabenlisten führen, so ist der einzig gefundene Groschenbetrag zu 1536 („furlon ... - Fuhrlohn - ... Zigel zu des Rades ... - des Rates - ... Keller am Kaßperge ...“) mehr als dürftig. Damit waren auch zu damaliger Zeit, also etwa 1520 bis 1550, beim besten Willen nicht ausgedehnte Kelleranlagen herzustellen, und die Aktenlage spricht eindeutig gegen einen Neubau!

Chemnitz ist nicht alleiniger Siedlungsort und die Vorgeschichte bzw. auch die Architektur seiner Unterwelt sind nicht die einzigen, wo man derart offensichtlich mit der Bierthese kollidiert. Deshalb sind weitergehende Recherchen angezeigt, um historisch und bauarchäologisch die Grenzen einzuengen.


Salzkammern und Alte Bierkeller

Im Geschoßbuch 1494-1504 von Chemnitz sind 13 u.a. „vonn Saltzkammern“ und „am Caßperge“ als sogenannte Stationen des Steuereinnehmers ausgewiesen. In 18, 19 hat der Autor auf dieser Grundlage sowie aufgrund von Bestandsuntersuchungen den Beweis erbracht, dass bereits im 15. Jahrhundert, also lange vor dem Aufkommen des untergärigen Bieres, im Chemnitzer Kaßberg unterirdische Gänge bestanden haben, die zum Lagern von Salz bzw. Bier (nicht untergärig!) genutzt worden sind. Äußerst hilfreich war dabei eine grafische Darstellung aller 41 Stationen aus 1494 unter Zuhilfenahme des bekannten, 250 Jahre später erstellten Trenckmannschen Planes der Stadt, denn dort waren noch die meisten namentlich gut zu lokalisieren. Die entsprechende Computer-Darstellung in Bild 3 zeigt die Stationen jeweils an der Spitze bzw. am Ausgangspunkt der fetten Pfeile.








3 Der älteste Stadtplan von Chemnitz mit urbanen Objekten aus dem Jahr 1494 jeweils am Ausgangspunkt bzw. an der Spitze der fett gezeichneten Pfeile


So entstand der mit Abstand früheste Stadtplan von Chemnitz, nämlich der Lage von Objekten des ausgehenden 15. Jahrhunderts im ummauerten, überwiegend wohnlich und im äußeren überwiegend gewerblich genutzten Bereich! Zugleich gelang aufgrund der unumstößlichen Topologie der Stationen und dem Charakter ihrer Reihenfolge (Umläufe) eine fundamentale Entdeckung zum Standort von wichtigen Objekten im hier interessierenden Zusammenhang:

* Wir stellen zwischen den Stationen 24 bis 26 einen markanten topologischen Sprung fest, d.h., der Umlauf ist in zwei Zyklen eingeteilt (Nr. 1 bis 24 und 25 bis 41).

* Zweimal, Nr. 1 und 25, ist der Rote Turm (übrigens nicht das Rathaus) mit seiner juristisch-exekutiven Bedeutung in ältesten Zeiten der Ausgangspunkt.

* Der erste Zyklus ist eine innerstädtische Spirale mit gewissen „Ausfällen“ an drei Stadttoren, Nr. 3, 8 und 13, die der frühen Stadtentwicklung (älteste Siedlungsschwerpunkte St. Nikolai, St. Johannis und Gelände in Richtung auf das Bergkloster) geschuldet sind, und den gewerblichen Einrichtungen am Rathaus als zentralem Schlusspunkt.

* Der zweite Zyklus besteht aus mehreren charakteristischen Schleifen, dessen Stationen sämtlich und körperlich eindeutig (nur Nr. 37 ist eine Ausnahme) außerhalb der Stadtmauer lagen.

Es erschließen sich daher die beiden im Geschoßbuch gleichbenannten Stationen 11 bzw. 26 - im Original „vor der pforten“ (vor dem Pfortentor) - als innerhalb bzw. außerhalb der Stadtmauer gelegen. Somit lag die Station „vonn Saltzkammern“ (Nr. 27) am Kaßberg, zumal die nachfolgende Handwerker-Station „vonn hantwergenn“ (Nr. 28), auch gemäß anderer historischer Quellen in dieser Richtung außerhalb der Stadtmauer existierte.

Der Autor schaute sich in diesem Bereich des zugänglichen, mehrere Kilometer umfassenden Gangsystems im Kaßberg um 4, 18, 19, 20, und siehe da, der gemäß Bild 4 a auf maximal 300 m Gesamtlänge begrenzte Abschnitt zeichnet sich mit einem unterirdischen (!) Bestand von kunstvollen Portalgewänden aus Porphyrtuff aus, die mit hoher Wahrscheinlichkeit, sogar zahlenmäßig übereinstimmend (s. X-Markierung der Standorte in Bild 4a), die Salzkammern der sechs lt. Geschoßbuch in den Jahren 1494 bis 97 steuerzahlenden Pächter abgrenzten.





4 Ausgebaute Hohlräume im Kaßberg, die zu den ältesten, noch weitgehend original erhaltenen Bauwerken von Chemnitz gehören dürften
a) Sechs Porphyrtuff-Portale (s. X-Positionen) im inneren des Berges markieren wahrscheinlich den Standort
der im 15. Jahrhundert erwähnten Salzkammern
b) Ein letzter Abschnitt von Felsengängen im Bestand (sowie Reste zweier Porphyrtuff-Portale) repräsentiert
wohl noch die Alten Bierkeller



Obiger ältester Stadtplan von Chemnitz erlaubte es ferner dem Autor, von ihm so benannte „Alte Bierkeller“ mit der Station „am Caperge“ (Nr. 33) aus dem Jahr 1495 sowie einer Station „Keller Zins“ des Geschoßbuches 1531 - 1540 21 zu identifizieren und genau dort zu platzieren, wo er im Jahr 1999 mit dem Sächsischen Verein für Forschung e.V. die „Unterirdischen Gewölbegänge im Kaßberg zu Chemnitz“ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat. Auch hier haben Teile zweier überkommener unterirdischer Porphyrtuff-Türgewände, wenn auch weitgehend überbaut, sowie sogar ein letzter Bestand von Felsengängen die Zeit überdauert, s. Bild 4 b .

Gegen die „Salzthese“ etc. wurde zwar durch T. Schuler 22 und R. Tippmann 5, vehement zu Felde gezogen, doch sind die Gegenargumente so schwach und zudem schlecht recherchiert, dass sie kaum ernsthaft erschüttert wird. Es bleibt der Fakt, dass für Chemnitz historische und bauarchäologische Belege für einen älteren Hohlraumbestand sprechen, als es die Bierthese wahr haben möchte.

Und das Geheimnis der Porphyrtuff-Portale in der Chemnitzer Unterwelt bleibt bestehen.


Die merkwürdige Architektur unterirdischer Gangsysteme

Man muss die unterirdischen Hohlräume im Bestand heutiger Siedlungsstandorte differenziert betrachten. So erinnert er in Oederan teilweise schon an den Zusammenhang mit gegenwärtigen bzw. historischen Flurstücken und Bebauungen, und es handelt sich z.B. im Fall der Großen Kirchgasse 13, s. Bild 5 a, zweifelsfrei um einen Bestand von über 6 m tief gelegener Lagerräume. Allerdings darf man sich z.B. schon einmal über eine alte Treppe wundern, die nach zwei Stufen einfach so an der Gewölbeausmauerung endet.





5 Skizzen und Notizen eines namentlich dem Autor unbekannten Heimatforschers 23 über den Bestand unterirdischer Hohlräume in Oederan


Die Handskizze hat ein dem Autor namentlich unbekannter Heimatforscher angefertigt, der sich vor vielen Jahren mit der Oederaner Keller-Unterwelt befasst hat. Er sammelte aber auch Hinweise von Bürgern, s. Bild 5 b und c, und man erfährt somit u.a. von unterirdischen Gängen zwischen ehemaliger Stadtmauer und Rathaus bzw. sogar zwischen dem Park-Pavillon und dem ehemaligen Schloss in Börnichen, die offenbar längst nicht mehr zugänglich waren und daher zur Legende gestempelt worden sind. Dem müsste sich der Autor anschließen, wenn er nicht im Jahr 1998 einen im Schlossbereich durch Bauarbeiten zufällig erschlossenen Gang eingesehen hätte. Also, es besteht kein Zweifel, auch in Oederan darf man die Existenz unterirdischer Gangsysteme annehmen.

Man stößt bei genauerer Betrachtung der Architektur und der Lagepläne (soweit überhaupt vorhanden) auf Widersprüche zur Bierthese in vielen Städten. Als überprüfbare Beispiele mögen gemäß Bild 6 die Keller in Burgstädt unter dem Rathaus, der alten Schwanen-Apotheke und der sehr alten Gaststätte „Goldener Stern“ dienen, die zu den nachweislich ältesten Bebauungsstandorten im Ort gehören und auf jeden Fall innerhalb der ehemaligen Stadtmauer lagen. Von ihnen gehen jenseits der Flurgrenzen stets verfüllte bzw. vermauerte Gänge aus, teilweise im Kriechformat, die bisher nicht erforscht worden sind. Oft macht auch die allenfalls erkennbare Richtung der weiteren Gangführung keinen Sinn, selbst wenn man an Fluchtwege denkt, mit welchem historischen Hintergrund auch immer. Zudem geistert ein Lageplan kilometerlanger unterirdischer Gänge, die sich vom Taurastein bis zum Stadtzentrum hinziehen, durch die einschlägige Literatur von Burgstädt.





6 Es gibt vorerst keine befriedigende Antwort zur Frage: Wozu dienten und wohin führen die verbrochenen, verfüllten und vermauerten Kriechgänge in Burgstädt?
a) Rathaus
b) Gasthaus “Goldener Stern“
c) Schwanen-Apotheke


Der Fluchtgangvorstellung in Verbindung mit unterirdischen mittelalterlichen Wehranlagen waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgrund von damals noch möglichen Bestandsbeobachtungen und -begehungen zahlreiche Fachbeiträge gewidmet, z.B. zu Glauchau 24, doch blieben diese angeblich nicht „normgerechten“ Auffassungen gezielt unbeachtet. „Fachleute“, die zwar in vielen Fällen niemals das Innere der Objekte begangen haben, gewannen mit der Bierthese bald die Oberhand. Dabei klingt es doch überaus prägnant, wenn O. Apel und O. Kaubisch im Jahr 1932 24 u.a. folgendes Erleben schildern: “Die Kellergänge, die das ganze Stadtgebiet (von Glauchau) durchziehen, häufen sich an drei Stellen: erstens auf dem Schloßberg, dann in der Gegend der Stadtkirche und des Schloßplatzes, und endlich in der inneren Stadt, zu beiden Seiten der Hauptverkehrsstraße. ... Auf der Ebene unten ein paar Meter weiter, und wir haben die interessanteste Stelle der Stadtkeller vor uns. Der an sich normale Gang ist durch niedergebrochenes Gestein etwas erhöht. Er verängert sich plötzlich auf 63 Zentimeter Höhe und knapp 40 Zentimeter Breite. Nur der Schlankste von uns kann durch. Er wagt es. Die Lampe in der Hand, kriecht er auf den Ellbogen vorwärts, den Körper nachziehend.“ Ein Kriechgang gab ihnen das größte Rätsel auf, obgleich es im Glauchauer Untergrund von „Fluchtröhren“ und „Wehrgängen“ mit seltsamen Einrichtungen wie „Nischen“ zur Verteidigung (?), „Brillengängen“ zur Ir-reführung (?), „Schächten“ zum Hindurchzwängen (?) und „Labyrinthen“ zum Kampf im Dunkeln (?) nach ihren weitergehenden Aussagen nur so wimmelt. Der Bestand konnte eben zum Teil von diesen Autoren und ihren Mitstreitern wenigstens damals noch persönlich inspiziert werden, s. Bild 7 a und b.





7 Historische Lagepläne rätselhafter Gangsysteme
a) im Muldenhang zu Glauchau 24
b) im Scherberg zu Glauchau 25
c) im Kellerberg zu Penig (Dieser Plan 26 wurde aus mehreren Teilstücken an den Stoßstellen absichtlich ungenau zusammengesetzt. Die schwarz gezeichneten Gänge waren damals bei Führungen die oberste Ebene des dreidimensionalen Systems.)





8 Im Kirchberg zu Geithain zeichnen sich Teilbereiche ab, die durch Vermauerungen vom öffentlich zugänglichen Gangsystem abgetrennt sind.
a) Hinter dieser Mauer erstreckt sich nach Angaben während der Führung ein System sehr enger, verbrochener
Gänge mit unbekannter Ausdehnung.
b) und c) Vermauerungen (von Kriechgängen?), über die es keine nähere Auskunft gibt


Bei alledem sind solche geheimnisvollen Gangsysteme wie z.B. im Scherberg zu Glauchau, im Kellerberg zu Penig und im Kirchberg zu Geithain noch nicht einmal berührt, s. Bilder 7 b und c sowie Bild 8. Jeder kann sich anhand der alten Lagepläne selbst so seine Gedanken machen. Weitab vom ehemaligen Siedlungsgeschehen hat man das erstgenannte Gangsystem, s. Bild 7 b, schon vor längerer Zeit unzugänglich gemacht, um möglicherweise unbequemen Fragen nach seiner ursprünglichen Bestimmung aus dem Weg zu gehen. S. Börtitz 25 hat uns wenigstens noch einen alten Lageplan übermittelt, zu dem eigentlich eine Auffälligkeit ganz besonders zu nennen ist: Der weitere Verlauf sämtlicher Gänge im Labyrinth war schon damals infolge Unzugänglichkeit ein Rätsel. Ähnlich verhält es sich im Fall Geithain. Man hat hier lt. Auskunft anlässlich einer Führung im erschlossenen Bereich lediglich ein im Bestand vorgefundenes Teillabyrinth enger, angeblich baufälliger Gänge durch Abmauerung abgetrennt, s. Bild 8 a. Dem Autor fielen allerdings weitere Vermauerungen auf, die an dahinter verborgene Kriechgänge erinnerten, s. Bild 8 b und c.

Auch im öffentlich zugänglichen Kellerberg zu Penig fällt der geheimnisvoll labyrinthische, dreidimensionale Charakter des Systems eigentlich viel zu enger Gänge besonders auf. Die Erschließung hat sicher so manche Frage inzwischen geklärt, allerdings bestanden in einem älteren Lageplan, s. Bild 7 c, noch viele mit Geröll oder Wasser verfüllte Abschnitte bzw. lokale Abmauerungen. Also existierten zumindest damals noch insbesondere an der Peripherie (!) zahlreiche unerforschte Gangverläufe. Trotzdem: Es lebe die Bierthese!


Die Datierung fällt schwer

Auffällig ist bei der Suche nach dem zeitlichen und bestimmungsgemäßen Ursprung der unterirdischen Gangsysteme in der einschlägigen Literatur ein Tenor, den zumindest zu Chemnitz C. G. Kretschmar 27 schon im Jahr 1822 mit folgenden Worten auf den Punkt brachte: „Es findet sich aber nicht die geringste Nachricht über ihre Erbauung.
C. Lehmann 28 lehnte sich im Jahr 1843 noch ein wenig weiter vor, indem er ihnen ein „sehr hohes Alter“ zuwies, und zwar den Zeiten, wo Chemnitz Reichsstadt gewesen sei (bis Ende des 13. Jahrhunderts!), weil es dort schon „sehr starke bevorrechtete Brauerei“ gehabt habe: „Die Möglichkeit der Chemnitzer Bergkeller in jenen frühen Zeiten wollen wir nicht abstreiten.“. So bekommt man zumindest ein Gefühl dafür, seit welcher grauen Vorzeit die Alten Bierkeller im Kaßberg bereits ihre Dienste geleistet haben könnten.

Umsichtige Tourismusverbände und Kommunen haben längst den Wert unterirdischer Hinterlassenschaften erkannt und attraktive Teile des Bestands öffentlich zugänglich gemacht. Das hohe Alter eines Objektes ist natürlich ein gutes Werbeargument. Da wird schon einmal auf 800 Jahre verwiesen, so z.B. in Zeitz 7, über „Fliehgänge“ sinniert, der Kriechgänge gedacht, um sich dann doch wieder beim Bierbedarf (mehr als 2 Liter pro Tag und Person, einschließlich Babys) zu retten.

Auch in Chemnitz hat sich, wie gesagt, der Autor mit dem Sächsischen Verein für Forschung e.V. um die Hohlraumerschließung bemüht. Am 15. Januar 1999 wurden schließlich nach längerer Vorbereitungsphase die „Unterirdischen Gewölbegänge im Kaßberg zu Chemnitz“ eröffnet. Im Rahmen der Ausstellung „Luftschutzstollen“ wird u.a. sehr eindrucksvoll und realitätsnah der letzten großen Nutzung gedacht: 10.000 Chemnitzer verdanken den Gangsystemen in den Bergen, die das am 5./6. März 1945 vollständig zerstörte Stadtzentrum umgeben, ihr Leben! Hiermit wird übrigens - und das nicht nur zu dieser Stadt - der Sinn des Fluchtganges erstmals, aber historisch auch wirklich einmalig belegt.

Im Chemnitzer Baugrund entdeckte Ganghohlräume jenseits der ehemaligen Stadtmauer lenkten wenigstens einmal das Interesse weg vom Bier und zwar durch R. Tippmann 5 hin zum Wasser. Allerdings bleibt uns R. Tippmann die Erklärung schuldig, wie das Wasser vom Tal des Bernsbaches unterirdisch freiwillig über den auslaufenden Rücken des Sonnenberges zu den Lindenteichen gelangte, um dort in die Bleiche-Becken zu „schütten“, denn die nachgewiesenen Hohlraumfragmente lagen - der Oberflächentopologie folgend - kaum tiefer als 7 m. Zudem wurden jene acht punktuellen Aufschlüsse über ca. 600 m in unzulässiger Weise zu einem durchgängigen „Stolln“ erklärt, während etwas abseits liegende, ebenfalls bei Bauarbeiten entdeckte Gangstücke 4, einfach ignoriert worden sind. Als archäologische Sensation muss man hingegen den Fund von Ausbauhölzern in einem der Aufschlüsse am Theaterplatz werten, mit dem die dendrochronologische Datierung auf das Jahr 1390 (!) gelungen ist 6.

Ein gewissermaßen geschlossener Bestand unterirdischer Gangsysteme findet sich in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Ostthüringen und Nordbayern, doch ist eine merkwürdige Häufung in Mittel- bis Westsachsen zu verzeichnen. Im Bild 9 ist zudem ein südost-nordwest orientierter, ca. 60 km breiter Streifen auszumachen, in dem sich die bekannten Hohlraumobjekte noch einmal konzentrieren. Dabei wurde auf eine Recherche bei B. Leißring 29 zurückgegriffen, die nur Siedlungsstandorte berücksichtigt. Es gibt sie aber in dieser Region auch dort, wo niemals ein Mensch sein Haus gebaut hat.





9 Im Grunde rätselhafte Systeme unterirdischer Gänge häufen sich in Sachsen vor allem in einem ca. 60 km breiten NW-SO-Streifen, der magischen Linie. Ist das nicht die Hauptstoßrichtung der Ungarn gegen das sächsisch-fränkische Reich im 10. Jahrhundert?

Hier können Sie mit einem Klick das Bild 9 in voller Größe in einem Extra Fenster öffnen (Achtung! Lange Ladezeit...).

Die „magische Linie“, wie der Bestandsstreifen vom Autor in seinem Buch 4 benannt worden ist, „verbindet“ gewissermaßen geradlinig Budapest über Prag und Chemnitz mit der Region Memleben-Merseburg. Damit sei die dem streitbaren König Heinrich I. in seinem Kampf gegen die Ungarn unterstellte „Falle im Urwald“ erwähnt, doch ist jenes historische Modell vom möglichen Ursprung der geheimnisvollen unterirdischen Gänge im 10. Jahrhundert - also ein völlig ungewohnter Zeithorizont - nicht Gegenstand dieses Beitrages. Nur eines sei entsprechend amüsanten Beobachtungen des Autors festgehalten: Dieses provokante mittelalterliche Szenario einer mysteriösen Unterwelt wurde insbesondere von einigen selbsternannten „Fachleuten“ trotz fehlender Alternative vehement und ungeprüft verdammt, wobei Buch und Verfasser gleich mit in den Strudel gezogen worden sind. (Das eigentlich unschuldige Werk geriet daher bei einigen Buchhandlungen in Chemnitz sogar auf den Index.)


Und nun ein richtiges Geheimnis

Es schlummert tief im Schlossberg zu Lichtenwalde und erinnert eher an ein Märchen aus tausend und einem Jahr, s. Bild 10, und es sind rätselhafte bildhauerische Kunstwerke.





10 Geheimnisvolle Höhlenornamentik tief im Inneren des Schlossberges zu Lichtenwalde: Handelt es sich womöglich um romanische Kunstwerke? (Die Größenverhältnisse der Objekte entsprechen etwa den tatsächlichen, wobei der Durchmesser der „Rosette“ mit ca. 15 bis 20 cm anzusetzen ist.)


Nur wenigen Menschen der Neuzeit war es vergönnt, diese Plastiken in Augenschein zu nehmen. Man musste schon, nachdem zu unbekannter Vorzeit das Mundloch des einzigen horizontalen Zugangs am Nordhang des Schlossberges verfüllt und die genaue Örtlichkeit sämtlichen Zeitzeugen so gut wie entgangen ist, ziemlich wagemutig sein, um zu diesen Auserwählten zu gehören. Der betreffende unterirdische Gang hatte seinen Anfang südwärts in einem heute durch Mauern unterteilten Felsengewölbe von insgesamt fast 50 m (!) Länge, s. Bild 11, das sich 20 m (!) unter dem Gelände der ehemaligen „Neuen Brauerei“ gegenüber dem Rittergut bzw. westlich der heutigen Schlossgaststätte befand, und nachweislich zumindest seit dem 18. Jahrhundert zum Lagern von Bier diente 30, s. auch die Steinschienen im Bild 11, die sicher als Fassablage dienten.





11 Ausschnitt aus dem tiefen Felsengewölbe im Schlossberg zu Lichtenwalde: Die steinernen Fassablagen belegen die intensive Nutzung als Bierkeller, doch diente ein senkrechter Schacht von 20 m Höhe als einziger Zugang für die Fässer, und ein geheimnisvoller architektonischer Schmuck lässt eine ganz andere ursprüngliche Bestimmung vermuten.


Horst Schreiter beschrieb in der Zeitung Volksstimme 31 die erste und einzige im Schriftgut auszumachende neuzeitliche Begehung, freilich auf einem ganz anderen Zugang, auszugsweise im Jahr 1952 so: „Im Gelände des Volksgutes Lichtenwalde entdeckte eine Gruppe unternehmungslustiger Heimatfreunde aus Borstendorf beim Abseilen in einem etwa 20 m tiefen Schacht unterirdische Gewölbe. Vom Grund des Schachtes führte ein Gang in einen Raum von 4x4 m Größe. Von da aus gelangten die Heimatfreunde in einen zweiten Raum, der eine Länge von 17 m aufweist. Ihnen schließt sich ein dritter Raum an mit einer Länge von 27 m. Alle Gewölbe sind 31/2 m hoch und vollkommen in Fels gehauen. ... Auch in entgegengesetzter Richtung befindet sich ein Gang, der bis zu 70 cm unter Wasser steht. Ungefähr 100 m dieses Ganges wurden von den Forschern unter schwierigsten Verhältnissen überwunden, dann waren sie am Ende ihrer Kletterkunst.“ Um eine Vorstellung von den Abmessungen des zuletzt beschriebenen, langen Ganges zu vermitteln - der wahrscheinlich mit o.g. verschütteten Gang übereinstimmt - ließ uns ein anderer Beteiligter dieser wagemutigen Expedition, A. Grimmer, des weiteren wissen 32: „Bald reichten unsere Gummistiefel nicht mehr aus, da sich zu allem Überfluß auch noch Wasser über der Schlammschicht ansammelte. Hände und Füße auf beide Seiten an die Wände des Ganges gestemmt, hangelten wir weiter. ... Nach hundert Metern hatten wir das Ende des Ganges zwar noch nicht erreicht, mussten aber umkehren, da wir uns kaum noch an den Wänden halten konnten.

Ein späterer riskanter Versuch, den Felsenkeller über den zweiten, engen Luftschacht zu erreichen, der noch äußerst urig im Bestand vorhanden ist, schlug dagegen gründlich fehl. Der Bauarbeiter Reinhard Savade schilderte dem Autor im Jahr 1999 33 sein gefährliches Abenteuer noch persönlich. Die Episode endete nämlich in etwa 15 m Tiefe aufgrund durchgehender Nerven. Der „Höhlenforscher“, am langen Seil hängend, forderte plötzlich zum Rückzug auf. Mehrere Kumpels hatten alle Mühe, den Erschöpften unverrichteter Dinge wieder nach oben zu holen. Trotz ausufernder Hektik hielt R. Savade einen großen Tropfstein fest umklammert, den er im Schacht abgeschlagen hatte und so wenigstens noch als Trophäe ans Tageslicht fördern konnte.

In jüngster Zeit gab es weitere Begehungen, doch die Männer um H. Schreiter waren auch die ersten, die das Geheimnis fotografiert haben. Es handelt sich im Grunde um symbolträchtige Darstellungen, nämlich ein sorgfältig aus dem Stein gehauenes Keilkreuz-Relief und um zwei Pfeilergebilde, die ebenfalls plastisch herausgearbeitet worden sind und deren ornamentale Abschlüsse nachfolgend in Anlehnung an H. Schreiter/A. Grimmer als „Rosetten“ bezeichnet werden. Alles in allem geht es um Objekte aus einer möglicherweise lange, sehr lange vergangenen Zeit. Die in diesem unterirdischen Umfeld ungewöhnlichen bildhauerischen Werke sind möglicherweise zudem von so hohem kunsthistorischen und archäologischen Wert, dass ihre Würdigung längst fällig ist. Jedenfalls ist dem Autor in deutschen unterirdischen Hohlräumen nichts vergleichbares bekannt.

Nach H. Haase 30 besteht also die gemäß der Bierthese allgemein akzeptierte Lesart darin, dass es sich um einen Brauerei-Keller handelt, der beim Bau des Schlosses und eines Brauhauses um 1722 neu errichtet worden sei. Das steht, zumal schriftlich nicht im geringsten belegt, schon einmal im Widerspruch zu der Meinung jener Menschen, die den Bestand im Jahr 1952 persönlich in Augenschein genommen haben: „Das Alter der Gewölbe schätzen die Heimatfreunde - immerhin anhand der Altersschätzung vorgefundener Stalagmiten - auf ungefähr 450-500 Jahre.“ 31 und „Die Gewölbe selbst können allerdings noch bedeutend älter sein.32

Dabei scheinen sich H. Haase und andere zudem an dem Sachverhalt der für damalige Verhältnisse äußerst unökonomischen Unterbringung des Lagergutes nicht zu stören. Die Fässer, nach H. Haase 30 mit 400 l Inhalt, mussten nämlich mühsam am Seil durch einen Luftschacht zwanzig Meter zum Lagern nach unten und später wieder nach oben gehievt werden. Wie paradox erscheint dann auch noch die weitergehende Bauweise, denn erst einmal „führte ein Gang in einen Raum32, ganz zu schweigen von dem Aufwand, den Felsenkeller nebst zwei senkrechten Luftschächten und o.g. unterirdischen Gängen in dieser Tiefe aufzufahren. Man hätte den kühlen Lagerraum ungleich günstiger mit sehr viel geringerer Überdeckung im Berg unterbringen bzw. ausschließlich die ohnehin hergestellten großen Kelleranlagen im Gebäude verwenden können. So drängt sich für die damals neue Brauerei (eine ältere gab es im Bereich von Burg bzw. Schloss Lichtenwalde 30) eher der Gedanke der ergänzenden Nutzung eines halt zufällig vorhandenen tiefen Felsenraumes auf, der lediglich durch Erweiterung eines Luftschachtes auf einen Querschnitt von ca. 2x21/2 m2 erschlossen werden musste. Ähnlich geschah es auch um 1754, also fast zeitgleich, z.B. mit dem Felsenkeller beim Bau der Rittergutsbrauerei in Limbach (heute Hotel „Layhaus“ zu Limbach-Oberfrohna) 34. Man hat hier allerdings einen Abschnitt eines damals in relativ günstiger Lage vorgefundenen unterirdischen Ganges auf die Abmessungen des großen Lagerraumes erweitert. Wegen der mit ca. 7 m ziemlich geringen Tiefe wurde zusätzlich ein weiter Zugang schräg nach unten in den Felsen gehauen, so dass man sich zum Transport der Fässer mit Fahrzeugen bedienen konnte, die sicher von Pferden gezogen worden sind. Die Fortsetzungen des heute beiderseits des Felsenkellers nachweisbaren unterirdischen Ganges sind trotz der Enge in gebückter Haltung noch stückweise begehbar. Die Bestandssituation und die historische Baubeschreibung 34, sind eindeutige Belege eines solchen damaligen Vorgehens und könnten Grundlage einer späteren Veröffentlichung sein.

Sollte sich aber ein Lichtenwalder im 18. Jhd. der Mühe unterzogen haben, zusätzlich o.g. Kunstwerke zu schaffen, zumal mit jener Motivauswahl?

Das Keilkreuz geht als kultisches Zeichen wahrscheinlich auf prähistorische Zeiten zurück 35, bekam jedoch - besonders bis zum Beginn des 11. Jahrhunderts - herausragende christliche Symbolbedeutung. Während es z.B. gemäß Bild 12 a im Evangeliar Ottos III. (980 bis 1002) noch klar auszumachen ist 36, enthalten gemäß b der Tragaltar Heinrichs II. (1014 bis 1024) bzw. gemäß c das Echternacher Evangeliar (etwa 1020 bis 1070) bereits das heute noch geläufige Balkenkreuz, zudem mit dem Kruzifix. „Für ottonische Zeit erfahren wir ... von der magischen Gewalt des Kreuzes“, betont H. Jantzen 36 und folgert aus seinen historischen Kunstrecherchen, „daß auch die Kunst dieser Epoche alles daran setzt, um mit ihren Mitteln die Zauberkraft des Kreuzes zu veranschaulichen.“ Wir dürfen somit auch das Keilkreuz im Bestand vielleicht als ein mögliches Glaubensbekenntnis seiner frühen Entstehungszeit interpretieren.





12 Entwicklung vom gleichschenkligen Keilkreuz zum ungleichschenkligen Balkenkreuz mit Kruzifix 36
a) Evangeliar Ottos III.
b) Tragaltar Kaiser Heinrichs II.
c) Echternacher Evangeliar


Die spätere Verwendung dieses Motivs, sicher ebenfalls als Ausdruck der Einheit von kirchlicher und weltlicher Macht, lässt sich u.a. recht eindrucksvoll anhand der Münzkunde nachvollziehen. Deshalb beschäftigte sich der Autor mit diesem Fachgebiet und kam auch zu bemerkenswerten Erkenntnissen. Schon in karolingischer Zeit trugen es, teilweise neben dem gleichschenkligen Balkenkreuz, z.B. die Mainzer Denare, s. Bild 13 a. Ein sächsischer Müzfund aus dem 11. Jahrhundert enthielt gemäß Bild 13 b u.a. zahlreiche Wenden- oder Sachsenpfennige mit dieser Prägung. Die Prägung dieses Münzentyps wird in den Zeitraum 950 bis 1125 eingeordnet.





13 Vergleich historischer Münzen mit Kreuz-Motiven (Bildauszüge aus 37)


W. Haupt 37 bezeichnete mit Recht die Münzen bis ins 12. Jhd. als „Meisterwerke romanischer Kleinkunst“. Trotz markanter Währungsreformen über Brakteaten, Groschen und Taler hinweg, findet sich das Keilkreuz-Motiv zwar auf Münzen insbesondere auch im Meißner Land bis etwa in die Zeit um 1550 immer wieder, doch - bei Berücksichtigung der extrem angestiegenen Anzahl der Münzstätten - ging seine Bedeutung bis auf vereinzelte Fälle seit etwa dem 13. Jhd. zugunsten anderer Motive stark zurück. Selbst die münzberechtigte Abtei des Klosters Pegau, das ja auch für die Region Chemnitz von grundlegender Bedeutung war 4, wählte um 1300 bereits das deutlich anders geartete Krückenkreuz als sein unverwechselbares Kennzeichen, s. Bild 13 c. Hatte der Lichtenwalder Künstler einen historischen Bezug bei der Ausführung seines Werkes? Man kommt jedenfalls selbst dann zum Widerspruch, wenn man das vorgefundene Keilkreuz dem Zeitvertrieb eines Brauerei-Mitarbeiters oder einem gräflichen Auftrag zuschreiben wollte, denn im Barock spielten bekanntlich aufwendigere Darstellungen und Motive eine Rolle.

Aus seinem unmittelbaren Erleben heraus schrieb A. Grimmer 32 : „An einigen Stellen hatte man versucht, aus dem Gestein Wandpfeiler herauszumeißeln, hatte diese Arbeit aber bald wieder aufgegeben. Lediglich zwei derartige Pfeiler waren angedeutet und mit einer Rosette geschmückt.“ (Da tut sich ja noch ein weiteres Rätsel auf, denn warum wurde das Werk unterbrochen?) So wendet sich das Bestreben zur Lüftung des Geheimnisses - immer auch unter dem Aspekt einer zeitlichen Einstufung des großen unterirdischen Hohlraumsystems - den „Rosetten“ als Endpunkte angedeuteter Gewölbegrate zu. Die beidseitige Anordnung am Gewölbe weist jedenfalls auf das Bedürfnis hin, dem Raum einen besonderen Charakter zu geben oder sogar dem Zweck einer Raumgestaltung zu dienen, wie sie vor allem im damaligen Sakralbau üblich war. Damit treten der Auftraggeber und sein Baumeister stärker in den Mittelpunkt der Fragestellung.

Es fällt an den Objekten sofort die künstlerisch sehr zurückhaltende Gestaltung auf, und man kann sich gerade in diesem Fall des Eindruckes „sehr hohes Alter28 einfach nicht erwehren. Naiv wäre es gewiss, dies auf die begrenzte bildhauerische Eignung des Gesteins zurück zu führen. Man hat die ornamentale Struktur sauber und scharfkantig durch Vertiefung der Umgebung aus der Gewölbefläche heraus gearbeitet.
Immerhin kam auch der Historiker H. Dohrn-van Rossum 38 nach entsprechend vom Autor erbetener Recherche zu folgendem Schluss: „Sehr alt ... aber nicht vor dem 12. Jhd.

Sehr wichtig für die zeitliche Einstufung ist natürlich, ob es gelingt, die „Rosette“ eher als Version einer architektonischen Stilrichtung oder eher als zeitlose Nachbildung zu erkennen. Greift man den ersten Eindruck der Entdecker der „Rosette“ nochmals auf, so erinnert die Geschichte der Architektur zunächst einmal an das sehr hohe Alter der entsprechenden Blüten- und Früchtemotive. Schon ionische Kapitelle vor 2.600 Jahren trugen solche Motive in plastischer Form 39. Das „runde Ornament in Rosenform42 erfuhr u.a. eine stetige Weiterentwicklung zur „ebenen“ romanischen Rosette, die „innerhalb des Kreises wie eine Blüte vom Zentrum ausstrahlt43, bis sie schließlich in der Gotik, die ja nach etwa 1300 als Kunstrichtung dominierte, u.a. in der Gestaltung von Fenstern prunkvolle Erweiterungen und ihren Höhepunkt erfuhr. Das Prunkvolle gilt natürlich auch für Ausführungen künstlerisch-bildnerischer Bauteilabschlüsse , die der vorgefundenen Abschluss-„Rosette“ eines Pfeilers näher kommen. Die Beispiele in Bild 14 mögen hier gedanklich weiter helfen. Es bleibt der Bestand zeitlich nicht nur aus barocker, sondern auch aus gotischer Sicht gewissermaßen weit zurück. Bild 14 soll zudem den allgemeinen Trend weg von der genauen Nachbildung von Naturobjekten anzeigen, der schon beim Übergang zur Gotik nachhaltig stattgefunden hat. Zunehmend wurde die Stilisierung bedeutsam, wodurch auch der Phantasie des Künstlers ein freierer Lauf zukam. Während z.B. bei der romanischen Kathedrale von Autun noch der Tannenzapfen als Vorlage für Bauteilabschlüsse gedient haben mag, könnte man - zumindest in diesem regionalen Fall - am Beispiel der beiden anderen Kathedralen, die zwischen den Jahren 1150 und 1250 gebaut worden sind, jenen Stilschnitt markant wiedererkennen. Auch aus dieser Sicht neigt sich somit die Waage eher dahin, dass den Lichtenwalder „Rosetten“ ein Naturobjekt, augenscheinlich die Eichel, als Vorlage diente und damit ein entsprechendes Alter zukommen könnte.





14 Vergleich verschiedener Objekte, die gewissermaßen der „Rosetten“-Plastik als Vorlage gedient haben können
a) Eichel als Naturobjekt
b) Antikes Blütenmotiv (griechischer Altar 40)
c) Skizzen des Autors anhand beobachteter Abschlüsse an romanischen Bauteilen französischen Kathedralen 41


Man wird also vergleichend selbstverständlich besonders in den Bereichen Architektur, Bildente Kunst und Malerei fündig. Und man kommt nahezu zwangläufig zu dem vorsichtigen Schluss, dass das Keilkreuz und die im Abschluss mit „Rosetten“ geschmückten Gewölbepfeiler - und somit der Raum an sich - wirklich eher einer sehr fernen Zeit, vielleicht sogar der romanischen angehören könnten. Es sei an dieser Stelle die sicher von Zweiflern längst angefochtene Zusammengehörigkeit der Symbole ganz einfach durch einen unumstößlichen Fakt unterstrichen: Das Keilkreuz befindet sich im Bestand in direkter örtlicher Beziehung zu den Pfeilern mit „Rosetten“ als Abschluss!! Es würde wohl keinen Sinn machen, beide zeitlich zu trennen.

Wenn auch aus alledem zur Altersbestimmung und ursprünglichen Funktion der im Schlossberg zu Lichtenwalde und an vielen anderen Stellen der Region vorgefundenen unterirdischen Hohlräume noch scheinbar ein weiter Weg ist, so mag hiermit die Tür zu neuen Erkenntnissen aufgestoßen sein. Möglicherweise existieren ähnlich dem Geheimnis in Lichtenwalde anderenorts weiterführende Hinweise, die es auszuwerten gilt, um u.a. endlich der kontraproduktiven Bierthese die Argumente zu nehmen.


Literatur

1 Grimm, J. Deutsche Mythologie
Bernina-Verl., Wien, Leipzig (1939)

2 Schuler, T. Brief an den Autor vom 3. August 1998

3 Oexle, J. Brief an den Autor vom 22. April 1999

4 Langer, H.-D. Die Schatzkammern von Chemnitz
Nur eine Saga der uralten Stadt?
RHOMBOS-Verl., Berlin (2002)

5 Tippmann, R. Zur Ursache für den Bau eines mittelalterlichen Stollns unter der
Chemnitzer Neustadt
Sächsische Heimatblätter H. 5 (1999) S. 324

6 G. Urban Ein mittelalterlicher Stollen im Untergrund von Chemnitz
Veröffentlichungen des Museums für Naturkunde Chemnitz, H.
19 (1993) S. 5

7 Koch, R. A. Gangsysteme unter Zeitz
Richter, H.-J. H. 8 der Schriftenreihe des Museums „Schloß Moritzburg“
Zeitz, Naumburg

8 Fiedler, U. Diskussionsbeitrag anlässlich des Vortrages von H.-D. Langer
„Keller oder Gangsysteme? Jedenfalls geht es um sehr alte
Geschichte von Chemnitz“, Vortr.-Reihe des Chemnitzer
Vereins für Geschichte e.V., 21. 2. 2002, Chemnitz

9 Akta, die Bergkeller betreffend, Chemnitz 1538-1863,
Stadtarchiv Chemnitz

10 von Below, G. Probleme der Wirtschaftsgeschichte
Verl. J. C. B. Mohr, Tübingen (1920)

11 Richter, A. D. Chemnitz hat mich geboren, erzogen...“ (aus einer Laudatio für
den Chemnitzer Bürgermeister J. S. Hilliger im Jahr 1742)
Kopie eines Chemnitzer Zeitungsbeitrages aus den 30/40er
Jahren im 20. Jhd., Stadtbibliothek Chemnitz

12 Trenckmann, J. P. Grundriß des Weichbildes der Stadt Chemnitz 1761
Stadtarchiv Chemnitz

13 Geschoßbuch der Stadt Chemnitz 1494-1504
Stadtarchiv Chemnitz

14 Uhlig, J. Rezension des Buches „Die Schatzkammern von Chemnitz“
Sächsische Heimatblätter, 49. Jahrg., H. 3 (2003) S. 279

15 Happach, O. P. Beiträge zur Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Stadt
Chemnitz bis 1831/1832, um 1955, Stadtarchiv Chemnitz

16 Scheibe, G. Brauwirtschaft in Chemnitz im 14. bis 19. Jhd.
Manuskript-Entwurf und persönl. Mitteilungen (1994)

17 Uhle, P. Zur Geschichte des Brauwesens in Chemnitz
Chemnitzer Tageblatt Nr. 298, v. 11. 12. 1887

18 Langer, H.-D. “Unterirdische Gänge“ im Kaßberg von Chemnitz?
Chemnitzer Roland, 6. Jahrg., H. 1 (1999) S. 6

19 Langer, H.-D. Der unterirdische „Caßperg“ im Visier, Teil 1: Ein Streifzug
durch Chemnitz im Jahr 1495 belegt die frühe Existenz von
Hohlräumen
Chemnitzer Roland, 7. Jahrg., H. 3 (2000) S. 14

20 Langer, H.-D. Der unterirdische „Caßperg“ im Visier, Teil 2: Ein Streifzug
durch Chemnitz im Jahr 1495 belegt die frühe Existenz von
Hohlräumen
Chemnitzer Roland, 8. Jahrg., H. 1 (2001) S. 15

21 Geschoßbuch der Stadt Chemnitz 1531-1540
Stadtarchiv Chemnitz

22 Schuler, T. Einspruch zu Langers Salzkeller-These und neues zum
Geschoßbuch
Chemnitzer Roland, 8. Jahrg., H. 2 (2001) S. 12

23 Handschriftliche Vorlage, Stadtarchiv Oederan

24 Apel, O. Unterirdische Wehrbauten
Kaubisch, O. Burgstädter Anzeiger und v. 8. Dezember 1932, Nr. 287
(Sonderbeilage)

25 Börtitz, S.: Rätselhafte Höhlungen unter Glauchaus Häusern
Sächsische Heimatblätter H. 2 (1968) S. 49

26 Historische Lagepläne, Stadtverwaltung Penig

27 Kretschmar, C. G. Chemnitz, wie es war und wie es ist
Eigenverl., Chemnitz (1822)

28 Lehmann, C. Chronik der Stadt Chemnitz
Eigenverl., Schneeberg (1843)

29 Unterirdische Hohlräume nichtbergbaulichen Ursprungs unter Städten und Gemeinden -
eine Bestandsaufnahme des Kenntnisstandes Bauzeitung (1990)

30 Haase, H. Lichtenwalde Geschichte der Burg und unterirdischen Anlagen
(2003)

31 Schreiter, H. Unterirdische Gewölbe in Lichtenwalde
Volksstimme, zit. in 32 und private Mitteilung (2003)

32 Grimmer, A. Auf Entdeckungsfahrt in Lichtenwalde
Deine Heimat (Flöha), 3. Jahrg., H. 9 (1958) S. 391

33 Savade, R. persönliche Mitteilung (1999)

34 Langer, H.-D. Hotel Layhaus mit historischem Felsenkeller und
unterirdischen Gängen
Dokumentation des Kulturdenkmals Markt 3, Limbach-
Oberfrohna, Lehnhoff & Partner Planungsges. mbH (1996)

35 Boardman, J. u.a. Die griechische Kunst
Hirmer Verl., München (1992)

36 Jantzen, H. Ottonische Kunst
Dietrich Reimer Verl., Berlin (1990)

37 Haupt, W. Sächsische Münzkunde
Deutscher Verl. der Wissenschaften, Berlin (1978)

38 Dohrn-van Rossum, H. private Mitteilung (1999)

39 Pedley, J. G. Griechische Kunst und Archäologie
Könemann, Köln (1999)

40 Preston, P. Metzler Lexikon Antiker Bildmotive
Verl. J. B. Metzler, Stuttgart, Weimar (1997)

41 Toman, R. (Herausg.) Die Kunst der Romanik
Könemann, Köln (1996)

42 Von A bis Z, Das Konversationslexikon (vor 1933)

43 Meyers Universal Lexikon, Bd. 3
Bibliographisches Institut, Leipzig (1979)


Autor

Dr. habil. Hans-Dieter Langer
Talstr. 53
09577 Niederwiesa

11.01.2004
F.M.